TUTORIAL - Wie fotografiert man Waffen
Verfasst: Fr 25. Nov 2011, 21:26
hier mein versprochenes tutorial, wie man ohne viel aufwand waffen fotografiert.
bleiben wir zunächst bei den einfacher zu behandelnden kurzwaffen.
zuerst braucht man natürlich einen geeigneten hintergrund und unterlage.
im profibereich werden für solche anwendungen sogenannte aufnahmetische verwendet.
so in etwa kann sowas aussehen:

der geneigte leser wird schnell erkennen, dass man für so ein ding nicht gleich > €200,- löhnen muss, denn es geht ja auch billiger. man geht in ein papier (-u. schreibwaren)fachgeschäft (ned zum libro, des san lauter sandler) und besorgt sich einen bogen naturpaier. am besten in einem mittleren grau. das kommt dem in der fotografie als belichtungsreferenz verwendeten neutralgrau mit 18% remission am nächsten. bei der grösse sollte man nicht sparen. ideal ist eine grösse ab DIN A2 (42 x 59,4cm), noch besser DIN A1 (59,4 x 84cm). grösser ist deswegen besser, weil man vor der aufnahme mehr platz zur einstellung in alle richtungen hat, ohne gleich im randbereich mehr als nur den hintergrund drauf zu haben.
so, jetzt hamma die studiohardware.
jetzt bau ma uns ein aufnahmestudio!
boaah, der draht eine werden sich viele denken....mitnichten, kühner knecht!
denn mein studio wird mit grad einmal vier streifen klebeband gebaut!
mir picken sich uns den bogen naturpapier nämlich mit zwei klebestreifen an den ecken der schmalseite an der wand an.
und mit den anderen zwei klebestreifen so am boden, dass dabei vom boden zur wand eine hohlkehle entsteht.
dadurch ist bei der aufnahme beim hintergrund kein horizontaler knick sondern nur ein verlauf zu erkennen.
feddisch!
nun können wir schon mit der positionierung des aufnahmegegenstands, in dem fall mit der waffe beginnen.
wir fotografieren die waffe immer von ein und dem selben standpunkt aus.
verändert wird lediglich die position der waffe.
logischerweise fotografiert man eine waffe nicht nur von beiden seiten, sondern auch von hinten, vorne, oben und manchmal auch von unten.
warum?
na warum von beiden seiten, brauch ich wohl nicht weiter zu erläutern.
von hinten ist z.b. dann interessant wenn man die kimme zeigen möchte.
von vorne kann dann wichtig sein, wenn die waffe z.b. eine speziell angesenkte mündung, ein spezielles bushing o.ä. hat.
von oben kann bei einer bestimmten art von checkering oder einer bestimmten visierschiene von interesse sein.
und schliesslich von unten wenn man z.b. bei einer glock aus bestimmten gründen die seriennr. zeigen möchte (kann im fall von belegbildern f.d. versicherung von bedeutung sein).
jetzt kommt aber das spezielle zum thema positionierung dran.
man soll eine waffe nämlich nie in einem extremen winkel ablichten.
am augenfreundlichsten ist ein winkel von ca. 0-15° aus der horizontalen von oben und ca. 30° von vorne zur querachse hin. so sieht das dann in etwa aus:

in diesem fall kann man sich die aufnahme von vorne sparen.
wenn man von hinten und oben fotografieren möchte, sind keine wesentlichen winkel zu beachten. da kann man nach der devise hinten ist hinten und oben ist oben richten.
spezielle winkel erfordern eigentlich nur bestimmte anbauteile bzw. details.
hat ein revolver z.b. ein drehkorn, sollte man das in grossaufnahme und in halb gedrehten zustand fotografieren, damit sich auch der laie etwas darunter vorstellen kann. gleiches gilt auch wenn man bei einem revolver den stoßboden oder die magnumrille - so er eine haben sollte - ablichten will.
nun zur beleuchtung:
man solte in jedem fall vom stativ fotografieren, auch wenn man nur eine kompaktkamera hat.
die beleuchtung des objekts sollte nach möglichkeit mit einem externen blitzgerät erfolgen, da man damit universeller hantieren kann.
die besten erfolge erzielt man mit indirekten blitzen an die weisse zimmerdecke.
klar, nicht jeder hat eine. teuflisch sind holzdecken - egal welcher bauart - weil die erstens einen farbstich ergeben und zweitens jede menge licht schlucken.
dagegen schafft eine styroporplatte in ca. 1-1,5m höhe vom indirekt eingestellten blitz entfernt darüber gehaltewn abhilfe.
das reflektierte licht trifft dann diffus auf das objekt auf und erzeugt statt harter schlagschatten nur mehr weiche schatten mit breiten diffusen rand.
sollte der schatten hinter der waffe immer noch zu dunkel ausfallen, kann man mit einer zweiten styroporplatte am boden in einem winkel zwischen 45-60° hinter die waffe "leuchten". selbstredend, dass die als reflektoren eingesetzten styroporplatten ausserhalb des fotos bleiben müssen.
