Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkzeug?

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flash83
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Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkzeug?

Beitrag von flash83 » Sa 16. Aug 2014, 17:48

Die Frage klingt jetzt vielleicht verwirrend.

Heute hat mir jemand sein komplettes Wiederladewerkzeug angeboten, da er es seit 15 Jahren nicht mehr benutzt.
Er möchte alles nur zusammen abgeben und stellt es deshalb nirgends einzeln ein, zum Verkauf.
Derjenige kommt nicht mehr zum schießen und das Zeug steht bei ihm nur noch in Kartons herum.

Ich soll es mir bei Gelegenheit mal angucken kommen.

Die Werkzeuge sollen recht umfangreich sein, für die Kaliber:

9mm Para
.45 acp
.357 Magnum
.223 rem
.308 Win
7,5x??

und ich glaube noch ein oder zwei Kaliber mehr.
Die Ladepresse soll eine Mehrstationenpresse sein, mit der man wohl recht zügig viele Patronen herstellen kann.

Ich weiß leider nicht, von welchem Hersteller das ganze sein soll.
Also ist es ein wenig Glaskugel lesen, für euch.
Ich werde es ergänzen, wenn ich sie in Augenschein genommen habe.

Ich möchte vornehmlich die .308 wiederladen, der Präzision wegen.
.223rem und 9mm Para wären auch ganz nett, aber kein muss.

Kann man das hier so fragen:
Worauf muss ich viel Wert legen, oder achten bei den ganzen Werkzeugen?

Möchte ungerne untauglichen Schrott kaufen.
Aber vielleicht ist es ja gar ein Schnäppchen.
Über den Preis haben wir noch nicht gesprochen, er soll sich mal Gedanken machen, sagte ich ihm.
Ich würde halt gerne zuschlagen, wenn der Preis heiss ist und ich weiß, ob die Klamotten was taugen.

Freue mich über Ratschläge/Tipps von Euch :dance:

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Magnum828
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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Magnum828 » Sa 16. Aug 2014, 17:54

Hmm wenn er es seit 15 jahren schon nicht mehr benützt, und wer weiß wann gekauft hat, dann kanns eigentlich nur Dillon sein, wenn es sich wirklich um eine Mehrstationenpresse, und nicht um eine Turret Presse handelt, oder? Meines wissen nach gabs damals noch keine anderen Mehrstationenpressen, zumindest hier in europa.
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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von flash83 » Sa 16. Aug 2014, 18:06

Ganz schön doof, daß ich nicht nach Details gefragt habe.
Leider habe ich noch Null Ahnung von der ganzen Thematik.

Taugen so alte Sachen überhaupt, oder hat sich die Technik soviel weiter entwickelt?

In manchen Bereichen gibt es ja nicht soviele technische Neuerungen...

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von doc steel » Sa 16. Aug 2014, 20:59

ich täts so angehen:
zuerst schauen WAS alles dabei ist, im zweifelsfall genau fragen wofür das trumm benutzt wurde und
schauen von was für einer marke das graffl ist.
anschliessend würd ich es auf äusserlichkeiten überprüfen, also z.b. ob flugrost angesetzt hat, ob irgendwas scheinbar beschädigt ist, ein gewinde vernudelt ist oder sonst irgendwas vielleicht zu viel spiel hat, wenn also was klappert, scheppert, dann fragen wieso und weshalb etc.

zum preis: es is halt schwer so ganz ohne was, etwas genaues dazu zu sagen.
meine herangehensweise wäre halt, wenn etwas 15 jahre alt ist und wenn damit gearbeitet wurde, kann er wohl nimmer den halben anschaffungspreis verlangen, sondern nur mehr einen anerkennungswert oder so ähnlich.
zumal sich ja auch bei wiederladeartikel in den letzten 15 jahren etwicklungstechnisch was getan hat.

bei den matrizen würde ich schauen ob die kalibriermatize einen hartmetallring hat.
früher war das nicht selbstverständlich und wenn die matrizen auch schon etliche jahre am buckel haben könnts ja sein dass...
dann musst die hülsen vorm kalibrieren fetten, was man sich bei hm-matrizen ersparen kann.

sonst fall mir derweil nix mehr ein....

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Raven » Sa 16. Aug 2014, 22:02

Schau dir auf Youtube einige Wiederladebeiträge an.
Somit weisst du, was du brauchst und wie die Dinger auszusehen haben...

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von flash83 » So 17. Aug 2014, 00:59

Danke für die guten Tipps! :handgestures-thumbup:

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Arminius » Sa 13. Sep 2014, 00:37

also allgemein:

lass dich nicht reinteathern, alles gründlich ansehen, und nur das, was du wirklich willst, ist für dich was wert.

Allgemein: gebrauchte Wiederladeeinrichtung ist NIX wert!

kannst ruhig hart verhandeln!

Und alles, was nicht Standard ist, ist sowieso absolut wertlos!

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Zuletzt geändert von BigBen am Sa 13. Sep 2014, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: bezug auf andere verkäufer entfernt.
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von alfacorse » Sa 13. Sep 2014, 13:48

Wenn du hauptsächlich die .308 laden willst, fährst mit einer soliden Einstationenpresse besser!

Gute Presse und Matrizensatz für .308 kosten nicht viel - das andere Zeugs wie Pulverfüller, Waage und sonstige Materialien sind auch nicht unleistbar.

WL-Zeug gebraucht kaufen zahlt sich fast nicht aus!

Wenn du die Grundausrüstung hast, musst du nur noch Matrizensätze kaufen, die mit etwa 50,-- Euronen zu Buche schlagen.

