Kammernstengel anschweißen, welche Drahtelektrode

[yoda]

Servus!

Ich bin am überlegen ob ich bei meinem Nagant einen gebogenen Kammernstengel anschweißen soll, nur nehme ich an dass es sich beim Verschluss nicht um einfachen Baustahl handelt sondern um irgendeine gehärtete Legierung, rostfrei scheint der Verschluss auch zu sein, mit welcher Elektrode kann man sowas am Besten anschweißen ?
Im Moment hab ich folgende Elektrode im Schweißgerät http://www.esab-okhandbuch.de/files/141 ... 1316356930

[Octopus]

Das Thema würde mich auch interessieren!
Wie baut man den am besten um?

Abflexen und einfach einen langen Kammerstengel von einem anderen Verschluss anschweißen?
Oder gibts da Kits mit Gewinde?
Ein Stück am Ende des Kammerstengels dazwischenschweißen zum Verlängern?

[yoda]

Danke für die vielen Infos!
Ich hab das alte MIG 130 vom Zgonc, hätt ich vielleicht dazusagen sollen. Wo kriegt man diese Böhler Drahtelektroden, haben die auch Fülldrähte ?
Wenn ich das mit dem vorhandenen Fülldraht anschweiße, was passiert dann im schlechtesten Fall ?
Das man mit WIG ganz fein schweißen kann hab ich schon beim Schlosser gesehen, aber ein WIG Gerät wird sich für mich kaum auszahlen weil ich fast nie so feine Sachen schweiße.

[yoda]

Passt danke, jetzt bin ich im Bilde.

[Bergsteirer]

Hallo yoda

Meine Empfehlung schneide den Kammerstengel mit der Flex 1mm Scheibe beim Übergang von Rund
auf Eckig ab. Schweiße mit MAG (CO2) den neuen Kammerstengel an, beim Kammerstengel sollte eine
Schweißvorbereitung gemacht werden (schräg anschleifen ca. 15°). Anpunkten und verschweißen.
Ich bin der Meinung das so wenig Wärme wie möglich Eingebracht werden sollte. Man darf nicht Vergessen,
was so ein einzelner Schweißpunkt für Kräfte aufnehmen kann.

So mancher hat schon einen gebogenen Kammerstengel vom 98 angeschweißt, oder ein 10mm Rundeisen (Blank)
bis zu Mitte eingeschnitten gebogen verschweißt, den Abschnitt vom originalen Kanmmerstengel dazugebraten, und
am Verschluß angeschweißt und verschliffen poliert usw.

Mit der Elektrode brauchst einen 2 Mann, dann hast noch den Einbrand und die Schlacke. Mit WIG gehts natürlich auch man bringt halt mehr Wärme als Beim MAG ein, beim Heften brauchst auch einen 2 Mann.

lg vom Bergsteirer

[Maggo]

Vergiss Fülldraht,das ist anbraten aber kein Schweissen.
Anwärmen ist nicht notwendig weil die Stähle vom Nagant nicht sehr hoch legiert sind.
Am besten du schweißt es MAG.Elektroden OK,aber bis Böhler EV50 alles andere muss man anwärmen,dafür muss man aber auch die Notwendige Kentnis haben mit Elektroden zu Schweissen sonst hast Lunker.

WIG hat nun mal den Nachteil das man viel mehr Wärme einbringt als einen Lieb ist.
Da kann es gut sein das dir der Kammerstängel nach einiger Zeit abbricht.

Wir reden aber hier von einen Kammerstängel anschweissen und nicht von einer Schweißung von Stragenden Konstruktionen mit schwellender Belastung.

[yoda]

Vergiss Fülldraht,das ist anbraten aber kein Schweissen.

Mit dem MIG/MAG Gerät und Fülldraht hatte ich nie Probleme, hab auch ein paar Stücke durchgeschnitten und die Naht ist schön tief ins Material reingegangen.

Was sind Härterisse ? Wenn ich schweiße und den Stahl nacher langsam abkühlen lassen wird er doch maximal weich wenn das Material zu heiss geworden ist oder nicht ?

[yoda]

Ich will das Ding nicht rasch abkühlen, ich lass den zwischendurch langsam auskühlen damit er net zu heiss wird und danach sowieso, dann sollte sich die Härte doch nicht verändern oder ? Ist der Stahl von einem Nagant Verschluss so sensibel das der bei 500°C gleich weich wird ?

Welche WIG Geräte sind zu empfehlen ? Was ich so gesehen hab kosten die gleich mal 500 - 1000 €

[HEAVY DUTY]

I hätt im Moment a super WIG- Maschine zu verkaufen: Fronius TransTig 2000, 200 Ampere, inkl. Brenner, Masse und Gasarmatur.
Bei Interesse einfach PN!
L.G.
H.D.

[ac44]

Hallo,

die Aussage das Fülldraht am unteren Ende des Schweissens steht kann ich net teilen. In Amerika, Japan usw., also in Ländern mit hoch technisierter Fertigung ist Fülldraht das A und O. Nur in Zentraleuropa wehrt man sie da noch.
Mit Fülldraht bekomm ich zb. Elemente in die Schweissnaht welche ich mit einem Massiven Draht einfach net so hinbekomme ( Aufpanzerungen).
Fülldraht wird übrigends net immer ohne Schutzgas verschweisst.
Ich machs wie folgt:
Kammerstängel am Ansatz wärmen (hellrot) und abbiegen. Autogenbrenner mit kleiner und heisser Flamme verwenden!
Kammerstengel ca. 5mm über der Kugel abtrennen. An das Ende mit der Kugel einen Schaft einer 8.8 Schraube anschweissen mittels Wig und einem Böhler Emk6- Draht. Fügeflächen stark anfasen und über den ganzen Querschnitt anbinden.
Schweissnaht verschleifen. Im Anschluss dann den angeschweissten Schraubenschaft ablängen, anfasen und an den Bogen des Kammerstängels schweissen. Auskühlen lassen. Anlauffarben mit Schleifflies säubern, fertig verschleifen und gut ists.
Warum 8.8 Schraube und Emk6- Draht? Weils nach dem schleifen die selbe Farbe hat und sich nix gelblich verfärbt....