Tuning/ "Updating" einer 1911

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
Freiwild
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2144
Registriert: So 9. Mai 2010, 16:45

Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Mo 17. Feb 2014, 23:20

Liebe Forengemeinde!

Da ich mit meiner vor wenigen Jahren gekauften Kimber TLE/RL II auf Grund des Rails bei keinen dynamischen Wettbewerben mitschießen kann, habe ich mir heute eine Kimber Gold Match II gekauft und verscherble meine TLE/RL II (kein Verkaufsthread so weit, da ich schon Interessenten habe).

Die Gold Match hat kaum Gebrauchsspuren und funktioniert gut, trotzdem gibt es Dinge, die mir nicht gefallen und die ich ändern möchte:

- Bushing hat zu viel Spiel im Schlitten (0,5-1 mm)
- Lauf hat im Bushing zu viel Spiel, da überhaupt bemerkbares Spiel
- Lauf hat im Bushing im Schlitten montiert Spiel.

Habe die Toleranzen mit meiner neuwertigen TLE/ RL II verglichen, und sie sind bei der Gebrauchten doch größer.

Da sich diese Eigenschaften negativ auf die Lebensdauer der Waffe schlagen, möchte ich ein neues Bushing einpassen lassen, wird wohl beim Pinter geschehen.

Was hält ihr vom Briley Bushing, ist das bei jemandem hier verbaut?

Bild

Sieht auch sehr stimmig aus:

Bild

Oder gibt's doch "besseres"?

Der Schlitten ist auf den Seiten sowie das ganze Griffstück hochglanzbrünniert, was mir nicht besonders zusagt. Ich habe den matten, schwarzen look lieber.

Was haltet ihr für klüger, die Brünnierung zu entfernen und mit Duracoat/ Creakote zu arbeiten oder die ggst. Flächen sandzustrahlen und dann zu brünnieren?

Fragen über Fragen..

Danke Euch im Voraus,
FW
" If the hammer is the only tool of people, they treat everything like a nail."

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5868
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von yoda » Di 18. Feb 2014, 08:23

Ich würde mir bei brownells ein Bushing mit Übermass holen und das dann anpassen (lassen), da gibts welche die sind absichtlich so gross dass sie in keine 1911 passen eben damit man sie perfekt anpassen kann.

Benutzeravatar
hungarus_old
Supporter 7,62x54R
Supporter 7,62x54R
Beiträge: 1674
Registriert: Mo 31. Mai 2010, 08:05
Wohnort:

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 08:38

@Yoda

Man muss aufpassen das auch das Lauf-Loch übergröße (in dem Fall zu Eng) hat. Es Hilft nichs wenn das Bushing fest am Verschluss ist, aber der Lauf wackelt.
Wenn ich mich nicht irre und richtig errinere, wird der Lauf ans Bushing angepasst (Also Lauf hat Übergröße). Deshalb haben die Bushings IMO ein genormtes Loch.
Also aufpassen, was man bestellt - sonst zahlt man zwei Mal.

PS: @Freiwild.
Bist du dir sicher, dass der Lauf im Bushing spiel hat? Ein Wackeln (eher nach vorn und zurück anstatt oben-unten) ist auch durch falsch-lange oder gar kaputte Kettenglieder möglich (Wenn er nicht ordentlich verriegelt, weil z.B. zu kurz ist)

PPS: über die Briley Bushings habe ich nichts glechtes gehört aus den Ami-Foren, werden auch empfohlen wegen den Inserts.

Benutzeravatar
doc steel
MUSCLEGUNNER
MUSCLEGUNNER
Beiträge: 11210
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:02
Wohnort: Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist Und das ist immer Delmenhorst

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von doc steel » Di 18. Feb 2014, 09:19

nix!
der mayerl hats mir zwar einmal empfohlen, wie ich angefragt habe,
jedoch hab ich dann einen anderen büma gefunden der mir die gun veredelt hat der davon gar nichts hielt.
ich glaub, dass dieser spherical einsatz im bushing in erster linie ein verkaufsargument ist und
zweitens ist es m.m. nach ein beweglicher teil mehr der spiel bekommen kann.
ein klassisches bushing im übermaß, vom büma angepasst ist durch nix zu ersetzen.

falls deine gold match ein gebrauchtkauf ist, solltest du auf alle fälle wie hungarus sagt, das kettenglied kontrollieren lassen und ggf. ein neues einpassen lassen.
denn dass die teile so spiel haben sollte grad bei einer gold match eher nicht sein.

