Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

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Undertaker
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Undertaker » So 6. Jan 2013, 19:31

BigBen hat geschrieben:Leider werden aber mit solchen Begriffen Meinungen gemacht. Mir ist das alles eh relativ egal, ich komm aus einem Land indem die Wehrpflicht bereits abgeschafft ist und das eine relativ brauchbare (zumindest in Zahlen und Material *G*) Berufsarmee hat. Aber die Bevölkerung dort fürchtet sich dort nicht vor den Berufssoldaten, weil das immer noch dieselben Söhne, Brüder, Schwestern, Töchter usw. sind die sie auch zu Zeiten der Wehrpflicht waren. Hat aber vielleicht auch was mit der Mentalität und generellen Obrigkeitshörigkeit im jeweiligen Land zu tun.


Dieses Land wird wahrscheinlich auch andere/keine Erfahrungen mit Berufssoldaten gemacht haben. In Österreich haben sowohl 1848 wie auch 1934 Landeskinder ganz problemlos und im grossen Stil auf die eigene Bevölkerung geschossen.

PS: Bist du net aus dem Land, dass noch nie einen Krieg auf jener Seite beendet hat, an dem es ihn begonnen hat? :mrgreen:
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Grüße vom Undertaker

therion
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » So 6. Jan 2013, 19:42

nur wenn es zwei mal die Seiten gewechseln hat ;)

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » So 6. Jan 2013, 19:47

@BigBen,
Versteh' nicht ganz, was Du mir damit sagen willst, aber:
BigBen hat geschrieben:
  • wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen
.Na zu welchem Zweck tritt wohl jemand in einen solchen Beruf ein?
Daß er erfahren will, wie das Essen aus einer Gulaschkanone schmeckt? Oder ist nicht der Bestimmungszweck einer Armee, im Ernstfall Waffen anzuwenden, gegen wen auch immer?

Zurück zum Thema:
Mein Vorschlag für ein Heer:
Allgemeine Dienstpflicht für Burschen und Mädchen.
Solide Grundausbildung, damit sie im Ernstfall halbwegs wissen, wie sie bedrohliche Situationen überleben können.
Danach Ausbildung in Pionier- und Sanitätseinheiten für Ernstfälle im Kathastrophen- und Umweltschutzeinsatz. Damit verbunden völliger Verzicht auf Ausbildung in reinen Kampfeinheiten.
Wobei der Einsatz im Katastrophenfall verpflichtend sein müßte und nicht, wie bisher, auf freiwilliger Basis.

Unter diesen Umständen könnte ich mir sogar eine Eingliederung in eine europäische Truppe vorstellen, ohne die vielzitierte "immerwährende Neutralität" zu verletzen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » So 6. Jan 2013, 19:54

Noch mehr Staat, noch mehr Zwänge - will nicht wissen, wo wir da (wieder) enden.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » So 6. Jan 2013, 20:15

therion hat geschrieben:Noch mehr Staat, noch mehr Zwänge - will nicht wissen, wo wir da (wieder) enden.

Wenn Du gegen jeden Zwang bist, warum wanderst Du dann nicht auf die Fidschi-Inseln oder sonst wohin aus?
Ein geordnetes Staatswesen kann nur unter bestimmten Regeln funktionieren, ansonsten herrscht Anarchie.
Den Begriff Zwang könnte man ausdehen auf's Steuerzahlen und und und...
Bloß, wer erhält dann die Spitäler, Straßen, Brücken, Eisenbahnen usw.?
Wir könnten uns auch weigern, die Müllgebühren zu bezahlen und dann völlig zwangfrei im Mist ersticken.
So gesehen ist alles im Leben Zwang.

Ob Du jemals an einem sozialen Einsatz des Heeres mitgewirkt hast, weiß ich nicht. Ich schon. Waren zwar keine spektakulären Tätigkeiten. Es ging bei mir "nur" um die Schneeräumung in einem sehr harten Winter.
Das Echo an Dankbarkeit aus der Bevölkerung war derart herzlich, wie ich es vorher nie erleben durfte.
Den Spruch: "Geben macht seliger als Nehmen" habe damals erst wirklich begriffen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von savage3000 » So 6. Jan 2013, 20:19

++1

Bud Spencer

Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Bud Spencer » So 6. Jan 2013, 20:24

+1 obwohl ich das "auswandern" argument auch blöd finde. Weil es nicht konstruktiv ist. Speziell als waffenbesitzer sollte man von solcher polemik abstand halten.
"jeder soll nach seiner fasson seelig werden"
Manche finden halt die vorstellung von einem anarcho-kapitalistischen utopia wo der staat alles böse verkörpert toll.
Aber gut BTT

just vor fun
leben und sterben ist auch ein zwang. Was ist wenn eiin baby gar nicht geboren werden will. :lol:
Zuletzt geändert von Bud Spencer am So 6. Jan 2013, 20:30, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » So 6. Jan 2013, 20:24

@Heimwerker: Habe beim Heer lange genug gedient und bin noch immer dabei - habe ich oben auch geschrieben.
Wunderbar und ich stimmte Dir vollkommen zu zu Deinem letzten Satz. Wär halt schön wenns "freiwilliges Geben" wäre und nicht gezwungenes. Ich weiß nicht, ob Du ehrenhalber beim Sanitätswesen, beim Feuerwehrwesen oder bei einem der unzähligen Spendenvereine dabei bist, aber dort kannst Du genug "geben". Ich zumindest möchte mir nicht vorschreiben lassen müssen, wo ich wann zu geben habe.

