Unterschiede .223 55gr vs 69gr

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Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von sc70 » Sa 5. Mär 2016, 11:49

Hallo!

Kann mir einer kurz umschreiben was die Unterschiede zu den zwei Projektilen sind ausser das Gewicht und die Form (FMJ/HP), und wo die Einsatzdistanz für 55gr und 69gr erfahrungsgemäß endet?

War die letzten male mit American Eagle 55gr und PPU 55gr FMJ (M193) auf 100m schießen, konnte damit knapp über ein MOA erzielen. Die 69gr war von der Flugbahn auf die 100m schon leicht herabgesetzt. Verwendetes Eisen: Savage Axis II

Heute mit 69gr (PPU HP BT) auf 200m nach dem sie auf die Distanz eingeschossen war, konnte ich größtenteils den 9er und einige 10er stanzen. kann leider keine Aussage über die Streikreise treffen da die Zielscheibe digital war.
Zuletzt geändert von sc70 am Mo 7. Mär 2016, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von buckshot » Sa 5. Mär 2016, 13:23

das sind basics der ballistik...
dazu gibt es entsprechend kiloweise litaratur, einiges davon kann man auch dagoogeln...

die hauptunterschiede hast eh schon selbst genannt- die masse und die geschossform sind jeweils anders, entsprechende auswirkung hat das eben auf die innen-, aussen- und die terminalballistik...

mehr masse- weniger beschleunigung dafür länger stabil...
ein match geschoss ist aufgrund der form auch präziser...

wobei nicht eine patrone mit matchgeschoss per se präziser aus jeder waffe sein muss...

die ladung muss auch zum rohr passen...

die fertigungstoleranzen müssen ebenfallls bei sogenannten matchpatronen nicht enger sein, sind genauso massenware, der rest ist verpackung.


(vielleicht isses aber a nur a glaubensfrage...;) )

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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von sc70 » Sa 5. Mär 2016, 22:21

Danke für die Rückmeldung

Soll heißen

69gr fliegt lansamer aber dafür länger mit mit gleicher Geschwindigkeit oder besser gesagt mit weniger Geschwindigkeitsreduktion da mehr kinetische Engerie gespeichert ist e=m*v²/2

bis wie weit ist die 55gr und 69gr sinnvoll einsetzbar?
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von buckshot » Sa 5. Mär 2016, 22:49

Korrekt; das 69gr HPBT hat einen höheren ballistischen coeffizienten (BC) -
Die geringere V0 ergibt sich aufgrund der physik - mehr masse brauch auch "länger" um beschleunigt zu werden - d.h. man verlädt auch idr. etwas progressivere (langsamere) pulversorten als bei leichten murmeln...

Die schweren pillen sind naturgemäß länger bei gleichem kaliber (no na) - daher prauchen sie auch etwas steileren (kürzeren) drall um stabilisiert zu werden....

Dazu gibts hier auch einen faden der das sehr ausführlich behandelt (man muss nicht alles 100mal wiederholen)

Die schweren geschoße haben dafür auf längere distanzen noch mehr energie - was auf der papierscheibe wurscht ist - aber beispiel das SPR ist für 77gr geschoße optimiert (1:7 -1:8" drall) um damit noch bis ca 500m effektiv zu sein...

Auf 100m ist es aber powidl welche geschossmasse du verwendest - und grade am anfang wirds evtl. mehr am schützen bzw. an vielen anderen faktoren liegen wie die streukreise aussehen...

69gr und mehr bringen wirklich nur was wenn man mit der .223 etwas weiter raus langen will - bei 600m ist dann schon ziemlich ende der fahnenstange weil der wind sich da schon ziemlich bemerkbar macht

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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von sc70 » Sa 5. Mär 2016, 23:43

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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von psav » So 6. Mär 2016, 00:03

Auf YT sind Videos wo bis 1200 Yards, knapp 1100 Meter wiederholt getroffen wird. Die verwenden allerdings Geschosse mit über 70 grain, d.h. du brauchst einen 1/8 Drall oder kürzer. Ich weiß, daß mich einige hier wieder steinigen werden, aber bis 500m triffst eine Klappscheibe auch ohne Superteuerbüchse und Wunderwuzioptik regelmäßig. Da reicht sogar die S&B Schütte. Über weitere Entfernungen kann ich aus eigener Erfahrung nicht wirklich berichten, aber mit einem langen Matchlauf, kurzen Drall, schwerem Boattail-Geschoß und einem guten Zfr sind 700m auf Klappscheiben sicher zu realisieren. Schau mal auf YT unter ".223 longrange", da sind 700m gar nix.

