Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Vom Vorderlader bis zum Cowboy Action Shooting - Hauptsache es kracht und raucht!
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simultan4
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Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 19:33

Da ich gerade beim betteln um Unterstützung bin.....

Komme schon wieder mit einer Nix-Wisser-Frage:
Bin stolzer Besitzer einer Perkussionspistole geworden. Und hab' noch nicht geschossen damit (aber dazu später).

Beim Informationen sammeln, bin ich diese Woche hingewiesen worden,
dass der korrekte Kugeldurchmesser dann gefunden sei, wenn die nackte Kugel gerade so noch in den Lauf rollen kann.

Heimgekommen, ausprobiert. Geht, und auch nicht.
Beim Set waren Kugeln dabei, schön und dunkel und Etikettiert mit 10,00mm -> passen demnach perfekt!
Dann sind da noch weitere Kugeln, grau, rau, korrodiert(?), Etikettiert ebenso 10,00mm -> bleiben aber an der Mündung stecken!! :?
Will nicht mit Gewalt ran, dann bekomm ich sie nie mehr raus. :(

Links neu, andere alt? Bild

Baut sich da eine Korrosionsschicht auf? Nehmen die Durchmesser zu?? Hätte ich in Physik besser aufpassen sollen?
Schiebelehre habe ich im Moment nur die Plastige da... die misst aber nur den Wasserpegel der Donau.
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von sandman » Do 25. Okt 2012, 19:42

Sieht aus, wie Bleisulfat, Bleinitrat oder Bleicarbonat und wenn es das ist, dann nimmt die Kugel sehr wohl an Volumen zu, da die Bleisalze weniger dicht, als das reine Metall sind.

Versuche das Weiße zu entfernen (Polieren, aber nur mit Maske, Bleisalze sind giftig) und probier es noch einmal.

Grüße

Sandman
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Do 25. Okt 2012, 19:44

Ist eine Korrosionsschicht und erklärt vermutlich auch den grösseren Durchmesser, so wie die aussehen wurden die ganz schön lang unsachgemäss gelagert.

Eine steckengebliebene Kugel bekommt man relativ leicht raus auch wenn keine Pulverladung drin ist -> Piston rausschrauben, etwas 3F Pulver in den Zündkanal reintun, klopfen, Piston wieder drauf, dann mit dem Ladestock prüfen das sich die Kugel ja auch ganz hinten und nicht irgendwo in der Mitte des Laufes befindet (GANZ wichtig!), ZH auf den Piston und dann rausschiessen.

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 19:51

sandman hat geschrieben:Sieht aus, wie Bleisulfat, Bleinitrat oder Bleicarbonat und wenn es das ist, dann nimmt die Kugel sehr wohl an Volumen zu, da die Bleisalze weniger dicht, als das reine Metall sind.
Versuche das Weiße zu entfernen (Polieren, aber nur mit Maske, Bleisalze sind giftig) und probier es noch einmal.


:think: Ich dachte schon an meinen treuen Tumbler...? Würde das gehen?
Oder würden dann meine Messinghülsen vergiftet? A propos: ist meine Tastatur nun auch giftig?

>Michael< hat geschrieben:..... und dann rausschiessen.


Davon hab ich schon gelesen... :?
Hört sich abenteuerlich an. Ist Schweizer No.1 ein 3F-Pulver?
Selbst wenn, würden die Nachbarn schön schauen, wenn ich meine Kugel jetzt auf der Terrasse rausschiesse, muhahaha!
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Do 25. Okt 2012, 19:55

Steht eh in Klammer unter der Nummer drauf. Aber ist No. 1 nicht 4FG Zündkraut? :shock:

Hört sich abenteuerlich an.


Wesentlich weniger abenteuerlich als mit dem Kugelzieher heurmzukämpfen. ;)

Oder würden dann meine Messinghülsen vergiftet? A propos: ist meine Tastatur nun auch giftig?

Blei ist garnicht lustig, Tastatur abwischen und nach dem Anfassen von Bleimunition jedesmal Hände Waschen! Nach dem Vorderlader schiessen Haare waschen!

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 20:01

>Michael< hat geschrieben:Steht eh in Klammer unter der Nummer drauf. Aber ist No. 1 nicht 4FG Zündkraut? :shock:

Hört sich abenteuerlich an.


Wesentlich weniger abenteuerlich als mit dem Kugelzieher heurmzukämpfen. ;)

Oder würden dann meine Messinghülsen vergiftet? A propos: ist meine Tastatur nun auch giftig?

Blei ist garnicht lustig, Tastatur abwischen und nach dem Anfassen von Bleimunition jedesmal Hände Waschen! Nach dem Vorderlader schiessen Haare waschen!


