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VL Lauf innen polieren
Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 12:02
von Nopowder
Meine werten Anhänger des Poudre Noir !
Vielleicht kann mir ein passionierter Gewehrbauer oder Büchsenmacher unter Euch weiterhelfen. Sodenn :
Ich habe einen ! original ! Lauf einer deutschen VL Jägerbüchse, schätze mal Kal.58 , geschweift, außen erbärmlich aber innen gut erhalten. Ich habe die Schwanzschraube entfernt, Lauf gereinigt und siehe da, die hinteren 2 Drittel des Laufes sind sehr gut erhalten nur das erste Drittel von der Mündung her ist ziemlich rauh (seltsam, sonst wars immer verkehrt herum). Nun kenne ich vom Hörensagen her die Methode mit nem Bleipfropfen, um den Lauf zu polieren. Kennt jemand hierzu die genaue Vorgangsweise oder kennt vielleicht jemand eine andere Methode den Lauf zu polieren. Daß ich Rostnarben nicht wieder zupolieren oder keine Kanten auf die Züge aufpolieren kann ist mir klar. Ich möchte lediglich die innere Laufkontur so gut wie möglich restaurieren.
Weiß vielleicht einer der alten Raucher hier was dazu ? Cowroper, old Sam .....?
Re: VL Lauf innen polieren
Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 14:18
von Old Sam
Also wenn dir da einer helfen kann dann unser Greenhorn. Würde ihm an deiner Stelle mal ein Brieflein schreiben tun.
http://www.rifleman.at/Home/tabid/537/l ... fault.aspxmemberlist.php?mode=viewprofile&u=202
Re: VL Lauf innen polieren
Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 23:39
von Charles
Ich muß mal meine ganz alten Visierheftln durchschauen, glaube mich erinnern zu können, daß Visier bei Tests mit Vorderladerwaffen mehrmals empfohlen hatte, die Läufe bei manche VL-Gewehre selber zu polieren, meistens hatten sie die Anleitungen dazu reingeschrieben.
Ich melde mich, sobald ich eine dieser Anleitungen gefunden habe, ok?
Charles
Re: VL Lauf innen polieren
Verfasst: Di 22. Mär 2011, 16:28
von Nopowder
Oh ehrwürdiger Charles !
Mein Dank soll dir sodenn auf ewiglich nachschleichen ....

Re: VL Lauf innen polieren
Verfasst: Di 22. Mär 2011, 16:53
von Charles
Sodala, habe ich es doch gewusst! Im Visierheftl von 9/1989 steht folgendes drinnen (copy and paste geht leider nicht, muß auf die klassische Art abschreiben

):
Ohne eine Laufleuchte sollte niemand zum Vorderlader-Kauf ziehen. Die Anschaffung macht sich bezahlt, weil man die Laufinnenfläche in ihrer ganzen Länge ausleuchten kann. So fallen unregelmäßig polierte Oberflächen, Bohrrillen, Riefen und ungleichmäßig tiefe Züge sofort auf. Als nächstes wird die Mündung überprüft, ob sie gleichmäßig angesenkt ist. Schief angesetzte Mündungen können seitlich versetzte Trefferbilder verursachen. Für das Nachpolieren des Laufs hat sich feine Ventilschleifpaste bewährt. Zu dieser einfachen Prozedur gehört aber Fingerspitzengefühl: Zuerst entfernt man die Schwanzschraube aus dem Lauf, dann schiebt man etwa sechs bis sieben Zentimeter tief im hinteren Lauf-Ende einen Propfen aus Stahlwolle ein, in dem ein Gewindestab zentrisch sitzt. Dann gießt man darauf heißes Blei, bis sich ein drei bis vier Zentimeter langer kalibergroßer Bleizylinder bildet, der sich in die Züge und Felder einpaßt. Nach Entfernen der Stahlwolle ergibt das einen Schleifkern, der in der Paste gewälzt wird und in einem Zug - dem Drall folgend - von hinten nach vorn durch den Lauf gezogen wird. Vom Hin- und Herfahren im Lauf ist abzuraten, weil sich dadurch an der Umkehrstelle Vertiefungen einschleifen.Ich muß sagen, daß die Ventilschleifpasten, die ich kenne, und schon mehrmals bei Motoren angewendet habe, doch sehr grob sind. Die Ventilschleifpasten hinterlassen bei harten Stählen matte Oberflächen, und bei weichen Stählen, wie Läufe nun mal halt sind, verursachen die Ventilschleifpasten noch mattere und zerkratzte Stellen.
Ich würde eher feine Diamant-Schleifpasten hernehmen, die sind feiner, polieren mehr, und zerkratzen nicht die weiche Stahloberfläche.
Die Diamant-Schleifpasten in verschiedene Körnungen bekommt man überall beim Metallbearbeitungswerkzeuge-Bedarf, bei Messergeschäfte, usw. Einfach danach googeln.
Charles