E.S.A. Austria - Combined Firearms, HA und Pistole
Verfasst: Mi 2. Nov 2016, 20:52
Zielgruppe: Absolventen des Basis 1 Kurses oder dienstliche Waffenträger
Dauer: ca. 7 Stunden
Gebühr: €350,- inkludiert Standmiete, Trainer, Munition (.223 Rem., 9mm Luger), Handout
Am 31.10.2016 war es wieder soweit und der nächste E.S.A. Austria Kurs stand vor der Tür - und dieses Mal durfte meine Lieblingswaffe, ein OA15 M4 auf mitmachen!
Kurz vor Kursbeginn habe ich 2 Freunde die ebenfalls zum Kurs angemeldet waren am Parkplatz des HSV Stammersdorf hinten bei den Pistolenständen getroffen. Da dort 5 Minuten vor Kursbeginn noch keine anderen Kursteilnehmer zu sehen waren sind wir nach vorne ins Vereinshaus - wo wir dann sowohl die anderen Teilnehmer als auch die Instruktoren angetroffen haben.
Entgegen unseren Erwartungen ging es dann erstmal mit einem ca. 1,5 stündigen Theorieteil los, in dem diverse Basics (Sicherheit, Ballistik, Erste Hilfe etc.) nochmal durchgearbeitet wurden. Aufgrund der recht unterschiedlichen Erfahrungslevels der diversen Kursteilnehmer - 10 an der Zahl - war das sicher angebracht, aber wir hätten halt lieber gleich richtig losgelegt. Aber im Nachhinein betrachtet hätte ich den Tag aber dann kräftemäßig wohl nicht durchgestanden…
Nach dem Theorieteil ging es auf den Stand und dort wurden die 10 Teilnehmer nach ihrem Erfahrungs- und Trainingslevel in 2 Gruppen geteilt: die mit etwas mehr Erfahrung und die mit etwas weniger Erfahrung. Während die eine Gruppe ein Wertungsschießen absolvierte damit die Instruktoren ein besseres Bild davon kriegen wer wirklich wo steht, begab sich die andere Gruppe auf den benachbarten Bogenstand für Trockentraining. Da ich bereits 2 andere E.S.A. Kurse besucht hatte schaffte ich es in die Gruppe der etwas rountinierteren Teilnehmer und kann den Kurs nur aus dieser Sicht bewerten, da ich die Drills der anderen Gruppe vom Trockentraining-Stand aus nicht sehen konnte.
Dieses Muster zog sich dann durch den ganzen Tag: eine Gruppe absolviert Trockentraining unter fachkundiger Anleitung eines Instruktors - während die andere Gruppe versuchte das vorher trocken Trainierte im scharfen Schuss am Stand umzusetzen.
Nach dem Wertungsschießen lag der Fokus der ersten Segmente auf der Kurzwaffe - geholsterre Waffe ziehen, eine vorgegebene Anzahl Schüsse auf die Scheibe, Waffe holstern. Nach und nach wurde das Ganze um erzwungene und taktische Reloads und diverse Schießpositionen ergänzt - erst im Trockentraining, dann wieder im scharfen Schuss. Dann ging es endlich zur Langwaffe und die aufgemalten Punkte die es auf den eigentlich großen Scheiben zu treffen galt wurden immer kleiner. Immer wieder wurden wir mit der grausamen Realität von Offset und Abzugskontrolle konfrontiert - aber man merkte auch bei jedem Durchgang kleine Fortschritte und Verbesserungen. Natürlich spielte auch die sichere Handhabung der Waffe - insbesondere das Handling von British Ready in High Ready und wieder retour - laufend eine Rolle.
Irgendwann machten sich Trockentraining und Training im scharfen Schuss dann auch langsam in Oberarmen und Schulter bemerkbar und die gelegentlich angeordneten Kniebeugen weil wir sehr ambitionierte Treffervorgaben nicht zur Gänze erfüllen konnten taten ihr Übriges. Fast ein wenig erleichtert gingen wir in die Mittagspause, in der wir von der Kantine mit einem exzellenten Gulasch samt Nougatknödel gegen einen absolut akzeptablen Obolus verköstigt wurden. In weiser Voraussicht haben die Meisten darauf verzichtet die absolut üppigen Portionen zur Gänze zu vernichten…
Gegen 13:45 Uhr ging es dann weiter und die Abläufe wurden langsam komplexer: erzwungene und taktische Magazinwechsel mit der Primärwaffe, British Ready zu High Ready aus der Drehung und der zügige aber saubere Wechsel von Primärwaffe auf Sekundärwaffe. Das Trockentraining hatte es dabei auf Dauer in sich - man sollte das konstante Halten von Schießpositionen mit Kurz- und Langwaffe auf Dauer nicht unterschätzen! Dann ging es langsam über zur Königsdisziplin dieses Kurses, dem Schießen mit Kurz- und Langwaffe in der Bewegung. Ausgiebigst wurde das wieder im Trockenen geübt...vorwärts, rückwärts, vorwärts, kleine Schritte, sauber Abrollen, Schiessen wenn beide Füsse am Boden sind - bis die Arme und Schultern irgendwann nicht mehr so wirklich wollten. Aber mit Zähne zusammenbeißen ging es dann doch irgendwie. Im scharfen Schuss merkte man dann wieder sehr deutlich, wie wichtig das Trockentraining ist, denn die Treffer wurden immer besser und man hatte große Genugtuung dass das Ziehen in Armen und Schultern nicht umsonst waren.
