Tuning/ "Updating" einer 1911

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Re: Tuning/

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 12:39

Freiwild hat geschrieben:Spitze - Danke für den wichtigen Input, denn ich habe von den 1911ern einfach noch zu wenig Ahnung.

Auf welche Teile sollte ich noch Augenmerk legen?

Und Sch...dreck, mit mehr als einem auszutauschenden Teil habe ich nicht gerechnet.

Sprechen solche Mängel generell für eine hohe Schussbelastung und/oder hat Kimber die Pistole schon bei der Fertigung verhunzt?

Klingt (ohne die Waffe gesehen zu haben) nach Lauf und Bushing Marke Wurfpassung. Schußbelastung ist das nicht, denn ich kenne eine 11er die jenseits der 200 000 Schuß ist und das nicht aufweist und einige die an der 100 000er Marke kratzen wo das nicht der Fall ist. Recht viel mehr wird Deine auch nicht drauf haben...

Die "Verschlussrillen"(kenne den Fachbegriff nicht) am Lauf sind jedenfalls scharfkantig, das Lager oben an der Oberfläche sowie der restl. Lauf nur minimal abgeschürft, so weit ich weiß dürfte also noch kein Schaden entstanden sein.

Wg Briley- Bushing, fand's einfach optisch ansprechender, einen Vorteil ggü. gewöhnlichen Bushings habe ich mir nicht erhofft.

In Wien kommt da wohl nur der Pinter in Frage, oder gibts noch andere Tips? Gerne auch via PN.

Wie hoch schätzt Ihr Daumen x Pi die Kosten für die "Kur"? Mit Briley Bushing, ev. Kettenglied (ohne Hokus- Pokus) & Einpassen?

Also ich denke Du wirst wohl den Lauf und das Bushing tauschen müssen, wenn das Ding gut werden soll. (Aber ohne die Waffe zu sehen ist das eher als educated guess anzusehen.) Preis ca. 300€ Lauf + 30€ Bushing + Arbeitszeit. Und die Kosten für das Valium während Du hoffst, daß der Büchser weiß was er macht.

Dank & Gruß,
FW



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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Di 18. Feb 2014, 12:52

@ Raudi:

Klingt einleuchtend was Du schreibst, wuch die Sache mit der Schussbelastung - nur wer schmeißt Billigteile in eine Kimber Gold Match II? Alder Schwede.

Ist es üblich, dass anstatt nur dem Bushing auch der Lauf gleich getauscht wird/ werden muss? Bzw. der Idealfall um die beste Leistung herauszuholen?


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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 12:54

Ich glaube schon. Die Kombi Lauf/Bushing(/Verschluss) macht ja die Genauigkeit bei 1911ern aus.

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Re: Tuning/

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 13:23

Freiwild hat geschrieben:@ Raudi:

Klingt einleuchtend was Du schreibst, wuch die Sache mit der Schussbelastung - nur wer schmeißt Billigteile in eine Kimber Gold Match II? Alder Schwede.

Ist es üblich, dass anstatt nur dem Bushing auch der Lauf gleich getauscht wird/ werden muss? Bzw. der Idealfall um die beste Leistung herauszuholen?


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Das hat nicht unbedingt mit Billigteilen zu tun. Das Problem ist, dass ein wirklich gut gepaßter 11er Handarbeit erfordert. Und die ist teuer.

Du hast am Lauf zwei Problemstellen. Erstens die Verriegelung. Das ist einfach zu überprüfen, wie Xandl geschrieben hat: "Wenn einer die Verriegelung des Laufs einer 1911er test will und zwar so richtig, dann baut er das Kettenglied aus. Wenn dann der Lauf über die Bewegung des Verschlusses rund 2,5mm nach hinten nicht wackelt, hat er eine Präzisionsgun in der Hand. Wenn er wackelt hat er eine Baustelle in der Hand." D.h. Du baust das Kettenglied aus, spannst die Waffe, drückst FEST auf den Lauf (im Auswurffenster) und ziehst langsam den Schlitten zurück. Wenn sich da GAR NICHTS rührt, dann ist es OK, wenn sich was rührt, dann sollte man den Lauf tauschen. (Ist de Bewegung nur auf und ab, aber nicht seitlich, kann man eventuell mit Aufschweißen zurechtkommen, aber wer das in Ö kann entzieht sich meiner Kenntnis.)

Zweitens: Ist der Lauf vorne untermaßig, dann muß man schauen ob man ein Bushing findet, das übermaßig genug ist, um das auszugleichen. Findet man keines, weil der Lauf zu untermaßig ist, dann => neuer Lauf.

Das Problem ist, dass viele, viele 11er nicht sauber verriegeln, weil das mit modernen Fertigungsmethoden nur schwer zu gewährleisten ist. Dass das Bushing Spiel hat, ist vergleichsweise seltener, weil das mit moderner Fertigung zu verhindern wäre. Wenn eine Waffe beim Bushing schlampig verarbeitet ist, dann würde ich fast meinen Kopf verwetten, dass sie das in der Verriegelung auch ist. Das hat zwar ursächlich miteinander nichts zu tun, aber wer beim Einfachen pfuscht, dem trau ich beim schwierigen nicht.

