Wie brecht ihr auf?

Weidmannsheil! Jagdprüfung, Jagderlebnisse, Ausrüstung und alles was sonst zur Jagd gehört.
minka
.22 lr
.22 lr
Beiträge: 8
Registriert: Mi 11. Jan 2012, 08:42

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von minka » Sa 11. Feb 2012, 11:27

Letztendlich ist die Frage des Aufbrechens doch abhängig davon wo und wann schieße ich. Ist es im letzten Büchsenlicht, suche ich dann noch in der Finstern nach, was dann? Mit der Taschenlampe zwischen den Zähnen oder einer Funzel von Stirnlampe irgendwie, irgendwo rumschneiden ist für einen (nicht nur) Jungjäger sicherlich nicht einfach. Ich habe früher schon etliche Stücke im Finstern aufgebrochen, aber das war sicherlich suboptimal; heute mach ich dies nicht mehr. Meine Empfehlung ist, wenn mann schon in der Finstern schießt das Stück zu bergen und in einem geeigneten Raum wo auch immer zu versorgen, ist dies unter Umständen nicht möglich sollte man trotz Leuchtpunkt den Finger gerade lassen.

Barry08
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 628
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 14:18
Wohnort: Marchfeld, NÖ

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von Barry08 » Sa 11. Feb 2012, 14:08

minka hat geschrieben:Meine Empfehlung ist, wenn mann schon in der Finstern schießt das Stück zu bergen und in einem geeigneten Raum wo auch immer zu versorgen, ist dies unter Umständen nicht möglich sollte man trotz Leuchtpunkt den Finger gerade lassen.

Du hast entweder zu viele Möglichkeiten, dass du schon schussfaul wurdest, oder zu wenige und bist deshalb Theoretiker geblieben!

Wenn ich nur schießen darf, wenn ich einen Aufbrechraum zur Verfügung habe, dann kann ich die Bergjagd streichen, die Saujagd, die Waldjagd, die Auslandsjagd, etc. etc.

Im Gebirge habe ich z.B. immer vor Ort aufgebrochen. Mit Sonnenschein oder mit Taschenlampe... Ich schlepp doch nicht 30% mehr ins Tal, als ich muss.
Wo soll das Problem liegen, wenn man weiß, wie die Anatomie des Stückes in etwa aussieht?
Das Gescheide liegt hinter dem Zwerchfell, das Geräusch davor, das Kurzwildpret ist unten und die Trophäe oben.
Selbst ein Jungjäger kann sich da halbwegs orientieren..
:dance:
Jagen mit Herz und Hirn!

minka
.22 lr
.22 lr
Beiträge: 8
Registriert: Mi 11. Jan 2012, 08:42

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von minka » Sa 11. Feb 2012, 14:56

und genau so halbwegs schaut dann auch das aufgebrochene Stück am nächsten Tag in der Wildkammer aus----------bei mir kauft sichs dann der "Aufbrechexperte" der es blind kann, ich gebs jedenfalls nicht weiter; aber es soll es jeder halten wie er will.
Übrigens wohast du im Marchfeld Berge????

MauserM03
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1093
Registriert: So 1. Aug 2010, 15:05
Wohnort: Industrie/4

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von MauserM03 » Sa 11. Feb 2012, 15:06

Hängt von der jeweiligen Situation ab und wo ich jage und auch wenn man Gast ist wie es im Revier gehandhabt wird.

Wenn ich die Möglichkeit habe, brech ich lieber das Stück auf wenn es aufgehängt ist. Sonst geht es auch im Revier im liegen zur Not auch mit Stirnlampe.

Wie so oft macht die Übung den Meister. Bei den ersten Stücken war das eine Prozedur die ewig gedauert hat. Man wollte ja nix falsch machen... und die fehlende Praxis machte das mühsam. Mittlerweile habe ich genug Wild versorgt da ist es zur Routine geworden.

Benutzeravatar
gipflzipfla
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1361
Registriert: Mo 6. Jun 2011, 20:52

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von gipflzipfla » Sa 11. Feb 2012, 15:31

minka hat geschrieben:und genau so halbwegs schaut dann auch das aufgebrochene Stück am nächsten Tag in der Wildkammer aus----------bei mir kauft sichs dann der "Aufbrechexperte" der es blind kann, ich gebs jedenfalls nicht weiter; aber es soll es jeder halten wie er will.
Übrigens wohast du im Marchfeld Berge????


also wenn ich dieses Posting im gesamten Threadverlauf so lese werde ich den Verdacht nicht los, @minka, dass Du grundsätzlich jedem die Unfähigkeit zum Aufbrechen von Wild im Wald unterstellst?

Na dann lasse Dich doch einfach mal eines Besseren belehren. Wenn der Wildhändler mir für meine Stücke durchgehend immer oberstes Limit im Kg-Preis bezahlt, dann hat er auch seinen Grund dafür.

