Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
Forumsregeln
ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.

Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
Benutzeravatar
Reaper
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3680
Registriert: So 27. Mär 2011, 20:26
Wohnort: Im Südwesten Deutschlands

Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von Reaper » So 9. Sep 2012, 15:30

Hallo Forum,
meine Hornady-Matrize in .223 Rem war immer etwas zu lang.

Ich hatte immer Schwierigkeiten, dass der Verschluss nur grade so zuging.

Daraufhin hab ich meinen Hülsenhalter etwas abgefeilt und los gings.
Leider ist mir die Charge nun wohl etwas zu kurz geraten, das ZH wird nur angepiekt, jedoch nicht voll angeschlagen.
Die Hälte der Patronen zündet nicht und wird auch nicht gscheit ausgezogen.

Was kann ich tun um die Charge zu retten?

Ich hab schon drüber nachgedacht, die Patronen vorsichtig nachzukalibrieren in der Hoffnung, dass sie durch das seitliche Stauchen etwas länger werden.

Hat Jemand hier eine Idee?

Bin für jeden Tipp dankbar.


Gruß,
J.
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17544
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von BigBen » So 9. Sep 2012, 15:55

Das sind mehrere gute Indizien ein anderes Hobby als das Wiederladen zu suchen, denn solche Patronen sollten es eigentlich niemals in dein Gewehr schaffen.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

the_law
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2786
Registriert: Mo 10. Mai 2010, 20:55
Wohnort: Im Herzen von Tirol

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von the_law » So 9. Sep 2012, 16:06

ähhm, wie waren die hülsen vorher zu lang??

normalerweise kalibriert der matrizensatz bei verwendung des korrekten hülsenhalters die hülsenlänge so das eigendlich nichts zu lang oder zu kurz ist...
entweder hast du einen hülsenhalter einer anderen marke verwendet, die matrize nicht richtig eingestellt oder das lager deiner waffe ist von haus aus zu kurz was eigendlich dann nicht durch den beschuss kommen sollte :think: , was is es den für ein gewehr?

du hast da aber nicht .222er hülsen mit .223er vertauscht, oder :?:

das der verschluss grad so noch zugeht muss zwangsläufig nichts mit der länge der hülsenschulter (L1, L2) zu tun haben, eventuell war einfach zu viel material am hülsenhals oder dem hülsenmund, oder das geschoss war zu weit vorne gesetzt, oder die hülse als ganzes nicht sauber kalibriert.
jetzt gleich den hh abzuschleifen war keine gute idee :naughty:

hakelte es nur mit selbstgeladenen oder auch mit fabrikspatronen?

Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17544
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von BigBen » So 9. Sep 2012, 16:15

the_law hat geschrieben:normalerweise kalibriert der matrizensatz bei verwendung des korrekten hülsenhalters die hülsenlänge so das eigendlich nichts zu lang oder zu kurz ist...


Genau, deshalb muss man nach dem Kalibrieren ja auch ab und zu die Hülsen trimmen... :headslap:
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

Benutzeravatar
Reaper
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3680
Registriert: So 27. Mär 2011, 20:26
Wohnort: Im Südwesten Deutschlands

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von Reaper » So 9. Sep 2012, 16:26

Hi nochmals,
selbstverständlich waren es .223er Hülsen.
Ich hab und benutze immer dieselben. :)

Die Kombi Hornady-Matrize und -Halter kalibriert über CIP.
Warum weiß ich nicht, ist aber bei mir so gewesen.

Übrigens auch bei .30-06 und 7,5x55.
Dies scheint übrigens bei Hornady nicht ungewöhnlich zu sein.

Proofed mit dem elektronischen Messschieber.
Den hatt ich eigentlich auch bei dieser Charge mit dabei und hatte auch von der Schulter Hülsenboden den Abstand eingestellt (0,2mm kürzer als CIP).

Scheint aber für meine Kniffte (Schmeisser AR15) zu viel des Guten gewesen zu sein.

Trimmen und Entgraten ist mir bekannt, mach ich immer nach dem Kalibrieren (0,40mm kürzer als CIP).

Hat noch Jemand nen Vorschlag zu machen?

Danke.
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

Benutzeravatar
oe6odd
Supporter .308 Win. AMAX
Supporter .308 Win. AMAX
Beiträge: 1407
Registriert: Mi 9. Feb 2011, 19:28

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von oe6odd » So 9. Sep 2012, 19:47

Grüß dich!
Muß sagen das ich deiner Arbeitsweise nicht ganz folgen kann :?
Lade auch selber .308 und habe sicher schon 1200 stück gefertigt.
Sowas ist mir nicht klar was du bastelst :think:
Will dir nicht zu nahe tretten ,glaube das du grundlegendes Basiswissen verschlafen hast.
Sei mir nicht böse über meine Worte.
Kann mich natürlich auch täuschen das das Proplem wo anders liegt. :think:

heimwerker
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 622
Registriert: Di 13. Sep 2011, 21:50

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von heimwerker » So 9. Sep 2012, 21:34

@jayman,

wenn die Patronen teilweise nicht zünden, dann hast Du schon ein wenig mehr als nur "etwas" vom Hülsenhalter abgschliffen.
Offensichtlich ist der Verschlußabstand derart groß, daß der Schlagbolzen das Zündhütchen nicht mehr erreicht, oder so wenig, daß kein Widerstand zwischen Hütchen und Amboß vorhanden ist. Die Hülse wird wahrscheinlich nur nach vorne geschoben.
Diese Hülsen solltest Du in's Altmetall befördern und nicht mehr damt herumexperimentieren, dann die Gefahr eines Hülsenabrisses gleich nach dem Hüsenkopf, wo er in die Seitenwände übergeht, ist hier enorm.

heimwerker

Benutzeravatar
Reaper
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3680
Registriert: So 27. Mär 2011, 20:26
Wohnort: Im Südwesten Deutschlands

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von Reaper » So 9. Sep 2012, 22:34

Mir ist selbst klar, dass ich einen Fehler gemacht habe.
Jedoch hätte ich nicht gedacht, dass 0,2mm unter CIP zu diesem Ergebniss führt.

