Petition "Pro - Wehrpflicht"

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Armin
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Mi 1. Feb 2012, 21:45

Maggo hat geschrieben:Und wer hat fürs Leben beim Bundesheer gelernt?.

Wie weiter oben schon geschrieben: Ich zum Beispiel. Ich war beim Heer (bin als gewöhnlicher GWD eingerückt und habe mich erst dann für EF entschieden) mit Menschen konfrontiert, von denen ich nicht gedacht hätte, daß es sie in Mitteleuropa überhaupt gibt (und das zu einer Zeit, als noch nicht hallal gekocht werden mußte). Das war wirklich eine interessante (wenn auch sehr unerfreuliche) Erfahrung. Seither jedenfalls habe ich ein mehr als gespanntes Verhältnis zur Demokratie ;) .

Maggo hat geschrieben:...gesoffen hat wie ein Loch, Schulden gemacht hat und noch dazu aus der Arbeitswelt gerissen wurde,Sinnlos Rumgestanden hat und Sinnlose Tätigkeiten vollbracht hat.

Das war/ist sicher ein Problem - besonders für diejenigen, die als "Systemerhalter" einrücken und dann monatelang (faktisch unbezahlt) die Arbeit versoffener - Pardon - alkoholkranker Unteroffiziere verrichten.

In der EF-Ausbildung hatte ich es (beinahe ausnahmslos) mit wirklich fähigem Personal zu tun. Das macht einen entsprechenden Unterschied in der Beurteilung der Zeit durch die Präsenzdiener - ob die als verloren erlebt wird oder nicht.

Man darf allerdings auch keine Wunderdinge vom Kaderpersonal erwarten - nicht in tatsächlich einsatzbereiten Armeen - und schon gar nicht bei einem von der Politik so derart heruntergewirtschafteten Verein wie unserem BH. Die gesellschaftliche Elite findet man bei keiner Armee der Welt - ganz im Gegenteil :roll: .
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von psav » Mi 1. Feb 2012, 22:00

Armin hat geschrieben:Das war/ist sicher ein Problem - besonders für diejenigen, die als "Systemerhalter" einrücken und dann monatelang (faktisch unbezahlt) die Arbeit versoffener - Pardon - alkoholkranker Unteroffiziere verrichten.

Wie kommst du denn darauf?Iimmer liest man von versoffenen Unteroffizieren! Diese Zeiten sind längst vorbei, schon in meiner Grundwehrzeit(1993) konnte man diese Typen in der ganzen Kaserne an einer Hand abzählen, mittlerweile gibt es diese Spezies überhaupt nicht mehr. Ihr beleidigt damit einen Berufsstand!

Zur zweiten Kritik:
Von geistiger Elite kann bestimmt nicht die Rede sein, der durchschnittliche Österreicher erfüllt die Bedingungen für eine Aufnahme als UO jedoch nicht.

MfG
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Mi 1. Feb 2012, 22:28

psav hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf?Iimmer liest man von versoffenen Unteroffizieren!

Ganz einfach: Aus persönlicher Beobachtung (an mehreren Standorten). Und nur von der kann ich ausgehen. In Stockerau z. B. (die alte Wanzenburg wurde mittlerweile dichtgemacht) - damals organisatorisch an die Karlskaserne gebunden, war (anno 1976) ab spätestens 14:00 kein nüchterner Berufssoldat mehr anzutreffen. In einer anderen Einheit war es üblich, daß die Fachunteroffiziere die praktischen "Zweiervasen" (Doppler) im Schreibtisch aufbewahrten (die natürlich täglich ausgetauscht werden mußten, weil sie spätestens zu Dienstschluß leer waren). Mir würden noch ein paar weitere Schmankerln dieser Art einfallen.

Aber damit es nicht so ausschaut, als hätte ich etwas gegen UOs: Der Kompaniekommandant (damals ein Hauptmann) jener Einheit, bei der ich immerhin ein paar Wochen meines Grundwehrdienstes abzuleisten hatte, führte den Spitznamen "Promillo". Als ich später als RO (im Rahmen freiwilliger Waffenübungen) das Offizierskasino besuchen durfte, wußte ich dann mehr: Der gute Mann (zwischenzeitlich zum Major aufgerückt) begann jeden Tag damit, daß er ein Achtel Wodka auf ex kippte.

