Sicherungen

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CCNIRVANA
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Re: Sicherungen

Beitrag von CCNIRVANA » Mi 16. Nov 2011, 11:13

gipflzipfla hat geschrieben:Ansonsten betrachte ich es mit dem Stecher an meinen Waffen wie die Hummel beim Fliegen:
sie weiß nichts davon, dass sie es eigentlich (nach unseren aerodynamischen Vorstellungen) gar nicht können dürfte und fliegt trotzdem.

Diese Geschichte mit der Hummel habe ich schon so oft gehört von echt vielen Leuten. Das hält sich genauso hartnäckig wie der Gewebeschock beim Bundesheer oder dass eine Glock unsicher ist, weil man um sie zu zerlegen den Abzug betätigen muss.

Zur Hummel:
http://www.bombus.de/warum-hummeln-fliegen.aspx

Auch diese Interpretation warum Hummeln fliegen muss nicht unbedingt richtig sein. Sie kann aber ganz bestimmt nicht deswegen fliegen, weil sie nicht unsere Ansätze der Aerodynamik glaubt!

@topic
Streitet doch nicht wegen dem Abzug. Jeder hat Vor- und Nachteile. Wenn ein bestimmter Abzug für eine bestimmte Situation herovrragende ist, wird er für eine andere womöglich ungeeignet sein, ganz einfach.

mfg
Chris

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Re: Sicherungen

Beitrag von KGR84 » Mi 16. Nov 2011, 12:56

Wir streiten doch nicht, sondern Diskutieren, wir sind ja schließlich in nem Diskussionsforum.

und ich seh das genau so, dass jede Option seine Vor- und Nachteile hat, und vor allem jeder seine persönlichen Vorlieben hat.

Mich störte an der Aussage: "Stecher sind sooo was von vorsintflutlich und gefährlich", nur die Verallgemeinerung! Ich finde beides trifft nicht zu.
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Varminter

Re: Sicherungen

Beitrag von Varminter » Mi 16. Nov 2011, 13:16

KGR84 hat geschrieben:Wir streiten doch nicht, sondern Diskutieren, wir sind ja schließlich in nem Diskussionsforum.

und ich seh das genau so, dass jede Option seine Vor- und Nachteile hat, und vor allem jeder seine persönlichen Vorlieben hat.

Mich störte an der Aussage: "Stecher sind sooo was von vorsintflutlich und gefährlich", nur die Verallgemeinerung! Ich finde beides trifft nicht zu.



Sagen wir´s anders:

Stecher waren lange Zeit technischer Höchststand bei Schusswaffen, weil man damals keine besseren Feinabzüge fertigbrachte.

Heute gibt´s aber bessere Lösungen als Stecher, welcher Art auch immer.

Wenn die Dinger so gut wären, würden wir sie beim Benchrest oder Varmintjagern nehmen, tut aber fast niemand.

Wer eine ältere Waffe mit Stecher hat und damit zurechkommt, muss nicht wechseln.

Bei Neukauf würde ich aber Stecher vermeiden, wenn es geht.

That´s all.

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Re: Sicherungen

Beitrag von KGR84 » Mi 16. Nov 2011, 13:22

Varminter hat geschrieben:...

Bei Neukauf würde ich aber Stecher vermeiden, wenn es geht.

That´s all.



Das ist für mich unverständlich. Bei Neuwaffen mit Stecher bekommt man je eh nur mehr Kombiabzüge (fr. Stecher).

Warum sollte man den vermeiden? Wenn ich schon der Meinung bin, ein Stecher verschlechtert den Schuss, benutze ich ihn einfach nicht, und wenn ich ihn nie verwende könnte man auch sagen, es ist einem egal, aber dass man ihn vermeiden möchte ...? Ich habe doch keinen Nachteil davon.
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Re: Sicherungen

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mi 16. Nov 2011, 13:50

KGR84 hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:...

Bei Neukauf würde ich aber Stecher vermeiden, wenn es geht.

That´s all.



Das ist für mich unverständlich. Bei Neuwaffen mit Stecher bekommt man je eh nur mehr Kombiabzüge (fr. Stecher).

Warum sollte man den vermeiden? Wenn ich schon der Meinung bin, ein Stecher verschlechtert den Schuss, benutze ich ihn einfach nicht, und wenn ich ihn nie verwende könnte man auch sagen, es ist einem egal, aber dass man ihn vermeiden möchte ...? Ich habe doch keinen Nachteil davon.


Ich glaub der Varmi meint was anderes: die meisten Waffen mit Kombiabzügen (z.B. Sauer 202) haben ein sehr hohes Flintenabzugsgewicht von ca. 1,5kg (US Waffen bis 2,5kg), mit dem ein verreissen bei weiteren Schüssen vorprogramiert ist.
Beim Neukauf geht der Trend klar weg vom Stecher - hin zum leichten Flintenabzug.
Profis wollen feine Abzüge mit ca. 200 - 400gramm
Normalos bevorzugen ca. 700gramm

Wie gesagt: das ist der Trend den ich beobachten kann...
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Re: Sicherungen

Beitrag von Incite » Mi 16. Nov 2011, 14:01

KGR84 hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:...

