Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

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Warnschuss
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Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Warnschuss » Do 31. Mai 2012, 08:31

Habe hier einen Bericht gefunden über eine jagdliche Kontroverse im Bezirk Gmünd. Stimmt es bzw. ist es nachvollziehbar, was der Herr Lebersorger sagt, also dass die dortigen Jäger die Möglichkeiten nicht ausnützen und es bequem haben möchten?

http://kurier.at/nachrichten/niederoest ... schaft.php

Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Nach Kritik an "weltfremder" Regelung für Wildschweinabschüsse werden Jäger aufgefordert, Alternativmethoden anzuwenden.


Es werden sich wohl alle ein wenig bewegen müssen, dann finden wir einen Konsens", sagt Otmar Kovar, Bürgermeister der Gemeinde Unserfrau-Altweitra im Bezirk Gmünd.

Er ist auch einer jener Landwirte, der im heurigen Jahr den bisher höchsten Wildschaden durch Schwarzkittel erlitten hat. Wie der KURIER berichtete, begehrt eine Gruppe von Jägern gegen gültige Regeln für den Wildschweinabschuss auf, weil diese ihrer Meinung nach auf ihre grenznahen Reviere nicht anwendbar sind.

Um die Tiere anzulocken werden so genannte Kirrplätze eingerichtet. Da darf pro Platz nur ein Kilo Futter ausgebracht werden. Das reicht laut Jägerschaft aber nicht aus, um die Tiere anzulocken. Gleichzeitig sei die Population wegen reicher Ausbeute an Eicheln auch im benachbarten Tschechien explodiert. "Wir schießen was geht, aber es kommen immer mehr Tiere über die Grenze nach", argumentiert Rechtsanwalt Andreas Pascher, der gemeinsam mit den Jägern einen Vorstoß unternimmt, um eine lockerere Regelung zu erreichen.

Regelung

Der Geschäftsführer des nö. Landesjagdverbandes, Peter Lebersorger, kann die Vorgangsweise nicht verstehen. "Die Regelung gilt seit 2009. Auf einmal soll sie nicht mehr funktionieren?"

Er unterstellt den betreffenden Jägern, dass sie sich nicht die Mühe machen, alternative Methoden anzuwenden, die ebenfalls vorgesehen sind. "Man kann Frischlinge in Fallen fangen oder Riegeljagden durchführen, wie das anderswo auch passiert. Das ist dort nicht geschehen. Die wollen einfach erreichen, dass alles so bequem ist wie früher", ärgert er sich.

Dass die Jäger über hohe Strafen für Mengenüberschreitungen klagen, kann er ebenso wenig verstehen: "Die Strafe wurde ja ausgesprochen, weil es vierzehn Delikte waren, nicht nur eines", erklärt Lebersorger. Man könne der Behörde nicht vorwerfen, sich an Gesetze zu halten.

"Wir wollen jetzt einmal abwarten, wie die Behörde damit umgeht. Wir wollen ja auch mit den Jägern gut auskommen. Deshalb haben wir bisher keine Wildschadenskommissionierung angefordert. Aber es darf nicht alles an den Landwirten hängen bleiben", meint Bürgermeister Kovar.

Varminter

Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Varminter » Do 31. Mai 2012, 09:11

Kirrmengen von 1 Kg Mais sind auch ein Witz, wenn rundum für die Sauen gedeckte Tische in Eichen/Buchenbeständen vorhanden sind und ein paar Kilometer weiter in der Tschechei extrem grosse Maisfelder.

Ausserdem sind die Viecherl extrem clever, sie gehen nur in stockdunkler Nacht zur Kirrung.

NachtsichtZIELgeräte sind ja noch immer verboten, da soll sich der Lebersorger an die eigene Nase fassen.

Drückjagden: jein... funktioniert manchmal, aber bei der heutigen Zersiedelung sehr, sehr schwierig und gefährlich für Jagdhunde und Jäger, das kommt immer auf die lokale Lage an.

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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von pointi2009 » Do 31. Mai 2012, 09:14

gerade im vergangenen Winter hast dir Kirrungen aufmalen können, die waren nicht verlockend und wurde wenig bis gar nicht angenommen bei der Versorgung an Mast und das ohne Schnee.
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buckshot

Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von buckshot » Do 31. Mai 2012, 09:17

ich würd gern ein paar Schweinderl schießen.... :whistle:

Varminter

Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Varminter » Do 31. Mai 2012, 09:38

pointi2009 hat geschrieben:gerade im vergangenen Winter hast dir Kirrungen aufmalen können, die waren nicht verlockend und wurde wenig bis gar nicht angenommen bei der Versorgung an Mast und das ohne Schnee.



