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Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Do 13. Jun 2024, 10:47
von Chrisscross
Hallo Leute, ich würde mit einer 300 win mag Patrone auf longrange mein Glück versuchen
Dabei habe ich Zugang zu 30 cm Stahlscheiben im Durchmesser, Dicke ist 6mm
Mein Ziel ist es, zwischen 600 m und 1000 m die Scheibe zu treffen.
Ich würde mir ein "Gestell" bauen, bei dem die Scheibe beim Treffer hin und her schwenkt
Erste Frage :
hält Eurer Meinung nach die Scheibe bei dieser Entfernung den Einschuss aus?
Zweite Frage :
sehe ich die Scheibe bei dieser Entfernung bei einem Treffer überhaupt schwenken, bzw der Schießkollege der den Einschuss mit einem 10 x Fernglas beobachtet?
Danke für Eure rückinfos !
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Do 13. Jun 2024, 11:29
von ekeith44
Ich denke, dass du 6 mm Stahl (hängt natürlich von der Güte ab) auf 600m durchschießen wirst. Was wiederum auch von deinem Geschoss und der Ladung abhängt.
Ich verwende bis 700 m 10 mm Hardox 450 Platten und auf 900m und 1000m Hardox 450 Platten mit einer Dicke von 8 mm.
Was die 300 Win Mag da schafft vermag ich nicht zu sagen. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, das du einem 10 mm dicken St52 Rahmen auf 600 m mit einer .338 Lapua Magnum eine veritable Delle verpasst.
Was die Trefferbeobachtung betrifft ist das schwer zu sagen. Bei Hardox Platten > 30 x 30 cm wird es bei größeren Entfernungen schon happig. Vor allem solltest du ja sehen wo du die Platte triffst und das wird mit einem Fernglas kaum möglich sein. Da wirst du um ein Spektiv (und einen fähigen Spotter) nicht herumkommen.
Alternativ kannst du dir auch ein Caldwell Flashbang oder einen Magnetospeed T1000 Hit Indicator oder das Blinklicht von Hornady anschaffen. Dann siehst du ob du getroffen hast auch alleine.
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Do 13. Jun 2024, 11:53
von Chrisscross
ekeith44 hat geschrieben: Do 13. Jun 2024, 11:29
Ich denke, dass du 6 mm Stahl (hängt natürlich von der Güte ab) auf 600m durchschießen wirst. Was wiederum auch von deinem Geschoss und der Ladung abhängt.
Ich verwende bis 700 m 10 mm Hardox 450 Platten und auf 900m und 1000m Hardox 450 Platten mit einer Dicke von 8 mm.
Was die 300 Win Mag da schafft vermag ich nicht zu sagen. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, das du einem 10 mm dicken St52 Rahmen auf 600 m mit einer .338 Lapua Magnum eine veritable Delle verpasst.
Was die Trefferbeobachtung betrifft ist das schwer zu sagen. Bei Hardox Platten > 30 x 30 cm wird es bei größeren Entfernungen schon happig. Vor allem solltest du ja sehen wo du die Platte triffst und das wird mit einem Fernglas kaum möglich sein. Da wirst du um ein Spektiv (und einen fähigen Spotter) nicht herumkommen.
Alternativ kannst du dir auch ein Caldwell Flashbang oder einen Magnetospeed T1000 Hit Indicator oder das Blinklicht von Hornady anschaffen. Dann siehst du ob du getroffen hast auch alleine.
Danke vorerst
Das flashbang oder Magnetospeed leuchtet auf bei einem Treffer
Gäbe es hier auch eine "Empfänger" (optisch oder akustisch?)
Ein Spektiv zu kaufen für 2x Schiessen im Jahr, puh......
Glaubst du sehe ich das Blinken auf 1000 m mit einem 10 fach Fernglas?
DANKE

Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Do 13. Jun 2024, 15:43
von ekeith44
Magnetospeed blinkt rot bei Treffer und gelb bei "Near Miss"
Die Lichtsequenz und -dauer kann man (etwas kompliziert) programmieren.
Wenn man den Lichtleiter (Silikon) trifft ist nur ein Loch im Lichtleiter, das (relativ teure) Gerät ist hinter der Platte in Sicherheit (wenn es eine Hardoxplatte ist!!!)
