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Miteinander reden (oder: 1 langes Rant)

Verfasst: Mi 16. Mär 2022, 12:16
von Anon13
Guten Vormittag, werte ForenmitgliederInnenX

Es folgt im ersten Teil eine Ausführung zum Thema 'Mit anderen sprechen'. Sollte diese zu lang sein, ist euch freigestellt, diese zu überspringen, wichtig ist der untere Teil.


In Österreich für Schusswaffen zu argumentieren, ist die Mutter aller Schlachten.

Meine Top 3 'Argumente':

  1. Menschen, die Waffen besitzen, sind doch paranoid
  2. Wozu brauchst du Waffen? Österreich ist sicher
  3. Waffen sind gefährlich. Also bedeuten lockerere Waffengesetze mehr Gefahr

Argument 1 stammt wohl daher, dass die 'Gun Community' in Österreich nicht als solche wahrgenommen wird. Ein Waffenbesitzer ist hierzulande der 'komische Alte mit der Schrotflinte'. Dass 'normale Menschen', aus welchem Grund auch immer, Waffen besitzen können und sich dabei wie bei jeder anderen Leidenschaft austauschen und nette Gruppen bilden, ist einfach nicht in den Köpfen drin.

Argumente 2 und 3 sind böse.

Wie sie zustande kommen, wissen wir ja. Paradebeispiel USA (
hier -https://www.youtube.com/watch?v=1VWcGwPJQfc- ein sehr gutes Video zum Thema, lasst euch vom Titel nicht täuschen): Jedes Verbrechen, das mit einer Waffe begangen wird, ist eine Möglichkeit, populistisch und reaktionär zu werden, während man auf "Schau, diese 10000 Menschen besitzen seit 30 Jahren Waffen, und keiner hat auch nur eine Maus verletzt" kaum Propaganda aufbauen kann - Oder anders: Bei korrektem Einsatz einer Waffe gegen einen Feind (das sind nunmal die relevanten Fälle, keinen interessiert Ringe-Schießen) wird dieser verletzt, und das gefällt Menschen nicht, egal, welche Motivationen der Schütze hatte.

Wir wissen auch, dass die völlig fehlgeleitet sind. Ohne zu sehr darauf einzugehen:
Frage 2 ist generell falsch gestellt ("Wozu brauchst du ein schnelles Auto oder Alkohol?") - Die meisten lernen als Kind, dass man nicht fragt, warum man etwas darf.
Argument 3 ist schön: Ronnie Räuber plant, den Geldspeicher von Herrn Dagobert D. (Name der Redaktion bekannt) auszunehmen und plant auch, ihn bei der Gelegenheit mit seiner gedämpften, abgesägten Pumpgun mit Hohlspitz-Schrot flach zu legen. Am nächsten Tag liest Ronnie aber in der Zeitung, dass gedämpfte, abgesägte Pumpguns und Hohlspitz-Schrot seit Neuestem verboten sind. Natürlich kann er seinen geplanten Mord nun abblasen, denn Ronnie ist ein gesetzesfürchtiger Bürger und würde nie eine verbotene Waffe verwenden, um jemanden zu ermorden.

Das vorweg. Es gibt Standardargumente, diese lassen sich - wie für Standardargumente üblich - mit anderen Standardargumenten kontern. Erster Teil Ende.


Alle noch da? Ich bitte um Aufmerksamkeit, es folgt der wichtige Teil:

Wie bei Jugend, Klima und Pflege trifft auch uns der Fluch des Desinteresse: Wenn am Waffenrecht geschraubt - also verschlechtert - wird, dann interessiert das zu wenige Wähler. Somit ist Waffenrecht ein Spielball der Politik: Man lässts halt in Ruhe, wenn grad nix ist, und sobald was passiert, nehmen wirs als Sündenbock her und verbieten halt... etwas. Das ist ja auch leicht zu argumentieren, ich bin sicher, ich brauche keine 30 Sekunden, um meine Oma zu überzeugen, dass 'Halbautomaten verbieten' Österreich sicherer macht.

Dabei glaube ich nicht, dass der Österreicher von Haus aus eingefleischter Waffengegner ist, der 'Mainstream' geht nur lauwarm dagegen.

Ich bin noch jung, ich hab nix erlebt. Aber bei etwas bin ich mir relativ sicher: Wenn eine Regierung ihrer Bevölkerung grundlos Rechte entzieht (manches muss leider verboten sein), dann bringt das nie einen Vorteil für die Bevölkerung.

Und da kann man meiner Meinung nach endlich gemeinsamen Boden finden. Wenn man das Gegenüber davon überzeugen kann, dass es hier am Ende nicht darum geht, wie ein Wilder durch die Gegend zu ballern und sich dabei groß zu fühlen, sondern darum, dass man nicht will, dass uns grundlos Rechte entzogen werden, und dass Waffenrecht hier nur eine von vielen Fronten ist, vielleicht kann man dann - wenn schon nicht Unterstützung - wenigstens Verständnis erkämpfen.

Und noch etwas: Wir sitzen hier im Forum auf unserer schönen Insel der seeligen. Aber wir sollten schauen, dass wir uns nicht zu sehr abkapseln, weil das hilft am Ende gar nix. Damit stärkt hier keiner seine Position.

Re: Miteinander reden (oder: 1 langes Rant)

Verfasst: Mi 16. Mär 2022, 13:07
von kuni
Aha, Amen

Leider mache ich gerade eine Diät - sonst würde ich gerade eine Packung Popcorn in die Mikro werfen

Re: Miteinander reden (oder: 1 langes Rant)

Verfasst: Mi 16. Mär 2022, 13:38
von MrRiesa
Ich hab das jetzt dreimal gelesen und kein ahnung was du damit bezwecken/aussagen willst oder welche Diskussion/Antworten du dir erhoffst?

Re: Miteinander reden (oder: 1 langes Rant)

Verfasst: Mi 16. Mär 2022, 14:18
von Anon13
MrRiesa hat geschrieben: Mi 16. Mär 2022, 13:38 Ich hab das jetzt dreimal gelesen und kein ahnung was du damit bezwecken/aussagen willst oder welche Diskussion/Antworten du dir erhoffst?
Wenn ich das selbst wüsste... :? Frust vom Hals schreiben, dass Dinge so sind, wie sie sind? Mal schauen, wie ihr so dazu steht?

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich ursprünglich fragen wollte, wie ihr solchen Argumenten begegnet. Der rote Faden ist aber irgendwo nach Zeile 3 verloren gegangen...