Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
- Fangschuss
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Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
[quote="birdofprey"]@Fangschuss:
Danke dir für deine Antwort!
Darf ich ebenfalls nach deiner genauen Rezeptur fragen?
Hi!
20 Schuss dann mechanische Reinigung (nicht nur wischen sondern auch Bürste) + chemische Reinigung Robla Solo...
20 Schuss gleicher Vorgang.
10 bis 20 Schuss noch mal der Vorgang.
Wieso das Ganze: Nach der Bearbeitung des Laufs könnten haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sein (u.a. geschnittener Lauf -> Grat), die sich aber nur durch den Schuss lösen. Wenn da was durch die Produktion im Lauf ist und auf das drauf geschossen wird, dann leidet die innere [gehonte] Oberfläche und die Züge.
Edit: Vielleicht kennt Ihr den Effekt, wenn sich Späne nach Belastung in eine Passung schmieren. die liegen dann auf und zertören die innere Oberfläche - Oft bei duktilen Material gesehen (VA, Kupfer)...Drücken mitunter die Oberfläche ein...
Danke dir für deine Antwort!
Darf ich ebenfalls nach deiner genauen Rezeptur fragen?
Hi!
20 Schuss dann mechanische Reinigung (nicht nur wischen sondern auch Bürste) + chemische Reinigung Robla Solo...
20 Schuss gleicher Vorgang.
10 bis 20 Schuss noch mal der Vorgang.
Wieso das Ganze: Nach der Bearbeitung des Laufs könnten haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sein (u.a. geschnittener Lauf -> Grat), die sich aber nur durch den Schuss lösen. Wenn da was durch die Produktion im Lauf ist und auf das drauf geschossen wird, dann leidet die innere [gehonte] Oberfläche und die Züge.
Edit: Vielleicht kennt Ihr den Effekt, wenn sich Späne nach Belastung in eine Passung schmieren. die liegen dann auf und zertören die innere Oberfläche - Oft bei duktilen Material gesehen (VA, Kupfer)...Drücken mitunter die Oberfläche ein...
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Fangschuss hat geschrieben:....
Wieso das Ganze: Nach der Bearbeitung des Laufs könnten haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sein (u.a. geschnittener Lauf -> Grat), die sich aber nur durch den Schuss lösen. Wenn da was durch die Produktion im Lauf ist und auf das drauf geschossen wird, dann leidet die innere [gehonte] Oberfläche und die Züge.
.....
Wenn mein Lauf innen gehont ist und haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sind, dann bekommt der Hersteller den Lauf um die Ohren ge...... - Entschuldigung.
Beim Einschießen geht es doch darum, dass der Lauf schön glatt wird und es wird hunderte Methoden geben. Wenn ich auf einen wunderschön glatten hochpräzisen Lauf stünde, ließe ich mir diesen von Hand läppen und dabei einen kleinen feinen Konus in die Mündung läppen.
Alex
- birdofprey
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Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
@all:
Danke für eure Beiträge!!
Offensichtlich doch ein Thema, das auch diesseits des Atlantiks recht kontrovers diskutiert wird!
Herzlichen Dank auch für die angeführten bzw. nachgereichten Rezepte!!
Bin auf weitere Meinungen, Ansätze und Erfahrungswerte zum Thema gespannt!
Danke für eure Beiträge!!
Offensichtlich doch ein Thema, das auch diesseits des Atlantiks recht kontrovers diskutiert wird!
Herzlichen Dank auch für die angeführten bzw. nachgereichten Rezepte!!
Bin auf weitere Meinungen, Ansätze und Erfahrungswerte zum Thema gespannt!
"There is a beast in ever man and it stirs when you put a sword in his hand ..." GoT
- kemira
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Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Xandl hat geschrieben:Wenn ich auf einen wunderschön glatten hochpräzisen Lauf stünde, ließe ich mir diesen von Hand läppen und dabei einen kleinen feinen Konus in die Mündung läppen.
+1
illegitimi non carborundum
...the Brotherhood of Blackpowder...
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Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Raven hat geschrieben:Das is son Hilfts nix so schadets nix Ding..
