Gutes Rad ist teuer: Kriege meine .222 Rem nicht an Schießen
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 23:01
Guten Abend, werte Freunde der schnellen Flugobjekte,
zur Zeit beobachte ich mit zunehmender Ratlosigkeit ein Mysterium mit meiner "neuen alten" Anschütz .222 Rem., die ich vor einiger Zeit gebraucht gekauft habe: Die ersten beiden Schüsse sitzen immer super, danach geht es abwärts.
Im Detail: Es ist eine relativ alte Anschütz 1532 in .222 Remington mit relativ dickem Lauf. Montiert ist mit EAW-Aufkippmontage ein Schmidt & Bender 3-12x50. Montiert hat mein Büxer, dem ich seit 18 Jahren vertraue und an dessen Fähigkeiten ich keinerlei Zweifel habe. Ich habe "kollimatorgenau" einschießen lassen, die Feinheiten habe ich dann "live fire" gemacht.
Es ist wie folgt angerichtet: Halskalibrierte Hirtenberger-Hülsen, die ich neu gekauft und bei der groben Ladungsermittlung feuergeformt habe. Geschoß ist 35 Grain Hornady V-Max auf Vitakraft N130, geladen nach Vitakraft-Liste. Die besten Ladungen liegen zwischen 23,3 Grain und 23,9 Grain (was gleichzeitig Maximum mit angegebenen ca. 1150 m/s V0 ist).
Egal welche der Ladungen (in 0,1 Grain-Schritten) ich schieße, tritt folgendes Phänomen auf: Die ersten beiden Schüsse sitzen auf 100 m reproduzierbar quasi Loch in Loch, im schlechtesten Fall eine "überlappende Quer-8". Schießt man nun kontinuierlich weiter, so wandern die Treffer immer weiter nach unten, im besten Fall bei 23,6 Grain so, daß sich eine Perlenkette nach unten bildet, bei den anderen Ladungen ungefähr so: 3. Schuß -1 cm, 4. Schuß -2 cm, 5. Schuß -3 cm.
Zunächst hatte ich gedacht, daß der Lauf irgendwo am Schaft anliegt, aber ich kann im kalten und im warmen Zustand eine dickes Papier zwischen Lauf und Schaft locker durchziehen bis vors Patronenlager. Und "warm" ist auch relativ: Bei 8 Grad Außentemperatur ist der Lauf nach den 5 Schuß zügig hintereinander nicht mal lauwarm.
Das Phänomen tritt sowohl im dreckigen als auch im wirklich sauber geputzen Zustand auf.
Es spielt auch keine Rolle, ob man neue, vollkalibrierte oder halskalibrierte Hülsen nimmt.
Ich habe wirklich keine Idee mehr.
Es gibt noch ein paar Besonderheiten an der Waffe, die ich zwar nicht direkt in einen Zusammenhang bringen kann, aber vielleicht jemand, der Ahnung davon oder ähnliche Erfahrungen hat:
- Der Lauf ist ein wenig rauh. Sieht bei Weitem nicht aus wie bei einem alten Kriegskarabiner, aber eben auch nicht "spiegelblank", wie man so schön sagt. Die Züge kommen mir etwas flach vor, aber im Vergleich mit einer .222er-Krico, die ich parallel mal beschaut habe, scheint das allerdings nicht ungewöhnlich.
- Der Verschluß geht nach dem Schuß relativ schwer auf, die Zündhütchen zeigen allerdings keinerlei Anzeichen von zuviel Druck. Ladungen mit 1,5 Grain weniger Pulver gehen genauso schwer auf. Ohne das näher definieren zu können, habe ich das Gefühl, daß die Waffe ein weites Lager hat.
- Ein Bekannter hat mir erzählt, er hätte mal gehört, daß es bei .223ern früher etwas weitere Läufe gegeben habe, die keine .224er-Geschoße gemocht hätten, evtl. gäbe es das bei .222 auch und mein Problem könnte damit etwas zu tun haben? (Ohne daß ich jetzt unbedingt eine Begründung abgeben könnte, warum dann die, ohnehin geringe, Erwärmung eine größere Rolle spielen sollte).
Hat irgendjemand von euch eine Idee, durch was mein .222er-Mysterium verursacht werden könnte?
