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Hülsen werden krumm.

Verfasst: Sa 31. Dez 2016, 09:04
von DerHerr
Hallo liebe Forumsgemeinde.

Da mir hier schon an anderer Stelle kompetent geholfen wurde hoffe ich wiedermacht auf eure Hilfe.

Ich habe den heutigen Tag damit zugebracht meine Ladepresse aufzubauen und Schritt für Schritt nach Anleitung einzustellen.(Dillon xl650)

Soweit sogut, jetzt hab ich aber einige Fragen auf die ich leider auch hier noch keine Antworten gefunden habe.

1: die Pulverfüllmatritze auf Station 2 weitet den Hülsenmund auf. In der Anleitung steht man soll 0,5mm aufweiten, d.h ich messe eine kalibrierte Hülse und dann den aufgeweiteten Mund . Hier habe ich 0,4-0,45mm Differenz . Laut Zeichnung in der Anleitung ist das aber schon zuviel weil man die Aufweitung schon von weitem erkennen kann.

Ich verwende S&B und Luger Hülsen. Los Geschosse 9mm 123gr , Lovex 032 und Magtech Zündhütchen.
Die Ladedaten sind 4,2gr mit 28,4mm.

Die Hülsen werden aber beim Geschoss setzen etwas gestaucht , man erkennt es mit bloßem Auge das die Hülse um das Geschoss und am Hülsenboden am Dicksten ist , in der Mitte fehlt 0,1mm.

Egal wie weit ich aufweite , mit oder ohne Pulver , die Patronen sind nachher an der Mantelfläche nicht gerade.

Ich hab dann noch gecrimpt laut Anleitung.
Ich hab dann mal 5Stk. In meiner 17er probiert . Die Waffe repetiert , zum Trefferbild kann ich nix sagen , hab in den Sandkasten geschossen.

Werde mal versuchen hier noch Fotos anzuhängen.

Links ist die Wiedergeladene , rechts die Luger.

http://www.bilderhoster.net/index.php?p ... 6247624767

Was mach ich falsch ? :roll:

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Sa 31. Dez 2016, 09:58
von TangoShooter
Habe mir erlaubt deine Bilder direkt einzufügen.

Die "Taillierung" wird auch coke bottle effect genannt und ist (gerade bei 9 mm) nichts außergewöhnliches.
Kannst den Lauf deiner Waffe als Prüfgerät verwenden (ob die Patrone schön herausfällt).

Wurde auch hier behandelt:
https://www.pulverdampf.com/viewtopic.php?f=16&t=23742

Bild

Bild

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Sa 31. Dez 2016, 13:13
von Kapselpracker
DerHerr hat geschrieben:...
1: die Pulverfüllmatritze auf Station 2 weitet den Hülsenmund auf. In der Anleitung steht man soll 0,5mm aufweiten, d.h ich messe eine kalibrierte Hülse und dann den aufgeweiteten Mund . Hier habe ich 0,4-0,45mm Differenz . Laut Zeichnung in der Anleitung ist das aber schon zuviel weil man die Aufweitung schon von weitem erkennen kann....

Zum aufweiten, vergiss das ganze herum messen, weite die Hülse gerade soviel auf das wenn das Geschoss gesetzt wird, dieses von der Hülse nicht abgeschert wird.
Zum crimpen, crimp vorerst gerade soviel, das wenn du das Geschoss aus der Hülse wieder raus ziehst, das du den Abdruck der Hülse gerade noch erkennen kannst.
Später wenn du mit den Pulverabbrand nicht zufrieden bist kannst du es mit einen kräftigeren crimp versuchen.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: So 1. Jan 2017, 08:48
von Gerisnake
Diese Form ist bei wiedergeladenen 9 para ganz normal!

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: So 1. Jan 2017, 09:23
von hugo965
hallo
mit den dillon matrizen hatte ich den gleichen flaschenhals,bin dann umgestiegen auf hornady-und weg war es. :at1:

hugo

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: So 1. Jan 2017, 12:14
von doc steel
die dillon matrize kalibriert "vorsorglich" etwas enger als andere. dadurch hat man einen besseren geschoßsitz aber auch das colaflaschen-design.
das sollte einem aber nicht zum wechsel auf einen anderen matrizenhersteller veranlassen.

