PULVERDAMPF

Frage an die Wiederladecracks hier!


Ist es möglich Hülsen wieder so hin zu bekommen das die Zünder wieder halten wenn diese beim setzen aus den Glocken heraus fallen?

Andersrum gefragt wie fest müssen die Zünder sitzen oder reicht es nicht aus diese eventuell mit einem Tropfen Kleber einzukleben?

Beim Schuss selbst werden die doch sowieso durch den Gasdruck aufgeleibt und sollten doch theoretisch somit von "selbst" halten.

Danke für eure Hilfe!

MFG

...die Zünder werden ein Stück aus der Hülse gedrückt und durch die etwas zurückgleitende Hülse etwas abgeflacht und wieder zurückgedrückt! Die Zündhütchen bewegen sich also bei Abschuss!

icemann221 hat geschrieben:...Frage an die Wiederladecracks hier!
Ist es möglich Hülsen wieder so hin zu bekommen das die Zünder wieder halten wenn diese beim setzen aus den Glocken heraus fallen?...

Würd ich nicht machen. Weite ZH-Glocken sind ein Indiz für zu hohen Gasdruck, Hülsen am Lebensende, oder schlechtes Hülsenmaterial oder eine Mischung aus allen dreien.
Um welches Kaliber handelt es sich? Schreib jetzt bitte nicht .223/.308

Schone dein Gewehr/FFW und deinen Körper und sortiere diese Hülsen aus.

Schöne Grüße
max81

icemann221 hat geschrieben:Ist es möglich Hülsen wieder so hin zu bekommen das die Zünder wieder halten wenn diese beim setzen aus den Glocken heraus fallen?

Andersrum gefragt wie fest müssen die Zünder sitzen oder reicht es nicht aus diese eventuell mit einem Tropfen Kleber einzukleben?

wenn dir zünder aus der der zündglocke fallen, dann hast du zu 99% etwas völlig falsch gemacht bzw die falsche zündhütchengröße. klingt als wolltest du berdanhülsen mit boxerzündhütchen versehen? falls das so ist - ich hoffe du hast den hülseneigenen amboß bereits entfernt und ein neues zündlch gebohrt. ja, es gibt dann eine anleitung wie man das zündloch "umschmieden" kann. ich halte das ganze verfahren aber für entbehrlich - warum nicht gleich einfach bei berdan bleiben.

kleber zu verwenden ist jedenalls keine alternative. das wird auf die eine oder andere art ziemlich schiefgehen, bestenfalls taugen die so erzeugten patronen nix.

Es geht nicht darum irgendwelche ZH´s in andere Glocken zu basteln. Oder sonstigen pfusch.

Es sind einfach nur sehr teure und seltene Hülsen die eine riesen Menge Geld kosten und nicht verschrottet werden sollen da so gut wie gar nicht zu ersetzen.

icemann221 hat geschrieben:Es geht nicht darum irgendwelche ZH´s in andere Glocken zu basteln. Oder sonstigen pfusch.

Es sind einfach nur sehr teure und seltene Hülsen die eine riesen Menge Geld kosten und nicht verschrottet werden sollen da so gut wie gar nicht zu ersetzen.

teuer und selten? reden wir von exotenkalibern?
und wie kommt es dass die ZH nicht drin halten? exotischer durchmesser? oder abnutzung / weitung?

Handelt es sich um Hülsen von Bertram? Soll laut amerikanische Wiederladerforen des öfteren eine etwas zu große Zündglocke haben.

Lösung, damit die Zündhütchen wieder fest sitzen: Schlagcrimpen. Man nehme ein Stahlrohrstück, Innendurchmesser des Stahlrohres etwas größer als die Zündglockenbohrung, schleift das eine Ende zu wie bei einer Stanze, nur nicht scharf schleifen!

Und dann mit einem Schlag das Zündhütchen festcrimpen, fertig. Wie fest man schlagen muß, das sollte ausprobiert werden, gerade so klopfen, daß das Zündhütchen zuverlässig gehalten wird. Für weitere 2-3x Laden hält das Zündhütchen fest genug in der Zündglocke.



