Seite 1 von 1
CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 14:55
von alfacorse
...bin eigentlich durch Zufall auf eine scheinbar tolle Art gekommen! Ich hatte gestern noch einen kleinen Rest N110 in einer Schale, den ich aus einer falsch geladenen 9.3x62 entfernt hatte - dazu kippte ich die restlichen Krümel aus dem Pulverfüller und wollte dies warm entsorgen, um nicht das frische Pulver zu verunreinigen!
Ich füllte eine nicht mehr brauchbare 9.3er Hülse mit dem Zeugs und die Hülse war bis zum Beginn des Hülsenhalses voll, danach stellte ich die Hülse auf eine Granitplatte im Garten (wo ich immer nicht mehr brauchbares warm entsorge) und zündete das Dingens an!
Die Hülse sah aus, als ob sie frisch weichgeglüht wäre im oberen drittel - unten zeigte sie keine Verfärbung und die Härtelinie war komplett gleichmässig rundum, als ob man die Linie eingezeichnet hätte!
Probiert das mal - obs mit anderen Kalibern auch geht weiss ich nicht - aber bei dieser Kombination hats gefunzt!
Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 15:05
von thisdan
Interessante Methode, kommt mir nur ein wenig teuer und aufwendig vor

Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 15:15
von Charles
Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 15:46
von 735i
Das ist ja wohl ein Scherz, oder?
Abgesehen von den Pulvermengen die hierbei unnötig verbrannt werden, ist ja auch der Vorgang ansich nicht steuerbar. Eine schöne Linie der Anlassfarben sagt ja noch nicht viel aus. Beim "Annealing" um beim englischen Wort zu bleiben, wird ja auch viel falsch gemacht. Manche glauben sie müßten die Hülsen glühen wie ein Stück Stahl und sie dann in Wasser werfen. Wer seine Hülsen so sehr erhitzt daß das Messing sichtbar aufglüht, hat sie schon ruiniert und butterweich geglüht.
Es braucht viel Erfahrung und etwas Wissen um die Vorgänge um Messinghülsen erfolgreich anzulassen (das Wort Weichglühen ist hierfür eigentlich falsch).
Schöne Grüße
Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Mi 15. Dez 2010, 16:00
von alfacorse
...da ich sowieso nur halskalibriere, wenn überhaupt, dann brauch ich das sowieso ned machen! Habs eben als alternative Forschungsmethode reingestellt!
Und ja ich verlade N110 in der 9.3x62 - 45grs hinter einem LM KJG S mit Plastikspitz (Geschoss hat nur 10g!!! - andere Pulver zu langsam)!
Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Do 16. Dez 2010, 22:01
von Hagbard Celine
735i hat geschrieben:Das ist ja wohl ein Scherz, oder?
Abgesehen von den Pulvermengen die hierbei unnötig verbrannt werden, ist ja auch der Vorgang ansich nicht steuerbar. Eine schöne Linie der Anlassfarben sagt ja noch nicht viel aus. Beim "Annealing" um beim englischen Wort zu bleiben, wird ja auch viel falsch gemacht. Manche glauben sie müßten die Hülsen glühen wie ein Stück Stahl und sie dann in Wasser werfen. Wer seine Hülsen so sehr erhitzt daß das Messing sichtbar aufglüht, hat sie schon ruiniert und butterweich geglüht.
Es braucht viel Erfahrung und etwas Wissen um die Vorgänge um Messinghülsen erfolgreich anzulassen (das Wort Weichglühen ist hierfür eigentlich falsch).
Schöne Grüße
Wie weit man eine Hülse wärmebehandelt, hängt auch davon ab was man damit vor hat.
Wenn man eine Basishülse hat und sie durch feuerformen aufblasen will, wird man leider nich drum herumkommen sie weichzuglühen. Mit einem gewissen Ausschuß (Riß) beim feuerformen ,muß man halt rechnen
Re: CASE ANNEALING mal anders!
Verfasst: Fr 17. Dez 2010, 09:21
von 735i
Selbst bei massiven Umformarbeiten ist es eigentlich zu viel des Guten wenn das Messing beim "Weichglühen" tatsächlich glüht. Ihr schwächt Euch damit die Hülse in Bereichen die nicht weich werden sollen, wie dem massiven unteren Teil.
Besser ist vor dem Umformen und nach dem Umformen ebenfalls nochmal richtig wärmebehandeln ohne daß es glüht und man die Hülse nur mehr mit der Zange fassen kann.