aufweiten grad so viel dass geschoß ned abgschert wird beim setzen und dann halt gscheit crimpen.
lass di ned irritieren von denen die nur einen "gaaaanz schwaaachen crimp, grad so viel dass die patron wieder grad is" fordern. das sind die, die dann über unverbranntes pulver in der kanon und verschmauchte hülsen raunzen.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: So 1. Jan 2017, 13:43
von hugo965
na
ja,mir war die vorsorgliche kalibrierung zu viel und bei der dillon pulverfüllmatrize hats dann ziemlich geklemmt.

hugo

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: So 1. Jan 2017, 16:29
von doc steel
hugo965 hat geschrieben:na
ja,mir war die vorsorgliche kalibrierung zu viel und bei der dillon pulverfüllmatrize hats dann ziemlich geklemmt.

hugo

das problem des klemmens ist mir bekannt, deswegen kann ich dir verlässlich versichern, dass die kalibriermatrize daran nicht schuld ist.
viel mehr sind hülsen die innen stark angelaufen sind bzw. grobe, körnige verschmutzung haben die ursache dafür.
ein weitere allerdings sekundärer grund für klemmen ist, wenn der aufweiter zu tief eingestellt ist, die hülsen also zu stark aufgeweitet werden.
dagegen helfen kann man sich indem man den aufweiter mit diamantpaste poliert UND nur saubere (getumbelte) hülsen verwendet.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 08:27
von DerHerr
Hierzu mal ein kleines Resümee von mir.

Gestern war es soweit und ich konnte meine ersten Wiedergeladenen auf dem Stand austesten.
Ca. 50Stk.

Für den ersten Versuch bin ich ganz zufrieden , Trefferbild war für mich in Ordnung bin ja kein Profischütze.
Keinerlei Ladehemmungen aus der 17er oder der AF.

3 Stk ( warn wohl die Ersten) haben sich unter die Menge geschlichen , die warn wohl zu schwach gecrimpt oder zu stark ausgeweitet und haben nicht ganz ins Patronenlager gepasst.

Soll heißen die Spritze hat dann ziemlich geklemmt. :o

Ich werde mich an Doc s Empfehlung halten und etwas mehr crimpen.
Der war nur ganz leicht , der Lauf ist ziemlich stark verschmutzt und da liegen auch ziemlich viele Pulverreste drin, kannte ich bis jetzt in dieser Form noch nicht.

Werde in Hukunft die Hülsen auch nicht mehr mit dem Hülsenspray fetten da das Pulver teilweise am Hülsenmund kleben bleibt.

Die Setztiefe varieiert um 5-7 Hundertstel , stört die 17er aber nicht.
Der Bums war allerdings deutlich schwächer als bei der S&B Schüttmuni die ich sonnst verwende.

Ansonsten zufrieden , danke an dieser Stelle für eure Hilfe.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 10:05
von sauersigi
DerHerr hat geschrieben:Werde in Hukunft die Hülsen auch nicht mehr mit dem Hülsenspray fetten da das Pulver teilweise am Hülsenmund kleben bleibt.


Ich würde die Behandlung mit Hülsenfett( Caselube) nicht mehr missen wollen. Es flutscht einfach leichter, die paar Brösel am Rand sind mir wurscht...

Beim Auftragen halt nicht in die offene Seite sprühen!
Ich schmeiss immer 200 Stk. In einen Zipperbeutel, schütteln, dabei die Hülsen ausrichten, nur 2mal reinsprühen!!!!Zipperbeutel schliessen und drehen, schupfen, die Hülsen halt im Beutel bewegen und fertig.
Wichtig, nicht zuviel Auftragen und auch ablüften lassen....

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 10:49
von doc steel
mit unbehandelten hülsen würde ich nicht mehr arbeiten wollen.
zu einsprühen habe ich mir beim Ikea eine ca. 40x50cm grosse und ca. 5cm hohe plastikbox um ein paar € gekauft.
da schmeiss ich die hülsen rein, schau aber dass ALLE LIEGEN und sprüh mit 2-3 pumpstößen drüber. das reicht völlig.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 20:23
von karl255
doc steel hat geschrieben:mit unbehandelten hülsen würde ich nicht mehr arbeiten wollen.
zu einsprühen habe ich mir beim Ikea eine ca. 40x50cm grosse und ca. 5cm hohe plastikbox um ein paar € gekauft.
da schmeiss ich die hülsen rein, schau aber dass ALLE LIEGEN und sprüh mit 2-3 pumpstößen drüber. das reicht völlig.


dem stimm ich zu nur nehm ich eine der großen stapelboxen die ich über hab
hülsen rein, schauen dass alle liegen, 2-3 stösse vom dillon case lub, einmal schütteln und rein in den case trichter

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 20:34
von gunlove
Ich war sehr lange skeptisch was Caselube betrifft. Nur seit ich es das erste Mal verwendet habe, möchte ich nicht mehr darauf verzichten.
Mit Caselube eingesprühte Hülsen, eine perfekt geschmierte und eingestellte 650er und das Wiederladen ist ein wahres Vergnügen!

