PULVERDAMPF

Ich habe ein handgemachtes Patronenetui aus Leder geschenkt bekommen. Leider laufen die Hülsen grün an wenn sie länger im Etui verweilen. Irgendwelche Tipps wie ich das verhindern kann?

Das Problem hatte ich auch schon, das sind die Reste der Gerbsäuren im Leder die mit dem Messing Salze bilden.
Hab nicht wirklich eine brauchbare Lösung gefunden und auf Cordura gewechselt. Patronen aussen fetten würde das etwas abmildern aber wer will die Sauerei. Das einzige was hilft ist die Patronen nach dem Reviergang wieder rausnehmen und das nächste mal wieder rein. Kurzzeitiger Kontakt macht nix. Aber das ist auch nicht praktisch...

danke für Deine Antwort. Ja, jedesmal wieder herausnehmen ist unpraktisch. Inzwischen nehme ich ein Loden-Etui. Aber ich suche eben eine "Langzeitlösung" da ich das Geschenk auch verwenden will..

Du könntest noch probieren das Leder zu wachsen, aber auch da wird sich das Gerbmittel langsam wieder rausarbeiten.
Die beste Lösung wäre das Leder gründlich zu waschen, aber dabei wird es die Farbe ändern und die sonstigen Materialien werden in Mitleidenschaft gezogen werden.

hari hat geschrieben:danke für Deine Antwort. Ja, jedesmal wieder herausnehmen ist unpraktisch. Inzwischen nehme ich ein Loden-Etui. Aber ich suche eben eine "Langzeitlösung" da ich das Geschenk auch verwenden will..

Nichts hinein geben ist, fürchte ich, die einzig brauchbare Lösung.

Bin kein Experte was das Thema betrifft aber wenns die Gerbsäure ist wie wäre es mit einem Bad in Natronlauge (Backsoda)? Sollte nicht wirklich das Material angreifen und wenns eingezogen ist zumindest die Säure neutralisieren.

Edith: und ja das Leder und Wasser nicht die perfekte Kombination ist, ist mir durchaus bewusst. aber bevor ich das Zeug in die Ecke schmeiß kann mans ja mal versuchen. Beim trocknen halt Pufferpatronen rein tun

hehe oder die Patronenhülsen vernickeln

Hi,

ganz edel: innen mit rotem Samt ausschlagen?

mfg tiberius

War da nicht die Holster mit Balistol innen einzusprühen um Leder weich zu halten und Gerbsäure zu neutralisieren.

Edit:
Ballistol neutralisiert die im Leder mitunter enthaltenen Rückstände von Gerbsäuren wie z. B. Gallensäuren und Tannin.
aus https://www.ballistol-shop.de/Ballistol-Story:_:40.html

Servus hari!

Ich verwende auch lederne Patronenhalter, meist am Guertel getragen, ohne Deckel etc.
-entweder hast' vernickelte Huelsen so wie die Federal, dann gibt es keine gruen anlaufen,
-oder Du nimmst die Messingkartuschen jeden Tag raus, wischt sie ab und steckst sie morgen frueh wieder rein. (Ist auch deshalb gut, weil man dann sicher noch weisz, was gerade drinnen ist im Etui.)
Wenn Du die Patronen im Lederetui stecken laszt paszt sich das Leder an und die Patronen sitzen locker, koennen also rausfallen.

Mit dem Oelen, sei es Ballistol oder sonst etwas (ich bin ein groszer Ballistolverbraucher) waere ich vorsichtig, weil Oele die Zuendhuetchen deaktivieren koennen. Das kann unterschiedlich interessant sein je nach bejagter Wildart, zumindest aber frustrierend wenn es nur "klick" statt "bumm" macht.
Auszerdem moechte ich mir keine eingefetteten Huelsen ins Patronenlager reinrepetieren, weil dann ebendieses auch fett werden wird und Staub etc. dann sich dort anlegen koennte. Des woll'n ma jo ned weil es das hurtige Nachrepetieren behindern koennt'.

Also: vor der Jagd rein, nach der Jagd raus und wenn das Leder hart wird vom Schwitzen, Regen, Austrocknen in der Huette: neues Etui; ist ein Verschleiszartikel so wie ein Luftfilter fuer's Auto.

Fuer's Geschenk gilt diesebe Verwendungsregel wie fuer das Portrait vom Erbonkel: nur aufhaengen wenn er auf Besuch kommt.

Grusz und WH

scheistermuetze hat geschrieben:Fuer's Geschenk gilt diesebe Verwendungsregel wie fuer das Portrait vom Erbonkel: nur aufhaengen wenn er auf Besuch kommt.

bino71 hat geschrieben:War da nicht die Holster mit Balistol innen einzusprühen um Leder weich zu halten und Gerbsäure zu neutralisieren.

Das ist auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn das Öl gut einzieht und die Patronen nicht zuschmiert. Ich werde das mal versuchen und berichten.

bino71 hat geschrieben:War da nicht die Holster mit Balistol innen einzusprühen um Leder weich zu halten und Gerbsäure zu neutralisieren.

Edit:
Ballistol neutralisiert die im Leder mitunter enthaltenen Rückstände von Gerbsäuren wie z. B. Gallensäuren und Tannin.
aus https://www.ballistol-shop.de/Ballistol-Story:_:40.html

Genau das mache ich mit neuen Holstern aus Leder. Ich nehme einen einen größeren Borstenpinsel, tauche den in Ballistol und benetze damit mehrere Male die Innenseite des Holsters. Dann kommt die passende Waffe in ein Dünnes Plastiksackerl (z. B. Einkochsackerl) und wird so in das Holster gesteckt. Wobei ich das mehrfach mache. Bisher immer mit zufriedenstellenden Erfolg.
Siehe dazu auch mein Posting in "Lederholster geschmeidiger machen": viewtopic.php?t=29424

tiberius hat geschrieben:Hi,

ganz edel: innen mit rotem Samt ausschlagen?

mfg tiberius

Das hört sich sehr edel an.
Wenn man jemanden kennt der sich mit dem Schneidern auskennt....da können Wunder vollbracht werde.

wh
nominus

scheistermuetze hat geschrieben:
Mit dem Oelen, sei es Ballistol oder sonst etwas (ich bin ein groszer Ballistolverbraucher) waere ich vorsichtig, weil Oele die Zuendhuetchen deaktivieren koennen.

Stimmpt nicht, denn dazu müsste die Patrone ausreichend undicht sein, damit das Öl an die Innenseite des ZH vordringen kann und selbst dann müsste das Öl zum kochen gebracht werden.
dann hättest aber ein anderes Problem viel dringlicher....