Charles

Charles hat geschrieben:Handelt es sich um Hülsen von Bertram? Soll laut amerikanische Wiederladerforen des öfteren eine etwas zu große Zündglocke haben.

Lösung, damit die Zündhütchen wieder fest sitzen: Schlagcrimpen. Man nehme ein Stahlrohrstück, Innendurchmesser des Stahlrohres etwas größer als die Zündglockenbohrung, schleift das eine Ende zu wie bei einer Stanze, nur nicht scharf schleifen!

Und dann mit einem Schlag das Zündhütchen festcrimpen, fertig. Wie fest man schlagen muß, das sollte ausprobiert werden, gerade so klopfen, daß das Zündhütchen zuverlässig gehalten wird. Für weitere 2-3x Laden hält das Zündhütchen fest genug in der Zündglocke.



Charles

In der Theorie, ja würde ich aber so keinesfalls empfehlen (zumindest keinem nicht sehr erfahrenen und handwerklich versierten Wiederlader). Wäre nicht das erste mal, dass dabei eine Patrone los geht.

icemann221 hat geschrieben:Beim Schuss selbst werden die doch sowieso durch den Gasdruck aufgeleibt und sollten doch theoretisch somit von "selbst" halten.

Das Zündhütchen würde dabei ähnlich einem "Durchbläser" nicht abdichten.

@ Brummbär: Naja, so schlimm wäre es ja net weil die Hülse eh noch leer ist.

icemann221 hat geschrieben:Es geht nicht darum irgendwelche ZH´s in andere Glocken zu basteln. Oder sonstigen pfusch.

Es sind einfach nur sehr teure und seltene Hülsen die eine riesen Menge Geld kosten und nicht verschrottet werden sollen da so gut wie gar nicht zu ersetzen.

Verrätst Du uns auch um welches Kaliber es konkret geht, welches ZH (Marke&Bezeichnung) verwendet wird, um welches Treibladungsmittel es geht (Schwarzpulver oder NC) und ob die Zündgloccken vorher mit einem Reamer oder Swager von einem Crimp befreit wurden? Dann können aufhören uns in Mutmaßungen zu ergehen.

Old Sam hat geschrieben:@ Brummbär: Naja, so schlimm wäre es ja net weil die Hülse eh noch leer ist.

Ja so fängt es an und dann wir ein schlecht sitzendes ZH aus einer vollen Patrone entfern, weil man das ja schon sooo oft gemacht hat und es bei den leeren auch nicht Plop gemacht hat und schon...

Ich weiß, ich bin im Herangehen an solche Themen vielleicht sehr sicherheitsfixiert. Aber besser so, als irgendwann dumm schauen...

brummbaer72 hat geschrieben:

Old Sam hat geschrieben:@ Brummbär: Naja, so schlimm wäre es ja net weil die Hülse eh noch leer ist.

Ja so fängt es an und dann wir ein schlecht sitzendes ZH aus einer vollen Patrone entfern, weil man das ja schon sooo oft gemacht hat und es bei den leeren auch nicht Plop gemacht hat und schon...

Ich weiß, ich bin im Herangehen an solche Themen vielleicht sehr sicherheitsfixiert. Aber besser so, als irgendwann dumm schauen...

Das ist klar, bei mir ist es so, beim Zündhütchen setzen wird ein lockeres und/oder schlecht sitzendes Zündhütchen sofort ausgestoßen und ein neues gesetzt. Geht das nicht, das Problem besteht weiter, na dann wird die Hülse gnadenlos aussortiert.

Liebe Beginner und leicht Fortgeschrittene des Wiederladens, wenn bei JEDEM Arbeitsschritt beim Wiederladen was nicht passt, irgendwo was hakelt, dann bitte gleich und sofort nachschauen, nach der Ursache finden und an der Lösung des Problems arbeiten. NIEMALS solche Sachen schulterzuckend hinnehmen, und das betreffendes Teil zu den anderen hinwerfen oder dazulegen!

Und ja, das wichtigste Werkzeug des Wiederladers neben dem Entladehammer ist die Rohrzange. Die dient dazu, fehlerhafte und aus der Reihe fallende Hülsen sofort zu quetschen und in den Schrottkübel zu werfen!


Charles