Ja, bei 1 Kg... die verputzen dir schon die Häher an einem Nachmittag... :tipphead:

Der Lebersorger sollte seinen Hintern mal vom Bürosessel in grenznahe Reviere verfrachten, bevor er herumfaselt. :roll:

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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von charly01 » Do 31. Mai 2012, 10:33

Ja die schöne Kirr-Regelung. 1 kg ist einfach ein Witz!! Wie eh schon geschrieben wurde gerade im letzten Winter durch Buchen- und Eichelmast hast dir die Kirrungen sowieso aufmalen können und dann noch mit max. 1 Kilo kirren. Wer schon mal in Ungarn oder eben Tschechien eine Kirrung gesehen hat, der wird wissen warum sich die Sauen nicht über die Kilo-Häuferl hermachen.

Ich weiß ja nicht wer von euch schon das Vergnügen hatte bei so einer 1 Kilo Geschichte anzusitzen, aber ich sag mal grob ab 4 Sauen ist das so schnell aufgenommen, das man kaum mit dem schauen zurecht kommt. Viel Spaß beim ansprechen und warten bis eine Wutz gut steht, da ist die Rotte schon im Nachbarrevier beim nächsten Häuferl.
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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Varminter » Do 31. Mai 2012, 10:55

charly01 hat geschrieben:Ja die schöne Kirr-Regelung. 1 kg ist einfach ein Witz!! Wie eh schon geschrieben wurde gerade im letzten Winter durch Buchen- und Eichelmast hast dir die Kirrungen sowieso aufmalen können und dann noch mit max. 1 Kilo kirren. Wer schon mal in Ungarn oder eben Tschechien eine Kirrung gesehen hat, der wird wissen warum sich die Sauen nicht über die Kilo-Häuferl hermachen.

Ich weiß ja nicht wer von euch schon das Vergnügen hatte bei so einer 1 Kilo Geschichte anzusitzen, aber ich sag mal grob ab 4 Sauen ist das so schnell aufgenommen, das man kaum mit dem schauen zurecht kommt. Viel Spaß beim ansprechen und warten bis eine Wutz gut steht, da ist die Rotte schon im Nachbarrevier beim nächsten Häuferl.



Wundert´s dich?

Lebersorger und Co. sind Jagdtheoretiker auf höchster Ebene, aber die Jäger sind selber schuld, wenn sie Leute wie diese an die Spitze setzen. :tipphead:

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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von charly01 » Do 31. Mai 2012, 11:11

Wundert´s dich?


Beim Jagern und grundsätzlich bei solchen Regelungen hab ich aufgehört mich zu wundern! Wie hat bei uns im Hegering ein alter Jäger mal so treffend gesagt : "Des Jagern warad so schen wauns kane aundern Leit geben darat!". Aber da mein Vati auch im Jagdreisen-Business ist hab ich halt auch schon seit Jahren gesehen wie man es richtig machen könnte. Ich sprech damit jetzt vor allem die großen Kirrungen in Ungarn an wo man dann beständig 20 bis 50 Sauen über einen Zeitraum von bis zu einer Stunde und das ganze bei Tageslicht vorhat. Da ist dann eben ein selektiver Abschuss möglich aber die haben halt ein bisschen mehr als 1 Kilo dort liegen.

Und mit dem Konzept mehrere kleine Kirrungen bringen wir mMn nur die Sauen auf die Läufe weil die Rotten hungrig von einer Kirrung zu nächsten Wandern.

mfg und wh
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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Coolhand » Fr 1. Jun 2012, 19:36

Wär das aber nicht kontraproduktiv, wenn man jetzt 50kg auf die Kirrung legt?
Ich meine, das wäre dann ja schon Fütterung, und damit gäbs dann noch mehr Schweinderln, oder?
Es wäre dann ja sicher nicht so, dass die Menge an Futter permanent von einem Jäger "bewacht" werden würde, oder?
Ich denke, Alternativen sollte man hier auch berücksichtigen...
Wenn kein Jäger mehr in der Nacht draussen sitzt, weil er sowieso nix mehr sieht, dann ist es kein Wunder, wenn nicht genug zur Strecke kommt. Da sollte man über technische Möglichkeiten auch nachdenken.

