Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

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Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Greenhorn » Di 12. Jul 2011, 20:47

Klingt irgendwie blöd, nicht war?
Aber genaugenommen ist das Kerlchen für seine läppischen US$26.500,- wirklich ned soo arg teuer, wenn man mit seinen Brüderchen und Schwesterchen vergleicht. Das wäre was für einen halbwegs brauchbaren Lottogewinn. Sprich, es bleibt eine Illusion. Leider!

Ein Blick auf die Seriennummer lässt ein bisserl was erahnen. Darüberhinaus hilft nur erkennen... ;)

Viel Spaß und besten Gruß

Werner

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Charles » Di 12. Jul 2011, 20:56

Sehr interessantes Gerät!

Nur warum ist der Rahmen so schmal? :think:

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Greenhorn » Di 12. Jul 2011, 20:58

Nu, Charles,

weil der Hersteller alle Revolver mit schmalen Rahmen gebaut hat...

besten Gruß

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von GSchoenbauer » Di 12. Jul 2011, 22:10

Starr --- von der Form des Hahnes her?

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von cowroper » Di 12. Jul 2011, 23:35

Ich wüßte etwas für die weniger Betuchten:

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Der ........... Revolver, Bj. 1844, ist um wohlfeile 4.500 US Dollar zu haben.

Greenhorn ist vom Ratespiel ausgeschlossen.

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Greenhorn » Mi 13. Jul 2011, 08:00

Yep, Cowroper, auch ein sehr süßes Stückerl. Ich suche irgendwann 'mal ein leistbares Original vom direkten Nachfolger...

Bauli: Nein, kein Starr. Kleiner Hinweis: Der Hersteller hat zwischen 1862 und 1865 Revolver produziert. Ausschließlich nicht autorisierte Colt Kopien.

besten Gruß

Werner
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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von GSchoenbauer » Mi 13. Jul 2011, 09:40

Hmm ....

Griswold & Gunnison .. aber die hatten ja angeblich nur Messingrahmen?

oder

Leech and Rigdon ... aber die produzierten ja nur 1862-1863 ?

Bauli :think:

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Greenhorn » Mi 13. Jul 2011, 09:49

Na ja, die Fährte ist richtig!

Wobei Griswold und Gunnisson ebenso wie Leech & Ridgon nur Navy Kopien hergestellt hat, keine Dragoon Kopien. Und mit - von der Form her - konventionellem Rahmen.

Aber in den Südstaaten bist Du schon richtig unterwegs. Übrigens, in den knapp 3 Jahren sind beim angesprochenen Hersteller weniger als 400 Revolver entstanden.

besten Gruß

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von GSchoenbauer » Mi 13. Jul 2011, 14:11

na, dann ist es ein Revolver von "Dance & Park Brothers"
die machten Dragoon-Kopien mit so flachen Rahmen. Angeblich nicht mehr als 350 Stk.

bauli

PS: und was das Rätsel von Cowroper betrifft: as dürfte eine Konstruktion von "C.S.Pettengil" sein

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von cowroper » Mi 13. Jul 2011, 14:40

Richtig Bauli!

Dieser C.S. Pettingill Army Model Percussions-Revolver ist schöner als alle modernen DA Revolver.

Pulverdampf, wo die Kenner zu Hause sind!

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Re: Ein "Schnäppchen" das man sich nicht leisten kann...

Beitrag von Greenhorn » Mi 13. Jul 2011, 22:44

Yep, Bauili, das ist ein Dance Brothers "Dragoon" Revolver.

James Henry Dance hatte eigentlich nie geplant, Büchsenmacher zu werden. Die Dances stammten ursprünglich aus North Carolina, übersiedelten zunächst 1835 nach Greene County/Alabama und 1853 nach Columbia/Texas. Fünf Jahre später, 1858, errichteten sie ein Haus in East Columbia, am Brazos River. James und seine beiden Brüder George Perry und David Etheldred eröffneten erfolgreich eine Fabrik in der sie Getreidemühlen und Baumwoll-Entkörnungsmaschinen herstellten. Sie tauften die Firma J.H. DANCE AND COMPANY.

Bei Ausbruch des Bürgerkriegs wurden die Brüder zunächst zur konföderierten Armee eingezogen. Der krasse Mangel an Industriekapazitäten führte aber bald dazu, daß sie in ihre eigene Fabrik überstellt wurden. Zunächst montierten J.H.Dance and Company nun Kanonen und reparierte Waggons. Doch die Konföderation benötigte Feuerwaffen und so entschieden sich die Brüder, Revolver herzustellen.

Die Dance Revolver basieren auf der Rahmengeometrie des Colt 1851 Navy. Die Mehrzahl der produzierten Einheiten wurde jedoch im Kaliber .44" hergestellt. Auch wurde ein runder Lauf gewählt, da dieser einfacher herzustellen war. Aus diesen Gründen werden diese sechsschüssigen Single Action Revolver häufig als Kombination aus dem Colt Dragoon von 1848 und dem Colt 1851 Navy betrachtet. Einzigartig am J.H.Dance Revolver ist, daß er mit flachem Rahmen, ohne Schutzabdeckung hinter der Trommel gebaut wurde. Diese Kostruktion ist bei keinem anderen Revolver der Perkussions-Ära zu finden.

Erste Prototypen waren 1862 fertiggestellt, elf Stück wurden in das Arsenal nach San Antonio zur Abnahme geschickt. Die Behörden zeigten sich von der hervorragenden Qualität der Waffe beeindruckt, Dance erhielt einen Produktionsauftrag. Die ursprünglich angenommene Produktionskapazität von 50 Waffen pro Woche konnte aber nie eingehalten werden.

Alle größeren Teile der Dance Revolver wurden mit Seriennummern versehen, Firmenstempel gab es jedoch keinen, stattdessen wurden die Buchstaben "CS" oder "CSA" eingeprägt. Die cal .44 Modelle wurden mit 8 Zoll langem Lauf, die cal.36" Modelle üblicherweise mit 7.5" langem Lauf geliefert. Darüberhinaus ist es schwierig, gemeinsame Merkmale hervorzuheben, da die Dance Brüder bei ihrer Handarbeit abhängig von der Verfügbarkeit von Rohstoffen improvisierten, für Teile wie den Griffrahmen oder den Abzugsrahmen manchmahl Messing, manchmal Stahl verwendeten. Die Angaben zur Gesamtzahl der produzierten Revolver schwankt zwischen 300 und 500, wobei ein Bereich zwischen 350 und 400 am wahrscheinlichsten ist.

Nach dem Bürgerkrieg kehrten die Dance Brüder nach East Columbia zurück, um wieder Getreidemühlen und Baumwoll-Entkörnungsmaschinen zu erzeugen. Ihre Fabrik blieb in Betrieb, bis sie im September 1900 während eines Hurricanes zerstört wurde.

besten Gruß

Werner

PS.: Der Pettengill ist eigentlich nur zu einem Bruchteil von Herrn Pettengill konstruiert worden, und in Wahrheit ein erfolgloser "Viele Köche verderben den Brei" Produkt. Rahmen, double Action Mechanik, Innenhammer etc. etc. stammen aus unterschiedlicher Hand, - schlecht koordiniert.

Erfolgreich wurde das gute Stück erst, als es nach riguroser Überarbeitung zum "Rogers & Spencer" Revolver mutierte.
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