Gegen 16:30 Uhr war es dann überstanden - zum Leidwesen aller Teilnehmer, denn obwohl die meisten das Training in irgendeiner Form spürten, hätten wohl alle noch weitergemacht.
Im Anschluss gab es noch eine ehrliche Feedbackrunde von allen Teilnehmer an die Instruktoren - und das Feedback war ausschließlich positiv, mit 1-2 kleinen Verbesserungsvorschlägen, bevor dann die Kursteilnehmer ihre Diplome ausgehändigt bekamen.
Alles in Allem ein sehr guter Kurs, der sich an Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen richtet. Verwundert hat mich im Nachhinein die meiner Meinung nach relativ geringe Schussanzahl die ich pro Teilnehmer auf ca. 150 schätzen würde...irgendwie hat es sich angefühlt als ob wir mindestens doppelt soviel geschossen haben, aber vielleicht verschätze ich mich auch nur gewaltig. Die zur Verfügung gestellte Munition war übrigens gute Markenmunition mit Messinghülsen - also auch für Waffen-Divas die keine Stahlhülsen mögen oder vertragen absolut geeignet.
Was aber auch jedem bewusst sein muss: so ein Kurs kann immer nur Grundlagen und Anregungen für selbstständiges Training vermitteln. Die Hauptarbeit muss man danach selbst durch weiteres konstantes Training und eventuell auch den Besuch weiterer Kurse - im Idealfall bei diversen Anbietern um unterschiedliche Blickwinkel kennenzulernen - leisten.
Leider bzw. zum Glück hat der Kurs mich so in Anspruch genommen, das ich absolut keine Gelegenheit hatte Fotos zu machen bzw. Überhaupt nur daran zu denken. Ich hoffe ich kann das ein anderes Mal nachholen und freue mich auf jeden Fall auf weitere Kurse bei E.S.A.!
Dauer: ca. 7 Stunden
Gebühr: €350,- inkludiert Standmiete, Trainer, Munition (.223 Rem., 9mm Luger), Handout
Am 31.10.2016 war es wieder soweit und der nächste E.S.A. Austria Kurs stand vor der Tür - und dieses Mal durfte meine Lieblingswaffe, ein OA15 M4 auf mitmachen!
Kurz vor Kursbeginn habe ich 2 Freunde die ebenfalls zum Kurs angemeldet waren am Parkplatz des HSV Stammersdorf hinten bei den Pistolenständen getroffen. Da dort 5 Minuten vor Kursbeginn noch keine anderen Kursteilnehmer zu sehen waren sind wir nach vorne ins Vereinshaus - wo wir dann sowohl die anderen Teilnehmer als auch die Instruktoren angetroffen haben.
Entgegen unseren Erwartungen ging es dann erstmal mit einem ca. 1,5 stündigen Theorieteil los, in dem diverse Basics (Sicherheit, Ballistik, Erste Hilfe etc.) nochmal durchgearbeitet wurden. Aufgrund der recht unterschiedlichen Erfahrungslevels der diversen Kursteilnehmer - 10 an der Zahl - war das sicher angebracht, aber wir hätten halt lieber gleich richtig losgelegt. Aber im Nachhinein betrachtet hätte ich den Tag aber dann kräftemäßig wohl nicht durchgestanden…
Nach dem Theorieteil ging es auf den Stand und dort wurden die 10 Teilnehmer nach ihrem Erfahrungs- und Trainingslevel in 2 Gruppen geteilt: die mit etwas mehr Erfahrung und die mit etwas weniger Erfahrung. Während die eine Gruppe ein Wertungsschießen absolvierte damit die Instruktoren ein besseres Bild davon kriegen wer wirklich wo steht, begab sich die andere Gruppe auf den benachbarten Bogenstand für Trockentraining. Da ich bereits 2 andere E.S.A. Kurse besucht hatte schaffte ich es in die Gruppe der etwas rountinierteren Teilnehmer und kann den Kurs nur aus dieser Sicht bewerten, da ich die Drills der anderen Gruppe vom Trockentraining-Stand aus nicht sehen konnte.