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Hellboy » Sa 13. Sep 2014, 14:08

so pauschal würd ich ned gegen gebrauchtes reden ..

ich hab mir damals eine ladepresse ausgeborgt, alte einstation von hornady, dazu rcbs pulverfüller, rcbs matrizen in 357mag, balkenwaage von lyman und den zh-handsetzer von lee.
damit hab ich die ersten patronen geladen, und später das genannte zeugs auch gekauft, war mir den vorgeschlagenen 100er wert.

hab alles davon noch heute in verwendung, den kauf nie bereut!!
die presse tuts locker zum geschosse und gelegentlich hülsen kalibrieren, der pulverfüller für testladungen, 45er bezündere ich auch mit der hand, rest is eh selbsterklärend

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von doc steel » Sa 13. Sep 2014, 14:25

da geh ich mit hellboy auch konform.
weil, was kann hin werden?
genaugenommen nix, weil entweder isses unbrauchbar oder brauchbar, wenn ma jetz von matrizen und standard 1-stationen pressen reden.
gut, a fräser kann stumpf geworden sein aber sonst fällt mir nimmer viel ein.

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von alfacorse » Sa 13. Sep 2014, 14:43

Der TS redet von einer Mehrstationenpresse!!! Da bevorzuge ich eine 1-Stationenpresse für LW-Kaliber!

Warum also Zeugs heimschleppen, was nicht unbedingt erforderlich ist? Bzw. ist die Singlepresse soger besser geeignet für .308 als eine kleine Fabrik.

Kommt drauf an, ob ich lade um Präzise zu sein oder weils billig sein soll.

.223 für dynamische Geschichten kann man ruhig auf einer Mehrstationen laden.

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Hellboy » Sa 13. Sep 2014, 20:46

Jo, und da doc und ich reden von allgemeinen gebrauchtkäufen

Auch eine lnl oder 1050 würd ich gebraucht kaufen..

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von flash83 » Di 16. Sep 2014, 14:21

Hier hat sich ja einiges getan.
Leider bin ich nicht mehr auf den Schießstand gekommen, um den jenigen zu treffen.

Ich bin aber auch eher zurückhaltend mit dem Gebrauchtkauf, da ich nicht des Geldes wegen wiederladen will, sondern um Präzisionsladungen für Repetierer herzustellen.
Eine Mehrstationenpresse soll für meine Zwecke wohl nicht das optimum sein.

Eine Ausnahme wäre halt, wenn ich mir ein Wechselsystem in .300 Whisper fürs Ar15 zulegen würde.
Da lohnt sich das Wiederladen doch schon ganz schön, aus finanzieller Sicht...

Aber zurück zum Thema.
Eigentlich brauche ich nicht viel, für den Anfang.
.308 Win ist das momentane Kaliber, das ich wiederladen möchte.
Evtl kommt noch was anderes in Zukunft dazu.
Größer als .338 Lapua wird es aber nicht werden.

Vielleicht habt ihr Empfehlungen, was ich am Anfang brauchen könnte und was dies ca kostet.

Ich werde trotzdem noch versuchen, mich hier etwas mehr einzulesen.
Bestimmt gab es ähnliche Fragen schon.

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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von Magnum828 » Di 16. Sep 2014, 14:32

flash83 hat geschrieben:Aber zurück zum Thema.
Eigentlich brauche ich nicht viel, für den Anfang.
.308 Win ist das momentane Kaliber, das ich wiederladen möchte.
Evtl kommt noch was anderes in Zukunft dazu.
Größer als .338 Lapua wird es aber nicht werden.

Vielleicht habt ihr Empfehlungen, was ich am Anfang brauchen könnte und was dies ca kostet.

Ich werde trotzdem noch versuchen, mich hier etwas mehr einzulesen.
Bestimmt gab es ähnliche Fragen schon.


Die Frage ist sehr schwer zu beantworten. Vorallem weil so viele Meinungen dazu existieren.
Wie präzise soll es denn sein?
Durch gutes Wiederladeequipment verkleinern sich die Streukreise auch. Es gibt halt leute die komplett mit Lee ausgerüstet sind und 20mm Streukreise auf die scheibe bringen, und damit zufrieden sind. Dann gibts leute die unter den selben vorraussetzungen 15mm streukreise haben, weil sie eben anderes Equipment zum laden verwenden.

Das thema ist ein umfangreiches. Viele Leute kaufen sich eine Einstationenpresse und fangen an zu laden. Liest man sich dann ins thema weiter ein, merkt man wieviel man eigentlich besser machen könnte.

Was du mindestens brauchst:
Presse, eh klar.
Pulverwaage.
Matrizen. zumindest eine Vollkalibriermatrize und eine Setzmatrize. Wenn du halskalibrieren willst, solltest trotzdem eine Vollkalibriermatrize haben.
Hülsenhalter. Nimm den Hülsenhalter vom selben Hersteller wie des Matrizensatzes.
Zündhütchensetzer, falls die Presse für die du dich entscheidest keinen eigenen hat, oder du dir das gefummel nicht antun willst.
Messschieber. Der billige vom Hofer reicht.
Bei Langwaffen musst du trimmen, daher Trimmer und entgrater nicht vergessen.

Mit diesen Komponenten kann man dann schon Munition herstellen. Es gibt dann aber noch einen Haufen extras die das Wiederladen erleichtern, beschleunigen oder die ergebnisse verbessern. Man kommt schnell auf €2000+.
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Re: Worauf achten, beim Kauf von gebrauchtem Wiederladewerkz

Beitrag von flash83 » Di 16. Sep 2014, 18:55

Danke, für die ausführliche Antwort!

Uff, 2000! Das ist eine Hausnummer!

Habe mir so 500 zusammengerechnet, nachdem was ich beim Styriaarms auf der Seite gelesen habe.

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