PULVERDAMPF

Ich habe die Suchfunktion bemüht, bin aber zu keinem zufriedenstellendem ergebnis bekommen, weshalb ich meine Frage einfach ins Forum stelle:

Welche Rolle spielt die Läuflänge für die Präzision?


Im Speziellen interessiert es mich, da HA wie das Steyr AUG in .223 in verschiedenen Lauflängen angeboten wird.
Ebenso z.B. das Howa 1500 in 20 oder in 24 Zoll.

Ich bin auf eure Antworten gespannt.

In erster linie ist wichtig wie masshaltig der lauf innen ist.
zur veranschaulichung:
http://www.youtube.com/watch?v=hf9zZqn00CA

erst dann kommt das schwingungsverhalten
kürzerer lauf bedeutet steifer-> weniger schwingung
von daher ist kürzer auch präziser
zu viel pulver soll aber auch nicht nach dem lauf verbrennen
bei einer 223 würde ich sagen ist 16 bis 20 zoll mit einem dicken lauf ideal.
bei einer aug ist aber anderes ausschlaggebender als die lauflänge und damit das schwingungsverhalten:
nicht freischwingend, abzug, gaskolben mit verschlussträger bewegen sich ja mit

Es kommt schon drauf an welches Kaliber man hat und wie Präzise man schießen soll/möchte,und welchen Anwendungsbereich man hat.

Es wird nix bringen wenn man bei einer .300WinMag. einen 56 cm Lauf hat,da sind schon Lauflängen ab 60 Cm vonnöten.
Aber grundsätzlich stimmt schon was Cobaldbomb geschrieben hat,Dicker-Kurzer Lauf bringt bessere Präzision als ein Lauf der Recht dünn und Lang ist.
Am Universellsten was die Lauflängen betrifft ist die.308 Win.
Da sind Lauflängen bei die 45 Cm durchaus möglich ohne das man große Leistungsverluste hat.

weils mich interessiert, häng ich mich da an:
kann man sich das eigentlich irgendwo, irgendwie ausrechnen oder tabellarisch anzeigen lassen (webseitenmässig jetzt) ohne dass i mei maschinenbau- u. mechanik-literatur vom dachboden holen muss?

Kurz und dick - des Schützen Glück.

Beim Bau einer PSG-Bixn nimmt man soviel Lauflänge, wie für den einwandfreien Abbrand üblicher Patronen reicht und macht den Lauf so dick, wie es vom Gewichtslimit her (oder vom Schaft her) noch ausgeht.

Würde mich auch interessieren, wie ein AUG mit Bull-Barrel-Lauf schiesst. Beim OA gibt´s doch dickere Läufe, oder?

Remington 700 mit 20" Bull-Barell schiesst in .308 auf jeden Fall ausgezeichnet...mir kommt vor fast besser wie die ursprüngliche Lauflänge von 26"!

BigBen hat geschrieben:Remington 700 mit 20" Bull-Barell schiesst in .308 auf jeden Fall ausgezeichnet...mir kommt vor fast besser wie die ursprüngliche Lauflänge von 26"!

Kommt wie immer auf den Einsatzzweck an.

Du schiesst Short Range, also ist es bei dir OK.

Wenn du aber weiter hinlangen willst, bist du froh über jeden Zentimeter mehr an Lauflänge, das gilt für Jagd und Sport.

Kann mir mal jemand physikalisch erklären warum ein kurzer Lauf der auf 100-300m super schiesst, auf 600-800m schlechter schiessen soll als ein 26" Lauf? Ich hör und les das immer wieder, aber die Ursache dafür würde mich interessieren.

Hallo!

BigBen hat geschrieben:Kann mir mal jemand physikalisch erklären warum ein kurzer Lauf der auf 100-300m super schiesst, auf 600-800m schlechter schiessen soll als ein 26" Lauf? Ich hör und les das immer wieder, aber die Ursache dafür würde mich interessieren.

Ist per se nicht schlechter auf 600-800m, das Geschoss ist aber langsamer und deshalb windanfälliger als aus einem längeren Lauf, ebenso muss mehr an drop kompensiert werden.


Grüsse,

Marc

Naja aber wenn ich mit der entsprechenden Rezeptur die gleich v0 aus dem 20" Lauf zusammenbringe wie aus einem 26" Lauf, gibts dann noch einen Unterschied?

abgesehen davon, dass du jeden cm, den dein lauf länger ist, weniger weit schießen musst, NEIN.

mfg stefan

BigBen hat geschrieben:Naja aber wenn ich mit der entsprechenden Rezeptur die gleich v0 aus dem 20" Lauf zusammenbringe wie aus einem 26" Lauf, gibts dann noch einen Unterschied?

Also so einfach funktioniert das nicht. Gleichen Spitzengasdruck und Brennschluss vorausgesetzt, hat das Geschoss im 26" Lauf ~150mm mehr "Anlaufstrecke" zum beschleunigen u. erreicht daher eine höhere V°.

Natürlich kannst Du dann für den 26"er die Ladung reduzieren um auf geringere V° des 20"er zu Kommen
Umgekehrt kannst Du aber die Ladung für den 20"er NICHT erhöhen, da sonst der maximale Gasdruck überschritten wird.

Zudem ganzen Thema gibt es noch einige Tricks:
Relativ "schnell" abbrennende Pulver bringen in kürzeren Läufen ihr Optimum an V°, wogegen diese in langen Läufen auf Grund der Reibung bereits geringer ausfallen kann.

Relativ "langsame" Puvler bringen ihre Bestleistung in langen Läufen. In kurzen Läufen ist mit deutlichen V° Verlust, sowie starken Mündungsfeuer, und Staubaufwirbelung beim Liegendschissen zu rechnen.

Diese Angaben betreffen jeweils das kaliberspezifische Geschossgewicht, und nicht die technisch-möglichen minimal/maximal Gewichte

Und: Alle Angaben ohne Gewähr, jeder WL handelt eigenverantwortlich.

Tja und dann kämen wir noch zur Aussenballistik, aber dies gehört in einen anderen thread.
(Betreff: Deine Frage 12.10. um 17:17)

LG Steelman

BigBen hat geschrieben:Kann mir mal jemand physikalisch erklären warum ein kurzer Lauf der auf 100-300m super schiesst, auf 600-800m schlechter schiessen soll als ein 26" Lauf? Ich hör und les das immer wieder, aber die Ursache dafür würde mich interessieren.

Weil jedes Meterchen mehr an Vo Vorteile gegenüber der Windabdrift bietet.

Ich habe ein paar Ladedaten von Longrangeschützen gesehen, da werden Normalwiederlader blass um die Nase.

Diese kannst du in einem Kurzlauf nicht realisieren.

Varminter hat geschrieben:
Ich habe ein paar Ladedaten von Longrangeschützen gesehen, da werden Normalwiederlader blass um die Nase.

Dann bitte erzähl´ mir doch einiges über diese Ladedaten! (gerne auch per PN)

(und lass´ mich bitte nicht dumm sterben)

LG Steelman

@Barracuda: ich war so frei und hab das andere identische Thema gelöscht.