Ich muß aber dazu anmerken, daß die echten Bogenjäger, also die mit viel Praxis, bei den Turnieren auf 3D-Ziele irgendwo im hinteren Mittelfeld landen. Wenn überhaupt.
Und ich habe nicht nur einmal erlebt, daß mehrmalige Turnierwinner auf der Jagd nicht imstande sind, einen sauberen Schuss auf das zu erlegende Wild anzubringen.
Der Bogenjäger weiß Bescheid über die Anatomie des Wildkörpers, der x-malige Turniersieger nicht.
Der Bogenjäger verharrt mehrere Stunden in Kauerstellung in seinem Blind (=getarntes Versteck), und muß, mit steifen kalten Körper, den Bogen spannen und erst lösen, wenn er sich 300%ig sicher ist, den Pfeil optimal platzieren zu können. Ansonsten unterlässt er es.
Der Turniersieger, der eigentlich nur auf künstliche Scheiben schießt, dessen Killzonen zum größten Teil unrealistisch

sind, der kann seine sauberen Treffer nur mit aufgewärmten und gedehnten Körper, und mit Hilfe einer Systematik der Entfernungsschätzung mittels spezifischer Größe der Scheiben der unterschiedlichsten Hersteller platzieren. Das heißt, er kennt die Größen der 3D-Scheiben eines jeden Herstellers, und auch die Killzonen der Scheiben, und handelt dementsprechend. Das ist das Resultat jahrelangen Trainings. Diese Bewegungsabläufe haben sich so fest eingebrannt, er handelt immer wieder unbewusst auf diese Weise.
Und das sind einige der Gründe, warum solche Bogenschützen auf der echten Jagd hoffnungslos versagen.
Ich selber jage nur mit traditionelle Bögen, und verwende nur zweischneidige Spitzen aus Feuerstein und Stahl. Und hier und da ein Querschneider (aus Feuerstein) auf kleineres Wild, Feuersteinspitzen, vor allem aus Obsidian, sind erstaunlich hocheffektiv.
Mein Lieblingsjagdbogen ist ein Selfbow aus Osage, relativ kurz, mit einem Zuggewicht von 73 lbs. Dazu schwere Pfeilschäfte und schwere Spitzen, das durchschneidet Rippen beidseitig problemlos, Blutverlust ist immens.
Und meine Schußentfernung beim Bogenjagen beträgt maximal 15 Meter. Größere Entfernungen sind unverantwortlich dem Wild gegenüber.
Und: Ich bin gegen eine Legalisierung der Bogenjagd bei uns in Österreich. Sollte das passieren, dann wird der Bogen zuallererst als (gefährliche) Jagdwaffe eingestuft. Und die meisten Parcoursbetreiber können ihre Parcours auflösen, da sie nun verpflichtet sind, ihre Plätze einzuzäunen. Denn das ist nunmal keine Bogensportgelände mehr, sondern behördlich zu bewilligende Schießstände verbunden mit hohen Auflagen und Kosten....