Es ist ja an sich nicht schlecht, etvaige Abriebe nach jedem Schuß zu entfernen. ..
Bis man dann n gutes Gefühl hat..
Bspw beschreibt auf Youtube "Tiborasaurus Rex" wie er das macht.. Ein Mann, der ne Bierdose auf nen Kilometer entfernung beim ERSTEN!! Schuß treffen kann.. Ich mein.. Wenns der nicht weiss - wer dann??
Schadet doch nicht den Lauf zu reinigen, Mal durchzupeilen. Zu schauen ob alles OK ist. Keine Herstellungsfehler etc...
Bei meiner .223 -
Ölpatch durch, Boresnake trocken 3-4x durch - Schuß - Das ganze noch 5x.
Dann ne 5er Serie und wieder reinigen und abkühlen. Alle Schrauben checken etc.. Is ja nix schlimmes![]()
Bei Halbautos in KK kann ich das für die Mechanik bestätigen. Die liefen auch erst nach der einen oder anderen Packung und anschließendem Polish und Reinigung wirklich rund...
Ist aber in dem Sinne kein Break in..
Das was du gemacht hast, ist aber kein "break in" - das ist das kleine Schonprogramm dazu

Ich würde den Aufwand bei einer Benchrest gun machen aber nicht bei einer Tikka, Howa, Rem... man muss ja auch einen Stand haben wo man putzen darf und eine Pauschale denn bei aller Liebe bei 20 € die Stunde würde ich nicht nach jedem Schuss das Vollprogramm machen

Ich ziehe bei meinen nur einen Ölpatch durch und die Snake, alle 5 Schuss und die Waffe wird am Anfang nicht heiß geschossen. Dann gibts auch eine chemische Reinigung.
Obs was bringt? keine Ahnung, ich hatte noch nie ein schlecht schießendes Gewehr
lg
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)
- Fangschuss
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Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Xandl hat geschrieben:Fangschuss hat geschrieben:....
Wieso das Ganze: Nach der Bearbeitung des Laufs könnten haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sein (u.a. geschnittener Lauf -> Grat), die sich aber nur durch den Schuss lösen. Wenn da was durch die Produktion im Lauf ist und auf das drauf geschossen wird, dann leidet die innere [gehonte] Oberfläche und die Züge.
.....
Wenn mein Lauf innen gehont ist und haltbare Reste der Bearbeitung im Lauf sind, dann bekommt der Hersteller den Lauf um die Ohren ge...... - Entschuldigung.
Beim Einschießen geht es doch darum, dass der Lauf schön glatt wird und es wird hunderte Methoden geben. Wenn ich auf einen wunderschön glatten hochpräzisen Lauf stünde, ließe ich mir diesen von Hand läppen und dabei einen kleinen feinen Konus in die Mündung läppen.
Alex
Die Laufbohrung ist gehont, erst dann wird der Dorn eingesetzt. Diese "Reste" sind der erste gröbere "Abrieb" (da der Lauf sich ja in der ersten Zeit stärker einstellt, diese Kurve flacht mit der Belastung exponentiell ab).
Schön glatt ist er, wenn er gehont "bleibt".
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
birdofprey hat geschrieben:@oe6odd: Danke für deine Antwort!
Darf man erfahren was für eine Rezeptur (also welche Schuss-Putz-Zyklen) du für diesen Prozess gewählt hast bzw. womit du die besten Erfahrungen gemacht hast?
Herzlichen Dank vorab!!
1 bum putz
1 bum putz
3 bum putz
3 bum putz
5 bum putz
5 bum putz
10 bum putz
so etwa .Reinige meine Läufe nach jeden schiessen .
Reicht sicher,denn der Lauf wird meiner Meinung nach erst nach 100-200 Schuß optimal.
-
- 9mm Para
- Beiträge: 36
- Registriert: Di 29. Okt 2013, 22:12
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Liebe Kollegen,
bei Licht betrachtet weiss doch keiner genau wie wie sein Lauf wirklich beschaffen ist.
Wer kennt schon genau das Material, die Wärmebehandlung und wie die Fertigung bei welchen Parametern im Detail stattfindet?