"Beleidigung eines Berufsstandes"? Wohl kaum. Freut mich zu hören, daß es das oben Geschilderte heute nicht mehr gibt :at1: .

psav hat geschrieben:der durchschnittliche Österreicher erfüllt die Bedingungen für eine Aufnahme als UO jedoch nicht.
Wenn das stimmt, ist Österreich wohl verloren - rettungslos. Ich glaube zwar schon, daß Verbesserungen möglich sind. Daß seit meiner Zeit allerdings finstere Abgründe zu lichten Höhen mutiert sein sollten, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen...
;)
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von psav » Mi 1. Feb 2012, 22:38

Wenn der Durchschnitt der eingerückten GWD dem Mittel der männlichen Österreicher entspricht, dann stimmt meine Aussage garantiert.

MfG
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Mi 1. Feb 2012, 22:48

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Mi 1. Feb 2012, 22:49

gelöscht - doppelt
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Mi 1. Feb 2012, 22:49

psav hat geschrieben:Wenn der Durchschnitt der eingerückten GWD dem Mittel der männlichen Österreicher entspricht, dann stimmt meine Aussage garantiert.

Das ist aber vermutlich nicht der Fall. Besonders die schlaueren (besser gebildeten) Jungösis ziehen heute mehrheitlich den Wehrersatzdienst vor. Der traurige Rest wird Soldat. Ich bin mir sicher, daß dazu sogar belastbare Daten vorliegen.
Gruß,
Armin
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von trenck » Mi 1. Feb 2012, 23:01

Armin hat geschrieben:Ein zwangsweiser Militärdienst (oder -Ersatzdienst) erfüllt alle Merkmale der Sklaverei und ist aus freisinniger Sicht daher strikt abzulehnen. Wer will, der soll...daher Freiwilligenmilizarmee ergänzt um Experten für technisch anspruchsvolle (Waffen-)Systeme - das ist ein für einen liberalen Rechtsstaat (falls es sowas überhaupt geben kann) angemessenes Verteidigungskonzept.


Sehe ich genauso. Freiwilligenmiliz, inkl. Waffe + Munition zu Hause. Wäre der beste Schutz gegen Aggressoren von außen und Tyrannen von innen.

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von yoda » Mi 1. Feb 2012, 23:01

psav hat geschrieben:
Armin hat geschrieben:Das war/ist sicher ein Problem - besonders für diejenigen, die als "Systemerhalter" einrücken und dann monatelang (faktisch unbezahlt) die Arbeit versoffener - Pardon - alkoholkranker Unteroffiziere verrichten.

Wie kommst du denn darauf?Iimmer liest man von versoffenen Unteroffizieren! Diese Zeiten sind längst vorbei, schon in meiner Grundwehrzeit(1993) konnte man diese Typen in der ganzen Kaserne an einer Hand abzählen, mittlerweile gibt es diese Spezies überhaupt nicht mehr. Ihr beleidigt damit einen Berufsstand!

Zur zweiten Kritik:
Von geistiger Elite kann bestimmt nicht die Rede sein, der durchschnittliche Österreicher erfüllt die Bedingungen für eine Aufnahme als UO jedoch nicht.

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von josephiner » Do 2. Feb 2012, 00:21

Armin hat geschrieben:
psav hat geschrieben:Wenn der Durchschnitt der eingerückten GWD dem Mittel der männlichen Österreicher entspricht, dann stimmt meine Aussage garantiert.

Das ist aber vermutlich nicht der Fall. Besonders die schlaueren (besser gebildeten) Jungösis ziehen heute mehrheitlich den Wehrersatzdienst vor. Der traurige Rest wird Soldat. Ich bin mir sicher, daß dazu sogar belastbare Daten vorliegen.
Gruß,
Armin


Würd ich jetzt nicht so einfach behaupten. Mein ehemaliger FM Zug bei dem ich gedient habe und noch als Milizler beordert bin bestand damals zu 2/3 aus HTL Absolventen.

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von therion » Do 2. Feb 2012, 01:49

Es kommt immer drauf an, wo man wann einrückt. In den Monaten nach der Matura hat man es verstärkt mit Maturanten zu tun, ansonsten stellen sie aber die Minderheit dar. Manche Einheiten picken sich natürlich HTLer heraus, bzw. wieder andere Einheiten die Burschen mit normaler Matura. Bei den ETs bei denen ich ausbilden konnte, gabs im Zug jeweils nur zwei Maturanten. Die anderen hatten eine Lehre (bis auf wenige Ausnahmen). Ob das gut oder nicht gut ist, kann ich nicht beurteilen.

Dass das Bundesheer schlecht ist, kann ich so nicht unterstreichen, es kommt eben immer darauf an, was man aus einer Situation macht. Auch als Zivildiener kann ich es blöd erwischen und dann muss ich eben "Drecksarbeiten" erledigen.

