Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM?

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sandman
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Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM?

Beitrag von sandman » Di 14. Feb 2012, 10:34

Etwas, was ich mich schon länger gefragt habe und was ich mir nicht wirklich herleiten kann, ist die Frage, warum es keine Zielfernrohre mit kleiner Vergrößerung und großem Linsendurchmesser gibt, also zB ein 1,5-9x56.

Habe ich irgendeine technische Einschränkung übersehen?

Macht es keinen Sinn?

Gibt es keinen Markt dafür? (glaube ich nicht)

Denn selbst wenn die (errechnete) Dämmerungsleistung besser wäre, als das menschliche Wahrnehmungsvermögen, so müsste doch zumindest das Gesichtsfeld ziemlich groß sein.

Grüße

Sandman
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Varminter

Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Varminter » Di 14. Feb 2012, 10:40

sandman hat geschrieben:Etwas, was ich mich schon länger gefragt habe und was ich mir nicht wirklich herleiten kann, ist die Frage, warum es keine Zielfernrohre mit kleiner Vergrößerung und großem Linsendurchmesser gibt, also zB ein 1,5-9x56.

Habe ich irgendeine technische Einschränkung übersehen?

Macht es keinen Sinn?

Gibt es keinen Markt dafür? (glaube ich nicht)

Denn selbst wenn die (errechnete) Dämmerungsleistung besser wäre, als das menschliche Wahrnehmungsvermögen, so müsste doch zumindest das Gesichtsfeld ziemlich groß sein.

Grüße

Sandman



Hmm.

2,5-10x56 gibt´s aber und damit ist fast der von dir genannte Bereich abgedeckt.

Ich vermute, das baut aus wirtschaftlichen Gründen niemand genauso, wie du es möchest.

Stefan
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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Stefan » Di 14. Feb 2012, 10:42

ich habe ein 2,5-10x56, weil es dem von sandman angesprochenen am nächsten kommt. gäbe es ein 1,5-9x50, würde ich sowas stattdessen nehmen. schließe mich also sandmans frage an.

mfg stefan

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Das_Frettchen » Di 14. Feb 2012, 10:44

Technisch sicher kein Problem aber der Markt wird halt einfach fehlen. Kleine Vergrößerungen finden meist bei "Drückjagd" Zielfernrohren Verwendung und diese ZF sollen nicht zu groß bzw. schwer sein von daher auch die kleineren Objektive.


Desweiteren gibts eh ZF wie Zeiss Z6 die bis 2 fach runtergehen bzw. die 2,5-10 fachen. Ob 1,5 oder 2 oder 2,5 ja mei!

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von CCNIRVANA » Di 14. Feb 2012, 13:36

In der Regel beobachtet der Schütze mit einem niedrigen Vergrößerungsglas sein Ziel nicht lange sondern schießt schnell.

Der Benchrester mit 56 facher Vergrößerung hockt mehrere Minuten lang und konzentriert sich und schaut lange aufs Ziel.

mfg
Chris

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von MauserM03 » Di 14. Feb 2012, 13:49

Kann auch nur spekulieren

a) größere Linsen --> zu teuer für den Zweck bzw. das Marktsegment dafür zu klein?
b) zu groß und schwer für viele Waffen z.B. leichte Pirschbüchse?

yoda
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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von yoda » Di 14. Feb 2012, 14:34

Von Hawke gäbe es das Endurance 30 IR, 2,5-10x56 beleuchtetes Punktabsehen L4

Varminter

Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Varminter » Di 14. Feb 2012, 16:21

CCNIRVANA hat geschrieben:In der Regel beobachtet der Schütze mit einem niedrigen Vergrößerungsglas sein Ziel nicht lange sondern schießt schnell.

Der Benchrester mit 56 facher Vergrößerung hockt mehrere Minuten lang und konzentriert sich und schaut lange aufs Ziel.
mfg
Chris



Du würdest dich wundern, welches Feuertempo Benchrester hinlegen können, wenn während eines Matches gerade eine windstille Minute ist... :roll:

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von cobaltbomb » Di 14. Feb 2012, 17:02

alos normalerweise ist der durchmesser / vergrösserung die austrittspupille

also im falle 56mm/10 sind das 5,6mm da machts noch sinn

eine pupille hat durchmesser zwischen 1,5 (Tagsehen) und 8 Millimeter (Nachtsehen)(wikipedia)

also 56mm/8mm= 7 vergrösserung
unter einer vergrösserung von sieben wird der lichtkegel aus dem 56er glas grösser als jede nachtadaptierte pupille, und damit verschwendet

gleichzeitig sollte damit aber auch bei vergrösserung 7 am meisten licht ins nachtadaptierte auge fallen,
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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von BigBen » Di 14. Feb 2012, 17:58

Ich denke das hat auch recht simple physikalische Gründe: geringere Vergrößerungen brauchen meines Wissens auch weniger Licht als starke Vergrößerungen - und aus Kostengründen wird vermutlich oft nur das wirklich notwendige verbaut.
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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Jagdmatch » Mo 20. Feb 2012, 18:53

cobaltbomb hat geschrieben:alos normalerweise ist der durchmesser / vergrösserung die austrittspupille

also im falle 56mm/10 sind das 5,6mm da machts noch sinn

eine pupille hat durchmesser zwischen 1,5 (Tagsehen) und 8 Millimeter (Nachtsehen)(wikipedia)

also 56mm/8mm= 7 vergrösserung
unter einer vergrösserung von sieben wird der lichtkegel aus dem 56er glas grösser als jede nachtadaptierte pupille, und damit verschwendet

gleichzeitig sollte damit aber auch bei vergrösserung 7 am meisten licht ins nachtadaptierte auge fallen,


Das trifft es fast.
Die Austrittsöffnung sollte im besten Fall so groß wie die Pupille sein, eine größere Öffnung als die Pupille bringt keine Vorteile.

