Der eingangs verlinkte Artikel war ja wohl humoristisch gemeint (zur Sicherheit auch so gekennzeichnet) und bezieht sich mit Ironie auf New York, wo das ja anscheinend tatsächlich gemacht wurde. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo auch die Freiheitsstatue ihr Dasein fristet.
Dass so ein Vorgehen (ich meine New York, nicht den Artikel

) mit Rechtsstaatlichkeit wohl nichts mehr zu tun hat, wird vermutlich nach einer kleinen Nachdenkpause jedem denkenden Menschen glasklar sein. Selbst die da und dort gepflogene (und durchaus aus der Perspektive von potentiellen Opfern sowie deren Eltern verständliche) Praxis der Veröffentlichung von Straftätern (m.W.n. Sexualstraftätern), die ihre Gefängnisstrafe abgesessen haben, erscheint mir fragwürdig. Zumal eine solche Stigmatisierung die (ehemaligen) Täter an den äußersten Rand der Gesellschaft drückt. Darüber hinaus stellt es ganz offen die Tilgung eines Verbrechens (durch welche Strafe auch immer) in Frage. Wenn der Staat schon Täter in die Freiheit zurücklässt, obwohl Anlass zur Sorge besteht, dass dieser immer noch eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt: Berufsverbote bei einschlägigen (Vor-)Strafen und regelmäßige Kontrollen etc. erscheinen mir da der sinnvollere Weg, wenn man Wiederholungstaten möglichst reduzieren will (btw. zur Gänze wird so ein Risiko nicht vermeidbar sein, wenn man von - tatsächlich - lebenslangen Gefängnisstrafen oder im worst case der Todesstrafe absieht). Das bedeutet aber nicht, dass JEDER darüber bescheid wissen soll. Was die Behörden, Ärzt, Anwälte, Notare usw. über ihre Kunden/Klienten/... wissen, ist nicht für jeden Bürger bestimmt.
Aber bei "Gun Ownership" geht's ja auch nicht um Verbrechen, sondern um (noch) völlig gesetzeskonforme Verhaltensweisen. Eine öffentlich einsehbare Liste/Karte der Besitzer ILLEGALER Waffen wäre mal eine interessante Alternative.

Als nächster Schritt wäre auch eine Veröffentlichung der Nutzer von Online-Pornografie denkbar. Sehr einfach herauszufinden über den ISP.
Aber im Zeitalter der Null-Privatsphären-Facebook-Generation haben es Kritiker schwer, die meinen, dass es keine Sau was angeht, was der Einzelne im Einklang mit den geltenden Gesetzen so treibt. Und der Spruch "Wer nichts zu verbergen hat, braucht ja auch nichts befürchten" ist eine Beispiel für eine gefährliche Beweislastumkehr. Besser wäre: "Niemand braucht etwas zu veröffentlichen, wenn es es nicht will". Punkt.