PULVERDAMPF

Mir sind einige Hülsen/Patronen korrodiert. Kann ich diese noch retten?

Bin für alle Tips/Lösungen sehr dankbar!

The Tasmanian Devil hat geschrieben:Mir sind einige Hülsen/Patronen korrodiert. Kann ich diese noch retten?

Bin für alle Tips/Lösungen sehr dankbar!

Hallo,
Ja natürlich, Patronen mit 000 Stahlwolle abreiben, Messing Politur geht auch, Stahlwolle ist aber besser.
Hülsen in den Tumbler geben.

Abermals Danke @arnstein! Werde mir morgen im Baumarkt gleich mal Stahlwolle organisieren!

kannst auch vom ein Edelstahl-Kneul von der Küche nehmen, aber kein Abrazz ( Stahlwolle mit Seife)

Was für Patronen sind es und willst sie noch verschießen ?

@ Fritzchen es sind div Ordonanzpatronen & diese würden ich auch gerne verwenden...

Ein bisschen Flugrost oder Grünspan ist net so tragisch sofern es net aufträgt. Danach halt putzen.

ich habe neulich mal 7x57 Patronen aus den 1950ern verschossen.
Bei zu altem Zeug musst evtl aufpassen und besser putzen wegen korrosivem Zündsatz.

@ Fritzchen: Danke, es ist nur ein wenig Flugrost und tw Grünspan. Bei einer etwas sehr alten originalen habe ich einen Rostrand um den Zünder und etwas Rost auch am Zünder. Kann ich diese risikolos delaborieren?

Ich weiß nun nicht wieviel der Rost bei dir ist. Foto wäre gut.
Im schlimmsten Fall bläst das Zündhütchen durch und du bekommst den Dreck ab. Also Schutzbrille tragen. Manche alten Systeme haben eine Funktion für solche Fälle, 98 Bsp.

Delaborieren mit Hammer kannst immer.
Ich hab alte 8x57 von 1943 die würde ich als Sammlerstück nicht mehr verschießen.

dann ziehe ich den Hammer vor Danke für die Hilfe!

ab in den tumbler und ein Schuss Essigessenz (30%-ig gibt es bei Billa und Spar) dazu, ein paar stunden laufen lassen und gut is.

doc steel hat geschrieben:ab in den tumbler und ein Schuss Essigessenz (30%-ig gibt es bei Billa und Spar) dazu, ein paar stunden laufen lassen und gut is.

Geladene Munition? Geladene Munition würde ich persönlich nicht in den Tubler geben. Alle mir bekannten Quellen (Fachautoren bzw Spitzenschützen) warnen sehr davor, da dabei die Beschichtung der Pulvergranulate abgetragen wird, welche maßgeblich das Abbrandverhalten beeinflusst. Das hat den Effekt, dass das Pulver nach dem Tumbeln deutlich offensiver sein kann, und zu Überdruck führt.

Falls es rein für die Hülsen gedacht war, stellts natürlich kein Problem da, aber in jedem Fall ist's sicher nicht schlecht zu erwähnen, dass man fertig geladene Munition NICHT TUMBELN sollte.

Also die Hülsen habe ich schon mal mit dem Tumbler behandelt. Das Ergebnis ist gut!

Die 000 Wolle werde ich mir demnächst besorgen und dann die Patronen behandeln... Geladene werde ich keinesfalls in den Tumbler werfen. Danke!

impact hat geschrieben:
Geladene Munition? Geladene Munition würde ich persönlich nicht in den Tubler geben. Alle mir bekannten Quellen (Fachautoren bzw Spitzenschützen) warnen sehr davor, da dabei die Beschichtung der Pulvergranulate abgetragen wird,

hast dazu a quellenangabe?
ich kann dir und allen anderen die sich davor fürchten bindend und aus eigener erfahrung sagen, dass deine info leider falsch ist.
ich hab solche und ähnliche meldungen auch gelesen, aber auch andere die widersprechen, also sagen, dass tublen geladener muni ohne effekt bleibt.

