Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

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geri09
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Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von geri09 » Mi 21. Mär 2012, 13:53

Liebe Forumsmitglieder,

ich habe ein Problem beim Wiederladen von H&N HP .356 HS 125 gr. Hollow-Point Geschossen. Ich arbeite mit einer nagelneuen Dillon XL 650 und habe alle Matritzen exakt nach der Bedienungsanleitung justiert.

Zuerst verwendete ich gereinigte Hülsen unterschiedlicher Hersteller/Lose (Geko 9x19, Geko 9mm Luger, S&B 9x19, S&B 9mm Luger, CBC 9mm Luger) welche ich am Schießplatz sammelte. Wenn ich diese mit ein und den selben Einstellungen kalibriere/ZH ausstoße, Hülsenmund erweitere/befülle, Geschoß setze und krimpe erhalte ich Unterschiede bei den Geschosslängen (OAL) von über 0,20 mm (28,09 - 28,30 mm)!

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei nochmaligem Durchlauf durch die Geschoss-Setzmatritze sich die OAL erneut (!) um mehr als 0,1 mm verkleinert. Das kann doch nicht möglich sein wenn der obere Todpunkt (= Geschoss-Matritze unverstellt) nicht verändert wurde oder doch?

Da ich das Problem Anfangs auf die Hülsen unterschiedlicher Hersteller zurückführte verwendete ich anschließend losgleiche Hülsen eines Herstellers. Auch hier erhalte ich keine besseren Ergebnisse! Die OAL differiert um bis zu 0,2 mm. Auch verändert sich die OAL bei nochmaligem Durchgang durch die Geschoss-Setztmatritze oft mehr als 0,1 mm!

Mit fällt außerdem auf, dass der silberne Matritzenkopf (in dem die 5 Matrizen sitzen) in der Presse fast 1 mm Spiel hat. Mein Händler meint dies sei normal da, wenn die Hülsenhalterplatte nach oben fährt, ohnehin ein fixer oberer Todpunkt erreicht wird der immer gleich sei. Stimmt das?

Ich bin für alle Tips und Tricks dankbar die mir helfen dieses Problem in den Griff zu bekommen!

Vielen Dank!

Gerald

slow42
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Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von slow42 » Mi 21. Mär 2012, 20:12

Passiert das auch, wenn alle Stationen mit Hülsen besetzt sind? Der fehlende "Gegendruck", vor allem durch die Kalibriermatrize, könnte das schon erklären...
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Re: Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von doc steel » Mi 21. Mär 2012, 20:17

also wegen der differenz von 0,2mm in der OAL tu dir nix an. das hat auf die treffpunktlage null auswirkung.
die is mir scho lang wurscht.
wenn der matrizenkopf allerdings wirklich 1mm vertikales spiel haben sollte... das sit schon viel.
der händler der das mit dem totpunkt sagt, hat zwar rein physikalisch recht, is aber trotzdem nicht das was man hören sollte.
abhilfe kann das einlegen von streifen aus alufolie bringen (is aber a mordsfuzzlerei).

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Re: Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von mgritsch » Mi 21. Mär 2012, 21:15

a) doc hat recht.
b) wodurch ist totpunkt definiert? dadurch dass der hebel einfach seine oberste position hat? ich stelle matritzen immer so ein dass der anschlag durch die kalibriermatritze selbst gewährleistet ist (hülsenhalter steht an matritze an, noch kurz vor dem totpunkt des systems). vorteil: wackeln des matritzenkopf eher wurscht (verkanten kann er zwar immer noch aber...), unsichere position des totpunkts wurscht, volle kalibrierung immer gewährleistet. nachteil: du solltest die hülsenhalterplatte nicht voll schwung gegen die matritze knallen ;)

oben gesagtes gilt für meine lee pressen (loadmaster/pro). die dillon funktioniert anders also keine ahnung ob es das genauso bringt.
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Re: Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von doc steel » Mi 21. Mär 2012, 23:41

mgritsch hat geschrieben:a) doc hat recht.
b) wodurch ist totpunkt definiert? dadurch dass der hebel einfach seine oberste position hat?
hebel in unterster position = oberste pos. der hülsenhalterplatte
ich stelle matritzen immer so ein dass der anschlag durch die kalibriermatritze selbst gewährleistet ist (hülsenhalter steht an matritze an, noch kurz vor dem totpunkt des systems). vorteil: wackeln des matritzenkopf eher wurscht (verkanten kann er zwar immer noch aber...), unsichere position des totpunkts wurscht, volle kalibrierung immer gewährleistet. nachteil: du solltest die hülsenhalterplatte nicht voll schwung gegen die matritze knallen ;)

oben gesagtes gilt für meine lee pressen (loadmaster/pro). die dillon funktioniert anders also keine ahnung ob es das genauso bringt.
zumindest die geweichsanbrausung der dillon verlangt die matratze bei hochgefahrener hh-platte bis zum anschlag (an die hh-platte) einzuschrauben und danach 1/8 umdrehung retour und so zu fixieren.
da sich die hh-platte ja drehen muss, braucht sie gaaaanz wenig vertikales spiel. da is also nix mit anstehen (kontakt) in oberster position. so hab ich mir nämlich einmal eine hh-platte gekillt.