Caldwell Flashbang hab ich noch nicht ausprobiert. Ist relativ günstig! Hat keinen "Lichtleiter" sondern ein vorschauendes LED-Band. Wenn man das trifft ist zumindest ein Teil der LEDs hinüber.
Hornady hab ich noch keines. Ist aber das billigste und wird eher am Ständer als an der Platte montiert. Wenn man es trifft --> wegschmeißen, neues montieren;-)
Das Blinken des Magnetospeed sieht man mit freiem Auge! Da braucht man kein Fernglas oder Spektiv!
Das Blinken des Caldwell sieht man laut Herstellerangebe ebenfalls bis 1000m mit freiem Auge.
Wenn du kein Spektiv kaufen möchtest kannst du ja versuchen/üben die Schüsse durchs ZF zu beobachten. Spektiv bringt ja sowieso nur was, wenn du einen Spotter hast! Den würde ich, wie schon gesagt ohnedies empfehlen!
Aus welcher Ecke Österreichs bist Du?
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Do 13. Jun 2024, 15:58
von Chrisscross
ekeith44 hat geschrieben: Do 13. Jun 2024, 15:43
Magnetospeed blinkt rot bei Treffer und gelb bei "Near Miss"
Die Lichtsequenz und -dauer kann man (etwas kompliziert) programmieren.
Wenn man den Lichtleiter (Silikon) trifft ist nur ein Loch im Lichtleiter, das (relativ teure) Gerät ist hinter der Platte in Sicherheit (wenn es eine Hardoxplatte ist!!!)
Caldwell Flashbang hab ich noch nicht ausprobiert. Ist relativ günstig! Hat keinen "Lichtleiter" sondern ein vorschauendes LED-Band. Wenn man das trifft ist zumindest ein Teil der LEDs hinüber.
Hornady hab ich noch keines. Ist aber das billigste und wird eher am Ständer als an der Platte montiert. Wenn man es trifft --> wegschmeißen, neues montieren;-)
Das Blinken des Magnetospeed sieht man mit freiem Auge! Da braucht man kein Fernglas oder Spektiv!
Das Blinken des Caldwell sieht man laut Herstellerangebe ebenfalls bis 1000m mit freiem Auge.
Wenn du kein Spektiv kaufen möchtest kannst du ja versuchen/üben die Schüsse durchs ZF zu beobachten. Spektiv bringt ja sowieso nur was, wenn du einen Spotter hast! Den würde ich, wie schon gesagt ohnedies empfehlen!
Aus welcher Ecke Österreichs bist Du?
Bezirk Ried im Innkreis
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Fr 14. Jun 2024, 00:37
von Spiky
Chrisscross hat geschrieben: Do 13. Jun 2024, 10:47
Mein Ziel ist es, zwischen 600 m und 1000 m die Scheibe zu treffen.
Ich würde mir ein "Gestell" bauen, bei dem die Scheibe beim Treffer hin und her schwenkt
1. Wo würdest Du schiessen?
Soweit mir bekannt ist, sind Stahlziele beim ÖBH verboten
2. Vergiss das Pendeln
Eine 1 Punkt Aufhängung ist unpraktisch, da der Wind die Scheibe aus den gewollten 90° Schusswinkel dreht,
bei der 2 Punkt Aufhängung siehst Du die Scheibe manchmal nicht pendeln (kommt auf dem Trefferpunkt an).
Wenn du das Stahlziel mit Sprühfarbe markierst, siehst du durch das Abplatzen den Trefferpunkt (funktioniert aber nur die ersten Minuten (siehe 3.))
3. Die Trefferkontrolle bei Stahlzielen erfolgt nicht optisch sondern akustisch
Das Problem besteht nur darin, das "eigene" Ping zu erkennen, da die netten Schützenkollegen auf alles schiessen, was sich vor ihnen befindet (unabhängig davon ob es ihnen gehört oder nicht).
Deshalb
4. vergiss die Stahlziele verwende den ShootMarker
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Fr 14. Jun 2024, 06:44
von Steyrer
Wenn man sich beim Long Range weiterentwickeln will muss man den Treffer sehen, dh wo und nicht nur ob man irgendwo getroffen hat.
