Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

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rhodium
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Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von rhodium » Do 5. Jun 2014, 16:51

Sehe ich das richtig und in Finnland wurden Mosin-Nagants schon lange vor dem 2.WK eingeführt? Wurden die Waffen alle in Lizenz gebaut sogenannte "Mosin Nagant Finnen"? Ich nehme an im Zuge des Winterkrieges gibt es dann entsprechend Beutestücke (auf beiden Seiten). Wurden diese von den Finnen umgestaltet oder irgendwie verändert?

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30-06
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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von 30-06 » Do 5. Jun 2014, 21:05


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trenck
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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von trenck » Fr 6. Jun 2014, 12:16

"Hinter ihrem Gerede von Diversität, Demokratie und Toleranz steckt nichts anderes als der unverhohlene Wunsch, Widerspruch, Kritik und schlussendlich die Freiheit selbst zu eliminieren."
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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von the_law » Sa 7. Jun 2014, 16:14

rhodium hat geschrieben:....Wurden diese von den Finnen umgestaltet oder irgendwie verändert?


ja, ein wenig.
haben meist die bessere abzüge-fast schon druckpunktartig,
sehr oft findet man eingenagelte messingplättchen in den schäften-da habens das system etwas vom holz angehoben-quasi systembettung,
die finnen haben einen anderen trefferpunkt als die russen-wurden ohne aufgesetztem bajonett eingeschossen-zudem verwendeteten die finnen ihre D166 patrone-D stempel auf der systemhülse,

das geschoss für diese patrone
Bild

wird von lapua angeboten, 200grs schwer, recht teuer aber hochpräziese aus finnen m38 und guten nagants :handgestures-thumbupleft:

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von harri678 » Sa 7. Jun 2014, 22:23

Rein aus Interesse: der Finnische Nagant hat ja 7,62x53R. Wie verfügbar ist da die Munition für Nicht-Wiederlader in Ö?

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von Martin B. » Sa 7. Jun 2014, 23:44

Hallo!
Die 7.62x54R meinst du oder?
Die gibts von S&B zu recht vernüftigen Preisen ca 40 Euro die Packung!

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von harri678 » So 8. Jun 2014, 08:46

Auf WG habe ich bei einigen finnischen Nagants die Angabe 7,62x53R gesehen und zuerst gedacht, das ist ein Vertipper. Die Kaliberbezeichnung gibt's jedoch wirklich und sie unterscheidet sich zu 54R ein wenig in den Dimensionen, u.a. Projektildurchmesser (https://en.wikipedia.org/wiki/7.62%C3%9753mmR) -- es dürfte aber praktisch für einen M39 kein Unterschied machen. Deswegen die Frage, ob es Munition von der Stange gibt.

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von hugo965 » So 8. Jun 2014, 13:32

hallo
ich habe einen solchen finnen und verlade die lapua scenar 308-167gr
mit besten ergebnissen. :at1:

hugo

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von 30-06 » So 8. Jun 2014, 17:57

Die Russen haben .311 während die Finnen .308 haben


stimmt so nicht ganz - es gibt nur 1 modell das einen "echten" .308er Lauf hat und das ist der m/28-30. bei einem seiner vorgänger dem m/27 hat man sogar mit 4 verschiedenen feldmassen experimentiert.
die m/91 ,m/24 und 1891/30iger aus finnischer produktion haben .3095 und laufen meist mit 308er geschossen sehr gut.
der m/39 sollte in den meisten fällen dia .310" haben,wurde ja für die D-Patrone gebaut.

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von 30-06 » Fr 20. Jun 2014, 18:47

mir ist kürzlich sowas hier zugelaufen:

eine der ersten Umbauten der Finnen basierend auf dem russischen m/1891 Gewehr - das sog. "m/24 lotta-kivääri".
Von diesem "stepped Barrel" Typ wurden nur 13000 Stk gebaut und ist damit recht selten.Die Läufe wurden von SIG und Böhler Stahl geliefert wovon in diesem hier letzterer verbaut worden ist.
Gefertigt wurden diese Gewehre für die Finnische Heimwehr (dessen Wappen das gefiederte "S" im Schild war) und dieses Stück wurde später in die finnische Armee übernommen was anhand des [SA] Stempels sowie der "D" Markierung gut zu erkennen ist.

Zustand ist durchweg als sehr gut zu bewerten,der Lauf ist blitzeblank,sehr geschmeidiger Schlossgang und gut gängiger Abzug mit ca 2500g Abzugsgewicht.
Ich hatte etwas Startschwierigkeiten beim Futter,da ums Verrecken keine von meinen vollkalibrierten Hülsen ins Lager gehen wollte.Als erste Massnahme hab ich dann mal getrimmt was üblicherweise bei den doch eher grosszügigen Lagern nicht zwingend notwendig ist.Als nach dem Kürzen der Verschluss noch immer nicht zuging war ich etwas verblüfft und dachte es stimmt was mit dem Verschlussabstand nicht bis ich eine fabrikneue Lapua Hülse probiert hab die sich anstandslos reinrepetieren liess.
Also nochmal zurück an die FL Matrize und diese etwas mehr reingedreht.Da der HH ohnehin vorher auf .308 kalibriert wurde hab ich den Aufweiter gleich rausgenommen weil die Hülsen bereits bezündert waren und nur den Body nachkalibriert - nachm 3. Anlauf wars dann geschafft.Böhler hat da ganze Arbeit geleistet,so ein enges Lager bei einem Ordonnanzgewehr ist mir noch nicht untergekommen.

Das Konovalow Visier ist halt gewöhnungsbedürftig und in der Verstellbarkeit zum Scheibenschiessen eher sehr bescheiden,aber wenn man mit breiter V-Kimme und dickem Balkenkorn klarkommt sicher zu gebrauchen.
Da das Korn offensichtlich vom Vorbesitzer etwas runtergefeilt wurde hab ich gleich eine reduzierte Ladung mit knappen 600m/s gebastelt damit man halbwegs Richtung Zentrum des Spiegels kommen kann.Zwar nicht oft,aber ab&zu hat man dann sogar etwas Glück und es passt gleich von der Höhe her,war nur beim Einschiessen zuerst etwas links,das liess sich aber leicht korrigieren.

Fazit: ein über 90 Jahre altes Gewehr das selbst über Kimme&Korn geschossen einem modernen Repetierer in nichts nachsteht und auch sammlerisch interessant und selten ist!

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10 Schuss sitzend,vorne aufgelegt auf 100m
!!Ladung ohne Gewähr!!
27gn N110
Lapua G477 .308" 100gn
OAL 71mm
CCI 200LR

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Re: Finnischer Mosin Nagant - Generelle Frage

Beitrag von trenck » Sa 21. Jun 2014, 15:29

Gratulation, Traumergebnis!

Und gleichfalls Hut ab vor den Waffenkonstrukteuren damals.

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