Nachdem Ihr mir nun Alle Unfähigkeit bescheinigt habt, noch einmal die Frage nach einer Lösung.

Vielleicht ist ja Jemand in der Lage etwas Konstruktives beizutragen.

Ich lade jetzt seit 6 Jahren mittlerweile sieben verschiedene Kaliber wieder.
Die 10.000er Marke hab ich locker hinter mir, keine Ahnung wieviele es tatsächlich sind.
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

Benutzeravatar
oe6odd
Supporter .308 Win. AMAX
Supporter .308 Win. AMAX
Beiträge: 1407
Registriert: Mi 9. Feb 2011, 19:28

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von oe6odd » So 9. Sep 2012, 22:50

Ich weis auch keinen Rat!Sorry
Einen Hülsenhalter mit der Feile bearbeiten tut mit als Metaller im Herz weh :o
Ist er Plan geworden zu der Unterseite :?:

heimwerker
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 622
Registriert: Di 13. Sep 2011, 21:50

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von heimwerker » So 9. Sep 2012, 23:00

@jayman,

was soll man da Konstruktives beibringen? Du hast die Schultern der Hülsen zuweit zurückgesetzt, daher ist jetzt der Verschlußabstand zu groß. Diesen Fehler könnte man höchstens durch Feuerformen wieder korrigieren.
Aber nochmal, bei einem derart großen Verschlußabstand kann jederzeit eine Hülse abreißen und ob es wert ist, ein derartiges Risiko einzugehen, wage ich zu bezweifeln.
Noch dazu bei einer Massenware wie der .223-er-Hülse!

heimwerker

Benutzeravatar
Salem
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3228
Registriert: Di 11. Mai 2010, 20:11
Wohnort: Im Schatten der Karawancos

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von Salem » Mo 10. Sep 2012, 02:14

@jayman:
Bist dir sicher dass es an den Hülsen und nicht etwa am (z.B. zu kurzen weil abgenützten) Schlagbolzen liegt?
Oder eventüll an einer (mittlerweile) zu schwachen Schlabofeder?
Wenn nit dann kannst wennst die Hülsen unbedingt behalten willst die Geschosse ans Zug/Feld-Profil ransetzen,
quasi als Hilfsschulter - so kannst das Messing dann feuerformen. Wennst gut bist kannst die Wuzel mit an gezielten
Klopfer mitm Delabohammer soweit aus den Hülsen beuteln dass Dir a neuerliches Laden ersparen kannst und
die Wuzel nur nochmal in die Setzmatritze müssen (Gasdruck beachten!). :idea:
Ist zwar umständlich, aber wennst es so haben willst: Why not, wenns geht und der Seelenfrieden wieder einkehrt...
Die schäbigste Ratte im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

Benutzeravatar
Reaper
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3680
Registriert: So 27. Mär 2011, 20:26
Wohnort: Im Südwesten Deutschlands

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von Reaper » Mo 10. Sep 2012, 08:04

Vielen Dank an woolf und Salem,

ja, das Messen des Schulteransatzes, der ja eher gerundet als "scharfkantig" ist, dürfte wohl das Hauptproblem sein.
Ich hab meine Patronen vor dem und nach dem Abfeilen und mit drei vorhandenen Fabriklabos verglichen.

Es sind alle verschieden, jedoch ist es praktisch unmöglich wiederholbare Messergebnisse festzustellen.
Einzig als Tendenz zu sagen, der Schulterabstand zum Hülsenboden bei Patrone A ist größer als bei Patrone B, das geht.

Das mit dem Geschossausziehen und auf max. OAL zu setzen hab ich auch schon überlegt.
Die max. OAL zu bestimmen ist eh das Erste was ich mache, wenn ich neue Geschosse hab.
Muss ich mir mal angucken.
Vlt. mach ich es, vlt. delaborier ich sie, die Ladung liegt im mittleren Bereich nach den Angaben des Pulverherstellers und hatte bisher keinerlei Auffälligkeiten gezeigt (Hülsenboden, ZH, Hülsenwände, etc.).

Ich bestell mir jedenfalls neue Hülsenhalter und bedanke mich bei Euch, die Ihr versucht habt mir hier zu helfen.

LG,
J.
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

buckshot

Re: Hülsen zu kurz kalibriert - was tun?

Beitrag von buckshot » Mo 10. Sep 2012, 09:18

so ganz hab ich zwar deien ansatz mit dem "zurechtfeilen" des hülsenhalters auch nicht verstanden... - aber ich hab gelegentlich bei .308 auch die situation, dass der verschluss schwer zugeht bzw. sich auch schwer wieder öffnen läßßt - das passiert aber nur bei halskalibrierten hülsen die offenbar sehr eng im lager anliegen... - bei vollkalibrierten hülsen ist das problem nie aufgetreten... - wenn sie zu lang sind, trimme ich sie am hals nachdem sie kalibriert wurden...
die hülsen, welche du mit zurechtgestutzem hü-halter kalibriert hast, würde ich auch auf keinen fall verschießen sondern ggf. delaborieren und wegwerfen - bei .338 täts mir auch weh, aber bei .223er... - da lohnst sich das risiko eines sach oder personenschadens auf gar keinen fall....

Antworten