PULVERDAMPF

Hi zusammen,

Hab mir am Dienstag eine FN Baby Browning in .25 ACP gekauft.
Zustand ist ganz gut, wurde scheinbar lange geführt, aber bis auf ein paar Probeschüsse scheinbar nicht verwendet. Sah innen nach dem ersten schnellen Putzen aus wie neu.

Nach dem Kauf schnell mit Bremsenreiniger den Hosentaschenstaub der letzten ca. 300 Jahre rausgeblasen, in Gunnex ertränkt, Lauf ein paar Mal mit Klopapier durchgezogen und ab zum Schießstand.

Auf 10 Meter gar nicht schlecht. Wenns der Schütze schafft, dann schießt das Ding auf ca. 4cm zusammen. Hatte heute eine Serie (mit dem üblichen Ausreißer) wo 4 von 5 Löchern unter eine 20 cent Münze gepasst haben. Sehr beeindruckend (oder Zufall )


Jetzt hätte ich aber noch ein paar Fragen. Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen.

.) Beim Bestimmen des Baujahrs komme ich nicht unbedingt weiter. Die Seriennummer hat ein unübliches Format: 250 PM14xxx (xxx= noch 3 Zahlen, also 250 PM und dann eine 5-Stellige Seriennummer)
Hab nur eine Erwähnung mit einer 41xx Seriennummer in genau diesem Format gefunden und die wurde mit 1980 datiert.
http://www.precisionsmallarms.com/index ... us/history
Wo finde ich da mehr?

.) Hab die Kleine einfach mal in Öl ertränkt und alle Kontakt- und Gelenkstellen ordentlich mit Gunnex eingewaschelt. Gibts da vielleicht einen Schmierplan? Gibts Stellen, die nicht geschmiert werden sollen? (Laufbohrung und Patronenlager sind klar )
Schlagbolzenkanal trocken oder geölt? Rückholfeder ölen oder nicht?
Hab hier noch eine Bedienungsanleitung von PSA gefunden. Genau beschrieben ist das aber nicht. "Alle Kontaktstellen mit einem kleinen Tropfen Öl schmieren" ...
http://www.precisionsmallarms.com/image ... manual.pdf

.) Der Schlagbolzen kann sich an einer kleinen Stelle nicht frei bewegen, die kleine hat etwa 10cm Hochschuss auf 10 Meter und geht leicht nach rechts. Wo in Wien kann ich das ruhigen Gewissens machen lassen?

.) Zeitweise gibt es Zuführungsstörungen. Mit Geco am Ehesten (6 von 35 Schuss), mit PPU selten (2 oder 3 von 25 Schuss), mit Remmington UMC bislang nicht (0 von 10 Schuss).
Die Patrone schaffts dabei nicht ins Patronenlager und wird schräg nach oben zeigend eingequetscht.
Die OAL von Geco und PPU ist gleich, die Geco Hülsen sind 0,3mm kürzer als die PPU Hülsen. Remmington muss ich noch abmessen.
Passiert bei 3 verschiedenen Schützen.
Ideen dazu?

.) Wie hoch könnte die Schussbelastung werden - was hält so ein Zwerg aus? 1.000 Schuss, 10.000? Nehme kaum an, dass es da Erfahrungswerte gibt. Aber vielleicht hat ja jemand eine Idee


Danke,
Grüße - Flo

Edit:
Hier ist noch ein interessantes Video zum Kaliber
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=nnnJ0vjXQmo[/youtube]

Update: Hab die Kleine heute mal komplett auseinander genommen und richtig geputzt.

Wo geschmiert werden muss ist mir nach genauerer Berachtung des Systems nun klar.
Gunnex hat sich nicht bewährt. Das bleibt nicht da, wo es aufgetragen wurde. -> Umstieg auf Motoröl.

Das mit dem Schlagbolzen hat sich erledigt. Der wird auf den letzten paar Millimetern vom Auszieher gebremst, wenn keine Patrone im Patronenlager ist. Die Patrone drückt den Auszieher dann so weit weg, dass der Schlagbolzen vollständig freigängig ist.

Beim Baujahr bin ich zumindest ein kleines Stück weiter.
Der Seriennummer nach wurde meine von MAB (Manufacture d'Armes de Bayonne) gefertigt. MAB hat die Fertigung der Baby Browning ab 1979 übernommen. Im September 1982 hat die Firma zugesperrt. Die gefundene Seriennummer 41xx wurde mit 1980 datiert. Dann wird meine 14xxx irgendwas zwischen 1980 und 9/1982 produziert worden sein. Genaueres hab ich noch nicht entdeckt.

Hab mir gestern ein Bronzebürsterl in .25 gekauft. Lauf mit Brunox getränkt, 2x mit dem Bürsterl durch und es ist alles blitzeblank. Kein Rost, keine Verschleißspuren und perfekt gearbeitete Züge und Felder


Bleibt nur noch herauszufinden woran die Zuführungsstörungen liegen und wo ich die Kimme nachbearbeiten lassen kann.

Grüße - Flo