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Re: Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von geri09 » Do 22. Mär 2012, 12:25

Vorerst vielen Dank für alle Infos!

Ich habe gestern noch die Geschoss-Setzmatritze zerlegt und siehe da... ...es ist bei Dillon Geschoss-Matritzen möglich den Inneneinsatz um 180° zu wenden und dadurch zwischen 2 (!) verschiedene Innenformen zu wählen. Eine Form davon ist konisch-rund und dient scheinbar zum Setzen von Rundkopf-Geschossen. Diese Seite ist werksmäßig von Dillon eingestellt. Die Innenform der andere Seite ist abgeflacht und wird anscheinend zum Setzen von Hollow-Point bzw. Kegelstumpf-Geschossen verwendet.

Ich wendete also die Innenform um 180° auf die abgeflachte Seite und bereits nach einigen Geschossen war klar, dass das Problem hier zu suchen ist! Die Genauigkeit der OAL wurde dadurch auf Anhieb bedeutend besser.

Zudem habe ich den Matritzenkopf mit einigen Lagen Tesa unterlegt. Hier wackelt nun nichts mehr! Auch habe ich die bewegliche Hülsenhalterplatte mit einem Inbusschlüssel so fest angezogen, dass sich die Platte sich zwar frei drehen kann jedoch absolut kein vertikales Spiel mehr hat.

In Kombination all dieser Maßnahmen ist es mir gelungen bei Verwendung von Hülsen verschiedensten (!) Hersteller/Losen eine Abweichung der OAL von weniger als 0,1 mm zu erreichen. Ich denke so sollte es passen!

Danke nochmals für Eure Hilfe!

Gerald

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Re: Dillon Geschoss-Setzmatritze (9mm) ungenau?

Beitrag von doc steel » Fr 23. Mär 2012, 12:03

geri09 hat geschrieben:Vorerst vielen Dank für alle Infos!

Ich habe gestern noch die Geschoss-Setzmatritze zerlegt und siehe da... ...es ist bei Dillon Geschoss-Matritzen möglich den Inneneinsatz um 180° zu wenden und dadurch zwischen 2 (!) verschiedene Innenformen zu wählen. Eine Form davon ist konisch-rund und dient scheinbar zum Setzen von Rundkopf-Geschossen. Diese Seite ist werksmäßig von Dillon eingestellt. Die Innenform der andere Seite ist abgeflacht und wird anscheinend zum Setzen von Hollow-Point bzw. Kegelstumpf-Geschossen verwendet.

Ich wendete also die Innenform um 180° auf die abgeflachte Seite und bereits nach einigen Geschossen war klar, dass das Problem hier zu suchen ist! Die Genauigkeit der OAL wurde dadurch auf Anhieb bedeutend besser.
mach ich genauso, da ich selbiges problem hatte!
grund für das problem ist, dass deine geschosse nicht immer die zum setzstempel korrespondierende ogivale form haben. d.h. manche geschosse sind um's runder, manche um's elliptischer und stehen somit unterschiedlich weit in den setzstempel rein. drehstn um, ändert sich genaugenommen die setztiefe um max. 1/10mm wenn ned viel weniger aber die OAL bleicht gleich. klingt jetzt komisch, is aber so. ich hab bei mir auch a bissl braucht. PS: was für geschosse verwendest du?


Zudem habe ich den Matritzenkopf mit einigen Lagen Tesa unterlegt. Hier wackelt nun nichts mehr! Auch habe ich die bewegliche Hülsenhalterplatte mit einem Inbusschlüssel so fest angezogen, dass sich die Platte sich zwar frei drehen kann jedoch absolut kein vertikales Spiel mehr hat.
da tät ich aufpassen. mehr ist in dem fall immer weniger. am stempel ist ja seitlich eine inbusschraube mit der die HH-plattenschraube fixiert wird. die hast eh immer auf-u. zugemacht?...oder hast die plattenschraube reingwürgt? jedenfalls muss die hh-platte ganz wenig vertikales spiel schon haben. beim hinauffahren des stempels wird die hh-platte sowieso auf den unterteil gedrückt. also da ist zuviel anziehen nicht gscheit. altes schrauber-sprichwort:
nach fest kommt ab!

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