Absolut richtig erkannt, auch Steuern sind ein Zwang. Hier gehts aber um die Wehrpflicht. Exkursionen zum Thema Steuern wären zwar durchaus interessant, aber haben hier nichts verloren.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » So 6. Jan 2013, 20:48

therion hat geschrieben:...Wunderbar und ich stimmte Dir vollkommen zu zu Deinem letzten Satz. Wär halt schön wenns "freiwilliges Geben" wäre und nicht gezwungenes.

Da stimme ich im GEgenzug Dir zu 100% zu.
Bloß, das wird's nicht spielen, denn seit Jahrzehnten ist es uns vollständig gelungen, den Götzen Mammon auf den Thron zu setzen und ihn anzubeten.
Da ist leider nicht mehr viel Raum für Hilfsbereitschaft geblieben.
Die Umwandlung in ein Berufsheer wird für unseren Staat auch schon rein finanziell nicht möglich sein. Ganz abgesehen von Gerät und technischer Ausrüstung, die wahrscheinlich hoffnungslos überaltert ist.
Allein die Personalkosten lassen mich beim bloßen Gedanken daran nachdenklich weden.
Keine Ahnung, wieviel Sold ein Präsenzdiener heutzutage bekommt und welcher Personalstand für ein Berufsheer erforderlich ist. Einem Berufssoldaten muß man sicher um ein Vielfaches mehr bezahlen.
Wie soll das finanziert werden? Durch eine "demokratische, zwangslose" Steuererhöhung?
Für eine Minitruppe, die im Ernstfall hoffentlich genug Truppentransporter hat, um schnell davonlaufen zu können?

Daher, Umwandlung in eine Kathastrophentruppe. Spart Geld und ist wenigstens sinnvoll.
Der Schwerpunkt Katastrophenhilfe steht doch auf den Fahnen aller Parlamentsparteien. Worauf warten wir dann noch?

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von trenck » So 6. Jan 2013, 20:50

BigBen hat geschrieben:Mir ist das alles eh relativ egal, ich komm aus einem Land indem die Wehrpflicht bereits abgeschafft ist und das eine relativ brauchbare (zumindest in Zahlen und Material *G*) Berufsarmee hat.


Die auch eifrig im Irakkrieg mitgemischt hat.

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Zuletzt geändert von trenck am So 6. Jan 2013, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Hinter ihrem Gerede von Diversität, Demokratie und Toleranz steckt nichts anderes als der unverhohlene Wunsch, Widerspruch, Kritik und schlussendlich die Freiheit selbst zu eliminieren."
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von trenck » So 6. Jan 2013, 20:52

heimwerker hat geschrieben:Mein Vorschlag für ein Heer:
Allgemeine Dienstpflicht für Burschen und Mädchen.
Solide Grundausbildung, damit sie im Ernstfall halbwegs wissen, wie sie bedrohliche Situationen überleben können.
Danach Ausbildung in Pionier- und Sanitätseinheiten für Ernstfälle im Kathastrophen- und Umweltschutzeinsatz. Damit verbunden völliger Verzicht auf Ausbildung in reinen Kampfeinheiten.
Wobei der Einsatz im Katastrophenfall verpflichtend sein müßte und nicht, wie bisher, auf freiwilliger Basis.

Unter diesen Umständen könnte ich mir sogar eine Eingliederung in eine europäische Truppe vorstellen, ohne die vielzitierte "immerwährende Neutralität" zu verletzen.


Tolle Idee. Da hat man das schlechteste aus zwei Welten: Zwang für die Bevölkerung und totale Unterordnung unter die EUdSSR.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » So 6. Jan 2013, 20:56

@HW: Arguemente die mit "jeder" beginnen sind sehr leicht zu entkräften, da man nur ein Beispiel nennen muss, um die gesamte Argumentation zu kippen. Ich jedenfalls kenne mehrere Menschen die nicht "auch" von staatlichen Strukturen porfitiert haben sondern eher im Gegenteil.

Falls Du verheiratet bist kannst Du Deine Frau gerne zur freiwilligen Feuerwehr schicken und sie dort für die Allgemeinheit hackeln lassen, oder endet dort die Zwangsbereitschaft, wenn es plötzlich nicht mehr um irgendwelche jungen Bruschen geht, zu denen man keinerlei Bezug hat und sie daher gerne mittels Wahl zwangsverpflichtet?

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Das_Frettchen » So 6. Jan 2013, 21:08

woolf hat geschrieben:Ja, ich bekenne ich als einer der menschenrechtsverachtenden Befürworter der modernen Sklaverei in Form des GWD! Das ganze Leben ist nämlich bestimmt von Zwang. Die Gesellschaft, in der es keinerlei Zwang gibt, außer der Wehrpflicht, so dass deren Abschaffung der letzte Schritt zur vollkommen Glückseligkeit des libertären Geistes wäre, möge man mir bitte zeigen.





STEUERZWANG SCHULZWANG MEINUNGSZWANG WEHRDIENSTZWANG GESETZESZWÄNGE ...


Wir Leben eh schon in einer Zwangsgesellschaft also sollten wir diese wenn es irgendwie möglich ist reduzieren.

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