Bei Neukauf würde ich aber Stecher vermeiden, wenn es geht.

That´s all.



Das ist für mich unverständlich. Bei Neuwaffen mit Stecher bekommt man je eh nur mehr Kombiabzüge (fr. Stecher).

Warum sollte man den vermeiden? Wenn ich schon der Meinung bin, ein Stecher verschlechtert den Schuss, benutze ich ihn einfach nicht, und wenn ich ihn nie verwende könnte man auch sagen, es ist einem egal, aber dass man ihn vermeiden möchte ...? Ich habe doch keinen Nachteil davon.


doch, das Abzuggewicht uneingestochen. Ich kann keine Zahlen nennen wie der Herr Ing. aber defintiv waren die Abzuggewichte der Jagdgewehre uneingestochen höher wie mein Druckpunktabzug.

bezüglich Normalos Herr Mayerl, ich finde die ca. 700 Gramm genau richtig für die Jagd. Vorallem am Ansitz wenns frischer wird. Am Stand darfs natürlich weniger sein ;)
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Re: Sicherungen

Beitrag von KGR84 » Mi 16. Nov 2011, 14:05

Incite hat geschrieben:[
...
doch, das Abzuggewicht uneingestochen. Ich kann keine Zahlen nennen wie der Herr Ing. aber defintiv waren die Abzuggewichte der Jagdgewehre uneingestochen höher wie mein Druckpunktabzug.
...


Das kann man doch auch einstellen. Man muss es halt nur können, das muss man aber beim Druckpunkt auch.
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Re: Sicherungen

Beitrag von josephiner » Mi 16. Nov 2011, 19:48

Ich glaube die Diskussion könnte ewig so weiter gehen. Der eine sieht die Vorteile im Stecher der andere im Feinabzug. Eine Sache der persönlichen Vorliebe. Ich persönlich komme mit den Stechern egal ob deutschen oder französischen recht gut zurecht und würde nicht behaupten, dass sie wesentlich gefährlicher als ein Flintenabzug sind. Umgehen muss man damit können aber das sollte man eigentlich mit jeder Waffe die man in Verwendung hat. Der Trend geht sicher hin zum Feinabzug. Meine nächste Waffe wird sicher auch einen Feinabzug haben , den Stecherabzug werde ich aber in Zukunft deswegen auch nicht verteufeln so wie es heutzutage anscheinend modern ist. Jede Entwicklung hat ihre Daseinsberechtigung.

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Re: Sicherungen

Beitrag von Stefan » Mi 16. Nov 2011, 19:59

ich habe es weiter vorne schon erwähnt. meine PH mountain hat 600g uneingestochen und ~150g eingestochen. hatte auch mal eine PH mit direktabzug, einfach nur um das auch mal zu haben. vorteil erkannte ich keinen, außer, dass man den vorweg zusätzlich auch noch einstellen konnte. das geht beim kombiabzug nicht. das abzugewicht ist aber zumindest bei der steyr ziemlich ähnlich, wenn nicht sogar vollkommen gleich.

blaser hat nur feinabzüge und die sind sogar noch feiner als die steyr abzüge. sauer kenne ich nicht.

mfg stefan

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Re: Sicherungen

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mi 16. Nov 2011, 20:04

Stefan hat geschrieben:ich habe es weiter vorne schon erwähnt. meine PH mountain hat 600g uneingestochen und ~150g eingestochen = perfekt eingestellt. hatte auch mal eine PH mit direktabzug, einfach nur um das auch mal zu haben. vorteil erkannte ich keinen, außer, dass man den vorweg zusätzlich auch noch einstellen konnte. das geht beim kombiabzug nicht. das abzugewicht ist aber zumindest bei der steyr ziemlich ähnlich, wenn nicht sogar vollkommen gleich.

blaser hat nur feinabzüge und die sind sogar noch feiner als die steyr abzüge = leider nicht, der Abzug vom SBS ist nach feinjustage dem Blaser / Sauer / Mauser deutlich überlegen . sauer kenne ich nicht = hast nix verpasst. Original ca. 1,5kg Flintenabzug - ich tune die auf 350 - 700gramm, je nach Geschmack (90% 700gramm) - dann sind die super. Der Stecher ist im Vergleich zu Steyr aber der größte Sch... und sollte aus Sicherheitsgründen sogar deaktiviert werden durch reindrehen der Stecherstellschraube.

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Re: Sicherungen

Beitrag von josephiner » Do 17. Nov 2011, 10:16

Was ist eigentlich von Sicherungen zu halten die nur auf Abzug und Abzugsstollen wirken?

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Re: Sicherungen

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Do 17. Nov 2011, 10:55

josephiner hat geschrieben:Was ist eigentlich von Sicherungen zu halten die nur auf Abzug und Abzugsstollen wirken?