Raudi
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 252
Registriert: Mo 1. Okt 2012, 16:07

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 10:26

BITTE, BITTE, BITTE hörts auf damit zu empfehlen das Kettenglied zum verriegeln zu vergenußzwergeln! Wenn ich das schon höre oder lese kriege ich Magenkrämpfe. Das Kettenglied dient zum Entriegeln. Zum Verriegeln sind die Lugs und der Barrelhood da!

Was das Spherical Bushing betrifft: Sinn der Sache ist an und für sich, das Leben des Büchsers zu vereinfachen. Bringen tut es gegenüber einem korrekt eingepaßten Bushing nichts, aber: Ist der Büchser fachlich ein wenig untermotorisiert, ist es eine gute Lösung da er nicht Gefahr läuft den Lauf unter Spannung zu setzen und das Freistellen zum Abkippen wegfällt. Ob es Sinn macht? Kommt darauf an wie gut der Büchser ist...

Freiwild
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2144
Registriert: So 9. Mai 2010, 16:45

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Di 18. Feb 2014, 10:30

Spitze - Danke für den wichtigen Input, denn ich habe von den 1911ern einfach noch zu wenig Ahnung.

Auf welche Teile sollte ich noch Augenmerk legen?

Und Sch...dreck, mit mehr als einem auszutauschenden Teil habe ich nicht gerechnet.

Sprechen solche Mängel generell für eine hohe Schussbelastung und/oder hat Kimber die Pistole schon bei der Fertigung verhunzt?

Die "Verschlussrillen"(kenne den Fachbegriff nicht) am Lauf sind jedenfalls scharfkantig, das Lager oben an der Oberfläche sowie der restl. Lauf nur minimal abgeschürft, so weit ich weiß dürfte also noch kein Schaden entstanden sein.

Wg Briley- Bushing, fand's einfach optisch ansprechender, einen Vorteil ggü. gewöhnlichen Bushings habe ich mir nicht erhofft.

In Wien kommt da wohl nur der Pinter in Frage, oder gibts noch andere Tips? Gerne auch via PN.

Wie hoch schätzt Ihr Daumen x Pi die Kosten für die "Kur"? Mit Briley Bushing, ev. Kettenglied (ohne Hokus- Pokus) & Einpassen?

Dank & Gruß,
FW



Mit Tapatalk gesendet.
" If the hammer is the only tool of people, they treat everything like a nail."

Benutzeravatar
hungarus_old
Supporter 7,62x54R
Supporter 7,62x54R
Beiträge: 1674
Registriert: Mo 31. Mai 2010, 08:05
Wohnort:

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 10:47

@Raudi:

er solle es ja nur Kontrollieren. Gibt leider Büchser die tauschen das auf Verdacht gegen Längere/Kürzere... Da sollte man selber nie herumdoktern!!! (außer man weiß was man abmessen muss usw...) Und das Kettenglieg hat serwohl was mit dem Verriegeln zu tun, nähmlich in der Höhe und Postition der Warzen in den Vertiefungen.

@FW: Brings es zum Pinter, bevor du dir etwas bestellst. Der sagt dir dann, was du brauchst. Und der kennt sich wirklich damit aus; Nicht so wie wir hier :lol:

Raudi
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 252
Registriert: Mo 1. Okt 2012, 16:07

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 11:42

hungarus hat geschrieben:@Raudi:

er solle es ja nur Kontrollieren. Gibt leider Büchser die tauschen das auf Verdacht gegen Längere/Kürzere... Da sollte man selber nie herumdoktern!!! (außer man weiß was man abmessen muss usw...) Und das Kettenglieg hat serwohl was mit dem Verriegeln zu tun, nähmlich in der Höhe und Postition der Warzen in den Vertiefungen.