Als kluger Bursche sollte man sich zB überlegen beim Heer anstatt der 6 Monate 12 Monate zu dienen, bei einem Gehalt von monatlich 1000 Euro, anstatt 350 Euro. Als Maturant besteht natürlich die Möglichkeit sich als EF verpflichten zu lassen, wenn man das Auswahlverfahren besteht, was heute aber nicht allzu vielen Maturanten zugetraut werden kann.

Trotzdem spreche ich mich gegen die Wehrpflicht aus o.g. Gründen aus

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Sidekix » Do 2. Feb 2012, 03:39

Armin hat geschrieben:
psav hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf?Iimmer liest man von versoffenen Unteroffizieren!

Ganz einfach: Aus persönlicher Beobachtung (an mehreren Standorten). Und nur von der kann ich ausgehen. In Stockerau z. B. (die alte Wanzenburg wurde mittlerweile dichtgemacht) - damals organisatorisch an die Karlskaserne gebunden, war (anno 1976) ab spätestens 14:00 kein nüchterner Berufssoldat mehr anzutreffen. In einer anderen Einheit war es üblich, daß die Fachunteroffiziere die praktischen "Zweiervasen" (Doppler) im Schreibtisch aufbewahrten (die natürlich täglich ausgetauscht werden mußten, weil sie spätestens zu Dienstschluß leer waren). Mir würden noch ein paar weitere Schmankerln dieser Art einfallen.


ohne jetzt auf alles andere einzugehen, aber man kann 1976 doch nicht mit der Gegenwart vergleichen. ;)

die "Geschichten" kennt man von früher, kann mich von meiner Zeit allerdings nicht auf tägliche Saufgelage erinnern
auch wenn ich "nur" Systemerhalter war
;)
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Armin » Do 2. Feb 2012, 07:19

Sidekix hat geschrieben:...man kann 1976 doch nicht mit der Gegenwart vergleichen. ;)

Das möchte ich ja wirklich gerne glauben. Allerdings frage ich mich: Da sich in unserer Republik seither nichts zum Besseren gewendet hat (gar nix - wurscht, was man anschaut) - weshalb sollte ausgerechnet das BH-Personal besser geworden sein?

Öder Leerlauf ist aber wahrscheilich ein Problem aller Armeen, die ihren Angehörigen nicht die "Events" bieten können, für die diese ausgebildet wurden. Israel, z. B., würde es ohne Armee längst nicht mehr geben. Dort ist eine schlagkräftige Truppe schlicht überlebenswichtig. Das bringt natürlich Selbstwertgefühl für die Militärs. Die Legion oder die US-Army andererseits, bieten ihren Soldaten immer wieder einmal gute Aussichten darauf, unschuldige Zvilisten zu massakrieren, oder wenigsten ungestraft auf alles schießen zu dürfen, was sich bewegt oder auch stillsteht - was die Moral der Truppe fraglos hebt - aber bei uns...? Da ist halt das Saufen vermutlich immer noch die einzige Freud (PC´s, um sich in der Dienstzeit Pornos runterzuladen, haben ja schließlich nicht alle) :whistle: .
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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von Varminter » Do 2. Feb 2012, 09:17

Armin hat geschrieben:
Sidekix hat geschrieben:...man kann 1976 doch nicht mit der Gegenwart vergleichen. ;)

Das möchte ich ja wirklich gerne glauben. Allerdings frage ich mich: Da sich in unserer Republik seither nichts zum Besseren gewendet hat (gar nix - wurscht, was man anschaut) - weshalb sollte ausgerechnet das BH-Personal besser geworden sein?

Öder Leerlauf ist aber wahrscheilich ein Problem aller Armeen, die ihren Angehörigen nicht die "Events" bieten können, für die diese ausgebildet wurden. Israel, z. B., würde es ohne Armee längst nicht mehr geben. Dort ist eine schlagkräftige Truppe schlicht überlebenswichtig. Das bringt natürlich Selbstwertgefühl für die Militärs. Die Legion oder die US-Army andererseits, bieten ihren Soldaten immer wieder einmal gute Aussichten darauf, unschuldige Zvilisten zu massakrieren, oder wenigsten ungestraft auf alles schießen zu dürfen, was sich bewegt oder auch stillsteht - was die Moral der Truppe fraglos hebt - aber bei uns...? Da ist halt das Saufen vermutlich immer noch die einzige Freud (PC´s, um sich in der Dienstzeit Pornos runterzuladen, haben ja schließlich nicht alle) :whistle: .




Lieber Armin,

doch, doch, es wird deutlich weniger gesoffen als Anno 1976.

