hülsen anneling

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hülsen anneling

Beitrag von cobaltbomb » Di 18. Mai 2010, 23:44

habe mich heute am annealen versucht, soweit nur zu testzwecken, einfach den hülsenhals in der flamme gedreht bis knapp unterhalb der schulter ein kastanienbraun-blauer- grün-grauer streifen auftauchte, am hülsenhals habe ich keine glut entstehen lassen.

ich finde unterschiedliche anleitungen, die einen glühen voll an , die anderen halten nur leicht rein, ein paar sekunden, wie macht ihr das, giebt es eine farbe am metall die ihr beobachtet, oder mit temilaq oder mit wasserbad ? wie?
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Maggo » Mi 19. Mai 2010, 00:04

über das Hülsen glühen gibt es einige theorien,die einen finden es für die Lebensdauer der Hülsen gut,die anderen für kompletten schwachsinn.
Ich halte die Hülsen solange in die Flamme bis man bemerkt das sich die Flamme orange verfärbt.
Ins Wasser stelle ich sie nicht............
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Charles » Mi 19. Mai 2010, 00:50

Verbesserung habe ich schon feststellen können, z.b. bei der .303 British glühe ich die Hülsen alle 3x laden. Glühen tu ich sie im eigentlichen Sinne nicht, sonst wird das Messing viel zu weich, das kann die Geschosse nicht gut halten bzw. beim Geschoßssetzen ist kein Widerstand zu spüren, manchmal fällt das Geschoss einfach in die Hülse bis zum Pulver!

Ich mache es so, ich wärme den Hülsenhals drehend an der mild eingestellten Lötlampenflamme so weit an, bis an der Schulter die Anlaßfarbe von mittelblau/leicht violett zeigt. Dann die Hülse stehend auf der Arbeitplatte an der Luft auskühlen lassen. Das Gefüge im Messing entspannt sich.

Mittlerweile habe ich die Hülsen schon 10x geladen, 3x geglüht, von 50 Hülsen sind erst 2 kaputt!

Zuvor sind bei jeder 2. Hülse die Hülsenhälse beim 2. oder 3. mal laden gerissen, und das bei den sündhaft teuren Norma-Hülsen! :evil:


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Re: hülsen anneling

Beitrag von cobaltbomb » Mi 19. Mai 2010, 00:59

präzision fördernd soll es auch sein, wenn die hülsen uniform "geglüht" sind, da dann der ausziehwiederstand uniform ist.
man müsste aber dazu alle genau gleich glühen...
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Maggo » Mi 19. Mai 2010, 08:08

Charles hat geschrieben:Verbesserung habe ich schon feststellen können, z.b. bei der .303 British glühe ich die Hülsen alle 3x laden.


Gerade bei der .303 Britisch tu ich nicht glühen weil sie nach dem Dritten vierten mal so aussehen:

Bild
Typisches Enfield Leiden

Bei allen anderen Kalibern glühe ich so alle 5-6 mal wiederladen.
Ich drehe die Hülsen wärend dem Glühen in der Flamme damit sie gleichmäßig geglüht sind.
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Re: hülsen anneling

Beitrag von zelle12 » Mi 19. Mai 2010, 10:18

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt meine Hülsen zu glühen - da ich jedoch keine wirklichen Exoten schiesse bin ich zum Schluss gekommen dass ich mir den Aufwand spare und lieber einen Satz neue Hülsen kaufe wenn der alte hinüber ist.

Wie lange habt ihr arbeit um zB 100 Hülsen anzulassen?

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Re: hülsen anneling

Beitrag von Charles » Mi 19. Mai 2010, 23:53

zelle12 hat geschrieben: Wie lange habt ihr arbeit um zB 100 Hülsen anzulassen?


Bitte nicht! Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Zeit und Arbeit ich fürs Wiederladen vergeudet habe! ;)

In der Tat sind 100 Hülsen glühen ein größerer Arbeitsaufwand.


@ Maggo: Was bin ich froh, daß meine Jungle noch nie solche Sachen mit den Hülsen wie auf Deinem Foto gemacht hat! Du müßtest Gasduschen voll abbekommen haben, oder? Ist eh nichts schlimmes passiert mit den Augen und Gesicht?

Was meine No.4 Mk.1 und No.1 Mk.3 dann anschließend mit den Hülsen machen, weiß ich (noch) nicht, habe die beiden Enfields bisher jeweils nur einmal ausgeführt.