Deshalb ist eine größere Scheibe sehr hilfreich. Eine günstige Variante sind selbstgemachte Gipstafeln
viewtopic.php?t=16331&start=517#p289897
Treffer sieht man bei guter Sicht bis 1000, manchmal 1200m mit einem 25-fach ZF, ein vernünftiges Spektiv lohnt trotzdem.
Wenn du nur eine gerechnete Ballistik-Kurve hast kann es bei einem 30 cm Stahlziel mühsam werden.
Shotmarker ist natürlich praktisch, keine Frage
Bei welchem Termin bist du dabei? Nächsten Freitag Ramsau? Dann melde dich bei mir, dann zeige ich dir ein paar Sachen....
Re: Longrangeschießen auf Stahlscheiben
Verfasst: Fr 14. Jun 2024, 08:36
von ekeith44
Spiky hat geschrieben: Fr 14. Jun 2024, 00:37
Chrisscross hat geschrieben: Do 13. Jun 2024, 10:47
Mein Ziel ist es, zwischen 600 m und 1000 m die Scheibe zu treffen.
Ich würde mir ein "Gestell" bauen, bei dem die Scheibe beim Treffer hin und her schwenkt
1. Wo würdest Du schiessen?
Soweit mir bekannt ist, sind Stahlziele beim ÖBH verboten
2. Vergiss das Pendeln
Eine 1 Punkt Aufhängung ist unpraktisch, da der Wind die Scheibe aus den gewollten 90° Schusswinkel dreht,
bei der 2 Punkt Aufhängung siehst Du die Scheibe manchmal nicht pendeln (kommt auf dem Trefferpunkt an).
Wenn du das Stahlziel mit Sprühfarbe markierst, siehst du durch das Abplatzen den Trefferpunkt (funktioniert aber nur die ersten Minuten (siehe 3.))
3. Die Trefferkontrolle bei Stahlzielen erfolgt nicht optisch sondern akustisch
Das Problem besteht nur darin, das "eigene" Ping zu erkennen, da die netten Schützenkollegen auf alles schiessen, was sich vor ihnen befindet (unabhängig davon ob es ihnen gehört oder nicht).
Deshalb
4. vergiss die Stahlziele verwende den ShootMarker
1. Das ist so nicht korrekt sondern vom Schießplatz abhängig.
2. Wenn der Wind die Scheibe auslenken kann ist sie zu dünn/leicht. Auch bei zwei Aufhängepunkten dreht/sich die Platte je nach Trefferlage unterschiedlich aus. das passiert sogar bei einer 6,5 Creedmoor. "Downrange Effects" muss man lesen lernen. Dazu gibts einige Blogs, Videos etc. im Netz. Wenn man bei einem PRS Bewerb auf eine frisch lackierte Platte schießen kann ist das natürlich von Vorteil, weil man die Treffer besser erkennen kann.
3. Das Ping ist, außer man ist alleine, irrelevant. Übern Daumen gerechnet: ca. 1,3 Sekunden Flugzeit auf 1000 m, 3 Sekunden bis man das "Ping" hören könnte (Schallgeschwindigkeit = ca. 330 m/s) . In einem Bewerb würde man sich ins sichere Timeout warten. Treffer muss man entweder selber spotten können (ist mit einer .300 Win Mag oder .338 Lapua Magnum sicher schwieriger als bei einem 6 mm Kaliber) oder spotten lassen.
4. ShotMarker ist, wenn man es schafft auch bei gröberem Seitenwind innerhalb des Rahmens zu bleiben sehr praktisch. Vor allem hat man ein leicht zu verarbeitendes Feedback was Verteilung und Lage der Treffer angeht. Wenn mehrere Geräte nebeneinander betrieben werden gibts eine ziemliche "Rauferei" um die Kanäle. Wenn man sich das nicht ausredet hauts meist nicht hin. Adam, der Entwickler des ShotMarkers sagt auch ganz klar, dass man sich bei zeitgleichem Betrieb mehrerer Systeme die Kanäle aufteilen und ausreden soll/muss.
5. Ramsau ist ein guter Tip! Dort findest du all das live in zigfacher Ausprägung und in verschiedenen Varianten inkl. jeder Menge hilfsbereiter Kollegen