PULVERDAMPF

Ich bin kein Waffentechniker, darum verzeiht mir die Frage bitte..Ständig hört man von dickwandigen Matchläufen, semi-weight, etc...ist nicht die Genauigkeit des Zug/Feldes entscheidender? Hat das mit Ausdehnung zu tun? Falls ja , ist das ja jagdlich irrelevant, da ich ja nur 1-max 2 Schuss abgebe

Meines Wissens nach hat es mit der Wärme und denn dadurch auf mehrere Schüsse in kurzer Folge, Treffpunkt Verlagerung zu tun.
Ein dünner Lauf wie bei denn meisten reinen Jagdgewehren soll man ja nach ein paar Schuss abkühlen lassen. Dieses sogenannte heiß schiesen.

Das braucht man bei dicken Läufen nicht so. Oder besser gesagt erst nach einigen Schuss das aber doch viel mehr sind als bei Jagdwaffen.

Bitte berichtigt mich wenn ich da was falsches von mir gebe, hab das so erklärt bekommen.

Ja, hat mit der Wärme zu tun.

Desto mehr Material desto langsamer wird der Lauf warm.

Wenn ein Lauf warm wird kann es zwei Effekte geben. Die Gruppe kann "aufmachen" und sie kann wandern.

Wandern passiert durch Spannungen im Stahl - das sollte heutzutage bei guten Läufen nichtmehr passieren.

Aufmachen tut jeder Lauf.

Mehr Details gibt's z.B im WWSD Video zum Faxon Pencil Barrel von inRange TV auf YouTube.
https://youtu.be/QTovPt4weIs

Naja,

jener hier hat auch gute (gegen) Argumente...

https://youtu.be/Rr_aEzTM1c0

die wärmeentwicklung ist zweitrangig, ein dicker lauf braucht länger zum warmwerden aber auch wieder länger zum abkühlen.
dicke läufe schwingen im schuss weniger als dünne, das geschoss tritt gleichmässiger aus der mündung aus.

Also ist es bei Jagdwaffen für die Würst und eher Schießsstandprestige? Weil ich ja selten 20 Gams riegel

Ganz genau, bei der jagd spielt ja das Gewicht auch noch ne Rolle.

Schwingungsverhalten und Wärmekapazität

Dicke Läufe sind nicht prinzipiell präziser.
Es gibt von einem KK-Pistolen-Guru Läufe die sind so dünn das ich Schiss hatte daraus eine exLR zu verschießen, haben aber vorne Gewichte und Schwingungselemente dran, die auf Waffe und Muni angestimmt sind. Die Teile schießen wie Gift.
Dickere Läufe sind einfach steifer und die Schwingungen können sich nur weniger ausprägen, was sie im Schnitt präziser macht, aber nicht weil sie grundsätzlich präziser sind, sondern eben alles einigermaßen gleich gut fressen.

Dicke Läufe sind verwindungssteifer und aufgrund ihres "besseren" Schwingungsverhaltens weniger munitionsfühlig, zusätzlich sind sie oft auch kürzer ausgeführt, das verringert die Laufdurchgangszeit des Wuzels.
Die erwähnte Wärmekapazität wirkt sich in erster Linie auf die eintretende Mirage bei schnellen Serien aus: Die Scheibe tanzt ihren Heißluft-Lambada erst einige (die entscheidenden?) Schüsse später.

Ein weiterer Vorteil ist das höhere Gewicht der Waffe welches vorteilhaft für die Genauigkeit ist.

Das mit der aktuellen Mode von kurzen Läufen halte ich für nachteilig. Stichwort Leistungsverluste und eher Probleme mit der Genauigkeit.
Bei den üblichen Jagdkalibernist eine Lauflänge von 60cm die absolute Untergrenze für mich. Die letzten Läufe die ich kaufte waren alle 65cm oder länger und mind. 17mm dick an der Mündung.

Salem hat geschrieben:Die erwähnte Wärmekapazität wirkt sich in erster Linie auf die eintretende Mirage bei schnellen Serien aus: Die Scheibe tanzt ihren Heißluft-Lambada erst einige (die entscheidenden?) Schüsse später.

Das und vor Allem die Erwärmung des Lagers und der dadurch auftretende Einfluss auf die Pulvertemperatur der zugeführten Patrone.

Sauer202 hat geschrieben:Ein weiterer Vorteil ist das höhere Gewicht der Waffe welches vorteilhaft für die Genauigkeit ist.

Hinsichtlich Schützenfehler (Stichwort: Verreißen/Mucken), sonst wohl eher weniger, oder?