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Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: So 12. Dez 2010, 21:30
von Hermann
Hallo !
Hab mir vor einigen Wochen eine Packung Fiocchi 357 Magnum SJSP 158 gr
gekauft und heute diese Patronen mit meiner S & W 357 Mod. 19 6 Zoll Lauf verschossen.
Die abgeschoßenen Hülsen ließen sich mit dem Auswerfer nicht aus
der Trommel drücken. Mußte jede einzelne abgeschoßene Hülse
mühsam aus der Trommel drücken.
Sowas habe ich bisher nicht erlebt.
Was war das ? Zu starke Ladung ? Zu schwache Hülsen ?!?!?
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: So 12. Dez 2010, 21:55
von Steelman
sorry, aber Ferndiagnose unmöglich.
Müsste man real sehen.
Fiocchi ist m.E. nicht schlechter als andere EU Erzeugnisse.
Aber gerade beim M19 ist die Trommelwandstärke extrem dünn, und wird im Bereich der Stoppnuten noch einmal geschwächt.
Patronenlager gut putzen, schräg gegen Lichtquelle halten u. durchschauen. An der Lichtspiegelung sollte erkennbar sein, ob eine Aufbauchung besteht
Alternativ die Patronen in einem anderen Revolver testen.
DVC Steelman
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: So 12. Dez 2010, 23:35
von Charles
Fiocci gehören meiner Erfahrung nach zu den am stärksten geladenen Fabrikmunitionen bei Kurzwaffenmuni, da werden die Hülsen ganz schön fest angepreßt in den Trommelbohrungen.
Neben dem von Steelman angesprochenen Punkt, was eigentlich nicht selten vorkommt, gibt es auch andere Möglichkeiten, warum die Hülsen klemmen.
Verschießt Du regelmäßig .38 Special aus Deinem M19? Wenn ja, dann mußt Du nach jedem Gebrauch von .38 Special, bevor Du auf die .357 Magnum wechselt, die Trommelbohrungen gründlichst reinigen. Die 3mm Unterschied zwischen .38 Special und .357 Magnum machen sich doch bemerkbar, da die .38 Special eine Nut bzw. Rille, bestehend aus Verbrennungsrückständen, Fett, in den schlimmsten Fällen sogar Erosion, in den Trommelbohrungen hinterlässt. Und genau dort klemmt die .357 Magnum Hülse nach dem Schuss.
Unter Umständen muß ein Büchsenmacher mit der Reibahle die Nut wegreiben, und das 6x, wenn gründliches Putzen nicht mehr hilft.
Oder die Trommelbohrungen wurden in der Herstellung nicht sauber poliert oder geschliffen. Das kann auch das Problem sein.
Charles
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 00:47
von Steelman
@ Charles,
ach ja, hast absolut recht.
hab ich natürlich vergessen, da ich keine .38er in ein.357Mag Lager stopfe.
Grund: zwecks entsprechender Reduzierung des RLW (rotationsloser Weg) u. von Dir angeführten Problem.
Allerdings habe ich schon viele .357er mit total verbleitem, u. verkokstem Lager gesehen, aber noch keinen mit Erosionsspuren.
(durch den "Furz" einer .38er)
LG Steelman
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 10:26
von kemira
Ich hab durch meinen 686er im Laufe der letzten zehn Jahre geschätzte 30.000 - 40.000 Schuß .38er durchgeschickt, davon die Hälfte Fabrikmuni.
Von so nen Rillen in den Kammern bzw. Ausziehproblemen mit .357er Hülsen kann ich nicht berichten; alles so gut wie neu in den Kammern (lediglich die Mechanik kriegt langsam ein bisschen Spiel...)
Mit ner Messingbürste und nem Akkuschrauber kriegt man den Dreck aus den letzten 2.5mm wunderbar wieder raus... allerdings - besser nur sparsam anwenden...
lg
Kemira
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 10:33
von alfacorse
...auf die Ladedichte achten, da die .357er Hülse mehr Pulver schluckt!
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 20:42
von Steelman
@ mercury
.......schwache Ladungen einer .357mag verschießen anstatt einer 38 spl?...
Das ist nicht so einfach. Eine schwache Scheibenladung in einer großvolumigen Hülse brennt sehr unterschiedlich ab. Druckunterschiede von mehreren hundert bar sind möglich, je nachdem ob das Pulver im Moment der Zündung
waagrecht verteilt, oder vorne am Geschoßboden, oder hinten am Hülsenboden liegt.