Das Optimum ist meist ein neu eingepaßter Lauf, denn da liegt beim 1911er der Präzisionshund begraben. Ist der Lauf gut einpaßt kann eine ganze Menge sonst mittelmäßig sein und die Präzision ist trotzdem gut. Aber wie gesagt, man muß die Waffe checken um wirklich zu sehen, was los ist. Eine weitere Frage ist: Welche Präzisionsvorstellungen hast Du? Mit handgestrickter Präzimuni oder mit allem? Oder gar mit einer bekannt Präzisionsfeindlichen Ladung, weil diese billig ist oder für Deine Disziplin besser paßt? Je nachdem kann man dann entscheiden...

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Di 18. Feb 2014, 13:23

Danke, dann kann ich mich schon mal drauf einstellen.

Mit viel Glück passt auch ein Bushing, das zum Lauf als auch zum Schlitten Übermaß hat.

Werde Euch wissen lassen wie's ausgegangen ist!


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Re: Tuning/

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 13:35

Freiwild hat geschrieben:Danke, dann kann ich mich schon mal drauf einstellen.

Mit viel Glück passt auch ein Bushing, das zum Lauf als auch zum Schlitten Übermaß hat.

Werde Euch wissen lassen wie's ausgegangen ist!


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Ach ja, eines habe ich noch vergessen: Solltest Du beim Testen der Verriegelung ganz wenig aber ddoch Spiel haben, kann ein übermaßiger Slidestop Wunder wirken. Der ist billig und ein Ersatzteil das man sowieso haben sollte, also ist das Geld nicht verhaut, wenn man das probiert. Meines wissens den größten macht EGW. Ist zwar selten die super duper mega Lösung, aber kann helfen.

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von yoda » Di 18. Feb 2014, 18:03

hungarus hat geschrieben:Ich glaube schon. Die Kombi Lauf/Bushing(/Verschluss) macht ja die Genauigkeit bei 1911ern aus.

Nimm das jetzt nicht persönlich aber wenn du keine Ahnung hast sei bitte still, auch vorher die Aussage mit dem gdnormten Aussenmass vom Bushing war falsch. Die Übermaß bushings sind aussen und innen zu gross bzw. Zu klein und werden dann aufs passende Maß gedreht. Brownells gibt die genauen Maße auch auf der Hompage an.

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 18:21

yoda hat geschrieben:
hungarus hat geschrieben:Ich glaube schon. Die Kombi Lauf/Bushing(/Verschluss) macht ja die Genauigkeit bei 1911ern aus.

Nimm das jetzt nicht persönlich aber wenn du keine Ahnung hast sei bitte still, auch vorher die Aussage mit dem gdnormten Aussenmass vom Bushing war falsch. Die Übermaß bushings sind aussen und innen zu gross bzw. Zu klein und werden dann aufs passende Maß gedreht. Brownells gibt die genauen Maße auch auf der Hompage an.


Den zusammenhang verstehe ich nicht. Ich habe vorher geschrieben !Achtung! das ich glaube !Achtung! das die Bushings innen Genormt sind, was sie ja auch sind sofern man drop-in kauft. Und du sei mir bitte nicht böse aber ich werde nicht zu einem Thema still sein, dass mich interessiert. Ich lerne aus dem Thread und Kritik und weiß damit auch umzugehen.
Dir ist schon Klar das es 2 Wege gibt Bushing und Lauf anzupassen? 1. Den du meinst und 2. den ich meine?
Und das für die Genauigkeit einer 1911 sehrwohl Lauf/Bushing zu tragen kommt?

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 19:38

hungarus hat geschrieben:Dir ist schon Klar das es 2 Wege gibt Bushing und Lauf anzupassen? 1. Den du meinst und 2. den ich meine?
Und das für die Genauigkeit einer 1911 sehrwohl Lauf/Bushing zu tragen kommt?


Naja, ich kann und will nicht ausschließen, daß irgendein Hersteller oder Büchser mal die Läufe abgedreht hat. Aber eigentlich macht man das nicht (oder nur wenn der Lauf ganz massiv daneben ist). Der Grund ist einfach: Kein geistig gesunder Mensch bearbeitet einen 300€ Teil, wenn er dasselbe durch Bearbeitung an einem 30€ Teil erreichen kann. Denn Fehler passieren nunmal.

Wenn vom Abdrehen von Läufen die Rede ist, ist meist etwas anderes gemeint. Nämlich, daß der Lauf eine leichte "Trompete" gedreht bekommt, um ihn für den Rücklauf des Schlittens (mit Bushing) freizustellen. (Allerdings ist das bei den meisten neuzeitlichen Läufen schon ab Werk erledigt.)

