Hülsentest .223

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buckshot

Hülsentest .223

Beitrag von buckshot » Di 29. Mai 2012, 09:05

Vorab: bei .308er bin ich heikler in der "Zubereitung" meiner Pillen - vor allem in der Hülsenbearbeitung - Halskalibrieren, Zündglocke fräsen, Zündloch entgraten... - bei .223 tu ich mir das noch nicht an;

Nachdem immer empfohlen wird, die (Markengleichen) Hülsen möglichst aus einem Los zu verwenden, wollte ich mal testen, wie groß die Unterschiede der Streuung/Treffpunktlage hülsenbedingt tatsächlich sind - also hab ich jeweils 5 Hülsen verschiedener Hersteller genommen und mit einer bewährten Füllung versehen:

69gr Nosler Competition mit 25gr VV140 und Fiocchi SR Primer.
Die Hülsen waren 1-2 mal abgeschossen und wurden alle Voll kallibriert.
Verwendet habe ich je 5 Hülsen von

SAKO
PPU
Norma
HP
Federal

(S&B nehm ich prinzipiell nicht und bei Hornady muss man die Zündglocke etwas aufweiten sonst geht der Primer nicht bzw. schwer rein... - die Federal sind ähnlich schwer, Remington gehen gut aber ich hatte gerade keine frei...)

Beim Stopfen hat es jeweils mehr oder weniger "geknirscht" - also Pressladungen - wobei die Federal-Hülsen soweit ich mich erinnere am wenigsten Platz hatten...

Geschossen wurde auf 100m im freien bei leichtem Wind, vorne am Harris 2-Bein aufgelegt, hinten nichts untergelegt - also freier Anschlag mit einer Remington LTR und einem IOR auf 10x Vergrößerung.

die Ausreisser sind Schützenstreuung, war am Vorabend etwas länger auf... ;-)

das beste Ergebnis brachten die PPU, aber abgesehen von leichter Treffpunktverlagerung konnte ich keine nennenswerten Unterschiede in der Streuung feststellen.

Fazit: für einen Wettbewerb würde ich jedenfalls Hülsen einer Marke verwenden, aber auslitern spar ich mir weiterhin - jagdlich reicht die Streuung allemal und zum Übungsschießen sind die Handloads mit Hülsen verschiedener Hersteller ebenfalls ausreichend bzw. besser wie Fabriksmuni- der Faktor "Schütze" ist jedenfalls gewichtiger als der Faktor Hülse...
Werde mal bei Gelegenheit den selben Test mit .308 machen - vermute dass hier (bei größer-volumigen Hülsen) mehr Unterschied ist...

(die 5. Scheibe hab ich vergessen - sieht aber ähnlich aus...)
Zum Größenverhältnis: das sind 19mm Schusspflaster:
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jagawirth
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Re: Hülsentest .223

Beitrag von jagawirth » Di 29. Mai 2012, 10:55

Danke fürs Einstellen. Finde solche Tests hoch interessant.

Ich bearbeite meine Hülsen in der .308 auch sehr genau. Sprich Entgraten des Zündkanals, Fräsen der Zündglocke, Auslitern, Halskalibrieren usw.
Beim Auslitern fallen immer ein paar Prozent der Hülsen weg. Ich möchte mal einen Test mit diesen weggefallen Hülsen machen.
Sprich jene, die "zu kleines" und jene die "zu großes" Hülsenvolumen aufweisen in einer Serie verschießen und schauen wie sich der Streukreis verhält. Vielleicht überschätzt man den Effekt einfach.
Das Protokoll der Gasdruckmessung wies allerdings schon deutliche Unterschiede aus. Aber ob man das auch auf der Scheibe sieht bleibt noch zu testen ...

Vielleicht übertreibe ich das Ganze sowieso. Momentan mach ichs rein nach dem Motto "hüfts nix, schodts nix".

Ich finds übrigens interessant, dass die PPU so gut abschneiden. Ist bei denen recht viel nachzuarbeiten? Lapua Hülsen sind meist so genau, dass da nicht mehr viel zu verbessern gibt. Bei den Remington Hülsen beispielsweise war Entgraten und Zündglocke egalisieren dringend nötig...

lg
jagawirth
9mm - .38 Special - .357 Mag. - .22 lfb. - .223 Rem. - 5,6x50R Mag. - 6,5x57R - 6,5-.284 Norma - .270 Win. - .300 BLK - .308 Win. - .30-06 Springfield - .30R Blaser - 20/76 - 16/70 - 12/76

buckshot

Re: Hülsentest .223

Beitrag von buckshot » Di 29. Mai 2012, 11:05

@ Jagawirth:
ja bitte mach das - ein einzelner Test ist ja nicht gerade ein Referenzwert - aber mir gings eben auch darum, zu hinterfragen bzw. selbst zu probieren, wie deutlich zB unterschiedliche Hülsenvolumina zur Streuung beitragen...

zur PPU: die Fabriksmuni ist nach meinen Erfahrungen so wohl in .223 als auch .308 grade mal für Übungszwecke auf laufenden Keiler ausreichend - das dürfte aber primär an den Geschoßen liegen -die sind soweit ich gesehen habe nicht besonders zentriert gefertigt und "eiern" daher; gegen die Hülsen kann ich dagegen nichts sagen, sind in beiden Kalibern sehr gut und brauchen kaum nachbearbeitet werden.

btw. am Nachbarstand hat jemand mit einer TRG 42 kal.338 LM mit PPU geschossen - die gut 30cm Streuung dürften aber nicht an der Muni gelegen haben ;-)
aber der .338er Bumperer mit Mündungsbremse hat meine Ausreißer beeinflusst :lol:

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