PULVERDAMPF

Im Bereich Jagd ist ein Thread "Büchse für Jagd und Sportschiessen"

Ein Jagdfreund hat kurz mit einer gebrauchten Steyr 308 mit schwerem Matchlauf (+500 Gramm) geliebäugelt, aber das ist nicht erwünscht.

Aber bei Flinten kann ich mir vorstellen , dass es Sportflinten gibt, die sehr gut für die Jagd sind.
Eine super Idee mit einer Flinte Tontaubenschiessen mit variablem Choke neben Trap auch Skeet? Und dann die eingefleischte Sportwaffe zur Jagd nehmen.

Der Jagdfreund dachte an eine Browning oder eine hochwertige Italienerin, will aber keine Waffe mit Abzugssicherung auf der Treibjagd. Spannschieber will er auch keine.

Engländerinnen sind ihm wohl zu teuer, aber wie sieht es mit den Merkel aus? Die haben im Anson&Deeley Fangstangen angeblich wie die teuren englischen Seitenschloss Flinten. Stimmt das so und sind die sportlich bewährt? Er will ja unbedingt eine Sportflinte für Sport und Jagd. Oder träumt zumindest davon.

Er hat eine uralte Seitenschloss Side by Side aus den 70er Jahren von seinem Vater, mit der er auch die Jagdprüfung machte und passabel gut Trap schiesst, die aber wegen des rudimentären Vorderschafts beim Training sehr bald heiss wird und sich dann nicht knicken lässt. Zu wenig Holz.

Bei der Jagd ist er recht zufrieden, aber er träumt halt vage von einer guten Sportflinte, mit der er dann viel Tontauben schiessen will, richtig trainieren, und dann bei der Jagd verwenden.

Wenn er zu einem Sportclub geht, werden die ihn sicher gut beraten hinsichtlich der Sportwaffe, aber er wünscht wie gesagt dass die Flinte voll jagdtauglich ist, sonst braucht er sie nicht.

Er liest hier seit jetzt mit.

Eine "normale" BDF 12/76 in Sporting Ausführung - je nach Körperstatur in 71 oder 76cm Lauflänge sollte die Anforderungen (bis auf die Sicherung) doch im wesentlichen erfüllen.
Und dann ist es reine Geschmackssache punkto Marke. Browning/Miroku/Beretta ist im Standardbereich ein gesundes Mittelmaß - mehr ist technisch nicht erforderlich.
Bei der Jagd sich auf die Sicherung allzu verlassen ist aus meiner Sicht sowieso einer der größten Fehler die man bei einer Gesellschaftsjagd machen kann - die Waffe darf einfach nie in einer gefährliche Richtung zeigen - bei Hindernissen wird entladen und fertig

@ Donau, du bzw dein Freund sucht die Eierlegende Wollsau.
Die Idee erinnert mich an Jemand der mit´n Sportwagen am Feldweg stecken blieb, u. jemand Anderen der mit´n Geländewagen die Kurve nicht gepackt hat u. sich gewuzelt hat.
(Beide kenne ich persönlich)

forester_1 hat geschrieben: Mi 23. Okt 2024, 19:33 Bei der Jagd sich auf die Sicherung allzu verlassen ist aus meiner Sicht sowieso einer der größten Fehler die man bei einer Gesellschaftsjagd machen kann - die Waffe darf einfach nie in einer gefährliche Richtung zeigen - bei Hindernissen wird entladen und fertig

Das haben wir ihm schon gesagt und das wusste er vorher schon,, er ist halt ein ganz Sicherer und will kein Risiko haben, wenn er mal ohne Hindernis stürzen sollte.

FdH22 hat geschrieben: Mi 23. Okt 2024, 19:43 dein Freund sucht die Eierlegende Wollsau.

Den Eindruck habe ich auch

Donau hat geschrieben: Do 24. Okt 2024, 13:35 Das haben wir ihm schon gesagt und das wusste er vorher schon,, er ist halt ein ganz Sicherer und will kein Risiko haben, wenn er mal ohne Hindernis stürzen sollte.

Balancetraining um dem Sturz präventiv zu begegnen
Waffenhandhabung trainieren
und wenn wirklich: Vorderschaftsrepetierer für maximale Sicherheit
allerdings wohl nur mit sportlichen Ergebnissen im weiteren Ausland (beinhaltet Punkt 1 und 2) plus 1-2 Jahren juristischer Auseinandersetzung erreichbar

Und warum keine Fausti?

