Windmesser

Neuigkeiten zum Thema Waffenzubehör
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Re: Windmesser

Beitrag von Coolhand » Sa 13. Aug 2011, 19:50

Beim Kestrel kannst eh eigene Labos speichern. Was willst mehr?

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chili77
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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » Sa 13. Aug 2011, 20:01

Coolhand hat geschrieben:Beim Kestrel kannst eh eigene Labos speichern. Was willst mehr?

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Hab ich überlesen. Danke.

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chili77
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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » So 14. Aug 2011, 16:00

Hi

Brauche nochmal Euren Rat.

Soll ich mir einen reinen Windmesser kaufen, oder zahlt sich der Aufpreis auf Luftdruck, Höhe, Temperatur, Luftfeuchtigkeit... aus?

LG

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Re: Windmesser

Beitrag von BigBen » So 14. Aug 2011, 16:07

Kommt ein wenig drauf an was du damit vorhast...aber je weiter und ernsthafter du schiessen willst, umso besser ist es mehr Parameter zu haben!
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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » So 14. Aug 2011, 16:40

@ Bigben:
Genau da liegt das Problem.
Ich würde gerne wöchentlich bis zum Limit der Patrone gehen.
Nur läuft es in diesem unserem Land mal wieder nicht.
Regelmässig geht's halt nur bis 300m.
Wenn ich die Gelegenheit habe möchte ich "Schießurlaub" machen und mal richtig schön testen wie weit es denn geht.

Haupteinsatzgebiet bleibt also den Wind lesen lernen. Da reicht sicher der reine Windmesser.
Wenn ich aber mal weiter komme, wie relevant sind die zusätzlichen Infos die es noch gibt um erstmal zum Ziel zu kommen. Es geht ja primär um Training.
Daß es bei einem Bewerb Sinn macht, bei dem der erste Schuß zählt, ist mir klar.
Aber zahlt es sich aus mehr Geld zu investieren, wenn man Longrange eh erst lernen muß?

Teilt Eure Erfahrungen mit mir.

LG

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Re: Windmesser

Beitrag von BigBen » So 14. Aug 2011, 17:00

Also ich sag mal so...in unseren Breitengraden und rein sportlich wirst mit einem reinen Windmesser auskommen. Wind ist halt doch der wichtigste und variabelste außenballistische Hauptfaktor und im Normalfall reichen 1-2 Probeschüsse um die Auswirkungen der anderen, im Normalfall konstanteren Parameter wie Temperatur, Luftdruck etc. zu bestimmen und auszugleichen. Wenn es allerdings darum geht, dass der erste Schuss auf sehr große Entfernung sofort sitzen muss und Probeschüsse keine Alternative sind, dann macht eine komplette Wetterstation meiner Meinung nach durchaus Sinn. Aber ich gestehe, dass ich nur Theoretiker und kein Experte auf dem Gebiet bin, vielleicht kann ja jemand mit mehr Longrange-Praxiserfahrung mehr dazu sagen.
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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » So 14. Aug 2011, 17:38

BigBen hat geschrieben:...Wind ist halt doch der wichtigste und variabelste außenballistische Hauptfaktor und im Normalfall reichen 1-2 Probeschüsse um die Auswirkungen der anderen, im Normalfall konstanteren Parameter wie Temperatur, Luftdruck etc. zu bestimmen und auszugleichen....

Da hast Du sicher recht und das wird vermutlich auch den Ausschlag geben.

BigBen hat geschrieben:...Wenn es allerdings darum geht, dass der erste Schuss auf sehr große Entfernung sofort sitzen muss und Probeschüsse keine Alternative sind, dann macht eine komplette Wetterstation meiner Meinung nach durchaus Sinn...

Unbestritten richtig. Leider haben wir keine, oder nur kaum, Möglichkeit dazu.

BigBen hat geschrieben:...Aber ich gestehe, dass ich nur Theoretiker und kein Experte auf dem Gebiet bin...

Ich leider auch. Das würde ich aber gerne ändern.

Dank Dir für Deine Antwort.

LG Peter

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Re: Windmesser

Beitrag von Coolhand » So 14. Aug 2011, 20:43

Naja, wenn du Temp und Druck auch noch kennen willst, dann wärs evtl auch eine Idee, sich so eine Heimwetterstation zuzulegen, bzw die bereits vorhandene auf den Stand mitzunehmen. Ist vielleicht nicht so tacticool, kann aber die gleichen Ergebnisse produzieren. Die beiden Faktoren ändern sich normalerweise auch nicht so gravierend bis zum Ziel.
Was ich aber sehr fein finden würde, ist ein Messer, der mir auch die Richtung des Windes anzeigt, und den dann auch in X/H/T-Wind Komponenten zerlegen kann. Alternativ gibts, wenn du die Richtung kennst, einen einfachen Rechenschieber dazu. (E6B Flight Computer heisst das Ding!)
Windgeschwindigkeit allein bringt dir nicht viel, wennst den Winkel zwischen Wind und Schussbahn nicht genau kennst.

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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » So 14. Aug 2011, 21:35

Richtung ist mit einer Fahne abschätzbar. Kannst Du mal ein paar Worte zur Erklärung des E6B schreiben?

