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von Bachmann » Fr 9. Jan 2015, 14:21
Wirklich Frust ist ehrlich gesagt für mich der, dass in den Zeitungen und runden Tischen sofort dazu aufgerufen wurde nicht alle Moslems über einen Kamm zu scheren und in den Terroristentopf zu werfen, was natürlich vollkommen richtig ist und logisch, ich finde es sogar ein bisschen frech das man uns als Bürgern offenbar nicht einmal diese Grundlogik zutraut. Aber bitte. Nur wenn dann plötzlich jemand erschossen wird, und da ist es jetzt ganz egal ob man von den Ereignissen in Paris spricht oder von einem Amerikaner oder sonstwem der durchdreht und abdrückt, werden plötzlich alle Waffenbesitzer und Pro-Waffenbesitz "Aktivisten" unter Generalverdacht gestellt.
Schön objektiv ist das.
Das gleiche Beispiel kann man auch relativ gut auf eine andere (in einer Demokratie mMn völlig unangebrachte) aktuelle Debatte ummünzen: HÄTTE das Satiremagazin die Karikaturen nicht abgedruckt wären sie auch nicht Ziel des Angriffs geworden. Wenn man da die Systemgrenze zieht ist die Aussage richtig. In einer Demokratie, wo freie Meinungsäußerung einer der Grundpfeiler der Freiheit sein muss, stößt man mit dieser Logik allerdings schnell an die Grenzen des Argumentierbaren. Das ist auch, soweit ich das mitbekomme, der Grundtenor in den Medien und deshalb der Gesellschaft.
Da selbe gilt für mich allerdings auch was Waffenbesitz angeht. Wenn jemand erschossen wird zu fordern dass schärfere Waffengesetze nötig sind ist soundso nur bedingt richtig, weil man ja nicht nur mit einer Schusswaffe morden kann. Außerdem wird es auch immer einen Schwarzmarkt geben. Aber wenn es wirklich der Fall ist, das jemand mit einer legal besessenen Waffe ein Unheil anrichtet, dann finde ich, so tragisch wie das auch ist, muss eine Demokratie das ebenfalls aushalten können. Es darf nicht die Masse unter dem Einzelnen zu leiden haben.