PULVERDAMPF

Sind Euch passende Reinigungssets- bzw. schnüre für die Laufreinigung eines Revolvers (mit ausklappbarer Trommel) bekannt, mit denen man entweder patches, VFG-Propfen oder (eher kürzere?) Bürsten in Schussrichtung durchziehen kann?

(Ich hätte zwar vermutet, dass dieses Thema hier im Forum schon behandelt worden wäre, hab aber nichts dazu gefunden... Falls meine Recherche unvollständig war, bitte ich um Verzeihung und um einen link zum entsprechenden thread, danke!)

Warum nicht einfach etwas à la Dewey Putzstock mit verschiedene Aufsätze (Bürste und Patchnadel)?
Apropo, für Lauf und Trommel brauchst du verschiedene Bürstendurchmesser, Lauf .38er und Trommel .40s&w.

helmsp hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 22:22 Warum nicht einfach etwas à la Dewey Putzstock mit verschiedene Aufsätze (Bürste und Patchnadel)?
Apropo, für Lauf und Trommel brauchst du verschiedene Bürstendurchmesser, Lauf .38er und Trommel .40s&w.

Putzstöcke und die dazugehörigen Aufsätze sind vorhanden, das wär nicht das Problem. Ein "Zugsystem" wär' mir halt einfach sympathischer.

Was spricht denn gegen div. bore snakes only?

Boresnakes können nicht dieselbe Reibungsenergie (und somit Putzwirkung) übertragen wie Putzbürsten im gleichen Durchmesser

mit der Boresnake kann man viel machen - aber irgendwann steht sie an und du brauchst an Stecken mit Bürstl

Ich verwende für meinen Manurhin MR 88 in .38 Sp. das hier https://www.realavid.com/product/bore-boss/
Da hab ich Boresnake und Bürste in einem!
Ich bin super zufrieden damit und bekomm den Lauf immer sauber!

rupi hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 23:45 Boresnakes können nicht dieselbe Reibungsenergie (und somit Putzwirkung) übertragen wie Putzbürsten im gleichen Durchmesser

mit der Boresnake kann man viel machen - aber irgendwann steht sie an und du brauchst an Stecken mit Bürstl

Wenn man nach jedem Schießen reinigt, reicht die Boresnake allemal.
Mag vielleicht für die Nichtputzer3000SchußGlockbesitzer eher zutreffen.

Um welche Waffe bzw. welchen Lauftyp handelt es sich? Welche Geschosse plumpsen vorne raus? Hast Du eher mit Pulver oder Blei zu kämpfen. Wie alt ist das gute Stück. Die Sache mit "nur in Schussrichtung durchziehen" relativiert sich möglicherweise durch diese Angaben. Schaden wirds nicht aber sehr oft nicht nötig. Weder Messigbürste noch ein Patch wird einem modernen Lauf etwas anhaben können. Anders sieht das bei alten Waffen und aggressiven Pulverrückständen aus. Wenn dann noch Chemie mit ins Spiel kommt spricht nichts gegen diese Putzrichtung. Ich reinige meinen viel geschossenen S&W seit 20Jahren ohne diesen Kult. Der Lauf sieht aus wie neu. Muss eh jeder selbst wissen was er macht. Hängt man an die Snake halt noch was dran und zieht dann durch.

Ich persönlich verwende einen Kugelgelagerter Putzstock marke Eigenbau. Gibt es aber auch zu kaufen. Damit dreht sich die bürste schön mit dem Drall mit.

Gruß Gernot

Erstens einmal vielen Dank für die vielen Kommentare und Tipps!

Es geht sowohl um Revolver älteren als auch jüngeren Baujahres. Ich hab auch (u.a. Dewey) KW-Putzstöcke und weiß, dass es bei Revolvern auch in Ordnung ist von der Laufmündung her zu putzen ... aber in letzter Konsequenz widerstrebt es mir innerlich ein bisschen - und wenn es da etwas gibt, was mir bisher noch nicht untergekommen ist, wär es einen Versuch wert.

