PULVERDAMPF

Bei einer Reportage über israelische Scharfschützen kommt die unten dargestellte Szene vor:



Jetzt stelle ich mir als Unwissender die Fragen:

Wollten die Profis wenn sie gefilmt werden möglichst alles falsch machen damit´s keiner richtig nachmachen kann?

Oder ist die richtige Haltung der Schusshand, dass nur das 2. Glied des Zeigfingers (Abzug) und der Daumen mit Daumenballen das Gewehr berührt?

(Nebensächlich stelle ich mir die Frage ob die mit ordinären AR10 schießen)

Danke für eure aufklärenden Antworten!

Würde mich auch interessieren. Theoretisch weniger Finger am Gewehr, weniger Unruhe - zweites Glied ganz praktisch da man nicht am Abzug reißt und gerade den Abzug nach hinten zieht ?!

Soweit meine Theorie


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Es soll auch Scharf- bzw Präzisionsschützen geben die überhaupt nur den Finger am Abzug haben...ohne was mit dem Rest der Abzugshand zu berühren. Es hängt halt auch sehr stark von den Umständen wie Auflage vorne und hinten etc. ab.

Das Gewehr war vorne und hinten aufgelegt. Waffe war optimal zu positionieren.
Das man mit den 2. Fingerglied den Abzug gerade zurückziehen kann wäre mir aber neu.

Das hängt vermutlich stark vom Zusammenspiel aus Waffenergonomie und Schützen(hand)anatomie zusammen. Klar hat man am Fingerende am meisten Gefühl, aber was hilfts einem, wenn die Hand dann verkrampft und unnatürlich am Waffengriff liegt, oder eine Seitwärtsbewegung provoziert.

Priv_Schneewittchen hat geschrieben:Bei einer Reportage über israelische Scharfschützen kommt die unten dargestellte Szene vor:



Jetzt stelle ich mir als Unwissender die Fragen:

Wollten die Profis wenn sie gefilmt werden möglichst alles falsch machen damit´s keiner richtig nachmachen kann?

Oder ist die richtige Haltung der Schusshand, dass nur das 2. Glied des Zeigfingers (Abzug) und der Daumen mit Daumenballen das Gewehr berührt?

(Nebensächlich stelle ich mir die Frage ob die mit ordinären AR10 schießen)

Danke für eure aufklärenden Antworten!

Zur ersten Frage: könnte hin kommen, würde ich vermutlich auch so machen.
Zum AR10: Das ganze kommt mir nach Fake vor.

LG Steelman

Interessant ist auch die Montage. Ist das eine zweite Pica-Montage auf dem Flat Top, weil sont die Ringe alleine zu niedrig wären?

ich hab so ein abzugsverhalten schon einmal beobachten können.
allerdings bei benchrestern, wo das gewehr vorne in einer speziellen auflage und hinten in einem sandsack mit ohren fast bewegungslos aufgelegt war.
was für abzugsgewichte solche benchrestbüchsen haben weiss ich nicht.
wenns so is wie bei meiner .22lr einzellader matchpistole - abzugsgewicht fliegenschas - dann ja.
aber bei einem ar10...????
da geb ich steelman recht, des is a bledsinn.

Ich halte das auch für einen Käse. Jedoch ist der Abstand vom Abzug zur Hinterkante beim AR System für eine normal gewachsene Männerhand sehr gering. Folglich kann man ohne Probleme mit dem 2. Fingerglied den Abzug erreichen. Ob das zu besseren Treffern führt, als mit der Kuppe abzuziehen, was aber wiederum zu einer unbequemeren Haltung des ganzen Zeigefingers führen würde, wird wohl jeder für sich herausfinden müssen. Wichtig ist aber sicher, dass der Anschlag der Waffe immer gleich erfolgen muss, damit die Trefferlage konstant bleibt. Ich seh da eher wenig Möglichkeiten für einen militärischen Scharfschützen, diese Art der Waffenauflage im Einsatz immer gleich zu gestalten.

Warum nicht auch bei einem AR10? Die Geräte schießen zum Teil auch locker 1 - 1/2MOA Gruppen oder besser, da sind Präzisionsgewehr Schießtechniken sicher von Vorteil, wenn man das Waffensystem ausreizen will.
Und die "Bilderbuchschießtechnik" mit Fingerspitzerl am Abzugsbügel und dann langsam und sanft den Druck erhöhen bis einen der Schuss überrascht, oder wie auch immer, funktioniert in der realen Welt halt nicht immer so super.
Sobald die Waffengriffe klein werden (und der Abstand von Abzugszüngel zum Griffrücken bei einer normalen AR15/10 Plattform ist, wie Coolhand1980 schon sagt, nicht gerade besonder großzügig), die Schützenhände eher groß, und die Abzüge härter und kratziger, zahlt es sich durchaus aus immer mehr Finger durch den Abzugsbügel zu stecken. Wenn es für eine bestimmte Schützen-Waffen Kombination angenehm ist mit dem 2ten Fingerglied abzuziehen, warum nicht? Wichtig ist dass die Waffe durch die Abzugsbewegung nicht erschüttert wird, dass der Druck auf den Abzug möglichst gerade ist, und dass die Handhaltung möglichst verkrampfungsfrei und wiederholbar ist.
Vorteile vom 2ten Fingerglied sind sogar, dass man mehr Kraft hat und weniger Gelenke benutzt (wodurch die Komplexität der Bewegung abnimmt), und so den Abzug kontrollierter durchziehen kann.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Abzug eines gefechtstauglichen AR10 Gewehres nicht ganz so prickelnd und geschmeidig ist wie der 400gr Timney einer 15kg Zivil-Präzisionsbüchse mit Benchrestauflage. Da nimmt man jede Hilfe die man kriegen kann.


Ich glaube auch nicht, dass die Soldaten extra falsche Techniken zeigen. Schießtechnik ist nicht gerade Rocket Science, falls sich da jemand einen Vorsprung durch Desinfomation erhofft macht er sich eher lächerlich. Ich glaube, dass diese Art von Soldaten auch eher zu stolz wäre falsche Techniken zu zeigen. Aber da kann ich mich irren.

Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass für manche Dokus Szenen gestellt werden, von Leuten die deutlich weniger Ahnung von Waffenhandhabung haben, als die die dargestellt werden. Aber ich hab die Doku nicht gesehen.

Ich seh da auch kein Problem auf dem Photo und es geht hier bei dem Scharfschützen nicht um um Minute of Angle sondern Minute of Man...

Man darf auch davon ausgehen, dass die gezeigten Herrschaften über ausreichend Praxiserfahrung verfügen.