wenn jemand eine digitale spiegelreflexkamera (DSLR) und einen externen blitz (aufsteckblitz) besitzt kann er eigentlich schon loslegen.
am einfachsten ist es, wenn man im programmautomatik-modus (P) fotografiert und die blitzleistung manuell regelt.
dazu sind natürlich mehrere probeaufnahmen notwendig. dass jemand einen blitzbelichtungsmesser besitzt, der dabei höchst behilflich wäre, bezweifle ich stark.
die probeaufnahmen lassen sich über das rückwärtige display der kamera ausreichend auf helligkeit und kontrast kontrollieren.
hat jemand allerdings nur eine kompaktkamera mit eingebauten blitz, sind seine möglichkeiten eingeschränkt.
variabel wäre man allerdings dann, wenn man sich einen einfachen aufsteckblitz mit schwenkreflektor und eine sogenannte blitzslave-zelle kauft. diese slave-zelle ist nix anderes als ein kleines optoelektrisch arbeitendes element, das an den blitzfuß gesteckt wird und durch einen fremdblitz - in dem fall den der kompakten - den hauptblitz (den in der hand gehaltenen aufsteckblitz) auslöst.
zur erlangung befriedigender ergebnisse, müsste die kompakte mit manueller belichtungssteuerung ausgestattet sein.
hilfreich ist bei den eingebauten blitzen von kompaktkameras oft ein sogenannter blitzdiffusor. manche wenige hersteller bieten so etwas für kompakte an.
man kann sich um wenig geld und mit ein bisschen geschick und ideenreichtum sowas aber auch selber basteln.
z.b. ein stück weisses leintuch um einen drahtrahmen gespannt verbessert das ergebnis entscheidend.
gut geht auch ein kleines tupper-gefäß aus diesem milchigen kunststoff.
aufpassen muss man aber, dass man damit nicht in die aufnahmeachse gerät und der abstand zum blitz ausreichend groß ist, damit der gewünschte effekt wirkung zeigt.
nachdem das abgegebene licht auch nach oben strahlt, kann man das mit wieder einer styroporplatte in richtung des aufnahmeobjekts umleiten.
ihr seht also, dass sich mit wenig aufwand und ein bisschen gehirnschmalz einiges bewerkstelligen lässt.
am besten ihr probiert das alles mal aus und spielt euch ein wenig.
dann werdet ihr schnell sehen wo bei euch noch etwas verbessert werden kann oder wo es sinn macht sich das eine oder andere teil dazuzukaufen.
wer fragen hat....her damit.
ich hoffe euch fürs erste ein wenig geholfen zu haben und tät mich freuen wenn ich vom einen oder anderen mal erfahre, dass seine fotos mit meinen tips nun wirklich besser geworden sind.
bleiben wir zunächst bei den einfacher zu behandelnden kurzwaffen.
zuerst braucht man natürlich einen geeigneten hintergrund und unterlage.
im profibereich werden für solche anwendungen sogenannte aufnahmetische verwendet.
so in etwa kann sowas aussehen:

der geneigte leser wird schnell erkennen, dass man für so ein ding nicht gleich > €200,- löhnen muss, denn es geht ja auch billiger. man geht in ein papier (-u. schreibwaren)fachgeschäft (ned zum libro, des san lauter sandler) und besorgt sich einen bogen naturpaier. am besten in einem mittleren grau. das kommt dem in der fotografie als belichtungsreferenz verwendeten neutralgrau mit 18% remission am nächsten. bei der grösse sollte man nicht sparen. ideal ist eine grösse ab DIN A2 (42 x 59,4cm), noch besser DIN A1 (59,4 x 84cm). grösser ist deswegen besser, weil man vor der aufnahme mehr platz zur einstellung in alle richtungen hat, ohne gleich im randbereich mehr als nur den hintergrund drauf zu haben.
so, jetzt hamma die studiohardware.
jetzt bau ma uns ein aufnahmestudio!
boaah, der draht eine werden sich viele denken....mitnichten, kühner knecht!
denn mein studio wird mit grad einmal vier streifen klebeband gebaut!
mir picken sich uns den bogen naturpapier nämlich mit zwei klebestreifen an den ecken der schmalseite an der wand an.
und mit den anderen zwei klebestreifen so am boden, dass dabei vom boden zur wand eine hohlkehle entsteht.
dadurch ist bei der aufnahme beim hintergrund kein horizontaler knick sondern nur ein verlauf zu erkennen.
feddisch!
nun können wir schon mit der positionierung des aufnahmegegenstands, in dem fall mit der waffe beginnen.
wir fotografieren die waffe immer von ein und dem selben standpunkt aus.
verändert wird lediglich die position der waffe.
logischerweise fotografiert man eine waffe nicht nur von beiden seiten, sondern auch von hinten, vorne, oben und manchmal auch von unten.
warum?
na warum von beiden seiten, brauch ich wohl nicht weiter zu erläutern.
von hinten ist z.b. dann interessant wenn man die kimme zeigen möchte.
von vorne kann dann wichtig sein, wenn die waffe z.b. eine speziell angesenkte mündung, ein spezielles bushing o.ä. hat.
