PULVERDAMPF

Mich würden Erfahrungen aus der rauhen echten Praxis interessieren um nicht lebenslänglich auf meiner vorgefassten Meinung sitzen zu bleiben.

Ich meine dass Stainless nur rostträge bedeutet und nicht rostfrei und dass bei den meisten gängigen Stainless Waffen diverse Teile wie Schrauben, Stifte, Federn usw ganz und gar nicht rostfrei sind. Unter Bedingungen die rostfreie Waffen "erforderlich" machen wie etwa salzlufthaltige Wasservogeljagden am Meeresufer oder in den Watten könnte es passieren dass man sich auf Stainless verlasst und erst bei der Dreijahresdurchsicht oder in der bitteren Praxis draufkommt dass irgend ein Bolzen durchgerostet ist.

Bei "rostgefährlichen Jagden" verwende ich für meine Waffen Kwik-Seal von Du Lite und bin damit bisher sehr gut gefahren. Der Stainless-Ausführung einer Waffe würde ich nicht vertrauen.

Rrichtig ist, dass "stainless" nur rostträge bedeutet.
Wenn du die Oberfläche zB entfettest und dann mit Schweißfingern einen Abdruck drauf lässt, hast du sehr wahrscheinlich ein paar Wochen später Korrosion an der Stelle (bräunliche, rostartige Ausblühungen in Fingerabdruckform).
Unter normalen Pflegebedingungen tritt das aber ansich sehr selten bis nie auf bzw. ist recht leicht wegzupolieren.
Außerdem kommt es auch auf den Stahl an um den es da genau geht, manche sind echt super beständig, andere sind anfälliger.
Durchrosten ist aber auf jeden fall ein sehr sehr unwahrscheinliches Szenario, keine Angst.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass brünierte Teile nicht rostempfindlich wären!
Im Gegenteil, Stainless Steel kann nicht brüniert werden, denn Brünierung ist eine Art "Edelrost"! Brüniere Teile rosten daher unter korrosiven bedingungen noch sehr viel schneller wenn du sie nicht entspechend geölt hältst! Das siehst du auf der Schwarzen Fläche auch gar nicht so schnell wie bei Stainless wo jedes Fleckchen gleich sichtbar wird, folglich sind die Korrosionsschäden dann oft sogar noch viel tiefergehend (Rauhe Oberfläche, starke Abnutzung der Brünierung)! Außerdem können sie dann nicht so leicht durch Polieren entfernt werden, dann musst du schon mal richtig nachbrünieren.

Was einen echten langfristigen Korrosionsschutz bildet, sind nur starke Beschichtungen (Ilaflon, Tenifer, verchromt, vernickelt, nitriert, lackiert...).

Ob Stainless Waffen zur Jagd passen, ist sowieso wieder eine andere frage. Die Lichtreflexe sind evtl unerwünscht...

Der Vorteil einer Stainless-Waffe besteht imho nur darin, dass sich die Brünierung im lauf der Jahre nicht abgreift.

Ansonsten würde ich beiden Ausführungen die selbe Pflege zuteil werden lassen.

Achja, noch ein Vorteil. Stainlesswaffen schauen einfach super aus.

Aus der Praxis:
Wie schon angemerkt wurde ist das Material Rostträge.
Es gibt Leute diese sehen in der Waffe ein Werkzeug und nicht ein Statussymbol.
Entsprechend gering ist der Wille hier zur aufwendigen Pflege, das Gewehr wird auf einer Stufe mit Motorsäge gesetzt.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Pickup mit Haube. Darin liegt ein Futteral. Dieser ist ausgekleidet mit Schaumstoff und ist durch die undichte Haube feucht geworden.
Gewehr (brüniert) kommt in den feuchten Futteral.
Der feuchte Futteral wird in dem versperrbaren Abstellraum im Keller deponiert und verbleibt die restliche Zeit dort.
Am nächsten Wochende ist die Waffe komplett mit Rost bedeckt.
Die Waffe wird gereinigt und es bleiben heftige Rostnarben -> Wäre es über Winter so aufbewahrt worde, wäre es ein total schaden.

Vorteil: Man muss es mit der Rostvorsorge nicht allzu genau nehmen, dass Material verzeiht mehr.
Nachteil: Mir keine bekannt.
Ich habe schon mal das ein oder andere mal eine stainless Waffe mitgehabt und das mit dem "blenden" des Wildes nicht feststellen können.

Stainless Waffen auf der Jagd? Wieso nicht, ich seh da keine Probleme.

PS:
Zur Korrosionsbeständigkeit von Niro-Stählen.
Ich hab da gerade einen Wärmetauscher. Der Wasserraum ist aus Edeltstahl. Auch die Wärmetauscher Rohre wo das Erdgas (hin und wieder sind da Schwefelwasserstoffe dabei) durch geht sind aus Edelstahl. Das Ding ist jetzt 12 Jahre alt. Korrosion der Edelstahlteile quasi 0. Das was angegriffen worden ist war der C-Stahl. Macht also doch Sinn auf Niro zusetzen wenn man Korossionbeständigkeit haben mächte.

+1, nominus hat alles wichtige erwähnt.

