Carbines vs Pistolen Umbausätze

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Ing. Michael Mayerl
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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 12. Aug 2011, 16:38

eXistenZ hat geschrieben:@NIRVANA

Du hast dir den geposteten Link scheinbar nicht angesehen ...

http://www.olyarms.com/index.php?option ... &Itemid=26

Warum du meine Aussage auf unser Heer und die FMJ-Muni beziehst ist mir schleierhaft.

Im verlinkten Test wurde allerdings 147gr 9Para Muni verwendet. 115 gr wäre sicherlich auch noch interessant gewesen.


Du hast schon recht, dass sich die schnellen 223 HollowPoint Kugerl im Körper besser zerlegen aber bei Fehlschüssen ist die Hinterlandgefährdung durch die flache Flugbahn / hohe Reichweite "deutlich" höher.
Was die Gefährdung durch Querschläger angeht: das ist stark von der Geschossart abhängig bzw wie es sich auf harten Medien verformt.

Fakt ist aber: eine 9mm Kugel hat auf 1000m noch ca. 30 Joule Energie / eine 223 Rem über 200 Joule bei einer Flugbahn wo man nur weniger als 50 MOA zum treffen korregieren müsste (ca. 350 MOA bei 9mm) ;)
Eine 9mm kullert schon 100`te Meter früher am Boden rum während die 223 Rem noch flach und tödlich dahinfliegt.



Für Kurzwaffenkaliber gibts übrigens jede Menge Expansivgeschosse mit denen man ebenfalls eine "sehr" geringe Durchschlagsleistung erreicht.

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von eXistenZ » Fr 12. Aug 2011, 22:40

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Du hast schon recht, dass sich die schnellen 223 HollowPoint Kugerl im Körper besser zerlegen aber bei Fehlschüssen ist die Hinterlandgefährdung durch die flache Flugbahn / hohe Reichweite "deutlich" höher.

Von großer Bedeutung ist wie sich die Kugel verhält wenn sie bei Fehlschlüssen auf Hindernisse (zB. Wände) trifft.
Wieviel Engergy die Kugel auf 1000 m ohne "Materialberührung" noch hätte ist insofern nicht so ausschlaggebend da diese auf diese Distanz mit zahlreichen Material in Berührung kommen würde.
Im verlinkten Test haben die 9Para, .40 S&W, .45 ACP JHPs mehr Wände durchschlagen als die .55gr .223 JHP und .223 SP.

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Vintageologist » Sa 13. Aug 2011, 13:15

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Du hast schon recht, dass sich die schnellen 223 HollowPoint Kugerl im Körper besser zerlegen aber bei Fehlschüssen ist die Hinterlandgefährdung durch die flache Flugbahn / hohe Reichweite "deutlich" höher.
Was die Gefährdung durch Querschläger angeht: das ist stark von der Geschossart abhängig bzw wie es sich auf harten Medien verformt.

Fakt ist aber: eine 9mm Kugel hat auf 1000m noch ca. 30 Joule Energie / eine 223 Rem über 200 Joule bei einer Flugbahn wo man nur weniger als 50 MOA zum treffen korregieren müsste (ca. 350 MOA bei 9mm) ;)
Eine 9mm kullert schon 100`te Meter früher am Boden rum während die 223 Rem noch flach und tödlich dahinfliegt.


Naja, für alle, die halbwegs in der Zivilisation leben, wird das wohl nicht weiter von Relevanz sein, weil die Distanz bis zum nächsten Mauerwerk üblicherweise <100m ist.
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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Coolhand » Sa 13. Aug 2011, 16:24

Und genau das ist der springende Punkt. Eine 9Para tendiert eher zum Abprallen, während sich eine 223er beim Aufprall zerlegt.
Deswegen ist sie ungefährlicher. Es ist ja auch wichtig, was bei einem Fehlschuss passiert. In der Feuerlinie sind logischerweise alle Geschosse gefährlich. Das kann der Schütze aber abschätzen, weil er ja ein Ziel anvisiert. Was aber nach dem Treffen eines festen Hindernisses passiert, ist nicht abschätzbar.
Deswegen ist die 223 im urbanen Gelände sinnvoller.