DVC+WH
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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von gewo » Fr 1. Jun 2012, 22:28

Coolhand hat geschrieben:---
Ich denke, Alternativen sollte man hier auch berücksichtigen...
Wenn kein Jäger mehr in der Nacht draussen sitzt, weil er sowieso nix mehr sieht, dann ist es kein Wunder, wenn nicht genug zur Strecke kommt. Da sollte man über technische Möglichkeiten auch nachdenken.
...


hi

genau von dort her weht der wind eigentlich

- aufhebung des verbotes fuer NSG
- lieferfaehigkeit
- druck von der basis her die dinger jetzt aus dem jagdgesetz rauszunehmen
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Bitte keine PN, ggf. Email info{@}doubleaction.at oder Tel 0676-5145029
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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von nominus » Sa 2. Jun 2012, 12:24

Das ist mal interessant, dass jemand vom Landesjagdverband einen Rüffel wegen dem Füttern bekommt.
Denke eher da ist wer in Ungnade gefallen.

Letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden ob er Jäger oder Landwirt sein will.
Ich halte nichts von den "Kirrhaufen", wie sie in Ungarn gang und gebe sind. Da kann ich ja gleich zum Schweinemastbetrieb in der Nachbarortschaft fahren und im Stall die Schweine abschießen.
Wie heißt es so schön im NÖ-Jagdgesetz:
Kirrfütterung (Kirrung) ist das punktuelle Anlocken von Wild außerhalb von Fütterungen durch Vorlage geringer Mengen
artgerechter Futtermittel
, um das Wild zu beobachten oder zu erlegen.
Die ganze Kirrung wird eh hinfällig wenn Vollmast ist.

Nachtzielgeräte werden nix bringen wenn sich der Jäger nicht hinausbemühen um ein paar nächtliche Stunden aufm Sitz zu verbringen.

Um Probleme mit Wildschäden zu lösen muss was sehr kostbares investiert werden, nämlich Zeit.
Zeit um sich eine neue Strategie auszudenken, welche die Schweindl noch nicht kennen.
Zeit um intensiv zu jagen.

Hin und wieder ist es ja so, das zwischen Wohnort und Problem eine große Distanz liegt.
Fraglich ob da eine Lösung ausserhalb einer Vergütung des Wildschadens zustande kommt. Sprich es kommt max. eine Linderung des Schadens raus.
Wenn die Grundbesitzer eine Lösung wollen, wird ein Pächter mit Zeitmangel und großer Distanz zum Problem der Falsche sein. -> Klassische Fehlvergabe, wo sich alle auf 9 Jahre ärgern.

Ich kenne ein Revier im Burgenland, wo sie die Schweineplage innerhalb von 2 Jahren in den Griff bekommen haben. Die geschädigten Bauern sind Mitglieder in der Jagdgesellschaft. Da ist dann die maximal Lösung gefahren worden.
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.

Barry08
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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Barry08 » Mo 4. Jun 2012, 13:53

Wenn's zu viele Wutze gibt, könnte man unentgeltlich Jäger, die keine Schweinchen im eigenen Revier haben, ansitzen lassen.
Aber das funzt halt nicht. Lieber über den Wildschaden klagen, als jemandem eine zusätzliche Jagdgelegenheit bieten.
(Ich will diese Möglichkeit nich für mich! Habe genug Gelegenheiten....)
Jagen mit Herz und Hirn!

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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von pointi2009 » Mo 4. Jun 2012, 14:09

das sehe ich auch so. und nicht nur bei Schweindalans.
Serenity Prayer from Niebuhr: "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

Varminter

Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von Varminter » Mo 4. Jun 2012, 15:27

Barry08 hat geschrieben:Wenn's zu viele Wutze gibt, könnte man unentgeltlich Jäger, die keine Schweinchen im eigenen Revier haben, ansitzen lassen.
Aber das funzt halt nicht. Lieber über den Wildschaden klagen, als jemandem eine zusätzliche Jagdgelegenheit bieten.
(Ich will diese Möglichkeit nich für mich! Habe genug Gelegenheiten....)



Wenn das so einfach wäre.

Komme grad aus einem Revier, wo sich 8 Leute auf 300ha den Hintern wund sitzen und alle sagen einheilig, die cleveren Viecher kommen nur bei absoluter Dunkelheit raus.

Die Wildcams zeigen regelmässig 20 - 25 Stück, steigende Tendenz.

Kirrung dort: halt nur die erlaubte 1 Kilo-Lachnummer.

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Re: Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Beitrag von pointi2009 » Mo 4. Jun 2012, 15:35

@Varminter: schicks zu mir, bei uns Null, nada, nichts... :( :D
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courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

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