Vielen Dank schon mal im Voraus!
zur Zeit beobachte ich mit zunehmender Ratlosigkeit ein Mysterium mit meiner "neuen alten" Anschütz .222 Rem., die ich vor einiger Zeit gebraucht gekauft habe: Die ersten beiden Schüsse sitzen immer super, danach geht es abwärts.
Im Detail: Es ist eine relativ alte Anschütz 1532 in .222 Remington mit relativ dickem Lauf. Montiert ist mit EAW-Aufkippmontage ein Schmidt & Bender 3-12x50. Montiert hat mein Büxer, dem ich seit 18 Jahren vertraue und an dessen Fähigkeiten ich keinerlei Zweifel habe. Ich habe "kollimatorgenau" einschießen lassen, die Feinheiten habe ich dann "live fire" gemacht.
Es ist wie folgt angerichtet: Halskalibrierte Hirtenberger-Hülsen, die ich neu gekauft und bei der groben Ladungsermittlung feuergeformt habe. Geschoß ist 35 Grain Hornady V-Max auf Vitakraft N130, geladen nach Vitakraft-Liste. Die besten Ladungen liegen zwischen 23,3 Grain und 23,9 Grain (was gleichzeitig Maximum mit angegebenen ca. 1150 m/s V0 ist).
Egal welche der Ladungen (in 0,1 Grain-Schritten) ich schieße, tritt folgendes Phänomen auf: Die ersten beiden Schüsse sitzen auf 100 m reproduzierbar quasi Loch in Loch, im schlechtesten Fall eine "überlappende Quer-8". Schießt man nun kontinuierlich weiter, so wandern die Treffer immer weiter nach unten, im besten Fall bei 23,6 Grain so, daß sich eine Perlenkette nach unten bildet, bei den anderen Ladungen ungefähr so: 3. Schuß -1 cm, 4. Schuß -2 cm, 5. Schuß -3 cm.
Zunächst hatte ich gedacht, daß der Lauf irgendwo am Schaft anliegt, aber ich kann im kalten und im warmen Zustand eine dickes Papier zwischen Lauf und Schaft locker durchziehen bis vors Patronenlager. Und "warm" ist auch relativ: Bei 8 Grad Außentemperatur ist der Lauf nach den 5 Schuß zügig hintereinander nicht mal lauwarm.
Das Phänomen tritt sowohl im dreckigen als auch im wirklich sauber geputzen Zustand auf.
Es spielt auch keine Rolle, ob man neue, vollkalibrierte oder halskalibrierte Hülsen nimmt.
Ich habe wirklich keine Idee mehr.
Es gibt noch ein paar Besonderheiten an der Waffe, die ich zwar nicht direkt in einen Zusammenhang bringen kann, aber vielleicht jemand, der Ahnung davon oder ähnliche Erfahrungen hat:
- Der Lauf ist ein wenig rauh. Sieht bei Weitem nicht aus wie bei einem alten Kriegskarabiner, aber eben auch nicht "spiegelblank", wie man so schön sagt. Die Züge kommen mir etwas flach vor, aber im Vergleich mit einer .222er-Krico, die ich parallel mal beschaut habe, scheint das allerdings nicht ungewöhnlich.
- Der Verschluß geht nach dem Schuß relativ schwer auf, die Zündhütchen zeigen allerdings keinerlei Anzeichen von zuviel Druck. Ladungen mit 1,5 Grain weniger Pulver gehen genauso schwer auf. Ohne das näher definieren zu können, habe ich das Gefühl, daß die Waffe ein weites Lager hat.
- Ein Bekannter hat mir erzählt, er hätte mal gehört, daß es bei .223ern früher etwas weitere Läufe gegeben habe, die keine .224er-Geschoße gemocht hätten, evtl. gäbe es das bei .222 auch und mein Problem könnte damit etwas zu tun haben? (Ohne daß ich jetzt unbedingt eine Begründung abgeben könnte, warum dann die, ohnehin geringe, Erwärmung eine größere Rolle spielen sollte).
Hat irgendjemand von euch eine Idee, durch was mein .222er-Mysterium verursacht werden könnte?
Vielen Dank schon mal im Voraus!