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » So 14. Aug 2011, 11:34

Coolhand hat geschrieben:Und genau das ist der springende Punkt. Eine 9Para tendiert eher zum Abprallen, während sich eine 223er beim Aufprall zerlegt.
Deswegen ist sie ungefährlicher. Es ist ja auch wichtig, was bei einem Fehlschuss passiert. In der Feuerlinie sind logischerweise alle Geschosse gefährlich. Das kann der Schütze aber abschätzen, weil er ja ein Ziel anvisiert. Was aber nach dem Treffen eines festen Hindernisses passiert, ist nicht abschätzbar.
Deswegen ist die 223 im urbanen Gelände sinnvoller.

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Abprallerverhalten ist stark Geschossabhängig und nicht Kaliberabhängig !!!

Hier ein Beispiel für optimierte 9mm Polizeigeschosse:
http://www.ruag.com/de/Ammotec/Armee_und_Behoerden/9x19/Deformationsmunition
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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Coolhand » So 14. Aug 2011, 20:32

Im Vergleich von handelsüblicher VM Munition würde ich schon die V als wichtige Grösse annehmen. Dass es immer irgendwelche Spezialgeschosse gibt, die in genau der betrachteten Anwendung anderen überlegen sind, ist klar.

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von CCNIRVANA » Di 16. Aug 2011, 07:48

Coolhand hat geschrieben:Im Vergleich von handelsüblicher VM Munition würde ich schon die V als wichtige Grösse annehmen. Dass es immer irgendwelche Spezialgeschosse gibt, die in genau der betrachteten Anwendung anderen überlegen sind, ist klar.

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+1

@Existenz
Doch habe ich, aber ich schon etliche andere gesehen, die genau das Gegenteil und/oder Ähnliches gezeigt haben. Letzten Endes bleibt es eine Glaubens- und natürlich auch eine Geldfrage :mrgreen:

Die notorischen "Bigger-is-Better!" und "Meine-Knarre-kann-nicht-groß-genug-sein-um-meine-Munkapazität-noch-weiter-herabzusetzen" und zuletzt die "Gewicht-und-Munkapazität-ist-alles" Fraktionen werden sich wohl auch in Zukunft weiter in den Haaren liegen.

Wenn man sich das ganze jedoch objektiv betrachtet, wird man erkennen, dass egal welche Munition auch für Unbeteiligte gefährlich sein kann. Eine Garantie dafür, dass ein Geschoß funktioniert (aufpilzt, sich zerlegt, etc...) gibt es leider auch nicht.
Leider neigen dann viele auch noch dazu zu glauben, dass ihre eigene Waffe/Munition sowieso die Beste ist. :violin:

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von Coolhand » Di 16. Aug 2011, 10:28

CCNIRVANA, da hast recht! Ich sag immer, die beste Kombination ist die, die gerade verfügbar ist, wenn man sie braucht.

Wenn die Gefährdung von Unbeteiligten davon abhängt, ob das Spezialgeschoss funktioniert oder nicht, sollte man entweder mit diesem Risiko leben können, oder den Schuss nicht abgeben.

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Re: Carbines vs Pistolen Umbausätze

Beitrag von CCNIRVANA » Di 16. Aug 2011, 10:34

Coolhand hat geschrieben:Wenn die Gefährdung von Unbeteiligten davon abhängt, ob das Spezialgeschoss funktioniert oder nicht, sollte man entweder mit diesem Risiko leben können, oder den Schuss nicht abgeben.
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Heeee, wow!
Tausende Stunden Lesearbeit, Durchforsten unzähliger Foren und Unterforen diverser Waffenhersteller oder freier Foren und jetzt endlich finde ich den Satz, in dem die komplette Information enthalten ist.
Damit ist alles gesagt.

Respekt :mrgreen:

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