Die bauen tolle, haltbare Flinten welche sich perfekt für Sport und Jagd eignen!!

Ich schieße selbst eine 12er Bock und nutze sie für beides...!

Es geht weniger um die Marke, als um die Tatsache, dass ihm der Schafft passt.
Wenn er noch eher ungeübt ist, sollte er sich mal eine eher günstige Flinte zulegen. Eine gebrauchte, oder eine Türkin, sowas um 1000,- in dem Bereich. Warum? Weil er durchs Training seinen Anschlag erst erlernen oder zumindest optimieren wird. Dann würde die tolle Sportflinte erst recht wieder nicht passen. Später könnte man die billige Flinte noch immer als Jagdwaffe bei Schlechtwetter hernehmen, weils nicht so schade ist.
Der Unterschied zw. Sport(ing) und Jagdflinte ist normalerweise das Gewicht. Da können gleich mal 0,5-1kg Unterschied entstehen durch dünnere Schäfte und kürzere Läufe. Beim sportlichen Schießen ist es wichtiger, dass der Schaft bequem sitzt, und die Lauflänge optimal zur Sportart passt. Bei 200 Schuss am Tag auf einem TT Wettkampf ist das Gewicht auch von Vorteil, weil es den Rückstoß dämpft. Wenn man also bereit ist, mit etwas mehr Gewicht auf der Jagd leben zu können, dann ist eine Sporting Flinte eine gute Idee. Finger weg von extremen Trap Flinten. Die eigenen sich nur dafür, weil die Schaftgeometrie zu Hochschüssen führt. LL von 76cm sind ein guter Kompromiss. Innenliegende Wechselchokes stören auch das jagdliche Erscheinungsbild nicht.
Man sollte sich auch bewusst sein, dass auf der Jagd, mit umgehängter Flinte, sehr schnell Kratzer und Dellen entstehen können. Bei der alten Browning vom Opa wird es egal sein, bei der neuen Perazzi könnten jedoch Tränen in die Augen steigen...
Die Alternative dazu ist, die Waffe in einem Etui zu transportieren, und sie erst am Stand auszupacken. Wenn man bei der Jagd angestellt wird und sich sowieso nicht entfernen darf, ist das kein Nachteil.

glockat hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 14:56 Und warum keine Fausti?

Die bauen tolle, haltbare Flinten welche sich perfekt für Sport und Jagd eignen!!

Ich schieße selbst eine 12er Bock und nutze sie für beides...!

Danke für den Vorschlag!
Der Jagdfreund suchte gleich gestern im Google: Fausti Flinte kaufen
und fand eine gebrauchte Fausti um nur 600 Euro
Wäre preislich absolut erschwinglich, meint er. Flinten sind ja wegen des geringen Gasdrucks sehr langlebig.

Ich kopiere das was er mir mailte hier rein:
Bockdoppelflinte Fausti Stefano 12/70 710mm
Waffengebraucht.at


27.08.2024
Hersteller Fausti Stefano
Modell Bockdoppelflinte
Kaliber 12/70
Zustand Leichte Gebrauchsspuren
Lauflänge 710m

Allerdings liegt das Stück in Feldkirch (Vbg.)

Kannst etwas über die Fausti erzählen? Du scheinst ja recht zufrieden zu sein, eine Flinte
für "Sport und Jagd"

Vielen Dank im Voraus

Coolhand1980 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 15:32 Es geht weniger um die Marke, als um die Tatsache, dass ihm der Schafft passt.
Wenn er noch eher ungeübt ist, sollte er sich mal eine eher günstige Flinte zulegen. Eine gebrauchte, oder eine Türkin, sowas um 1000,- in dem Bereich. Warum? Weil er durchs Training seinen Anschlag erst erlernen oder zumindest optimieren wird. Dann würde die tolle Sportflinte erst recht wieder nicht passen. Später könnte man die billige Flinte noch immer als Jagdwaffe bei Schlechtwetter hernehmen, weils nicht so schade ist.
Der Unterschied zw. Sport(ing) und Jagdflinte ist normalerweise das Gewicht. Da können gleich mal 0,5-1kg Unterschied entstehen durch dünnere Schäfte und kürzere Läufe. Beim sportlichen Schießen ist es wichtiger, dass der Schaft bequem sitzt, und die Lauflänge optimal zur Sportart passt. Bei 200 Schuss am Tag auf einem TT Wettkampf ist das Gewicht auch von Vorteil, weil es den Rückstoß dämpft. Wenn man also bereit ist, mit etwas mehr Gewicht auf der Jagd leben zu können, dann ist eine Sporting Flinte eine gute Idee.