Im Prinzip verwende ich es wie der Doktor Stahl und der sauersigi.
Die getumbelten Hülsen werden flach auf ein altes Backblech aufgelegt. Es folgen zwei Pumpstöße aus ca. 40cm Entfernung, dann werden die Hülsen am Blech ein wenig gerüttelt und dann folgt noch ein Pumpstoß. Anschließend warte ich ein paar Minuten bis der Alkohol verdunstet ist und dann werden die Hülsen ihrer Verwendung zugeführt.
reload-smile

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 09:07
von doc steel
man brauchts nach dem einsprühen nicht einmal schütteln oder sonstwie durchmischen.
das dient ja nur dem gewissen.
genau genommen könnte man sie gleich, wenn sie noch nass sind in den casefeeder schütten und dort einmal durchlaufen lassen während man die öffnung wos rauskommen mit dem daumen zu hält.
weil es kommt ja sowieso keine einzige hülse in der selben position wie sie eingesprüht worden ist in die kalibriermatrize und deswegen verteilt sich die case lube spätestens dort.

allerdings sollte man wenn man case lube verwendet den case feeder und die zuführung periodisch (je nach menge) mit wd-40 einprühen und auswischen. durch die case lube bleiben dort nämlich rückstände an denen der staub aus der umgebungsluft haftet und mit der zeit zu unschönen vershmutzungen führt.

Re: Hülsen werden krumm.

Verfasst: Di 24. Jan 2017, 10:43
von impact
Ich häng mich in dem Thread mit einer Frage an, weil ich denke dass es zur Thematik passt:

ich habe auch meine ersten Gehversuche mit Kurzwaffenpatronen und der Dillon 650 hinter mir und bin soweit recht zufrieden.
Präzision der ersten Testladung (siehe unten) scheint soweit brauchbar zu sein, ich habe allerdings noch keine umfangreichen Ladeleitern geschossen, oder aufgelegt Schussgruppen verglichen. Waffenfunktion und Abbrand scheint soweit auch im grünen Bereich zu sein.

Was mich allerdings ein wenig stutzig gemacht hat, ist die Kombination aus Dillon Hartmetall (Colaflaschen-) Kalibriermatritze und verkupferten Bleigeschossen.
Nach dem Trägheits-Hammer entladen einiger Testpatronen habe ich festgestellt, dass zwar beim Geschoss setzen alles glatt zu laufen scheint, jedoch die von der Dillon HM-Matritze unterkalibrierten Hülsen die verkupferten Bleigeschosse recht stark einzuschnüren scheinen, bzw regelrecht runterkalibriert.
Das Geschoss hat einen gemessenen Durchmesser von .3555" (9,03mm) vor dem Geschoss setzen, und .3545" (9,01mm) nach dem Setzen/Crimpen/Entladen im Bereich der in der Hülse steckt.

Liegt die Geschosseinschnürung/runterkalibrierung in einer Größenordnung in der ich mit Präzisionseinbußen rechnen muss/kann?
Würde ich das Präzisionspotential durch eine Kalibriermatritze die weniger stark einzieht erhöhen? (praktisch, nicht nur theoretisch)
Oder ist das bei verkupferten Bleigeschossen normal, und nicht weiter bedenklich?

FMJ Geschosse statt den verkupferten Bleigeschossen zu verwenden ist mir auch schon in den Sinn gekommen und würde den Effekt sicherlich mindern, aber darum gehts mir hier nicht.

Verschossen wird das ganze aus einer Glock 17 Gen4.

Ladedaten sind (angelehnt an LOS Tabelle):

Geschoss: LOS 145gr RN (verkupfertes Bleigeschoss)
Hülse: Geco
Pulver: 3,8gr VVN340
Zünder: S&B
OAL: 29,0mm (+-0,1)

und so sieht das ganze aus:
Bild