Dieses Muster zog sich dann durch den ganzen Tag: eine Gruppe absolviert Trockentraining unter fachkundiger Anleitung eines Instruktors - während die andere Gruppe versuchte das vorher trocken Trainierte im scharfen Schuss am Stand umzusetzen.
Nach dem Wertungsschießen lag der Fokus der ersten Segmente auf der Kurzwaffe - geholsterre Waffe ziehen, eine vorgegebene Anzahl Schüsse auf die Scheibe, Waffe holstern. Nach und nach wurde das Ganze um erzwungene und taktische Reloads und diverse Schießpositionen ergänzt - erst im Trockentraining, dann wieder im scharfen Schuss. Dann ging es endlich zur Langwaffe und die aufgemalten Punkte die es auf den eigentlich großen Scheiben zu treffen galt wurden immer kleiner. Immer wieder wurden wir mit der grausamen Realität von Offset und Abzugskontrolle konfrontiert - aber man merkte auch bei jedem Durchgang kleine Fortschritte und Verbesserungen. Natürlich spielte auch die sichere Handhabung der Waffe - insbesondere das Handling von British Ready in High Ready und wieder retour - laufend eine Rolle.
Irgendwann machten sich Trockentraining und Training im scharfen Schuss dann auch langsam in Oberarmen und Schulter bemerkbar und die gelegentlich angeordneten Kniebeugen weil wir sehr ambitionierte Treffervorgaben nicht zur Gänze erfüllen konnten taten ihr Übriges. Fast ein wenig erleichtert gingen wir in die Mittagspause, in der wir von der Kantine mit einem exzellenten Gulasch samt Nougatknödel gegen einen absolut akzeptablen Obolus verköstigt wurden. In weiser Voraussicht haben die Meisten darauf verzichtet die absolut üppigen Portionen zur Gänze zu vernichten…
Gegen 13:45 Uhr ging es dann weiter und die Abläufe wurden langsam komplexer: erzwungene und taktische Magazinwechsel mit der Primärwaffe, British Ready zu High Ready aus der Drehung und der zügige aber saubere Wechsel von Primärwaffe auf Sekundärwaffe. Das Trockentraining hatte es dabei auf Dauer in sich - man sollte das konstante Halten von Schießpositionen mit Kurz- und Langwaffe auf Dauer nicht unterschätzen! Dann ging es langsam über zur Königsdisziplin dieses Kurses, dem Schießen mit Kurz- und Langwaffe in der Bewegung. Ausgiebigst wurde das wieder im Trockenen geübt...vorwärts, rückwärts, vorwärts, kleine Schritte, sauber Abrollen, Schiessen wenn beide Füsse am Boden sind - bis die Arme und Schultern irgendwann nicht mehr so wirklich wollten. Aber mit Zähne zusammenbeißen ging es dann doch irgendwie. Im scharfen Schuss merkte man dann wieder sehr deutlich, wie wichtig das Trockentraining ist, denn die Treffer wurden immer besser und man hatte große Genugtuung dass das Ziehen in Armen und Schultern nicht umsonst waren.
Gegen 16:30 Uhr war es dann überstanden - zum Leidwesen aller Teilnehmer, denn obwohl die meisten das Training in irgendeiner Form spürten, hätten wohl alle noch weitergemacht.
Im Anschluss gab es noch eine ehrliche Feedbackrunde von allen Teilnehmer an die Instruktoren - und das Feedback war ausschließlich positiv, mit 1-2 kleinen Verbesserungsvorschlägen, bevor dann die Kursteilnehmer ihre Diplome ausgehändigt bekamen.
Alles in Allem ein sehr guter Kurs, der sich an Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen richtet. Verwundert hat mich im Nachhinein die meiner Meinung nach relativ geringe Schussanzahl die ich pro Teilnehmer auf ca. 150 schätzen würde...irgendwie hat es sich angefühlt als ob wir mindestens doppelt soviel geschossen haben, aber vielleicht verschätze ich mich auch nur gewaltig. Die zur Verfügung gestellte Munition war übrigens gute Markenmunition mit Messinghülsen - also auch für Waffen-Divas die keine Stahlhülsen mögen oder vertragen absolut geeignet.
Was aber auch jedem bewusst sein muss: so ein Kurs kann immer nur Grundlagen und Anregungen für selbstständiges Training vermitteln. Die Hauptarbeit muss man danach selbst durch weiteres konstantes Training und eventuell auch den Besuch weiterer Kurse - im Idealfall bei diversen Anbietern um unterschiedliche Blickwinkel kennenzulernen - leisten.
Leider bzw. zum Glück hat der Kurs mich so in Anspruch genommen, das ich absolut keine Gelegenheit hatte Fotos zu machen bzw. Überhaupt nur daran zu denken. Ich hoffe ich kann das ein anderes Mal nachholen und freue mich auf jeden Fall auf weitere Kurse bei E.S.A.!