In der Tat! 4FG - also das nicht? :(
Das mit dem Hände waschen hab ich schon 'mal verabsäumt.... na geh.
Körperpflege nach'm Schiesstand gehört irgendwie eh dazu.
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Do 25. Okt 2012, 20:06

Wirklich machen, Blei ist sehr toxisch und das bekommt man nie wieder aus dem Körper raus.

4FG kannst du auf KEINEN FALL als Ladung für deinen Vorderlader verwenden, es ist viel zu fein, dieses Pulver verwendet man ausschliesslich als Zündpfannenpulver für Steinschlosswaffen!!

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 20:37

>Michael< hat geschrieben:Wirklich machen, Blei ist sehr toxisch und das bekommt man nie wieder aus dem Körper raus.

bereits erledigt - will's ja nicht rausfordern.

4FG kannst du auf KEINEN FALL als Ladung für deinen Vorderlader verwenden....


Genau für den Zweck hätte ich aber Pulver verlangt, und der überaus freundliche Verkäufer hat's mir gegeben.
Beim Preis wurde mir eh dann schwindelig....
Haben die "Schweizer" keine Homepage zur Info?
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von Undertaker » Do 25. Okt 2012, 21:21

>Michael< hat geschrieben:Eine steckengebliebene Kugel bekommt man relativ leicht raus auch wenn keine Pulverladung drin ist -> Piston rausschrauben, etwas 3F Pulver in den Zündkanal reintun, klopfen, Piston wieder drauf, dann mit dem Ladestock prüfen das sich die Kugel ja auch ganz hinten und nicht irgendwo in der Mitte des Laufes befindet (GANZ wichtig!), ZH auf den Piston und dann rausschiessen.

Ein Kugelzieher (Korkenzieherprinzip) ist m.E. die elegantere Lösung. Kosten einen Schmarrn und sind eigentlich unverzichtbar, weil irgendwann braucht den jede(r).
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Grüße vom Undertaker

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Do 25. Okt 2012, 21:32

Undertaker hat geschrieben:Ein Kugelzieher (Korkenzieherprinzip) ist m.E. die elegantere Lösung. Kosten einen Schmarrn und sind eigentlich unverzichtbar, weil irgendwann braucht den jede(r).


Ich hab selber einen Kugelzieher und habe den noch nie gebraucht, mit dem Kugelzieher ist es eine Schweinearbeit, dann reisst noch das Gewinde in der Kugel durch etc. Pulver in den Zündkanal geht wesentlich sauberer und einfacher.

Genau für den Zweck hätte ich aber Pulver verlangt, und der überaus freundliche Verkäufer hat's mir gegeben.
Beim Preis wurde mir eh dann schwindelig....
Haben die "Schweizer" keine Homepage zur Info?


Wenn es wirklich 4Fg ist dann ist der Verkäufer ein Unwissender sondergleichen. Was hat denn der verlangt? Mehr als € 55 / Kilo sollte es nicht kosten.
Zuletzt geändert von >Michael< am Do 25. Okt 2012, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 22:43

Ich will den Verkäufer weder in Schutz nehmen, noch verurteilen.
Bin in diesem Geschäft eigentlich noch immer gut beraten worden.
Sicher kostete es mehr als im Internet, aber dafür darf ich die Leute dort mit Fragen quälen. Auf diese Dienstleistung möchte ich nicht verzichten.

Yep, es ist in der Tat ein 4Fg Pulver.
Beim stöbern im Netz fand ich das:

bla, bla, bla, ...und ist in folgenden Körnungen erhältlich
No. 1 (4Fg / fein) oft für Pistolen und Kleinkaliberwaffen bis ca. Cal. 10 - 12 mm eingesetzt.
No. 2 (3Fg /mittel) praktisch für alle Vorderladerwaffen einsetzbar.
No. 3 (2FG / mittel - grob) wird oft für Flinten & Musketen eingesetzt.
No. 4 & 5 (1,5Fg & 1Fg / grob) wird oft für Grosskaliberwaffen eingesetzt.
Eine genaue Beschreibung der Granulation ist auf der der Schwarzpulver Mühle Aubonne unter http://www.blackpowder.ch zu finden.

Dort steht ebenfalls das Pulver No.1 als Empfehlung für Pistolen im Kaliber .33 und .44.
Mit meiner .40er Pistole läge ich genau in dem Bereich.
Warum findest du das 4Fg so bedenklich?
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Do 25. Okt 2012, 23:33

woolf hat geschrieben:
>Michael< hat geschrieben:... dann mit dem Ladestock prüfen das sich die Kugel ja auch ganz hinten und nicht irgendwo in der Mitte des Laufes befindet (GANZ wichtig!)