von oben kann bei einer bestimmten art von checkering oder einer bestimmten visierschiene von interesse sein.
und schliesslich von unten wenn man z.b. bei einer glock aus bestimmten gründen die seriennr. zeigen möchte (kann im fall von belegbildern f.d. versicherung von bedeutung sein).
jetzt kommt aber das spezielle zum thema positionierung dran.
man soll eine waffe nämlich nie in einem extremen winkel ablichten.
am augenfreundlichsten ist ein winkel von ca. 0-15° aus der horizontalen von oben und ca. 30° von vorne zur querachse hin. so sieht das dann in etwa aus:

in diesem fall kann man sich die aufnahme von vorne sparen.
wenn man von hinten und oben fotografieren möchte, sind keine wesentlichen winkel zu beachten. da kann man nach der devise hinten ist hinten und oben ist oben richten.
spezielle winkel erfordern eigentlich nur bestimmte anbauteile bzw. details.
hat ein revolver z.b. ein drehkorn, sollte man das in grossaufnahme und in halb gedrehten zustand fotografieren, damit sich auch der laie etwas darunter vorstellen kann. gleiches gilt auch wenn man bei einem revolver den stoßboden oder die magnumrille - so er eine haben sollte - ablichten will.
nun zur beleuchtung:
man solte in jedem fall vom stativ fotografieren, auch wenn man nur eine kompaktkamera hat.
die beleuchtung des objekts sollte nach möglichkeit mit einem externen blitzgerät erfolgen, da man damit universeller hantieren kann.
die besten erfolge erzielt man mit indirekten blitzen an die weisse zimmerdecke.
klar, nicht jeder hat eine. teuflisch sind holzdecken - egal welcher bauart - weil die erstens einen farbstich ergeben und zweitens jede menge licht schlucken.
dagegen schafft eine styroporplatte in ca. 1-1,5m höhe vom indirekt eingestellten blitz entfernt darüber gehaltewn abhilfe.
das reflektierte licht trifft dann diffus auf das objekt auf und erzeugt statt harter schlagschatten nur mehr weiche schatten mit breiten diffusen rand.
sollte der schatten hinter der waffe immer noch zu dunkel ausfallen, kann man mit einer zweiten styroporplatte am boden in einem winkel zwischen 45-60° hinter die waffe "leuchten". selbstredend, dass die als reflektoren eingesetzten styroporplatten ausserhalb des fotos bleiben müssen.
wenn jemand eine digitale spiegelreflexkamera (DSLR) und einen externen blitz (aufsteckblitz) besitzt kann er eigentlich schon loslegen.
am einfachsten ist es, wenn man im programmautomatik-modus (P) fotografiert und die blitzleistung manuell regelt.
dazu sind natürlich mehrere probeaufnahmen notwendig. dass jemand einen blitzbelichtungsmesser besitzt, der dabei höchst behilflich wäre, bezweifle ich stark.
die probeaufnahmen lassen sich über das rückwärtige display der kamera ausreichend auf helligkeit und kontrast kontrollieren.
hat jemand allerdings nur eine kompaktkamera mit eingebauten blitz, sind seine möglichkeiten eingeschränkt.
variabel wäre man allerdings dann, wenn man sich einen einfachen aufsteckblitz mit schwenkreflektor und eine sogenannte blitzslave-zelle kauft. diese slave-zelle ist nix anderes als ein kleines optoelektrisch arbeitendes element, das an den blitzfuß gesteckt wird und durch einen fremdblitz - in dem fall den der kompakten - den hauptblitz (den in der hand gehaltenen aufsteckblitz) auslöst.
zur erlangung befriedigender ergebnisse, müsste die kompakte mit manueller belichtungssteuerung ausgestattet sein.
hilfreich ist bei den eingebauten blitzen von kompaktkameras oft ein sogenannter blitzdiffusor. manche wenige hersteller bieten so etwas für kompakte an.
man kann sich um wenig geld und mit ein bisschen geschick und ideenreichtum sowas aber auch selber basteln.
z.b. ein stück weisses leintuch um einen drahtrahmen gespannt verbessert das ergebnis entscheidend.
gut geht auch ein kleines tupper-gefäß aus diesem milchigen kunststoff.
aufpassen muss man aber, dass man damit nicht in die aufnahmeachse gerät und der abstand zum blitz ausreichend groß ist, damit der gewünschte effekt wirkung zeigt.
nachdem das abgegebene licht auch nach oben strahlt, kann man das mit wieder einer styroporplatte in richtung des aufnahmeobjekts umleiten.
ihr seht also, dass sich mit wenig aufwand und ein bisschen gehirnschmalz einiges bewerkstelligen lässt.
am besten ihr probiert das alles mal aus und spielt euch ein wenig.
dann werdet ihr schnell sehen wo bei euch noch etwas verbessert werden kann oder wo es sinn macht sich das eine oder andere teil dazuzukaufen.
wer fragen hat....her damit.
ich hoffe euch fürs erste ein wenig geholfen zu haben und tät mich freuen wenn ich vom einen oder anderen mal erfahre, dass seine fotos mit meinen tips nun wirklich besser geworden sind.