ich hatte einmal eine menge an 9mm die fertig geladen immer noch eine klebrige , wachsartige schicht hatten, da ich einmal selber gemischtes case lube verwendete. es war eh ned schlecht nur halt pickig irgendwie. das entfernte ich im tumbler.
ironischerweise hab ich dann vergessen den tumbler abzudrehen und er lief in meinem kammerl im keller über nacht, den ganzen tag und erst wie ich von der arbeit nach hause kam fiel mir plötzlich siedend heiss ein, dass die muni im tumbler ja immer no rennt!!!
lange rede kurzer sinn, ich habs dann einzeln in die cz geladen, sehr angespannt, weil ich ja den selben müll wie du gelesen hab und durch den chrono gejagt.
ergebnis: es war zu geladener und nicht getumbelter muni absolut kein unterschied in der V0 festzustellen.
hier ein interessanter link zum thema:
http://www.ar15.com/forums/t_1_5/989047 ... in_OP.html
...und wennst nach "tumble live ammo" googelst, findest weitere zahlreiche links die meine erfahrung bestätigen.
anderer zugang: wenns so wäre wie deine quellen behaupten, dürfte man fertige munition nur unter erhöhten sicherheitsvorkehrungen erschütterungsfrei transportieren.
und die von der russenarmy und die von der amiarmy sind sowieso doof, weil die schmeissen volle municontainer mit dem fallschirm in die hot zones!

Die einzige sichere Quelle die ich auf die Schnelle nennen/erinneren kann ist Glen Zediker, "Handloading for Competition. Er ist zwar generell auf der sicheren Seite mit all seinen Methoden und Angaben, aber ich glaube nicht, dass das schlecht ist. Die wenigsten haben wirklich die Erfahrung, oder das Messequipment um ohne Sicherheitsverlust an die Grenzen zu gehen.

Davon abgesehen nehme ich nichts für in Stein gemeißelt an, auch von solchen Leuten nicht. "question everything" sagen einige Schützen zu denen ich aufschaue.
Von dem her bin ich dir dankbar, dass du deine Erkenntnis hier teilst. Ich würde allerdings trotzdem jedem interessierten "loaded ammo tumbler" empfehlen, das ganze schrittweise mit einem Chronographen zu checken, eventuell sind nicht alle Pulver gleich empfindlich in der Hinsicht. Oder anders formuliert sollte man den "Kosten-Nutzen" Faktor abwiegen, und kein Sicherheitsrisiko eingehen nur um glänzende fertig geladene Munition zu haben, bevor man sich nicht davon vergewissert hat, dass alles im grünen Bereich ist.

Das mit dem Transport leuchtet natürlich schon ein, die Frage ist halt nach wie vor, ob alle Pulver gleich empfindlich sind. Vor Fallschirmabwürfen hätt ich keine Angst, eher von langen LKW Fahrten in unwegsamen Gelände.
Der ar15.com link ist nett. allerdings halte ich nicht viel von Bilderchen. Harte Daten (wie V0 messungen) wären hilfreich gewesen, allerindgs wenns nach 200h Tumber die Glock noch net zerreißt, wird nach 3h Tumbeln wohl noch nix tragisches passiert sein. Bei dem verwendeten Pulver zumindest. Wie groß auch immer die Rolle ist, die es spielt.
Danke jedenfalls für die Gegenargumentation, war hilfreich. Man lernt nie aus.

In dem Sinne möchte ich aber trotzdem noch an einen hilfreichen Merksatz vom Zediker im Bezug zu Hand/Wiederladen erinnern:

"if you don't know what you're doing, don't do it!"

Einige Reloading Manuals enthalten nur sehr grobe Basics, und das Internet kann auch seine Tücken haben, bei der Informationsbeschaffung. Es bleiben oft viele Fragen offen, oder werden nicht gestellt, obwohl sie eigentlich gestellt werden sollten. Und "Hausverstand" kann auch in manchen Fällen zu Trugschlüssen führen. Better safe than sorry. Amen ^^

beim editen vertippselt...