Das hab ich jetzt schon ein paarmal gehört. Was würde denn passieren? Rohrbombe?
Wenn ja, wie hams denn das bei den Schwarzpulverpatronen gemacht, waren die auch immer Randvoll?


Ja, Rohrbombe, zwischen Geschoss und Pulverladung darf kein leerer Raum sein sonst gibts eine Druckspitze und da kann es schnell den stärksten VL zerlegen.
Wenn ja, wie hams denn das bei den Schwarzpulverpatronen gemacht, waren die auch immer Randvoll?

Ja! Idealerweise sollte das Schwarzpulver in Patronen ~1-1.5 mm gepresst sein weil Schwarzpulver bei Vibration sich setzt (Und das nicht wenig!). Ich machs bei SP Patronen mit Vibration (Reibebrett) und dann 1mm Kompression.
Bei Schwarzpulver muss man da wirklich aufpassen. :idea:

No. 1 (4Fg / fein) oft für Pistolen und Kleinkaliberwaffen bis ca. Cal. 10 - 12 mm eingesetzt.

Es ist so fein das es schon fast Schweizerkracherpulver ist, es brennt sauschnell ab und da wird der Druck unberechenbar(er), besonders wenn es dann noch ein bisschen gepresst wird. Ich kenne keinen einzigen Schützen der 4FG als Ladung nimmt, nur als Zündkraut in den Steinschlössern - und das sind Meisterschafts-Gewinner.

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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von simultan4 » Do 25. Okt 2012, 23:40

Was ist mit den anderen Mysterien die ich schon hörte:
-- "Es ist komplett egal, wie viel Schwarzpulver man einfüllt. Selbst wenn man die ganze Waffe damit auffüllt, passiert nix."
-- Oder was passiert mit dem Pulver, das am fettigen Stofffetzerl vor der Kugel anliegt? Ist das egal, wenn das 'nass' wird?

>Michael< hat geschrieben:Ich kenne keinen einzigen Schützen der 4FG als Ladung nimmt, nur als Zündkraut in den Steinschlössern.


Aber gehen würd's schon? Ich hab (in meiner Neugier) die Flasche schon geöffnet.... :violin:
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Re: Verändern Bleikugeln ihren Durchmesser?

Beitrag von >Michael< » Fr 26. Okt 2012, 00:59

simultan4 hat geschrieben:Was ist mit den anderen Mysterien die ich schon hörte:
-- "Es ist komplett egal, wie viel Schwarzpulver man einfüllt. Selbst wenn man die ganze Waffe damit auffüllt, passiert nix."

Schwarzpulver ist zwar deutlich druckschwächer als modernes Nitro pulver aber DAS würde ich sicherlich nicht probieren wollen. :shock: :D
Wieviel SP man bei welchem Geschoss verwenden kann ohne das es einem den Pumperer um die Ohren haut - keine Ahnung - ich würde aber bei vernünftigen Ladungen bleiben.

Oder was passiert mit dem Pulver, das am fettigen Stofffetzerl vor der Kugel anliegt? Ist das egal, wenn das 'nass' wird?

Das kann zu inkonistenten Schüssen führen was für die Präzision nicht so toll ist. Minimale Höhenstreuung währe die Folge. Perfektionisten wie ich z.B stopfen vor dem Pflaster und Geschoss einen dünnen Filzpropfen in Laufdurchmesser aufs Pulver damit die Pulverladung durch die Fettkontamination nicht schwankt. Der dichtet auch noch zuätzlich ab was Gasschlupf vermindert und verhindert ein ankokeln des Pflasters. Nur fürs ''Ballern'' ists warscheinlich egal, ausser du verwendest eine sehr kleine Ladung wo ein bisschen Fett schon die halbe Ladung versaut.

Etwas ernster ists bei Schwarzpulverpatronen, wenn man ein Fettplättchen unterm Geschoss verwendet und die Patronen länger lagert kann es sein das das Fett ins Pulver kriecht. Auch da sollte man sehr wohl ein Kartonplättchen verwenden.

>Michael< hat geschrieben:Aber gehen würd's schon? Ich hab (in meiner Neugier) die Flasche schon geöffnet.... :violin:

Ich werde dich nicht dazu ermutigen, sollte dir was passieren mag ich nicht dran schuld sein. Aber siehs mal so - warum dieses Pulver verschwenden? Verkaufe es einem anderen Schützen der es für seine Steinschlossbüchse brauchen kann. Macht auch sicher keinen Spass eine Ladung zu verschiessen die möglicherweise gefährlich sein kann.
ICH würde es nicht machen.

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