Ich putze zur Zeit die lange M95 Steyr und die Winchester 1895.
Die Züge sind mit Dreck zugerotzt, ich putze und putze und putze, die Läufe sind immer noch nicht sauber. Eben grad habe ich sie mit Backofenreiniger-Gel eingelassen, die lasse ich zum vierten Mal über Nacht einwirken.
Irgendwann werden sie blitzeblank sauber. Also so lange mit dem Backofenreiniger behandeln, bis die gelöste Drecksuppe morgens, nach einer Nacht Einwirkzeit, aus dem Lauf nicht mehr blau- und schwarzgefärbt rausgeschoben werden kann.
Nach jeder Behandlung mit Gel den Lauf anschließend mit der Bronzebürste und heißes Seifenwasser durchfahren, trockenwischen, und dann mit der Bronzebürste und viel Spülöl/WD-40 arbeiten. Nun den Lauf mit Pads trockenwischen. An den Pads sieht man, ob der Lauf sauber oder immer noch verdreckt ist, und eine weitere Behandlung mit dem Backofen-Gel bedarf.
Manche Ordonnanzgewehre in meiner Sammlung waren mit nur zwei Behandlungen mit dem Backofen-Gel piccobello sauber, und manche Läufe werden erst nach 10 Behandlungen rein. Ist ja kein Wunder, manche Gewehre wurden 60 Jahre oder sogar länger nicht geputzt...
Ein großer ordentlicher Schraubstock ist Gold wert! Wenn ich daran denke, wie ich früher nur mit Werg und Ballistol, auf Zehenspitzen balancierend, irgendwie die langen Lulatsche im engen niedrigen Kellerraum haltend, deren Läufe geputzt habe. Im Grunde genommen waren das nur Alibi-Handlungen, keine Laufreinigung...