Auch Dir vielen Dank für die Beratung!
Das mit dem Gewicht ist ja wirklich zu bedenken. Leichter zu beherrschender Rückstoß durch etwas höheres Gewicht ist auch bei der Jagd ein Vorteil.
Man pirscht ja nicht zwanzig Kilometer am Tag über das Land, am Rücken einen schweren Rucksack für drei Tage - bei uns hier dürften 800 g mehr beim Gehen nicht wirklich stören.

Also wartet mal kurz
Im ersten Post schreibst du dass dein Freund eine Browning oder hochwertige Italienerin sucht.
Und jetzt sind wir auf einmal bei einer billigst Fausti gelandet
Dachte du hast Erfahrung als jagdlicher Wurfscheibenschütze?
Welche Marken werden hier wohl geschossen?
Wenn dein Freund auch aktiv trainieren möchte ist er mit einer zumindest Mittelklasseflinte gut beraten
Browning 525 oder 725
Beretta 686er oder Silver Pigeon (ist eh das gleiche)
Und davon je nach Vorliebe 71er oder 76er Läufe - Jagd oder Sporting
Diese Flinten halten viele 10k Schüsse aus ohne notwendige Wartung oder offensichtlichen Verschleiß
Nix gegen diese Fausti - als reine Jagdflinte mit wenig Trainingsambition absolut brauchbar
Nur die Anforderungen im Erstpost waren eine andere

Noch was - man muss die Anschaffungskosten einer Mittelklasseflinte um 2k herum immer in Relation zum Munitionspreis bzw Patronenverbrauch sehen
Günstige Sportschrot kosten derzeit fast 300 auf 1000
Um 2000 Euro bekommt man also eh nur 7000 Stück
Das ist bei einem halbwegs ambitionierten Training ein Vorrat für maximal 2-3 Jahre
Standgebühr gar noch nicht eingerechnet mit 8-10 Euro bei 25 Wurfscheiben
Also ist die Flinte an sich der geringste Faktor beim Flintenschiessen

forester_1 hat geschrieben: Fr 1. Nov 2024, 13:30 . . . bei einer billigst Fausti gelandet . . .

Du solltest die Neupreise für eine Fausti studieren
Fausti price list

Die verlinkte auf Waffengebraucht ist ne billigst Flinte
Die neuen Faustis sind durchaus brauchbar - aber vor allem im Wiederverkauf nicht ansatzweise mit Browning oder Beretta zu vergleichen

Donau hat geschrieben: Di 22. Okt 2024, 14:02 Engländerinnen sind ihm wohl zu teuer, aber wie sieht es mit den Merkel aus? Die haben im Anson&Deeley Fangstangen angeblich wie die teuren englischen Seitenschloss Flinten.

Wie kann er das verifizieren, ohne die Flinte zu zerlegen? Er sah eine Merkel aus DDR Fertigung, lustigerweise fand er englisch MADE IN GDR im Lauf eingeprägt, wie er sagt ein sehr schönes Stück in bester handwerklicher Qualität, gibt es da Literatur darüber? Erstens erlaubt ihm kein Verkäufer, die Flinte zu zerlegen und zweitens hat er nicht das Flintenmacherwerkzeug.

Kann ja wirklich sein, dass in der Zeit des Kalten Krieges die englischen Patente von der DDR missachtet wurden und dann mit relativ geringen Stundenlöhnen in Suhl hochwertigste Flinten für Honeckers, Ceaucescu & Co gebaut wurden ?

Allerdings hat das Prachtexemplar Kaliber 12/70, keinen Stahlschrotbeschuss und fixen Choke 1/4 und 3/4

Da kann er gleich bei seiner alten Seitenschloss Side by Side bleiben, denke ich. Denn was man so hört, waren die Merkel der DDR Fertigung zwar hervorragende Jagdflinten, aber keine typischen Sportwaffen, aber vielleicht tut man ihnen Unrecht und sie bewährten sich bei Olympischen Wettkämpfen ??

Zielführend wäre es, wenn er Literatur zu den Merkel Flinten der 70er Jahre finden würde. Weiß da jemand was? Das wäre Super! Denn im ZVAB kann man dann mit etwas Glück eh jedes deutschsprachige Buch antiquarisch kaufen, wenn man den Namen des Autors oder den Buchtitel kennt.

Er soll jedenfalls nichts überstürzen.