In meiner Sammlung gibt es noch so viel zum Entdecken und zum Forschen, derzeit wird es mir nicht langweilig! :)


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Re: hülsen anneling

Beitrag von Maggo » Do 20. Mai 2010, 12:20

Nun ja,das ist ein Typisches Enfield problem das die Hülsen nach 2-3mal Wiederladen kaputt gehen.Gasdusche bekommt man insofern fast keine ab weil das System eine Entlastungsbohrung
hat wo das Gas seitlich rausströmt.Trotzdem trage ich beim Enfield Schießen eine Schutzbrille.
Der Hülsenkörper steckt dann im Lager fest,das kann man entweder mit einen eigegen Broken Case Extractor rausziehen oder man holt die Hülse mit einen schlag auf den Kolben in richtung Boden raus.Gut wäre es wenn man etwas dabei hat was den Schlag etwas dämpft......


Enfields haben ein Zurückfedendes System,die Patronenlager sind recht weit und der Verschlussabstand ist auch recht groß.
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Re: hülsen anneling

Beitrag von zelle12 » Do 20. Mai 2010, 12:36

Charles hat geschrieben:
zelle12 hat geschrieben: Wie lange habt ihr arbeit um zB 100 Hülsen anzulassen?


Bitte nicht! Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Zeit und Arbeit ich fürs Wiederladen vergeudet habe! ;)

In der Tat sind 100 Hülsen glühen ein größerer Arbeitsaufwand.




@charles: Zeit und Arbeit für gute Patronen ist nie vergeudet - auch ich treibe einen Aufwand der sicher nicht notwendig wäre um die selben Ergebnisse zu erzielen. Aber es ist gut für den eigenen Seelenfrieden.

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Re: hülsen anneling

Beitrag von Maggo » Fr 21. Mai 2010, 08:12

Normalerweise dauert das Zusätzliche Hülsenglühen nicht so extrem lange wenn man das richtige Equipment hat.Ein gscheiter Bunsenbrenner wäre definitiv ein Vorteil.
Für 100 Hülsen würde ich so ca. 20-30 Min veranschlagen.Meist geht dies aber eher flinker.

Zeit beim Wiederladen geht sowieso drauf,die darf man eh nie miteinrechenen.Preislich gesehen ist zwar ein kleiner Vorteil wenn man das ganze Wiederladezeug nicht miteinrechnet.
Ich lade wieder weil man fast komplett unabhängig von der Beschaffung der Munition ist.
Noch dazu hat man ja Kaliber wo es meist gar nix mehr gibt.
Die Präzision wird besser,Komponenten kann man beliebig zusammenstellen.Experimentieren kann man in einen gewissen maße auch,all dies bewegen mich auch zum Wiederladen.
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Dave_64 » Fr 21. Mai 2010, 19:32

Charles hat geschrieben:
Ich mache es so, ich wärme den Hülsenhals drehend an der mild eingestellten Lötlampenflamme so weit an, bis an der Schulter die Anlaßfarbe von mittelblau/leicht violett zeigt. Dann die Hülse stehend auf der Arbeitplatte an der Luft auskühlen lassen. Das Gefüge im Messing entspannt sich.

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:handgestures-thumbupright:

Wenn es zu heiß in den finger wird ist es zuviel.

Zur Kw Hülsen kann ich nur sagen (wenn man es macht), Backblech bischen mit Wasserfüllen und dann reinstellen.

lg Dave
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Maggo » Fr 21. Mai 2010, 20:39

ihr glüht kw hülsen?also diese arbeit rentiert sich m.m.nach nicht. :think:
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Re: hülsen anneling

Beitrag von Dave_64 » Fr 21. Mai 2010, 21:09

lol Macht auch keiner.
Hab das aus einem alten ladebuch
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Re: hülsen anneling

Beitrag von cobaltbomb » Mo 24. Mai 2010, 18:04

habe mir tempilaq 450 farenheit bestellt, welches man unter der hülsenschulter aufträgt, und wenn es sich verfärbt, dann weiss man , das die temperatur erreicht ist am hülsenhals.
das macht man dann mit 10 hülsen, bei der flamme die man verwendet, und stoppt die zeit, dann kann man den rest der hülsen einfach für die gemessene zeit in der flamme drehen und voila.

das tempilaq giebts auch als kit von hornady inklusive halterungen für die hülsen, aber da nehm ich mir lieber ein kleines stöckchen
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