Eine volle .357er Ladung (mit entspr. langsamen Pulver) zu reduzieren ist auch nicht ratsam, da es zu extremen Spitzengasdruck kommen kann (lt. US Literatur: "secondary explosion effect" genannt). Klingt unglaublich, ist aber so.
Eine Möglich wäre zB schweres Geschoß (180gr) in Kombination mit mittlerem FFW-Pulver (zB. N340, N350)
DVC Steelman
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 23:27
von Centershot
Leider ist mein Freund und begnadeter Wiederlader im Herbst verstorben.
Mehrere Jahre hindurch versorgte er mich mit herrlichen Patronen für meinen Python 6-Zoller: Scheibenladungen in einer 357-erMag. Hülse mit WC...!
Es hat einige Zeit gedauert bis die für mich optimale Patrone gefunden wurde....dann gab´s damit aber viele schöne "Häferln" bei der Präzi...!
Wie es so ist im Leben - ich habe nie danach gefragt wie diese Patronen zusammengemixt wurden, habe mich einfach gefreut dass es sie speziell für mich gab.
Und jetzt ist´s zu spät das Geheimnis zu lüften. Tatsache ist nur - es hat perfekt funktioniert - Rudi Du warst ein Genie..!
Gott sei Dank habe ich es ihm sehr oft gesagt, besonders wenn wieder ein "Treppchen" gelungen ist...!
Centershot
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 23:47
von mgritsch
achwas, schwache ladungen aus einer 357er hülse ist ganz unkompliziert. die 2mm mehr hülsenlänge machen bei kurzwaffenpulvern relativ wenig aus, außerdem kannst du das geschoss einfach etwas tiefer setzen und gut is. vor überdruck musst du dir wenig sorgen machen da die waffe für ein .357er druckniveau ausgelegt ist. was natürlich nicht heißt, dass doppelladungen OK wären
empfehlung:
158gn LSWC vor 5,8gn N340 in einer .357er Hülse, geschoss bis zum scharfrand in der hülse versenkt, schießt präzise wie sau aus meinem 686er, ist auf .38er niveau aber nicht gerade schlappi. gleiche dosis bei COAL von 38,0mm auch ganz hervorragend mit flachkopfgeschoss geeignet.
angaben natürlich ohne gewähr.
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Di 14. Dez 2010, 01:30
von Steelman
ah, 2mm mehr Hülsenlänge?
Na dann sind die bei den Hülsenherstellern wohl deppert.
Und die CIP Maße geben sicher nicht mm sonder Lewonzen an.
Bisher glaubte ich es wären 3,42mm
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Di 14. Dez 2010, 09:25
von mgritsch
Steelman hat geschrieben:ah, 2mm mehr Hülsenlänge?
Na dann sind die bei den Hülsenherstellern wohl deppert.
Und die CIP Maße geben sicher nicht mm sonder Lewonzen an.
Bisher glaubte ich es wären 3,42mm
ja ist gut, ich weiss dass du schlau bist. bekommst ein goldenes sternderl dafür, OK?
die 2mm waren ca gemeint, ok sind es eben 3,420000.
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Di 14. Dez 2010, 16:48
von Steelman
@ mgritsch:
War keine persönliche Kritik, u. ich brauch auch kein goldenes Sternderl.
Aber beim WL bin ich halt a bissl übervorsichtig, u. meinetwegen pingelig.
Hängt mit dem Murphy-Grundsatz zusammen: "Was schiefgehen kann wird sicher einmal schiefgehen.
Ich habe halt schon einige zerstörte Waffen gesehen, und möchte halt vor riskanten Versuchen warnen.
LG Steelman
Re: Probleme mit Fiocchi 357 er Munition !
Verfasst: Di 14. Dez 2010, 19:18
von mgritsch
Steelman hat geschrieben:Hängt mit dem Murphy-Grundsatz zusammen: "Was schiefgehen kann wird sicher einmal schiefgehen.
Ich habe halt schon einige zerstörte Waffen gesehen, und möchte halt vor riskanten Versuchen warnen.
interessehalber: wenn ich eine .357er hülse um 1,42 mm abdrehe sodass sie nunmehr nur noch die 2mm länger ist - wodurch würde ich mich da gefährden, was geht schief, worin besteht der riskante versuch?
lg
Martin
ps: c
angrejos heißen die tierchen