Lg
FW

Niro ist aber auch ein anderer stahl als stainless gewehrstahl.
bei niro gibts wirklich nichts
hatte ein kleines obstmesser beim kompost umgraben gefunde:
klinge 1a weil nirosta, schrauben total aufgelöst...
und ja an manchen waffen sind schrauben usw eben aus C stahl

cobaltbomb hat geschrieben:Niro ist aber auch ein anderer stahl als stainless gewehrstahl.
bei niro gibts wirklich nichts. Niro ist im flappsigen Werkstättenslang als Edelstahl gemeint. Ob du nun zu Edelstahl, Stainless Steel sagst is egal. Stainless Steel / Niro sagt noch nichts über das Material aus. Edelstahl wird zumindest in meinen Bereich mit Nummer ausgeschrieben/ angegeben. Wer sagt den X6CrNiMoTi17-12-2 (aka 1.4571).
hatte ein kleines obstmesser beim kompost umgraben gefunde:
klinge 1a weil nirosta, schrauben total aufgelöst...
und ja an manchen waffen sind schrauben usw eben aus C stahl
Grundsätzlich sollte man C-Stahl und Edelstahl nicht mischen.
In der Fertigung musst du "Schwarz" und "Weiß" trennen. Da sonst die C-Stahl Schleifstäube den Edelstahl zum rosten bringen können.
Bei einem Gewehr würde ich die C-Schrauben tauschen lassen.

Stainless ist viel weicher als die Karbonstähle, die sich zum Brünieren eignen.
Und nicht jede Oberflächenveredelung hilft Rost zu vermeiden. Eine meiner Pistolen ist plasmanitriert; ich habe geglaubt, ich brauche das Ding nach dem Schießen nicht abwischen.... haha, nach ein paar Wochen im Schrank habe ich die Pistole wieder herausgenommen und bin erschrocken, weil das Klumpert so richtig rostig war.

Alex

Ein Nachteil von Stainless ist auch noch das der die Wärme viel besser hält, sprich der Lauf bleibt länger warm. Desweiteren wie Xandl schon erwähnt sind Stainless Läufe weicher als die aus "Normalstahl".

Letzter Punkt wird glaub ich den "Normal" schießer nicht so treffen, das ist mehr das Problem der Benchrester und der "Millimeter-Reiter".

Wäre der Preisliche unterschied nicht so groß würde ich nur Stainless Läufe nehmen, einfach schon aus dem Grund da sie schwerer bzw. so gut wie nicht rosten.

Stainless Steel weicher als Normalstahl?

Ich versteh die Welt nicht mehr.

Kohlenstoffstähle lassen sich wie warme Butter bearbeiten, und an Chromstähle muß man sich mit Gewalt durchbeißen. Kalt wie auch warm.

Jetzt gehe ich in den Keller runter zum weinen, wie oft mich der Chromstahl erniedrigt hatte und hat und wird.

an Niro hab ich schon genug Flexscheiben vernichtet, keine Spur von weicher :naughty:

einmal einen Messergriff mit Edelstahlplatten händisch gefeilt, nie wieder, da fuhrwerk ich lieber im Schwarzeisen herum

muss den zwei Vorrednern recht geben, Niro ist hart wie Sau und zum Bearbeiten nicht grad so lustig. Ich hab fast jeden Tag in der Firma damit zu tun, die Maschinen quälen sich bei Nirosta extrem ab.

Capulus hat geschrieben:an Niro hab ich schon genug Flexscheiben vernichtet, keine Spur von weicher
einmal einen Messergriff mit Edelstahlplatten händisch gefeilt, nie wieder, da fuhrwerk ich lieber im Schwarzeisen herum

Das hat nichts mit der "Härte" zu tun das deine Trennscheiben so verschliessen sind sondern viel mehr damit dass "Niro" recht zäh ist und deine Trennscheiben zugeschmiert hat. Niro lässt sich nunmal nicht so hart machen wie Stähle mit hohem C-Gehalt.

Deswegen gibs auch extra "Niro" Scheiben für deinen Winkelschleifer und "Flex" ist im übrigen eine Marke und keine Bezeichnung für an Elektrowerkzeug an sich.

Das_Frettchen hat geschrieben:
Capulus hat geschrieben:an Niro hab ich schon genug Flexscheiben vernichtet, keine Spur von weicher
einmal einen Messergriff mit Edelstahlplatten händisch gefeilt, nie wieder, da fuhrwerk ich lieber im Schwarzeisen herum

Das hat nichts mit der "Härte" zu tun das deine Trennscheiben so verschliessen sind sondern viel mehr damit dass "Niro" recht zäh ist und deine Trennscheiben zugeschmiert hat. Niro lässt sich nunmal nicht so hart machen wie Stähle mit hohem C-Gehalt.

Deswegen gibs auch extra "Niro" Scheiben für deinen Winkelschleifer und "Flex" ist im übrigen eine Marke und keine Bezeichnung für an Elektrowerkzeug an sich.

der typische österreichische Ausdruck ist und bleibt Flex, sonst müsste ich schreiben, dass mein Makita Winkelschleifer mit den 1mm Niroscheiben sich bemüht hat.
a bissi kenn ich mich mit Werkzeugen schon aus, sonst hätt ich keine Werkstatt.

bist ein bissi ein I-Tüpferl Reiter?

Das mit der Bezeichnung "Flex" verhält sich genau so wie mit der Bezeichnung "Jeep"...damit ist ein Geländewagen gemeint auch wenn z.B. häufig Toyota oder Land Rover draufsteht..

Wenn man auf Gran Canaria einen Jeep mietet bekommt man einen Suzuki Jimny...und die "Jeep-Safari" wird mit Land Rover Defender gefahren...

Und alle haben ihren Spaß dabei...wir auch bald wieder!

Centershot

Und zum Thema...Stainless Jeeps gibt´s nicht

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Stainless, wozu?

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Re: Stainless, wozu ???????

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