Ich habe übrigens immer eine Rolle Hanfschnur im Rucksack. Damit binde ich mir zwei Schlaufen, um ein Stück an den Hinterläufen kopfüber auf den nächsten Ast hängen zu können.
Wenn es darüber dunkel wird, dann benutze ich meine Stirnlampe als Lichtquelle!

Zu den Bergen im Marchfeld will ich mir nicht äusseren, könnte mir aber vorstellen, dass so manch Einer aus dem "Ausland" zu uns Gamsjagan kommt... und ich kenne niemanden, der eine geschlossene Gams den Berg runter schleppt.

Schon alleine aus Gründen des möglichen Verhitzens käme das überhaupt nicht in Frage!
"Wer Ironie sät, wird Sarkasmus ernten!"
Waidmonns Gruaß, vom gipfl
..... Bild

Barry08
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 628
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 14:18
Wohnort: Marchfeld, NÖ

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von Barry08 » Sa 11. Feb 2012, 16:57

minka hat geschrieben:Übrigens wo hast du im Marchfeld Berge????

Nicht jeder hat einen beschränkten Horizont :at2:
(...meinte natürlich beschränkte Jagdmöglichkeiten)
Jagen mit Herz und Hirn!

Benutzeravatar
quildor82
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3492
Registriert: Do 27. Mai 2010, 11:25

Wie brecht ihr auf?

Beitrag von quildor82 » Sa 11. Feb 2012, 20:06

Was heisst (für einen nichtjäger) verhitzen?


Sent with Tapatalk
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



Tracerammunition-bulletinboard.eu __bitte eindeutschen

MauserM03
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1093
Registriert: So 1. Aug 2010, 15:05
Wohnort: Industrie/4

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von MauserM03 » Sa 11. Feb 2012, 20:31

quildor82 hat geschrieben:Was heisst (für einen nichtjäger) verhitzen?


Das Wildpret (Fleisch) verdirbt, dadurch dass es nicht abkühlen kann. Daher ist es wichtig, dass Wild nach dem Erlegen rasch und richtig versorgt wird. D.h. Entfernen der Innerne Organe = Aufbrechen" und die Auskühlung des Wildkörpers ermöglichen. Anschließend Abkühlung und Reifung bei richtiger Temperatur im Kühlraum.

Neben der Körperwärme entsteht auch noch Wärme durch die Mikroorganismen im Verdauungstrakt ...

Gruß
MauserM03

nominus
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 457
Registriert: Sa 15. Mai 2010, 18:36

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von nominus » Sa 11. Feb 2012, 20:46

minka hat geschrieben:Meine Empfehlung ist, wenn mann schon in der Finstern schießt das Stück zu bergen und in einem geeigneten Raum wo auch immer zu versorgen, ist dies unter Umständen nicht möglich sollte man trotz Leuchtpunkt den Finger gerade lassen.


Stimm dir teilweise zu.
In professionell geführten Revieren gehört ein Aufbrechplatz mit Frischwasserversorgung (am besten noch mit angeschlossener Kühlkammer) zum Standart.

Leider gibt es Situationen wo man halt mitten im Revier aufbrechen muss.
Aber dafür hat Gott Autoscheinwerfer und PED-Flaschen/Kanister erfunden.

Wenn es noch deiner Ansicht gehen würde, dann könnte man die Nachtjagd auf Schweinchen kübbeln.

savage hat geschrieben:@savage:
Ich hoffe auf zahlreiche und ausfühlriche Schilderungen


Gerne brech ich liegen auf. Auch weil ich das Schloss breche, ringeln taugt mir net so.
Stehe auf den Hinterläufen. Dadurch spannt sich die Bauchdecke.
Setze das Messer gerade auf und schneide Vorsichtig die Decke ein. Meine Erfahrung: Mit der Spitze voran sticht man gerne den Pansen an.
Dieses Loch arbeite ich aus, so das 2 Finger reinpassen.
Decke mit 2 Fingern anheben, Messer zwischen die Finger nehmen und in Richtung Brustkorb führen.
Danach zum zum Haupt gehen. Messer mit Klinge nach unten durch den Brustkorp ziehen. Säge hab ich da noch nie gebraucht.
Rest wie im Buch. Beim Trägeransatz gibt es einen Muskel der wird gerne vergessen aufzuschärfen. Beim rausziehen der Drossel/Schlund bleibt dieser gerne hängen. Wenn man zu stürmisch ist reißt man die Drossel/Schlund ab :-)

Beim Schlossknacken gibts hin und wieder Probleme bei adulten Stücken, weil das Schloss net aufgehen mag.
Meist kommt das Messer ein Stück in den Beckenknochen und dann is Schluss. In diesem Fall gibt man mit den Knien Druck auf die "Oberschenkel" der Hinterlaufe. Mit einem Knack geht das Schloss meist auf.
Wenns gar nicht geht braucht man eh eine Säge.