MfG
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von Senf » So 6. Mär 2016, 00:32

psav hat geschrieben:da sind 700m gar nix.


Ja klar... garnix... hihihi... selten so geschmunzelt, Temperaturen jenseits der 30 Grad, kaum Wind, der dafür beständig und dann trifft der bei ca 20 Schuss grad mal 3 oder 4.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=C0kc8dWi_5w[/youtube]

Also wiederholgenau ist bei mir was anderes, es gibt auch die Kerle die auf 3500+ yd mit einer .375er CheyTac schießen und den ersten Treffer beim 15ten oder 16ten Schuss "landen". Na mal ehrlich 500-600m sind sicher drinn, alles andere ist bei uns a) eh kaum machbar und b) aufgrund der ganz anderen Umweltbedingungen mit "für Normalos unrealistisch" zu betiteln...

Es kann natürlich jeder vorhüpfen wie er in Ö auf mehr als ~600m mit einer 223 5 aus 10 Schuss auf eine 45x75 cm Stahlplatte pfeffert... dann steig ich von meinem "Unrealistisch" runter :D
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von psav » So 6. Mär 2016, 00:46

Das sind ja auch 1100m und wahrscheinlich das schlechteste Video zu dem Thema....

https://www.youtube.com/watch?v=3_JOoCDyfHw die schießen mit 55grain Stangenmuni auf Pet-Flaschen über 700m
https://www.youtube.com/watch?v=t_k8qDYu6Jw Sind zwar nur 540m, dafür 10cm Streuung
https://www.youtube.com/watch?v=RgAxxhUIyok über 900m, mehrere Treffer hintereinander auf einen 25cm Gong, ab 12:00 geht's los auf 1006 Yards :twisted:
https://www.youtube.com/watch?v=LJoZBuY5gUA

Wie gesagt, ich habe über 500m keine persönlichen Erfahrungen, aber 700m sollte mit entsprechender Ausrüstung doch möglich sein 8-)

MfG
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von buckshot » So 6. Mär 2016, 06:57

auf yt ist vieles möglich...
mir ging es um die realistische warscheinlichkeit, wiederholbare sichere treffer bzw. praktische einsatzschussweite;
das 55gr bemmerl hat auf 700m grade noch mal 280-290ms also schon deutlich im unterschall unterwegs, da bleibt etwa 140 j an kinetischer Energie... - eine klappscheibe fällt noch...
selbst die 69gr ist auf 700 im grenzbereich zu subsonic je nach ladung und lauflänge...

einem anfänger der von sich sagt dass er auf 100 m mit einem repetierer über moa hält und dem offenbar die elementaren kenntnisse zur ballistik fehlen, mute/traue ich keine 1100 m schüsse zu. - 500 auf 30x40 cm ziele ist eine sache (die klappscheibe fällt auch wenn man sie am rand erwischt..)- aber ab 600wird es deutlich schwerer - vor allem bei drehendem wind

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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von BigBen » So 6. Mär 2016, 08:12

Es geht bei den schwereren Geschossgewichten auch nicht unbedingt darum, dass man damit weiter schiessen kann, sondern darum, dass die schwereren Geschosse weniger anfällig für Umwelteinflüsse wie Wind etc. sind und man damit mehr Energie ins Ziel bringt. Wobei Zweiteres für Sportschützen ziemlich irrelevant ist.

Ab ca. 600-700m wirds mit der .223 aus einem HA schon zach (aber Treffer sind durchaus möglich, vor allem bei guten Bedingungen), egal welches Geschossgewicht.
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Re: Unterschiede .223 55gr vs 69gr

Beitrag von SwissShot » So 6. Mär 2016, 16:41

Je nach verwendeter Waffe, brauchst Du die Eine oder Andere.

Konnte das gestern mit meiner Howa ausprobieren.

Mit der 69 grs. PPU wurden die Streukreise wesentlich kleiner als mit der 55 grs. UMC und dies auf 100m.
Auf weitere Distanzen, hab ich zur Zeit, leider nicht die Möglichkeit.

Meine Howa hat einen 9"-Drall und 20" Lauf.

Gruss SwissShot.

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