Und wenn schon, dann weiss man sicher nicht ob der Lauf den man in der Hand hat jetzt an der oberen geometrischen Toleranzgrenze oder an der unteren liegt. Und auch nicht bei welchem der Maße. Oder ob er gerade der letzte Lauf vor dem Werkzeugwechsel war oder der erste danach.
Von den Toleranzen der Wärmebehandlug und den Rauhigkeiten im Lauf gar nicht zu reden und von Unterschieden Hersteller gleich gar nicht.
Diese break in Methoden sind Voodoo allererster Güte. An sowas glaubt doch kein Mensch - siehe Gründe oben.
lg
ohmygodhotsprings
bei Licht betrachtet weiss doch keiner genau wie wie sein Lauf wirklich beschaffen ist.
Wer kennt schon genau das Material, die Wärmebehandlung und wie die Fertigung bei welchen Parametern im Detail stattfindet?
Und wenn schon, dann weiss man sicher nicht ob der Lauf den man in der Hand hat jetzt an der oberen geometrischen Toleranzgrenze oder an der unteren liegt. Und auch nicht bei welchem der Maße. Oder ob er gerade der letzte Lauf vor dem Werkzeugwechsel war oder der erste danach.
Von den Toleranzen der Wärmebehandlug und den Rauhigkeiten im Lauf gar nicht zu reden und von Unterschieden Hersteller gleich gar nicht.
Diese break in Methoden sind Voodoo allererster Güte. An sowas glaubt doch kein Mensch - siehe Gründe oben.
lg
ohmygodhotsprings
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
Danke Glaubensgenosse! 
Meiner Erfahrung nach - und ich hab mittlerweile selbst Einiges probiert, gesehen und bei anderen Leuten miterlebt - ist das Break-in zu 99,999% der Fälle dazu da ein reines Gewissen zu haben, da man ja alles Menschenmögliche für maximale Präzision gemacht hat. Ich selbst bin mittlerweile soweit, dass ich weniger statt öfter reinige, egal ob alter oder nuer Lauf...weil meine Läufe bisher von Haus aus super zusammengeschossen habe und die Schussleistung mit zuviel Putzen bzw. bei zu sauberen Läufe merklich nachgelassen hat. Also ein bissl Ablagerung im Lauf - egal ob neu oder alt - ist vielleicht garkein Fehler.

Meiner Erfahrung nach - und ich hab mittlerweile selbst Einiges probiert, gesehen und bei anderen Leuten miterlebt - ist das Break-in zu 99,999% der Fälle dazu da ein reines Gewissen zu haben, da man ja alles Menschenmögliche für maximale Präzision gemacht hat. Ich selbst bin mittlerweile soweit, dass ich weniger statt öfter reinige, egal ob alter oder nuer Lauf...weil meine Läufe bisher von Haus aus super zusammengeschossen habe und die Schussleistung mit zuviel Putzen bzw. bei zu sauberen Läufe merklich nachgelassen hat. Also ein bissl Ablagerung im Lauf - egal ob neu oder alt - ist vielleicht garkein Fehler.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
hey Folks,
bei Läufen/Waffen von der Stange ist das völlig Blunzen ob du das machst oder nicht, aber bei all meinen Custom Läufen, die ja bekanntlich handgeläppt sind tu ich mir dieses Prozedere schon an, aber nur bei denen die spanabhebend, sprich von Border, Krieger etc., gefertigt sind.
Diese Läufe kosten aber schon als Rohling fast so viel wie ein ganzes Gewehr!
So hab ich das bis jetzt gehalten und es hat tadellos funktioniert! ich verwende dieses Prozedere http://www.riflebarrels.com/support/cen ... enance.htm
lg
Bertl
bei Läufen/Waffen von der Stange ist das völlig Blunzen ob du das machst oder nicht, aber bei all meinen Custom Läufen, die ja bekanntlich handgeläppt sind tu ich mir dieses Prozedere schon an, aber nur bei denen die spanabhebend, sprich von Border, Krieger etc., gefertigt sind.
Diese Läufe kosten aber schon als Rohling fast so viel wie ein ganzes Gewehr!