Das ist aber nicht nur beim Heer so, sondern in allen Ämtern, Betrieben etc.

Der Grund liegt in der Mitverantwortung des Befehlshabenden/Betriebsführers im Falle eines Unfalles und vor allem darin, dass heute auch Soldaten mit verstärkten Alkoholkontrollen rechnen müssen.

Es werden sogar gezielte Schwerpunktkontrollen in der Nähe von Kasernen abgehalten.

Gruss

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Re: Petition "Pro - Wehrpflicht"

Beitrag von KGR84 » Do 2. Feb 2012, 09:38

Tja da kommt wieder mal das Sprichwort zum tragen, die meiste Zeit seines Lebens wartet der Soldat vergebens.

Ich sehe das ähnlich wie Armin, auch ich bin vielleicht durch die besseren Verhältnisse beim EF geblendet … wobei wir auch ein paar Spezialisten unter den „Ausbildern“ hatten.

Trotzdem wars auch zu meiner Zeit, ETX05, noch so, dass der Anteil der Alkis unter den Berufssoldaten (beinhaltet auch ZS) sehr hoch war, wobei die meisten vorwiegend nach Dienst erst das Saufgelage starteten, wenngleich auch in der Kaserne. Wenige, hauptsächlich ältere Vizes waren durchgehend nicht ansprechbar … Aber wie sagt schon das Sprichwort, a Seidl is ka Bier und a Vize ka Offizier.

Zum Thema Nutzbarkeit der GWDs, bzw. der Mannschaft, man merkt erstens sehr wohl einen unterschied, wann und wo diese einrücken … wie schon gesagt, HTL-Abgänger meistens kurz nach der Matura.

Was nun besser und was schlechter ist, ist nicht so pauschal zu beantworten, diejenigen, die Handwerkliche Berufe, wie Bauer, oder Bauarbeiter etc. gelernt haben, sind wiederborstiger, greifen dafür wenns ums Eingemachte (bin Pionier) geht mehr an. Die HTLer folgen größtenteils eher dem Pfad: „machen was der Vorgesetzte sagt, nicht auffallen und bei der Arbeit nicht ansehen lassen, dass ich weniger Leistung miteinbringe“ … ist natürlich nicht auf alle anzuwenden, aber so habe ich das als Ausbilder bzw. Kommandant mitbekommen.
Aus meiner Sicht gehe ich als guter Kommandant darauf ein, lasse körperliche Tätigkeiten dann eher (nicht ausschließlich!)von denjenigen ausüben, die damit erstens mehr Freude haben, und zweitens damit auch besser zu Recht kommen, und die mit „höherer Schulausbildung“ oder mit Berufen die nicht körperlich fordern, lasse ich solche Tätigkeiten ausüben, die mich als Kommandant bei der Administration etc. unterstützen.

Es ist in meiner Waffengattung vielleicht überhaupt anders, dass die GWDs mehr Freude haben, da bei Pionieren was „gemacht“ wird … nicht nur wie bei … keine Ahnung, anderen Einheiten wo nur terroretisiert wird. Aber natürlich hängt es stark von der Einheit und auch der Kompetenz der Kommandanten in dieser Einheit, ab, ob es einen GWD Spaß macht oder nicht. Dass aber GWDs monate lang ihre Zeit versoffen haben und Schulden gemacht haben(ok, die Zeit an der Grenze mit den Puffs ausgeschlossen), davon habe ich nichts gehört, und ich war in vielen Bundesländern unterwegs, vom Burgenland, bis nach Osttirol …

Und ich bin immer noch der Meinung, gerade wenn man sich den heutigen Trend ansieht, wie sich die Jugend entwickelt, dass es für die Disziplin, die meist sowieso nichtmehr vorhanden ist, eine große Wichtigkeit hat, dass man den Wehrdienst beibehält … man kann sagen was man will, aber eine unhöfliche Art den Vorgesetzten gegenüber, nicht Grüßen, nicht wollen, usw. wird beim Heer nicht toleriert, und das muss die Jugend in der heutigen Zeit erst wieder lernen.

Und dazu wird auch Geld benötigt, um alle eingerückten GWD auch richtig „beschäftigen“ zu können, damit die ihre Zeit sinnvoll verbringen, und nicht, wie einige berichten, nur aus dem Leben gerissen werden, und ihre Zeit absitzen. Und das ist nicht der Fall, seit Jahren, nein Jahrzehnten nicht! Daher gebt die Schuld dafür nicht dem Wehrdienst, sondern der Politik, die das verbrochen hat!!! Noch vor hundert Jahren war es eine Ehre dienen zu dürfen!
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