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Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 16:05
von Steirer
Wer kann uns helfen?
Ein Freund verlädt die von Vihta empfohlene Max-Ladung von 20,8 Grain N120 hinter einem 55 Grain Geschoß in S&BHülsen .223Rem, ZH CCI Small Rifle und erreicht damit aus seinem Howa-Repetierer auf 100m regelmäßig Streukreise von unter 1,5cm.
So weit, so gut! Jetzt allerdings will er sich ein AUG Z zulegen und aus Testzwecken hat er mit meinem HA seine Munition probiert. Streukreise auf 100m unter 3cm, allerdings wurden die Hülsen nur ausgeworfen, ein Nachladen aus dem Magazin erfolgte nicht. Regler auf "erhöhten Gasdruck", Magazin gewechselt, Laufwechsel auf 20" - keine Besserung der Situation!
Ich habe mir nun den Relouding Guide von Vihtavuori angeschaut und dort wird das N120 nur bis zu einem Geschoßgewicht von 55 Grain angeführt und die empfohlenen Ladungen liegen da rund 10 - 20% unter den anderen Pulversorten. (N130, N133, N135, N140 & N530) Ist das Pulver zu schnell für die Verwendung aus einem HA?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 16:35
von Varminter
Hülsen werden ausgeworfen, also ist der Verschluss zurückgegangen.
Könnte es sein, dass die Patronen nicht aus dem Magazin hochkommen, bzw. nicht zugeführt werden?
Werden sie vor dem 1. Schuss aus dem Magazin ordentlich zugeführt?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 21:04
von Steirer
Varminter hat geschrieben:Hülsen werden ausgeworfen, also ist der Verschluss zurückgegangen.
Könnte es sein, dass die Patronen nicht aus dem Magazin hochkommen, bzw. nicht zugeführt werden?
Werden sie vor dem 1. Schuss aus dem Magazin ordentlich zugeführt?
Patronen ins Magazin geladen, Magazin angesteckt und den Verschluß vorschnappen lassen bzw. händisch repetiert. Magazinwechsel hat nichts geändert, zur Kontrolle verschossene S&B Schütt haben aus jedem der verwendeten Magazine ohne Störungen funktioniert.
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 22:49
von cobaltbomb
hmm, das ist komisch, du glaubst also dass durch den starken gasdruck der verschluss so schnell/fest geöffnet wird dass er hinten bleibt?
also hakt er am verschlussfang ein oder verklemmt er sich? un wenn er sih verklemmt wie weit geht er vor? hängts an den patronen oder sonst wo
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 23:22
von Steirer
cobaltbomb hat geschrieben:hmm, das ist komisch, du glaubst also dass durch den starken gasdruck der verschluss so schnell/fest geöffnet wird dass er hinten bleibt?
also hakt er am verschlussfang ein oder verklemmt er sich? un wenn er sih verklemmt wie weit geht er vor? hängts an den patronen oder sonst wo
Nein, mein Fehler, da ich eine nicht vollständige Beschreibung geliefert habe!
Der Verschluß wirft die abgeschossene Hülse aus, läuft wieder nach vorne und schließt, nimmt aber keine Patrone aus dem Magazin mit. Also dürfte der Gasdruck zu schwach sein um den Verschluß ganz nach hinten zu stoßen.
Was sagt eigentlich Quick Load zu N120 von Vihta im Kaliber .223Rem?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 23:47
von cobaltbomb
ja es könnte schon sein, dass das n120 schon grossteils verbrannt ist wenn das geschoss an der laufbohrung vorbeigeht und der druck nimmer reicht...
der anfangsdruck müsste aber im oberen bereich sein mit 20.7grain n120 laut vv tabelle....
kann das sein, dass der so schnell abnimmt der druck?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Do 15. Mär 2012, 00:20
von Steirer
cobaltbomb hat geschrieben:ja es könnte schon sein, dass das n120 schon grossteils verbrannt ist wenn das geschoss an der laufbohrung vorbeigeht und der druck nimmer reicht...
der anfangsdruck müsste aber im oberen bereich sein mit 20.7grain n120 laut vv tabelle....
kann das sein, dass der so schnell abnimmt der druck?
Wie gesagt, Max-Load 20,8 Grain laut Erzeuger des N120 und zumindest aus dem 16"-Lauf gab´s schon noch "Feuer" ...
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Do 15. Mär 2012, 01:01
von joe77
Kleinste Gasdruckeinstellung getestet ?
Also für min. Gasdruck ?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Do 15. Mär 2012, 14:32
von Steirer
joe77 hat geschrieben:Kleinste Gasdruckeinstellung getestet ?
Also für min. Gasdruck ?
Ja bei beiden Lauflängen ausprobiert, einziger Unterschied war, daß auf der Stellung "Gasdruck erhöht" die Hülsen mit ein bisserl mehr Schwung ausgeworfen wurden.