Bei Optiken wird von einer max. Pupillengröße von 7mm ausgegangen.
Größer muss der Austrittsdurchmesser am Okular nicht sein.
Multipliziert mit der Vergößerung ergibt das den max. Durchmesser des Objektives.

z.B. 6x42 = 7mm am Okular x 6 fache Vergrößerung = 42mm Objektivdurchmesser
z.B. 8x56 = 7mm am Okular x 8 fache Vergrößerung = 56mm Objektivdurchmesser
usw.

So würde z.B. ein 4x56 keinen Sinn machen, die Öffnung am Okular wäre 14mm.
Damit doppelt so groß als die Pupille aufnehmen kann.

lg
Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird Beides verlieren.

Benjamin Franklin

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von sandman » Mo 20. Feb 2012, 19:51

Jagdmatch hat geschrieben:Das trifft es fast.
Die Austrittsöffnung sollte im besten Fall so groß wie die Pupille sein, eine größere Öffnung als die Pupille bringt keine Vorteile.

Bei Optiken wird von einer max. Pupillengröße von 7mm ausgegangen.
Größer muss der Austrittsdurchmesser am Okular nicht sein.
Multipliziert mit der Vergößerung ergibt das den max. Durchmesser des Objektives.

z.B. 6x42 = 7mm am Okular x 6 fache Vergrößerung = 42mm Objektivdurchmesser
z.B. 8x56 = 7mm am Okular x 8 fache Vergrößerung = 56mm Objektivdurchmesser
usw.

So würde z.B. ein 4x56 keinen Sinn machen, die Öffnung am Okular wäre 14mm.
Damit doppelt so groß als die Pupille aufnehmen kann.

lg


Offensichtlich hat keiner mein Anfangspost gelesen, denn ich kenne diese Berechnungen......

Aber noch einmal:

Ich gehe von einem variablem ZF aus, eben von einem 1,5-9x56, was dem derzeitig üblichen Zoomfaktor bei guter Jagdoptik entspricht (zB Z6i von Swaro). Bei 1,5 facher Vergrößerung ist es nicht so wichtig, eventuell wäre nur das Gesichtsfeld etwas größer, aber bei 9 facher Vergrößerung komme ich auf 6,22222 mm DM, was ja sogar unter der (theoretisch angenommenen) Maximalöffnung liegt.

Also warum gibt es das nicht?

Ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben,

Grüße

Sandman
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Stefan
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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Stefan » Di 21. Feb 2012, 08:18

der vorteil bei einer größeren austrittspupille als der maximalen pupillenöffnung ist jener, dass das auge dann nicht 100% korrekt hinter der optik positioniert werden muss um absolute lichtstärke zu erhalten. in kombination mit einer verstellbaren parallaxe kann das sehr praktisch sein.

abgesehen davon, ganz wie sandman sagt, jagdlich ist eine kl. vergrößerung häufig praktischer als eine höhere (ausn. gebirgs- und feldjagd, schon klar). also bräuchte man EIN GLAS mit 1-8x56 eher als ein 3-12x56, weil 3x häufig unten rum schon zu viel sein kann.

mfg stefan
Zuletzt geändert von Stefan am Di 21. Feb 2012, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Gumbar » Di 21. Feb 2012, 08:49

sandman hat geschrieben:
Ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben, ich will es aber haben,



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Re: Warum gibt es bei ZFs bei kleinen Vergr. keine großen DM

Beitrag von Jagdmatch » Di 21. Feb 2012, 09:47

sandman hat geschrieben:Offensichtlich hat keiner mein Anfangspost gelesen, denn ich kenne diese Berechnungen......

Verehrter Sandmann,

zu deinem Kommentar ist doch festzuhalten, dass deine Frage und auch der Threadtitel aber genau so gelautet hat:
sandman hat geschrieben:... ist die Frage, warum es keine Zielfernrohre mit kleiner Vergrößerung und großem Linsendurchmesser gibt, also zB ein 1,5-9x56.

und dabei das 1,5-9x56 lediglich als Beispiel angeführt wurde.
Die gestellte Frage, warum große DM bei kleiner Vergrößerung kaum Sinn machen, wurde dir beantwortet.

Offensichtlich willst du nun aber eher wissen, warum es definitiv keine 1,5-9x56 Optiken gibt.
Allerdings würde ich dich mit dieser Frage eher an einen Hersteller verweisen. ;)

lg
Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird Beides verlieren.

Benjamin Franklin

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