@FW: Brings es zum Pinter, bevor du dir etwas bestellst. Der sagt dir dann, was du brauchst. Und der kennt sich wirklich damit aus; Nicht so wie wir hier :lol:


Genau da liegt der Denkfehler. Das Kettenglied SOLL NICHT die Höhe der Warzen in den Verriegelungen bestimmen. Das sollen die unteren Laufhaken machen! Dafür sind sie da. Natürlich gibt es Pfuscher, die bei einem Lauf bei dem die unteren Laufhaken untermaßig sind, das mit einem längeren Kettenglied wettmachen wollen. Aber das ist Pfusch und nicht haltbar. Ist der Lauf nicht spielfrei, muß er aufgeschweißt und nachgeschnitten werden oder man paßt einen neuen Lauf ein. Das mag dann auch ein längeres Kettenglied notwendig machen (meist mit ovalem Loch um das Timing zu gewährleisten), aber nur das längere Kettenglied ist eine Käselösung.

Der Grund ist der folgende: Das Kettenglied steht im verriegelten Zustand nicht senkrecht sondern leicht nach vorne geneigt. Macht man es jetzt so lange, daß der Lauf weiter nach oben gedrückt wird, dann ist das Kettenglied eigentlich schon zu lang. Denn sobald der Lauf nach hinten fährt, muß das Kettenglied durch die senkrechte Position durch. Dafür ist es aber dann zu lang und bekommt viel zuviel Druck. Und dann bricht es irgendwann. Das ist im übrigen auch der Grund warum viele Kettenglieder ovale Löcher haben, um es für das Zurückfahren freizustellen, aber dann drückt es eben in der vorderen Position nicht mehr nach oben.

Benutzeravatar
hungarus_old
Supporter 7,62x54R
Supporter 7,62x54R
Beiträge: 1674
Registriert: Mo 31. Mai 2010, 08:05
Wohnort:

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 11:48

Nochmals. Ich sagte nicht das man mit dem Kettenglied was einstellen sollte. Ich sagte nur das es auswirkungen drauf hat. Vieleicht habe ich es so mies Formuliert das du was anderes verstanden hast. Der Lauf hat nur eine Gültige Position zum Verschluss hin im Veriegelten zustand. Der wird mit dem Kettenglied erreicht. Deshalb, wie du sagst, sollte man an dem nichts Pfuschen. Jegliche änderung am Kettengliedim Optimal zustand ist verschlimmbessern.

Xandl
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 791
Registriert: Fr 9. Sep 2011, 14:59

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Xandl » Di 18. Feb 2014, 11:54

[quote="hungarus"].....Der Lauf hat nur eine Gültige Position zum Verschluss hin im Veriegelten zustand. Der wird mit dem Kettenglied erreicht. ...../quote]

Nein!

Die Fabel von der Verriegelung mittels Kettenglieds hält sich verflucht nochmal beständig.
Das Scheißding steuert das Abkippen des Laufs.

Alex

Xandl
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 791
Registriert: Fr 9. Sep 2011, 14:59

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Xandl » Di 18. Feb 2014, 11:58

Wenn einer die Verriegelung des Laufs einer 1911er test will und zwar so richtig, dann baut er das Kettenglied aus. Wenn dann der Lauf über die Bewegung des Verschlusses rund 2,5mm nach hinten nicht wackelt, hat er eine Präzisionsgun in der Hand. Wenn er wackelt hat er eine Baustelle in der Hand.

Mahlzeit.

Benutzeravatar
hungarus_old
Supporter 7,62x54R
Supporter 7,62x54R
Beiträge: 1674
Registriert: Mo 31. Mai 2010, 08:05
Wohnort:

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 12:01

Wieder was dazu gelernt. Werde ich zuhause ausprobieren. Danke für die Erleuterung.

Raudi
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 252
Registriert: Mo 1. Okt 2012, 16:07

Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 12:29

Xandl hat geschrieben:Nein!

Die Fabel von der Verriegelung mittels Kettenglieds hält sich verflucht nochmal beständig.
Das Scheißding steuert das Abkippen des Laufs.

Alex


Einfach und klar formuliert und richtig! +1!!!

Antworten