Der Bore-Boss klingt schon sehr interessant. Ist er mit angeschraubter Bürste kurz genug, um problemlos "um die Kurve" (sprich von der Übergangskonusseite her in den Lauf) zu kommen ohne hinten am Rahmen anzustoßen bzw. zu kratzen?

AUG-andy hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 23:50

rupi hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 23:45 Boresnakes können nicht dieselbe Reibungsenergie (und somit Putzwirkung) übertragen wie Putzbürsten im gleichen Durchmesser

mit der Boresnake kann man viel machen - aber irgendwann steht sie an und du brauchst an Stecken mit Bürstl

Wenn man nach jedem Schießen reinigt, reicht die Boresnake allemal.
Mag vielleicht für die Nichtputzer3000SchußGlockbesitzer eher zutreffen.

ich hab einmal folgende putztechnik beobachtet.
pistolenlauf ausgebaut, boresnake mit irgendeinen reinigungsmittel eingwaschelt und durchgefädelt, aufs das ende mit dem schnürl draufgestiegen, mit der einen hand den lauf festgehalten und mit der anderen die boresnake straff nach oben gespannt gehalten , dann mit dem lauf schnell und etliche male an der boresnake mit dem bereich wos bürschtl drin is nach oben und unten gefahren.
na jo...hab i ma denkt....
zuhause die selbe technik ausprobiert, der lauf war absichtlich ca. 500 schuss lang nicht gereinigt worden, weil ich wissen wollte ob sich diese technik bewährt.
ich hab davor den lauf aber mit M4-öl eingesprüht und a chesterfield lang einwirken lassen, so wie ich es eigentlich immer mache.

na jo, was soll ich euch sagen...
ned nur dass der lauf bei dieser behandlung ziemlich warm wird, was mich ehrlich gesagt stört, wird er aber tatsächlich blitzesauber.
mein fazit: man muss ned alles was funktioniert auch unbedingt machen, vor allem dann nicht wenns andere möglichkeiten auch gibt und ich bei dieser methode ein ungutes gefühl hab, das ich allerdings nicht schlüssig begründen kann.

ich bleib bei meiner kontemplativen dewey/baumwollpatch-methode mit shooters choice.

helmsp hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 22:22
Apropo, für Lauf und Trommel brauchst du verschiedene Bürstendurchmesser, Lauf .38er und Trommel .40s&w.

aber wirklich ned!
du schreibst das, weil die .38-er bürste in der kammer deiner meinung nach nicht ausreichende reibung hat und daher grösser sein sollte.
jede trommelkammer hat aber zwei durchmesser. den vorderen, engeren teil erwischt die .38-er ausreichend und der restliche teil erfährt viel weniger verschmutzung, vor allem keine brennenden pulverteile und keinen abrieb vom geschossmaterial.
da reicht ein getränkter baumwollpatch allemal.
nebenbei stellt sich mir die frage, was nehm ich dann für a zweites bürschtl bei .45 LC, .454 Casull, .475 Linebaugh und .500 S&W???

aber nachdem waffenputzen zu den - zwar nicht anerkannten - weltreligionen gehört, solls jeder tun wie es ihm angenehm ist und sein seelenheil verbessert.

Prof_Enfield hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 08:30
Der Bore-Boss klingt schon sehr interessant. Ist er mit angeschraubter Bürste kurz genug, um problemlos "um die Kurve" (sprich von der Übergangskonusseite her in den Lauf) zu kommen ohne hinten am Rahmen anzustoßen bzw. zu kratzen?

Die Bürste ist beim Bore-Boss nicht angeschraubt, sondern fix montiert.
Bei meinem Manurhin MR 88 in .38 Sp. geht es sich mit etwas Vorsicht aus, alles um die Kurve zu bekommen.
Wie es bei anderen Revolvern ist, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.

doc steel hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 09:11 aber wirklich ned!

ich kriege die Trommel mit einer 40s&w schneller und/oder sauberer als mit einer .38 Bürste. Mit einer .38 Bürste habe ich kaum Reibung.
Aber du hast recht: Religion

Mit der 9mm Bürste geht das Reinigen der Trommel absolut perfekt. Genug Widerstand und wenn ich wenig Zeit habe, wird die Bürste am Akkubohrer eingespannt (langsame Geschwindigkeit)