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Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Mi 4. Mai 2016, 20:52
von Herbayx
Hallo,

aufgrund der doch auch vielen positiven Meinungen habe ich vor kurzem eine Lee Loadmaster für 9mm gekauft (bitte keine Diskussion wieso keine Dillion, usw.....)

Jedoch habe ich ein Problem mit schwankender Länge der fertigen Patronen, alles andere funktioniert einwandfrei.
Wenn ich immer nur eine Patrone mache passt die OAL genau (eine Länge von 28,8 ist eingestellt), sind jedoch auf allen Stationen Hülsen ist die OAL um ca. 0,3 - 0,5mm länger.
Wie wenn der Pressstempel dann nicht ganz nach oben kommt bzw. irgendetwas leicht nachgibt.
Ich drücke immer gleich voll nach unten (bis zum Anschlag) und habe auch schon die Kopfplatte richtig fest geschraubt damit da nichts nachgeben kann.

Die Länge der verwendeten Geschosse ist sehr konstant (nur minimale Längenunterschiede – ich verwende H&N 125gr RN Geschosse), auch der Setzstempel passt gut dafür.

Meine aktuelle Konfiguration der Matrizen:
1. Station: Lee Universal Ausstoßermatritze (eingeschraubt bis kurz vor der Platte wenn Stempel oben)
2. Station: Lee Kalibriermatrize ohne Ausstoßerdorn (eingeschraubt bis an die Platte wenn Stempel oben)
3. Station: Lee Aufweitermatrize + Pulverfüller (eingeschraubt bis an der Platte wenn Stempel oben und dann 1 Umdrehung retour)
4. Station: Lee Setzmatrize (eingeschraubt bis an die Platte wenn Stempel oben und dann 3 Umdrehungen retour)
5. Station: Lee Factory Crimp (eingeschraubt bis an die Platte wenn Stempel oben)

Fällt euch dazu etwas ein?

Danke für eure Hilfe!
LG Herbert

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Do 5. Mai 2016, 07:51
von patrickk83
Versuch die Setzmatrize mal wie folgt einzustellen:

- Leere Hülse in Station eins einsetzen und Zündhütchen ausstoßen
- über 2 weiter zu Station 3 zum Pulverfüller und aufweiten
- jetzt bei der 4. Station den Stempel inkl. Hülse nach oben und einhalten
- Feststellring und Schraube für die Setztiefe ganz zurückdrehen
- Setzmatrize einschrauben bis Kontakt mit der Hülse hergestellt ist
- Feststellring anziehen
- Schraube für die Setztiefe ca. 2 Umdrehungen reindrehen
- Projektil aufsetzen und Schraube solange justieren bis die gewünschte Länge erreicht ist
- Feststellring wieder lockern und Matrize eine halbe Umdrehung weiter reindrehen
- Feststellring wieder anziehen
- Schraube für Setztiefe ca. 2 Umdrehung rausdrehen
- Stempel nach oben
- Schraube für Setztiefe reindrehen bis Kontakt hergestellt ist

Gibt aber auch das originale LEE Video auf youtube zu o. a. Beschreibung. Ich habe die gleichen Komponenten
wie du verbaut und da hat es eigentlich noch keine Probleme mit der OAL gegeben.

Hier noch der Link zum Video:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=OPtdEFS2CAo[/youtube]

Grüße

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Do 5. Mai 2016, 11:34
von Herbayx
Danke für deine Antwort.

Hast du deine Matrizen auch nach diesem Schema eingestellt?

Da bei dieser Konfiguration schon in Station 4 Geschoss gesetzt und gecrimpt wird ist die Factory Crimp Matrize in Station 5 wohl überflüssig?

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Do 5. Mai 2016, 13:41
von patrickk83
Ich habe es exakt nach diesem Video eingestellt. Die Factory Crimp habe ich in Station 5
trotzdem drinnen. Ob dies schlussendlich notwendig ist, weiß ich nicht, jedenfalls funktionieren
die fertigen Patronen nun tadellos.

LG

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Do 5. Mai 2016, 15:20
von karl255
Hallo,

also grunsätzlich weicht bei H&N leider die Geschossform immer etwas ab, d.h. die Ogive ist nicht konstant bei allen Geschossen gleich, daher
auch unterschiedliche OAL, aber das sollte max. 0,1 - 0,15 mm betragen.

An der Presse muss man einiges beachten, damit die Toleranz so gering wie möglich bleibt:

1.) Es sollten immer in allen Stationen Hülsen sein wenn du die OAL bei der Setzmatrize einstellst,
2.) die Ausstoßermatritze runterdrehen bis sie an der Shellplatte ansteht, wenn diese oben ist.
3.) alle Fixierringe wirklich festdrehen, net nur Handwarm
4.) Matritzenkopfplatte bei geöffneter Schraube runterdrücken und dann die Schraube sehr fest ziehen, wirklich fest, und immer kontrollieren dass diese auch fest ist,
wenn sich die lockert, wandert die gesamte Kopfplatte immer nach oben wennst den Hebel runter drückst.
5.) Schraube der Shellplatte festziehen - darauf achten dass der O-ring eingelegt ist und etwas geschmiert ist.

Wenn du Station 1, 2, und 5 bis auf die Shellplatte drehst, was man ja bei 2 und 5 auch soll, und dann auch noch 1 dann fixierst du die Shellplatte besser.
Die Shellplatte bewegt sich leider etwas, wenn nicht alle Stationen belegt sind, d.h. Abhilfe ist immer alle Stationen besetzen, oder da gibts aus US einen Tuningkit,
da kommt unter die Kopfplatte noch etwas drauf wo dann 5 Stifte rausstehen, diese Drücken dann auch die Shellplatte gleichmäßig nieder, damit diese sich nicht bewegt.

Aber wie gesagt, wenn alle Stationen besetzt sind, dann funktioniert es auch ohne Probleme.

Verwende die H&N HP HS .356 in 115grs, und bei den HPs hast auch das Problem, dass der Setzstempel ja auf Ogivale Form abgestimmt ist, aber wie gesagt
mit den obigen Maßnahmen bleibt die OAL Schankung bei +- 0,15mm; bei einer OAL von 27,75mm und 4,0 grs N320 (Angaben ohne Gewähr).

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Do 5. Mai 2016, 23:04
von Herbayx
Danke für eure Hilfestellung!

Ich habe heute Nachmittag die Presse mit euren Tipps neu eingestellt und bin nun im Bereich der 0,15mm Schwankung - super! reload-smile

LG
Herbert

Re: Lee Loadmaster - Problem OAL

Verfasst: Sa 7. Mai 2016, 15:54
von karl255
Perfecto

Tipp nebenbei, kauf dir genug Kopfplatten, dann stellst alles einmal ein und wennst Kaliber wechselst tauschst nur die Kopfplatte!
Erspart mühsames neueinstellen etc.