Das hängt stark von der Konstruktion ab.
Bei Savage sichert man z.B. durch die Schiebesicherung den Abzug. Die Kontaktfläche ist eine Stellschraube, welche ab Werk spielfrei eingestellt und verklebt wird. Im gesicherten Zustand sind also Abzug, Abzugsstollen und Schlagbolzen mechanisch so gesperrt, dass eine Schussauslösung auch bei Fall zu 100% ausgeschlossen werden kann. Fast alle Abzugssicherungen funktionieren so oder ähnlich und sind richtig montiert auch absolut sicher.
Remington oder CZ550 beispielsweise heben den Abzugsstollen an und legen den fest. Damit kann bei Fall auch nix passieren da der Schlagbolzen ja auch mechanisch blockiert wird.
3 Stellungs Schlagbolzensicherungen ziehen die Schlossmutter ca. 0,3mm zurück und legen diese samt Schlagbolzen fest. Auch mechanisch 100% sicher.


Gefährlicher sind Sicherungssysteme wo der Schlagbolzen mechanisch nicht festgelegt wird und darunter fallen auch Handspannungen. Die ältesten Handspannungen sind ja die außenliegenden Schlaghämmer die manuell gespannt und entspannt werden können. Im entspannten Zustand am Zündstift anliegend machts beim Fall Kaboom. Deshalb kamen die Sicherheitsrasten aber auch die brachten Probleme da diese im Fall wegschwingen und den Schlaghammer wieder freigeben konnte.

Interessant: in der Schweiz im Kanton Graubünden sind heute noch Jagdwaffen mit außenliegendem Schlaghammer aus Sicherheitsgründen "verboten".

Die modernen Handspannungen sind mechanisch im Prinzip nichts anderes wie die alten Schlaghammerkonstruktionen mit Sicherheitsrast nur das die Sicherheitsrast der Abzugsstollen / Abzug ist. Schwingt der um 2-3 Zehntel mm aus der Feuerrast, hat die Masse der Schlageinrichtung freie Bahn zum Zünden.
Wass man nämlich nie vergessen darf:

m x g x h = Energie

m: Masse
g: Erdbeschleunigung
h: Fallhöhe

Bei einem 98èr kann man die Schlagfeder ausbauen und die entspannte Waffe zündet nur durch diese Massenträgheit aus unter 1m Fallhöhe !!!

Deshalb haben auch alle modernen Pistolen eine automatische Zündstiftsicherung.


Wer gerne rechnet: ab ca. 0,3 Joule Energie kann ein Zündhütchen zünden. Ab 0,5 Joule zuverlässig und Schlagfedern bei Repetierbüchsen legt man zwischen 0,7 und 1 Joule aus (Sicherheit bei Schmutz, vereisen etc....).
Würde mich freuen wenn hier mal ein paar die Schlagbolzen Ihrer Waffen abwiegen und die Fallhöhen nachrechnen würden - macht Spaß.
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Varminter

Re: Sicherungen

Beitrag von Varminter » Do 17. Nov 2011, 12:47

KGR84 hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:...

Bei Neukauf würde ich aber Stecher vermeiden, wenn es geht.

That´s all.



Das ist für mich unverständlich. Bei Neuwaffen mit Stecher bekommt man je eh nur mehr Kombiabzüge (fr. Stecher).

Warum sollte man den vermeiden? Wenn ich schon der Meinung bin, ein Stecher verschlechtert den Schuss, benutze ich ihn einfach nicht, und wenn ich ihn nie verwende könnte man auch sagen, es ist einem egal, aber dass man ihn vermeiden möchte ...? Ich habe doch keinen Nachteil davon.




Schau, es ist ganz einfach. Beim Neukauf versuche ich ein System mit schneller Zündzeit und gutem Matchabzug a la Atzl-Kugelabzug oder Jewell oder Recknagel oder Timney zu kaufen, weil ich da:

1) nach dem (möglichst geräuschlosen) Entsichern sofort mit einem von mir oder dem Bixner festgelegtem Abzugsgewicht schiessen kann

2) wenn ich nicht zum Schuss komme, nur wieder sichern muss, ohne das mögliche Risiko, mit kalten/nassen/klammen Fingern wo abzurutschen

3) Schnellere Schussauslösung habe als mit Stecherabzug.

Ich will dir nicht deine vorhandene Waffen madig machen, aber es gibt heute einfach bessere Lösungen und du würdest mich vielleicht eher verstehen, wenn du diese schon alle in der Praxis probiert hättest.

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Re: Sicherungen

Beitrag von Steelman » Do 17. Nov 2011, 21:00

@ Varminter,

genau, auch meine Meinung!

LG Steelman
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Sicherungen

Beitrag von Revierler_old » Do 17. Nov 2011, 21:06

Ich schieß auch nur mit Direktabzug. Immer gleich, nie Entstechen vergessen, nie Stechen vergessen ;)
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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