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von hungarus_old » Di 18. Feb 2014, 19:48

Hm. Interessant; Ich habe vom Vickers gelesen, das der nur den Lauf and den Bushing anpasst und nicht umgekehrt. Sinn macht es aber natürlich was du sagst Raudi.

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von yoda » Di 18. Feb 2014, 21:32

Wie gesagt weder Läufe noch Verschlüsse sind genormt und es gibt zig 1911 Hersteller. Wenn mans ganz perfekt haben will misst man vorne den Laufdurchmesser und den Durchmesser am Verschluss wo das Bushing reinkommt, dann bestellt man ein Bushing dass zu groß für den Verschluss ist und zu klein für den Lauf und passt es an. Kein Mensch dreht den Lauf aussen ab, die Waffe bräuchte auch einen neuen Beschuss wenn man den Lauf dünner macht.

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Raudi » Di 18. Feb 2014, 22:54

yoda hat geschrieben:Wie gesagt weder Läufe noch Verschlüsse sind genormt und es gibt zig 1911 Hersteller. Wenn mans ganz perfekt haben will misst man vorne den Laufdurchmesser und den Durchmesser am Verschluss wo das Bushing reinkommt, dann bestellt man ein Bushing dass zu groß für den Verschluss ist und zu klein für den Lauf und passt es an. Kein Mensch dreht den Lauf aussen ab, die Waffe bräuchte auch einen neuen Beschuss wenn man den Lauf dünner macht.


Völlig richtig.

Einziger, wenn auch akademischer Einwand: Früher wurden die Läufe außen abgedreht, um sie nach hinten etwas zu verjüngen, sodaß das eng gepaßte Bushing beim Rücklauf nicht spießt. (Wird zum Beispiel bei Kuhnhausen noch beschrieben.) Da aber heute die Läufe schon ab Werk verjüngt sind, macht das niemand mehr. Aber sie wurden nicht in dem Bereich abgedreht wo in verriegeltem Zustand das Bushing sitzt, d.h. nicht zur Anpassung des Laufs an das Bushing. Aber das ist wie gesagt aus grauer Vorzeit. (Diesbezüglich muß man auch bedenken, daß es in den USA ja keinen Beschuß gibt, daher ist das in Amiland egal gewesen. Und bei einer neu aufgebauten Waffe oder bei einem Laufwechsel wäre der Beschuss ebenso fällig, egal ob der Lauf bearbeitet wird oder nicht...)

Wenn tatsächlich jemand den Lauf auf denn Innendiameter des Bushings zur Anpassung abgedreht hat, dann wohl deshalb, weil er den Lauf sowieso schon eingespannt hatte, um ihn zu Verjüngen. Aber das war auch damals schon lediglich Arbeitseinsparung und nicht best practise. Anyway, da das alles heute sowieso nicht mehr zutrifft, ist es eigentlich egal, ob das in der Steinzeit mal irgendwer gemacht hat oder nicht. Tatsache bleibt, daß heute normalerweise lediglich das Bushing bearbeitet wird.

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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Di 18. Feb 2014, 23:37

Ein weiterer Input von mir nach einem Telefonat mit dem Herrn Pinter:

Etwas Spiel vorne im Schlitten ist blunz'n auf gut Deutsch und nur minimal von Bedeutung was die Präzision anbelangt.

Ich bringe ihm die Waffe naechste Woche, dann wissen wir mehr.


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Re: Tuning/ "Updating" einer 1911

Beitrag von Freiwild » Di 18. Feb 2014, 23:42

Noch was:

Ich habe gehoert, dass ein falsch eingepasstes Kettenglied bzw Bushing die Waffe auf Dauer mehr oder weniger ruinieren kann, da dann die Verriegelungsrillen, Lauf, etc. sehr darunter leiden.

Ist da was drann?


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Re: Tuning/

Beitrag von Raudi » Mi 19. Feb 2014, 00:02

Freiwild hat geschrieben:Ein weiterer Input von mir nach einem Telefonat mit dem Herrn Pinter:

Etwas Spiel vorne im Schlitten ist blunz'n auf gut Deutsch und nur minimal von Bedeutung was die Präzision anbelangt.

Ich bringe ihm die Waffe naechste Woche, dann wissen wir mehr.


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Nicht ganz falsch, kann man aber so nicht sagen.

Kommt darauf an was "etwas Spiel" ist und was Deine Präzisionsanforderungen sind. Daumenregel ist: 50% der Präzision sind in der hinteren Laufpassung, 20% im Bushing, 10% Laufqualität, 15% Schlitten zu Griffstück Passungen. (Letzteres Bezweifle ich bei modernen Waffen, da hier bei den meisten modernen Waffen ein hohes Niveau erreicht wird.) Aber der Löwenanteil ist sicher im Lockup.

Ist halt die Frage was Du willst. Wenn das Ding wie ein Laserstrahl schießen soll, dann sollte da vorne so gut wie kein Spiel sein, wenn nicht - dann reicht es hinten für Ordnung zu sorgen.

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