So hab ich das bis jetzt gehalten und es hat tadellos funktioniert! ich verwende dieses Prozedere http://www.riflebarrels.com/support/cen ... enance.htm
lg
Bertl
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
@WSM Bertl
Es wäre halt interessant gewesen wenn du es jemals ohne probiert hättest ...
Laufstahl ist 5-6 Mal härter als der Mantel vom Geschoss, 50 Schuss mehr oder weniger sind für den Lauf ziemlich egal, meiner Meinung nach macht sich maximal der Geschossabrieb bemerkbar. Ich habe mal einen Lauf chemisch gereinigt, danach hat das Gewehr für 10-20 Schuss woanders hingeschossen als sonst, nach den 10-20 Schuss hats wieder Fleck geschossen, seit dem hab ich nie mehr irgendwas chemisch gereinigt, das Gewehr schießt immer noch dahin wo es soll und ich halte diese ganzen Spezialreinigungs- und Schmiermittel für völligen Blödsinn
Es wäre halt interessant gewesen wenn du es jemals ohne probiert hättest ...
Laufstahl ist 5-6 Mal härter als der Mantel vom Geschoss, 50 Schuss mehr oder weniger sind für den Lauf ziemlich egal, meiner Meinung nach macht sich maximal der Geschossabrieb bemerkbar. Ich habe mal einen Lauf chemisch gereinigt, danach hat das Gewehr für 10-20 Schuss woanders hingeschossen als sonst, nach den 10-20 Schuss hats wieder Fleck geschossen, seit dem hab ich nie mehr irgendwas chemisch gereinigt, das Gewehr schießt immer noch dahin wo es soll und ich halte diese ganzen Spezialreinigungs- und Schmiermittel für völligen Blödsinn

Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
yoda hat geschrieben:@WSM Bertl
Es wäre halt interessant gewesen wenn du es jemals ohne probiert hättest ...
Laufstahl ist 5-6 Mal härter als der Mantel vom Geschoss, 50 Schuss mehr oder weniger sind für den Lauf ziemlich egal, meiner Meinung nach macht sich maximal der Geschossabrieb bemerkbar. Ich habe mal einen Lauf chemisch gereinigt, danach hat das Gewehr für 10-20 Schuss woanders hingeschossen als sonst, nach den 10-20 Schuss hats wieder Fleck geschossen, seit dem hab ich nie mehr irgendwas chemisch gereinigt, das Gewehr schießt immer noch dahin wo es soll und ich halte diese ganzen Spezialreinigungs- und Schmiermittel für völligen Blödsinn
Geb dir vollkommen Recht. Ist auch meine Erfahrung.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin (1706 - 1790)
Benjamin Franklin (1706 - 1790)
- Fangschuss
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- Beiträge: 1508
- Registriert: Sa 29. Okt 2011, 12:23
- Wohnort: Steiermark
Re: Lauf "einbrechen" oder "breaking in the barrel" ...
woolf hat geschrieben:Ich versteh ja, dass ein Lauf nach einer chemischen Komplettreinigung oder wenn er Frisch aus der Fabrik kommt einige Schuss braucht, bis sich ein Gleichgewicht an Abrieb eingestellt hat und die volle Präzision erreicht ist, aber wozu das Prozedere mit Schießen, Putzen, Schießen, Putzen usw.?
Wenn es darum geht dass sich eventueller Abrieb aus Graten nicht in den Lauf einarbeitet, dann ist das bei einer Serienwaffe zu 99% sowieso schon beim erstellen des Werkschussbildes, beim Beschuss oder beim Einschießen durch den Büchsenmacher passiert. Denn weder der Hersteller, das Beschussamt noch der Büchser werden sich die Arbeit mit dem Reinigungsprozedere antun.
Aber wenns Spaß macht und das Gewissen beruhigt, warum nicht? Schaden kanns ja sicher nicht.
Aber zu welchem Zeitpunkt (Intervall) ist die stärkste/höchste Veränderung in der Präzision des Laufs durch die geringste Anzahl an abgegebenen Schüssen zu erwarten (Gradient)? Dieser Punkt ist eindeutig zwischen 1 und 250 irgendwo. Und ist das nur durch Tombak?