spannungsglühen

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Doberman
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Re: spannungsglühen

Beitrag von Doberman » So 29. Jul 2012, 09:48

GehtDas hat geschrieben:Würde das auch mit so einer Heißluftpistole hinhaun? :think:


nope, denn da bringst die temp nicht zusammen

waldemar
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Re: spannungsglühen

Beitrag von waldemar » So 29. Jul 2012, 11:28

Doberman hat geschrieben:
GehtDas hat geschrieben:Würde das auch mit so einer Heißluftpistole hinhaun? :think:


nope, denn da bringst die temp nicht zusammen

Meine Heissluft in der Werkstatt schafft 650°C. Reicht das?

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Charles
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Re: spannungsglühen

Beitrag von Charles » So 29. Jul 2012, 12:32

waldemar hat geschrieben: Meine Heissluft in der Werkstatt schafft 650°C. Reicht das?



Viel zu wenig Hitze, und es dauert viel zu lange, da geht die Hitze runter zum Hülsenrand, was absolut unerwünscht ist.
Am besten geht die Lötlampe, so ein Brenner mit einigen Kartuschen kostet um die 10 Teuros im Baumarkt.

Man will ja nur möglichst schnell den Hülsenhals und die Hülsenschulter entspannen und nicht langsam die ganze Hülse weichglühen.

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Re: spannungsglühen

Beitrag von Doberman » So 29. Jul 2012, 15:31

Charles hat geschrieben:
waldemar hat geschrieben: Meine Heissluft in der Werkstatt schafft 650°C. Reicht das?



Viel zu wenig Hitze, und es dauert viel zu lange, da geht die Hitze runter zum Hülsenrand, was absolut unerwünscht ist.
Am besten geht die Lötlampe, so ein Brenner mit einigen Kartuschen kostet um die 10 Teuros im Baumarkt.

Man will ja nur möglichst schnell den Hülsenhals und die Hülsenschulter entspannen und nicht langsam die ganze Hülse weichglühen.


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Re: spannungsglühen

Beitrag von Reaper » So 29. Jul 2012, 22:07

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Re: spannungsglühen

Beitrag von escard » Sa 25. Aug 2012, 19:12

Annealing ist mE nur sinnvoll bei Langwaffenhülsen oder nicht mehr zu beschaffenden Kurzwaffenhülsen - diese sollten aber dann ob deren Kürze unbedingt in einem hohen Wasserbad stehen, weil sonst - ruckzuck - auch der P1 Bereich gefährlich weich wird, kann man dann in der Zeitung (oder bei LM nachlesen ;) ).

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Re: spannungsglühen

Beitrag von Thomas1980 » So 28. Okt 2012, 14:55

Youtube Suchphrase "case annealing" , das sollte alle Fragen beantworten.

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Re: spannungsglühen

Beitrag von Armin » Di 30. Jul 2013, 07:58

Im Faden Wiederladen .338 LaMa habe ich bereits berichtet, daß einige meiner edlen Lapua-Hülsen bereits nach dem dritten Ladedurchgang Risse am Hülsenhals aufweisen. Fachleute haben mir erzählt, daß das am harten und spröden Hülsenmaterial liegt, das Lapua verwendet. Ein "Anlassen" der Hülsen soll deren Lebensdauer deutlich verlängern. Da ich nicht schon wieder eine Hypothek auf meine Hütte aufnehmen wollte, um neue Hülsen bezahlen zu können, habe ich mir also um 70 Euronen ein "Steinel HL 1910E" Heißlufgebläse zugelegt, das Temperaturen bis zu 600 ° C (stufenlos regelbar) produziert. Nach einigen Überlegungen, wie ich die Sache technisch anstelle, ohne eine Feuersbrunst zu entfachen oder mir Brandblasen und eine flambierte Birne zuzuziehen, bin ich zu folgender Lösung gekommen:

Im Ladebrett (Kunststoff) wird nur jede zweite Position mit einer Hüse bestückt (um ausreichend Abstand zu lassen), das Ganze dann in einen flachen, mit Wasser gefüllten Behälter gestellt. Die Füllhöhe habe ich so gewählt, daß etwa die unteren zwei Zentimeter der Hülsen im Bad stehen. Arbeitshandschuhe angezogen, und die Hülsen mit Maximaltemperatur senkrecht von oben aus einer Entfernung von etwa 3cm angeblasen. Nach etwa 10 - 15 Sekunden beginnt der obere Teil des Hülsenhalses sich dunkel zu verfärben. Die Hülsen werden so lange mit dem Heißluftstrom beaufschlagt, bis die "Verdunkelung" sich über die Hülsenschulter fortsetzt. Anschließend Hülsen abtrocknen. Fertig. Die sehen jetzt exakt so aus, wie zum Zeitpunkt als sie erworben habe... 8-)

Ob damit im Hinblick auf die Lebensdauer etwas gewonnen ist, kann ich noch nicht sagen, da die guten Stücke noch nicht wieder geladen wurden. Ich hoffe, damit eine brauchbare Information geliefert zu haben und verbleibe mit freundlichem Gruß,
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Re: spannungsglühen

Beitrag von Reaper » Di 30. Jul 2013, 08:15

Normalerweise glüht man sie bis sie rot werden und kühlt sie dann ab, soweit ich weiß.

Auf U-tube unter "annealing" findet man tolle Sachen dazu.

http://www.youtube.com/results?search_q ... 54TD8iFiqA

Das hier find ich klasse, leider hab ich keine Ahnung von Elektrik:
http://www.youtube.com/watch?v=mbjhTXvwVPU
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Re: spannungsglühen

Beitrag von Raven » Di 30. Jul 2013, 09:00

Da gibts unterschiedliche Meinungen dazu.. Und auch sehr viele falsche Videos..

Lutz Möller meint, Wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, Farbindikator auftragen und dann anlassen.
von tatsächlichem GLÜHEN rät er ab.

Sieht man also im Video, daß die Hülsen Rotglühend sind und man hinterher eine Zunderschicht erkennen kann, kann man den Player getrost schließen und weitersuchen...

Man sollte, was ich bis jetzt gelesen und für glaubhaft halte, knapp unter der sichtbaren Glühgrenze bleiben..
bei Abgedunkeltem Raum kann man gaaaaanz schwach ein glühen wahrnehmen. das reicht dann schon.

Ferner wird das Abschrecken in Wasser nicht von allen für Nötig empfunden.

Meine .223 Hülsen haben jetzt 3 Wiederladevorgänge hinter sich, und ich werde die wohl fürs nächstemal leicht anlassen. Also blaue Anlassfarben erzeugen und Luftkühlen lassen...

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Re: spannungsglühen

Beitrag von Reaper » Di 30. Jul 2013, 13:24

In einem Tutorial hat mal einer gesagt, wenn sie rötlich werden - raus aus der Flamme.

Wenn sie weiß werden - wegschmeissen.

Schau Dir doch mal die Vids z.B. mit den Automaten an.
Die haben bestimmt schon tausende Hülsen geglüht und werden wissen was sie machen.
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Re: spannungsglühen

Beitrag von Reaper » Di 30. Jul 2013, 21:18

Öhm, joah....

Genau so hab ichs gemeint, hab mich halt nur etwas einfacher ausgedrückt....
:roll:

Und?
Wie isses in der Praxis?
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Re: spannungsglühen

Beitrag von oe6odd » Fr 2. Aug 2013, 07:32

Stelle mal Fotos rein das man die Farbe der Hälse sieht.Neue Lapua .223 rem Hülsen.
Der Rest ist ein Farbvergleich.
Bild
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