Geschosse gießen

[Samy]

Hy!

Da ich vor kurzer Zeit zum selber laden angefangen hab, und daran sehr viel Spaß habe,
will ich nun auch Geschosse gießen.
Das Equipment kauf ich gerade zusammen und ich hoffe bald starten zu können.
Was mich nun schwer interresiert, da ich zwar etliches gehört hab (viele sagen es gehd, andre ned)
wie ihr das so seht mit dem Blei. Ich hab etliche bleiplatten aus alten Autobatterien rumliegen.
Kann ich das Blei so verwenden? Ich hab gehört, dass dieses eher auf der härteren Seite zuhause ist.
Hat damit vlt jemand erfahrung?

Auch über den ein oder anderen kleinen Insidertipp zum thema gießen würd ich mich freuen.

Beste Grüße und scho jetz ein schallendes Danke für alle Antworten.

[Raven]

Der Grundthenor ist, Es entstehen viele Giftstoffe - Bleisalze dabei...
Und die Umwandlung des Blei-Oxyds in Blei mittels Kohlestaub bei Niedertemperatur - sprich Kohlenmonoxyd-Reduktionsverfahren is relativ knifflig..

Es ist ja das gepresste Blei-Oxyd das den Akku ausmacht. Nicht das Blei.
Reines Blei bildet nur das Trägergitter für das Bleioxyd..

Und Bleioxyd ist in seiner Reinform hochgiftig. Man kann das bspw Wein beimischen, dann schmeckt der Süß, aber dann gehts einem wie den alten Römern - Bleivergiftung....



Das dann anschließend unter Beigabe von anderen Materialien auf die richtige Härte zu bringen ist schon möglich..

[Senf]

So wie Raven es schon gesagt hat Die Platten aus einem entladenen Akku sind kein reines metallisches Blei, nur die Anschlussfahnen sind metallisches Blei. Im entladenen Zustand ist das soweit ich weiß Bleisulfat, wenn du das schmilzt dann werden dir Schwefelverbindungen in die Umgebung entweichen. Ist eher nicht so gesundheitsfördernd. Der User Schraubermani hat auf seiner Webseite http://www.bleigeschosse.com allerdings Blei aus Kugelfängen im Sortiment. Ist vlt eine bessere Wahl.

[Piet]

Meine Vorredner haben Recht.
AAAber,wenn du den ersten Guß (zum Reinigen) des Bleies im Freien machst und die Nase nicht über den Topf hälst pasiert nix.Windrichtung beachten und mit längerer Kelle aus dem Topf schöpfen.Barren giessen.
Piet

[>Michael<]

Härten geht mit Antimon, das ist aber brutal giftig. Wenn ich giesse, dann giesse ich gleich 500-1000 Stk., und das mit einem ABC Anzug und einer Vollschutzmaske mit P3 Filter. Der kostet € 25 und filtert die Dämpfe über mehrere Stunden raus.
Wenn man den Luxus nicht hat das man es im Freien machen kann dann ist zumindest eine Vollschutzmaske zwingend erforderlich.

[Senf]

Naja a soa happige Angelegenheit ist das auch wieder nicht.
Kompaktes metallisches Blei ist für den Menschen ungefährlich weil es nicht durch die Hautbarriere diffundiert.

Bleidämpfe entstehn erst bei gehobenen Temperaturen, es schmilzt ja bei ca. 330°C.
Wennst das Blei nicht kochend (ca. 1750°C) vergießt dann brauchst nur net im Luftzug sitzen, net regelmäßig Gießen und dir danach nicht die Finger oder ähnliches ablutschen.

[>Michael<]

Ich kenne einen Schützen aus Deutschland der seine Geschosse giesst, rein aus Neugierde hat er sich testen lassen (bzw. seine Haarprobe), der Bleiwert war bei Ihm ums 3.5-fache höher als der Grenzwert. Und der schiesst an einem Freiluftstand.
Also lieber auf der sicheren Seite sein und sich schützen, besonders wenn man mal mehrere Stunden giesst.

[Senf]

Das muss aber nichts mitn gießen zu tun haben. Das meiste Blei nimmt man durch die Nahrung auf. Wennst zb gern Thunfisch isst, dann is das schon eine erhebliche Bleiquelle, so wie übrigens jedes Tier das in gehobenen Positionen der Nahrungskette ist. Eine weitere Bleiquelle ist der Hausbrand(=Rauch vom Heizen) und die Müllverbrennung. Ausserdem sind techn. verwendete Bleiverbindungen (Lötmetalle, usw. Antiklopfmittel Tretraethylblei ist ja mittlerweile verboten) wesentlich gefährlicher weil sie nicht nur durch Verschlucken oder Einatmen aufgenommen werden können.

Vlt hat dein Schützenkollege einen Job in dem er viel mit irgendwelchen anderen Bleiquellen in Kontakt kommt, oder isst gern Fisch, oder wohnt in einer Gegend wo durch Wetterlage usw. noch andere Bleiquellen vorhanden sind. Ich will damit nicht die latente Gefahr herunterspielen, aber ich kann mir halt nicht vorstellen, dass das "normale" vergießen von Blei ein Hauptgrund für eine erhöhte Bleikonzentration ist. Haarproben sind m.M.n eher problematisch bzw. bedingt Aussagekräftig, da ja Haare feinste Stäube und auch Aerosole relativ gut Filtern.

Das sind halt alles schon sehr vage Überlegungen meinerseits, weil ich ja weder Ihn noch seine Umgebung kenne. Ich find nur, dass man nicht immer gleich ein Damoklesschwert heraufbeschwören sollt. Ich ess auch gern Thunfisch und mach mir keine Sorgen wegen dem Blei, auch wenn ich relativ gut drüber Bescheid weiß.

[Reiflinger]

Zum Thema Gefährlichkeit von Blei: Allein wenn man regelmässig Zigaretten raucht ist das aufgrund des Bleigehalts im Rauch um Vieles gefährlicher als wenn man im Freien oder unter einem Abzug Blei schmilzt.

Ich würde das Material aus den Autobatterien zumindest am Anfang meiden und mit Material aus dem Kugelfang arbeiten oder etwas zukaufen. Das Gießen ist auch so schon als Beginner kniffelig genug, und verarbeiten kannste es später immer noch.