jpdavid hat geschrieben:Denn wenn es so viele schwarze Schafe und Seppeln unter den Jägern gibt die offensichtlich nicht weidgerecht schiessen wäre dann nicht die einzige Möglichkeit die privaten Jagd ganz zu verbieten?
Wie soll die Jagd dann funktionieren? Abschußstatistik Österreich 2010:
Rehwild: 263 279
Rotwild: 53 536
Schwazwild: 37115
Gamswild: 20 290
----------------
Gesamt: 374 220
Deiner Meinung nach sollte der Abschuß wahrscheinlich nur von Berufsjägern erledigt werden?
In österreich gibt es (Vermutung von mir) bestimmt nicht mehr als 1000 Berufsförster.
Davon muß man sicher mindestens 60% abziehen, weil die meisten Förster mit der Jagd gar nichts zu tun haben möchten. Ihr Hauptaugenmerk liegt, wie der Name schon sagt, am Forst, also der Holzwirtschaft. Diese "Förster" würden am liebsten alle Rehe und Hirsche ausrotten, damit keine Verbiß- Fege- und Schälschäden mehr vorkommen.
Solche Erfahrungen habe ich persönlich vor vielen Jahren in der Steiermark machen dürfen. Die ortsansässigen Berufsjäger haben sich geweigert, gerichtlich durchgesetzte, erhöhte Abschüsse vorzunehmen. Darauf wurde vom Grundbesitzer ein "Rollkommando" geschickt, das den Abschuß durchführte.
Aber zurück zum Thema:
Glaubst Du im Ernst, daß die verbleibenden 400 Förster 374 220 Stück Wild erlegen können? Auf Grund der gesetzlichen Schußzeiten in einem Zeitrahmen von ca. 5 Monaten?
374 220/5 = 74 844/400 = 187 Stück pro Mann und Monat? So nebenbei zu allen anderen Aufgaben, die sie haben?
Als Alternative bliebe nur, sämtliches Wild in unserem Land auszurotten. Ob das der Sinn der Sache wäre?
Charles hat geschrieben:Auch bei optimale Treffer mit dem Gewehr bleibt das Wild nicht regungslos liegen. Es bewegt sich, es zappelt, auch das dauert Minuten.
Aus meiner Erfahrung mit der .222 Rem. auf Rehwild muß ich Dir da widersprechen. Bei all den Rehen, die ich damit erlegt habe, gab es nicht eine einzige Fluchtstrecke, nicht mal mehr ein Schlögeln mit den Läufen.
Mit der 8x50R (mein erstes Jagdgewehr) und später mit der 8x57 IS (meine zweite Waffe) dagegen, auch mit sauberen Blattschüssen, dagegen schon bis zu 50 Metern.
Ich kann nicht sagen warum, da ich kein Fachmann bin, daher ist es mir nur möglich, Vermutungen anzustellen.
Diese, für Rehwild zu schweren Kaliber, geben eventuell zuwenig Energie an den Wildkörper ab. Möglicherweise ist die Schockwirkung bei einem viel schnelleren Geschoß durch die Flüssigkeitsverdrängung auch größer.
Ein Beispiel:
ich mußte mal eine kranke Gaiß spitz von vorne mit der .222 auf den Stich schießen. Entfernung ca. 25 Meter. Sie wollte, von mir aus gesehen, nach links in den Wald abspringen.
Beim Aufbrechen habe ich nicht schlecht gestaunt. Am Geräusch waren keinerlei Verletzungen zu sehen. Das Gescheide war allerdings als solches nicht mehr zu erkennen. Es war eine einzige grüne Masse.
Der Geschoßrest in Form des Bodens mit ca. 1 mm Bleibelag steckte in der Decke, knapp neben dem Weidloch.
Und daß mit einem langsameren, schweren Geschoß, selbst bei einem Blattschuß, das Gehirn noch solange den Fluchtbefehl an die Läufe geben kann, solange es mit Sauerstoff versorgt ist, ist auch klar.
heimwerker