Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

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Schnittbrot
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Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von Schnittbrot » Do 10. Apr 2014, 11:17

Liebe Leute,

zwar ist es kein lupenreines Wiederladethema an sich, aber dennoch hat es damit zu tun:

ich habe eine größere Menge an SPEER LAWMAN .45 ACP FMJ 230gr, aber diese flutschen in Verbindung mit meinem S&W 625 Revolver (Moon-Clips) nicht so richtig, da es eine relativ deutliche Kante am Übergang von Geschoß zum Hülsenmund gibt.

Jetzt überlege ich, ob ich die Patronen im Nachhinein noch mal stärker crimpen kann, um diese Kante zu reduzieren.

Die Fragen, die ich mir diesbezüglich stelle sind:

- Brauche ich eine eigene Matritze für den Crimp? Ich hätte das 3-Die-Hartmetall-Set von RCBS (aber ist das auch für diese Verwendung die richtige Setz-Crimp-Matritze, oder brauche ich eine eigene "Factory-Crimp-Matritze?)
- Muss ich mir um die Steigerung des Gasdrucks Sorgen machen?
- Was muss ich beim nachträglichen Crimpen einer FMJ beachten?

Raven
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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von Raven » Do 10. Apr 2014, 11:31

Ein Projektil ohne Crimp-Rille zu crimpen wird immer als "Problematisch" erwähnt...
Und der Druck ändert sich auch!

Revolverpatronen haben meist einen Rollcrimp der den von dir gewünschten Radius erzeugen würde...
Wird schwierig für Pistolenmuni so ein Werkzeug zu finden weil die für Pistolen dann nicht mehr geeignet sind..

Was sicher geht wäre den Hülsenmund zu entgraten. Das ergibt dann auch keine Druckprobleme..
Einfach in den Hülsentrimmer spannen und die Kante mit ner ?? Feile brechen.. Dann sind sie für Pistolen nicht mehr geeignet, aber für deinen Revolver schon...


Ich würde aber komplett anders ansetzen...
Wie wärs wenn du die Trommel etwas ansenkst? (lässt)

Hatte ein kleines Problem mit den Schnelladern bei meinem Rossi .357. Also hab ich die Trommel (und Auswurfstern) leicht angesenkt und wieder poliert.

Wenn du dich da nicht drüber traust, hat ein Buma das sicher in ner 1/2 -1h Sauber erledingt...

Bevor du dich jetzt da auf Lebenszeit mit den Patronen rumärgerst...

Schnittbrot
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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von Schnittbrot » Do 10. Apr 2014, 12:36

ja, das mit dem Ansenken der Trommel habe ich ohnehin auch vorgehabt. Wollte das Problem von beiden Seiten angehen, aber den Eingriff an der Trommel wollte ich noch aufschieben.

Bei beschichteten Blei-Geschossen dürfte das Crimpen ja nicht so problematisch sein, aber das FMJ lässt sich vermutlich nicht so leicht eindrücken.
Dass ein Rollcrimp (wegen der fehlenden Rille) nicht möglich ist, war mir eh klar, aber ich dachte mir, dass man mit einer Factory-Crimp-Matritze den Hülsenmund etwas in das Geschoss drücken kann, damit die Kante schwächer ausfällt.

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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von Hellboy » Do 10. Apr 2014, 12:41

Ein factorycrimp faltet nichts, der kalibriert nur die ganze patrone noch mal durch anlegen der hülse
Was du suchst ist ein taper crimp ;-)

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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von checkinthedark » Fr 11. Apr 2014, 12:55

Die 45 ACP ist m.E. ein Hülsenmundanlieger. Sie bildet so den korrekten Verschlussabstand. Ob das bei dem genannten S&W 625 auch so ist, weiß ich nicht. Ich halte es für keine gute Idee, hier zu krimpen, um genau diese Anlage zu vermeiden.

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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von SuWHunter » Fr 11. Apr 2014, 15:01

Hellboy hat geschrieben:Ein factorycrimp faltet nichts, der kalibriert nur die ganze patrone noch mal durch anlegen der hülse
Was du suchst ist ein taper crimp ;-)



Mit einer Lee factory Matrize kannst sehr wohl den Hülsenmund in das Geschoss pressen

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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von SuWHunter » Fr 11. Apr 2014, 15:03

checkinthedark hat geschrieben:Die 45 ACP ist m.E. ein Hülsenmundanlieger. Sie bildet so den korrekten Verschlussabstand. Ob das bei dem genannten S&W 625 auch so ist, weiß ich nicht. Ich halte es für keine gute Idee, hier zu krimpen, um genau diese Anlage zu vermeiden.

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Beim Trommler wird die Hülse vom Clip gehalten

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Re: Fabrikspatrone neu crimpen: Was beachten?

Beitrag von hakkikt » Sa 12. Apr 2014, 07:02

Hellboy hat geschrieben:Ein factorycrimp faltet nichts, der kalibriert nur die ganze patrone noch mal durch anlegen der hülse
Was du suchst ist ein taper crimp ;-)

Der Hartmetallmatrizensatz von RCBS ist mit Tapercrimp.
@Schnittbrot: und wenn zum Nachcrimpen den Geschoßsetzer so weit rausdrehst, daß er keine Funktion hat, und dann den äußeren (Crimp-)teil der Matrize etwas weiter reindrehst, sodaß der Crimp stärker wird?
He who lives by the sword
Is shot
By him who does not.

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