LG

Peter

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Re: Windmesser

Beitrag von Steelman » Mo 15. Aug 2011, 01:10

BigBen hat geschrieben:Aber ich gestehe, dass ich nur Theoretiker und kein Experte auf dem Gebiet bin, vielleicht kann ja jemand mit mehr Longrange-Praxiserfahrung mehr dazu sagen.



OK, dann einmal ein Beispiel, von einem fast windstillen Tag (ganz bewusst gewählt)

Tüpl im Waldviertel. 500m Schießen steht am Programm

Hochsommer, 09:00 morgens, es ist herrlich klare Sicht, fast windstill. Temp. ca. 10-15°.
Der erste Schuss auf 400m wirft die Klappscheibe, die nachfolgenden auf 500m ebenso.

10:00 - 11:00 die Sonne beginnt den vom Morgentau feuchten Boden zu erwärmen, und der aufsteigende Dampf erschwert die Sicht.
Die Treffpunktlage ändert sich um mehrere cm, und es wird zunehmend schwieriger, kleine Ziele (10x10cm) auf >300m zu treffen

12:00 - 13:00 Die Sonne brennt glühend heiß vom Himmel. Die heiße Luft (Mirage) erschwert das anvisieren der Ziele ungemein.

Aber entscheidend ist: ca. 30cm (!) Treffpunktverlagerung (Hochschuss) auf 400-500m!

Waffen: Sako TRG u. Tikka Continental, beide .308W

Bei diesem Test habe ich mein Absehen auf den am Morgen passenden Einstellungen belassen und bewusst nicht verstellt.

LG Steelman
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Re: Windmesser

Beitrag von chili77 » Mo 15. Aug 2011, 11:50

Hi Steelman und danke für Deine Antwort. :text-goodpost:
Mit einer derart großen Treffpunktverlagerung hätte ich nicht gerechnet.
Daß Du unter den Bedingungen (Mirage) überhaupt noch was gesehen hast ist eh schon toll. :handgestures-thumbupleft:
Kannst Du Dich erinnern wie warm es bis Mittag geworden ist?

Man kann also zusammenfassend sagen, daß man auch auf größere Distanzen gut mit probieren treffen kann.
Sollte allerdings der erste Schuß zählen, kommt man um möglichst viele exakte Daten nicht herum.

LG Peter

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Re: Windmesser

Beitrag von doc steel » Mo 15. Aug 2011, 23:01

Coolhand hat geschrieben:Naja, wenn du Temp und Druck auch noch kennen willst, dann wärs evtl auch eine Idee, sich so eine Heimwetterstation zuzulegen, bzw die bereits vorhandene auf den Stand mitzunehmen.
gute idee! i hab sowas eh zhaus. des schrauf i ma glei mit an passenden aluwinkel auf die züüfernrohrmontasch!
Ist vielleicht nicht so tacticool,
das bitte nicht aber sehr romantisch dafür!

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Re: Windmesser

Beitrag von Steelman » Mo 15. Aug 2011, 23:17

chili77 hat geschrieben:Kannst Du Dich erinnern wie warm es bis Mittag geworden ist?
LG Peter


ca. 33°-35°C.
(Ich bekam einen fürchterlichen Sonnenbrand im Nacken.)

LG Steelman
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Re: Windmesser

Beitrag von Steelman » Mo 15. Aug 2011, 23:21

chili77 hat geschrieben:Hi Steelman und danke für Deine Antwort. :text-goodpost:
LG Peter


Da habe ich noch ein Foto gefunden:

Bild

LG Steelman
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Re: Windmesser

Beitrag von Coolhand » Mo 15. Aug 2011, 23:53

Hat dein Wetterhauserl überhaupt schon eine Rail zum montieren? Und ein Camo Paintjob wär auch notwendig! zzz...

Spass bei Seite.
Das artet dann schon schön langsam in Hirnwichserei aus, finde ich. All die Zeit, die man da mit extrem aufwändigen Berechnungen verbringen kann, plus das Geld, was man in Hardware investiert, wäre alles besser aufgehoben in Erfahrungen sammeln auf dem Stand. Ich denke, dass man dadurch schneller bessere Treffer erlangen wird, zumal man ja auch nur dabei das Schiessen trainiert.
Was bringt es mir, wenn ich alle Faktoren in meinen Berechnungen berücksichtigt habe, und mir die Schützenstreuung nachher wieder alles kaputtmacht?
Ich habe keine Gelegenheit ausgelassen, mit ausgebildeten Scharfschützen über ihre Profession zu plaudern. Einhellig waren alle der Meinung, dass man 2 Dinge können sollte. Präzise Schiessen und die korrekte Entferung zum Ziel ermitteln. Den Rest kann man sich durch Erfahrung aneignen, wobei da ein Schussbuch sehr hilfreich ist, in dem alle Daten über alle Schüsse vermerkt werden. So stellt man sich seine eigene Datensammlung zusammen, und kann danach die korrekte ZFR Einstellung wählen.
Ich persönlich denke nicht, dass ich dort jemals hinkomme, in Ermangelung von Gelgenheiten, mal über 300m schiessen zu können.

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