Zum Aufbrechen fällt mir das Gespräch mit einem Jagdkurskollegen ein ;-)
Wir haben über Messer geredet. Er meinte zur Größe des Messers: "Schau dir mal ein Skalpel an. Damit kann man präzise Schnitte machen. Wie groß ist ein Skalpel?"

Hohe Qualität des Fleisches kann man erreichen wenn Verunreinigung (Erde, Blutschwämme, Panseninhalt,etc.) großzügigst weggeschnitten werden und die Körperhöhle mit viel Frischwasser nach dem Aufbrechen gereinigt wird.

wh
nominus
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.

Benutzeravatar
quildor82
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3492
Registriert: Do 27. Mai 2010, 11:25

Wie brecht ihr auf?

Beitrag von quildor82 » Sa 11. Feb 2012, 20:48

Danke @ Mauser03


Sent with Tapatalk
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



Tracerammunition-bulletinboard.eu __bitte eindeutschen

minka
.22 lr
.22 lr
Beiträge: 8
Registriert: Mi 11. Jan 2012, 08:42

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von minka » So 12. Feb 2012, 10:44

@nominus - wenn das "Schweinchen" in Sichtweite liegt ist es sicherlich auch kein Problem es auf bzw. einzuladen, da in der Regel ein befahrbarer Weg nicht weit weg ist. Wenn es etwas Gößeres (50kg aufwärts) ist, wirst du wahrscheinlich sowieso einen Zweiten brauchen und eine Nachsuche im Holz in der Nacht??! die Wahrscheinlichkeit selber fachgerecht aufgebrochen zu werden hält mich zumindest davon ab

Gumbar
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1049
Registriert: Mi 13. Jul 2011, 08:24
Wohnort: Kärnten

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von Gumbar » So 12. Feb 2012, 10:55

nominus hat geschrieben:
Auch weil ich das Schloss breche, ringeln taugt mir net so.




Bei nur fünf Stück Wild hast Du damit schon >1 Kilo bestes Schlögelfleisch versaut.
Unsere Wildbrethändler übernehmen Stücke mit aufgebrochenem Schloss nur ungern oder gar nicht.

nominus
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 457
Registriert: Sa 15. Mai 2010, 18:36

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von nominus » So 12. Feb 2012, 17:19

Gumbar hat geschrieben:
nominus hat geschrieben:
Auch weil ich das Schloss breche, ringeln taugt mir net so.




Bei nur fünf Stück Wild hast Du damit schon >1 Kilo bestes Schlögelfleisch versaut.
Unsere Wildbrethändler übernehmen Stücke mit aufgebrochenem Schloss nur ungern oder gar nicht.


In deutschen Foren gibts ja hin und wieder Glaubenskriege wegen Ringeln/brechen.

Aufgrund deiner Angaben habe ich mir mal was ausgerchnet.

Ich jage seit 5 Jahren und habe einen Verwertungschnitt von 47% (Gewicht in der Decke/ Gewicht zugeputztes Fleisch).
Lt. deinen Angaben hätte ich beim Ringeln um 1-2% mehr Wildfleisch/Stück.
Das Revier bekommt 4€ vom Wildbrethändler.
Das sind also dann so 1,2€/Stück, die ich bei Selbstabnahme draufgezahlt habe.
Von den geschossenen Stücken habe ich mir 5 behalten.
Habe ich also um 6€ draufgezahlt.

Fazit:
Wird unsauber gearbeitet gibts keinen Unterschied zwischen Ringeln/brechen.
Wenn sauber geschossen/aufgebrochen dann soll Aufgrund des marginalen Mengenvorteil der Punkt ans ringeln gehen.

Aber eines ist auch klar, die ersten Stücke im Mai werde ich mir für 6€ nicht zerstochern und bleib beim brechen.
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.

Gumbar
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1049
Registriert: Mi 13. Jul 2011, 08:24
Wohnort: Kärnten

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von Gumbar » So 12. Feb 2012, 17:30

nominus hat geschrieben:
Von den geschossenen Stücken habe ich mir 5 behalten.


Das macht dann genau 10 dicke feine Schnitzel aus dem Schlögel für den Hund (die Du durch die Hackerei versaut hast).
Jeder wie er will.

Gumbar
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1049
Registriert: Mi 13. Jul 2011, 08:24
Wohnort: Kärnten

Re: Wie brecht ihr auf?

Beitrag von Gumbar » So 12. Feb 2012, 17:34

nominus hat geschrieben:
die ersten Stücke im Mai werde ich mir nicht zerstochern und bleib beim brechen.


So deppert kann niemand sein dass er sich beim Ringeln auch nur irgend ein kleines Stück Wildbret "zerstochert".

Spring über Deinen Schatten und versuch es einfach einmal, - wird Dir schon gelingen und Du wirst Freude am sauberen Wildbret haben.

Antworten