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Sa 14. Apr 2012, 10:47
von Steirer
Nachdem sich kein wirklich relevanter Fehler finden ließ, haben wir die äußeren Umstände einmal genauer betrachtet und gestern, bei "menschlichern" Temperaturen den Versuch wiederholt. Und siehe da: Auf einmal funktionierten die Selbstgestopften bei beiden Lauflängen, zumindest auf der Stellung "erhöhter Gasdruck", einwandfrei. In Erinnerung an meine Zeit beim BH hatte ich vorsorglich ein Magazin unter meinem Sweater auf Temperatur gehalten und oh Wunder, plötzlich ging es auch mit der Einstellung für normalem Gasdruck.
Meine Schlußfolgerung daraus: N120 aufbrauchen zum Schießen in der warmen Jahreszeit und Umsteigen auf ein anderes Pulver. N140 z.B. habe ich für meine .308 und bei Probeladungen damit, weit unter dem von Vitha empfohlenen Max-Wert, funktionierte die .223 einwandfrei aus meinem AUG Z - auch bei Minusgraden!
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Sa 14. Apr 2012, 16:00
von mgritsch
ja temperatur macht gewaltig viel aus.
hätt ich nie gedacht, aber dann hab ich gehört wie das beschussamt die beschusspatrone herstellt: man nahme eine normale patrone und temperiere sie auf 60°C -> 30% überdruck!
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mo 23. Apr 2012, 20:17
von escard
N-120 erzeugt zu wenig Gasvolumen (nicht zu verwechseln mit "Gasdruck"!) für fehlerfreies Repetieren eines Gasdruckladers.
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Mo 23. Apr 2012, 23:25
von Steirer
escard hat geschrieben:N-120 erzeugt zu wenig Gasvolumen (nicht zu verwechseln mit "Gasdruck"!) für fehlerfreies Repetieren eines Gasdruckladers.
Interessant escard, kannst du mir das in einfachen Worten näher erklären oder wo finde ich eine Auflistung der von den einzelnen Pulvern entwickelten Gasvolumen? Wieviel davon ist nötig um mein AUG damit jederzeit fehlerfrei (auch bei Kälte!) funktionieren zu lassen?
Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Di 24. Apr 2012, 20:19
von escard
Steirer hat geschrieben:escard hat geschrieben:N-120 erzeugt zu wenig Gasvolumen (nicht zu verwechseln mit "Gasdruck"!) für fehlerfreies Repetieren eines Gasdruckladers.
Interessant escard, kannst du mir das in einfachen Worten näher erklären oder wo finde ich eine Auflistung der von den einzelnen Pulvern entwickelten Gasvolumen? Wieviel davon ist nötig um mein AUG damit jederzeit fehlerfrei (auch bei Kälte!) funktionieren zu lassen?
nur ganz vage: wird ähnlich wie beim Wasserdampf sein. Mehr Wasser, mehr Wasserdampf beim Verkochen, zuviel Wasser - zu lange Aufkochzeit......
ich habe das mal vor gut 20 Jahren von einem Waffenkonstrukteur "erklärt" bekommen, der hatte mit einem zickigen Halbautomaten in 9,3x62 zu kämpfen (ich glaub, das war ein Voere-Automat) und der hat das Teil durch ganz gezielte Auswahl von Pulversorten einer bestimmten (etwas langsameren) Abbrandklasse ganz bravourös hinbekommen.
Die Charge des neugewählten Pulvers war also etwas höher, der Gasdruck als auch die V0 waren jedoch laut Beschussamt gleich! Einziger offensichtlicher Unterschied: nunmehr war anstandsloses Repetieren auch in längeren Serien die Norm (mit dem vormals verwendeten Pulver ging nicht mal ein einziges Magazin ohne Stau!).
Der Mann meinte nur, dass man sich dabei bloß nicht von der Gier packen lassen sollte, denn ein zu langsam brennendes (mit hoher Charge verladenes) Pulver, welches zwar noch mehr Gasmenge produzieren könnte, funktioniert deshalb nicht, weil es die Gasmenge zu langsam freisetzt und noch dazu sehr viel unverbranntes Material anfällt. Es kommt also auf die Balance "Gasmenge zu Druckaufbaugeschwindigkeit" an! Hoffe, es ist einigermaßen verständlich ausgefallen.....

Re: Vihta N120 in .223Rem
Verfasst: Di 24. Apr 2012, 23:02
von Steirer
@ escard
Ok, das klingt für mich logisch, weil ein schnelles Pulver den Gasdruck und das Gasvolumen eben auch schneller aufbauen und das Geschoß damit schneller "starten" sollte, aber bis zum Austritt des Geschoßes aus dem Lauf schon wieder Druck abbaut. Kommt dann wahrscheinlich auch drauf an, wie weit entfernt vom Patronenlager das Gas für den Repetiervorgang abgezapft wird. Meinst du, das kommt so in etwa hin?
http://www.vsms.org/Forum/Seite_10/Forum_10_Pulver_Abbrand.htmIn dieser Liste kann ich zwar die einzelnen Pulver im Vergleich zueinander in "Schnell" und "Langsam" setzen, aber nicht in welchem Geschwindigkeitsrahmen sich das Ganze bewegt.